DE3927829A1 - Vorrichtung zum garntraegerwechsel in einer spinn- oder zwirnmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum garntraegerwechsel in einer spinn- oder zwirnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Garnträgerwechsel
in einer Textilmaschine, insbesondere einer Ringspinn-, Trich
terspinn- oder Ringzwirnmaschine, bei der ein Spindelpaar an
einem Revolver symmetrisch zur Revolverachse derart angeordnet
ist, daß die eine Spindel im Wechsel mit der anderen Spindel
des Paares von einer Spinnposition in einer Abspul- oder Ent
sorgungsposition - und umgekehrt - drehbar ist.
Die auf Ringspinnmaschinen hergestellten Spinnkopse enthalten
eine für die meisten Anwendungsfälle zu geringe Fadenmenge und
müssen auf wesentlich größere Kreuzspulen umgespult werden.
Das Überführen der fertigen Spinnkopse von den Spinnstellen zu
den Abspulstellen war bisher in der Regel mit arbeitsaufwendi
ger Handhabung der Spinnkopse verbunden, angefangen mit dem
Doffvorgang an der Spinnmaschine, über das Transportieren zur
Spuleinheit, das Ausrichten der fertigen Spinnkopse und deren
Vorbereitung an speziellen Vorbereitungsstationen, das Auf
stecken auf die Abspulspindel und schließlich der Rücktrans
port der Leerhülsen zur Spinnmaschine und deren erneutes Auf
setzen auf die Spindel.
Aus der US-PS 33 91 527 ist eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art bekannt, bei der sowohl der Wechsel der als
Spinnhülsen ausgebildeten Garnträger als auch der aufwendige
Hin- und Rücktransport der Hülsen zu und von den Spulaggrega
ten entfallen. Die beiden auf dem Revolver parallel zur Revol
verachse angeordneten Spindeln müssen einen ausreichend großen
Abstand voneinander haben, damit der Spinnvorgang einerseits
und der Abspulvorgang andererseits voneinander ungehindert und
gleichzeitig durchgeführt werden können. Dementsprechend groß
muß der Durchmesser der die parallelen Spindeln tragenden
Revolver sein. Dies hat zur Folge, daß der Abstand zwischen
benachbarten Spinnstellen, d.h. die Spindelteilung, bei Ein
satz herkömmlicher Wechselspindeln vergrößert werden muß und
die Ringspinnmaschinen einer weitgehenden Umgestaltung bedür
fen.
Die Erfindung wird im folgenden in Verbindung mit einer Ring
spinn-, insbesondere einer Ringspinnspulmaschine beschrieben,
bei der als Garnträger Spinnhülsen verwendet werden. Die Er
findung ist mit den gleichen Vorteilen auch an Ringzwirn-,
Tricherspinnmaschinen o.dgl. anwendbar. Auch bezüglich der
Ausbildung des Garnträgers unterliegt die Erfindung keiner
Anwendungsbeschränkungen. So können zylindrische oder konische
Hülsen oder die Dorne selbst als Garnträger verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Vorrichtung so zu verbessern, daß bisher als gegensätzlich
angesehene Forderungen nach geringen Revolverdurchmessern und
Spinnstellenabständen einerseits und relativ großen Freiräumen
für eine behinderungsfreie und gleichzeitige Durchführung der
Spinn- und Abspuloperationen gemeinsam erfüllt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Achsen des Spindelpaares zur Revolverachse unter einem spitzen
Winkel geneigt angeordnet sind und in Richtung der freien
Spindelenden auseinanderlaufen.
Bei dieser Lösung nutzt die Erfindung die Erkenntnis aus, daß
der Platzbedarf einer Spinn-Spulstelle bei der gattungsgemäßen
Vorrichtung praktisch ausschließlich von dem größten Durchmes
ser des Revolvers abhängig ist, während die Spannweite der
Spindeln und der von diesen getragenen Spinnhülsen relativ
unkritisch ist. Die erfindungsgemäß nach oben auseinanderlau
fenden Spindeln eines Revolvers folgen nämlich beim Spindel
wechsel einer kegelstumpfförmigen Bahn. Diese Bahn kann unge
hindert den benachbarten Revolver übergreifen und sogar
zwischen dessen entsprechend auseinanderlaufende Spindeln
eintauchen. Wichtig ist nur, daß die benachbarten Revolver
phasenverschoben gedreht werden, damit die Spindeln beim Dre
hen zahnartig in die jeweilige Lücke zwischen den stationären
Spindeln der benachbarten Revolver eingreifen können. Bei
entsprechender Neigung der Spindeln auf den Revolvern entste
hen im Spindel-Kopfbereich erhebliche Freiräume, also gerade
an den Stellen, wo große Freiräume für eine behinderungsfreie
Spinn- und Abspuloperation benötigt werden.
Eine kompakte Bauform und vereinfachte Bedienungsmöglichkeit
für benachbarte Spinnstellen oder Zwirnstellen lassen sich bei
einer besonderen Ausführungsform der Erfindung dadurch er
reichen, daß ein Revolver mit mindestens zwei Spindelpaaren
besetzt und zur Bedienung von mindestens zwei benachbarten
Spinnstellen vorgesehen ist, wobei jeweils zwei nebeneinander
liegende Spindeln im Teilungsabstand zueinander parallel ver
laufen. Bei dieser Ausführungsform läßt sich der Spindelwech
sel von zwei oder mehr Spinn/Spulstellen durch Drehen eines
einzigen Revolvers erreichen.
Eine alternative Ausführungsform ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß der Revolver zwei Spindeln trägt und daß
die Spindelachsen die um 180° winkelversetzten Erzeugenden
eines zu den freien Spindelenden offenen Kegels bilden, dessen
Mittelachse die Revolverachse ist.
Mit Ausnahme der Spinnspindelhalterung selbst kann die Ring
spinnmaschine in herkömmlicher Ausführung dann beibehalten
werden, wenn die Spindelachsen in der Spinnposition vertikal
verlaufen und die Revolverachse unter einem spitzen Winkel
gegenüber der Vertikalebene geneigt angeordnet ist. Die Achse
der in der Abspulposition befindlichen Spindel ist dabei ab
hängig vom Neigungswinkel zwischen den beiden Spindelachsen
zwischen 0 und 50°, vorzugsweise zwischen 30 und 50° gegenüber
der Horizontalebene geneigt.
Der Abstand zwischen zwei benachbarten Revolverdrehachsen und
damit die Spinnstellenteilung läßt sich dadurch weiter verrin
gern, daß jeder Revolver im Bereich seiner zwischen den Spin
delaustritten gelegenen Umfangsabschnitte teilkreisförmig
gekrümmte Ausnehmungen aufweist, deren Krümmungsradius dem
Abstand zur benachbarten Revolverachse angepaßt ist. Es ent
steht ein Revolver mit einem Maximaldurchmesser in der Ebene
der beiden Spindelachsen und einem Minimaldurchmesser recht
winklig zu dieser Verbindungsebene. Bei der Drehung während
des Spinnhülsenwechsels greift der Revolver mit seinem Maxi
maldurchmesser in die Ausnehmungen der benachbarten Revolver
ein.
Zur Vermeidung einer Doppelfadenbildung nach dem Spinnhülsen
wechsel ist der Faden der Spinnstelle von der Oberwindung des
gewechselten fertigen Kopses zu trennen. Zu diesem Zweck sind
jedem Spindelpaar Garn-Trennmittel zugeordnet, die im Bereich
zwischen den in der Spinnposition und in der Spulposition
befindlichen Spindeln wirksam sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht in Maschinenlängsrichtung auf
eine Anordnung von zwei nebeneinander und in
unterschiedlichen Stellungen befindlichen
Revolvern, besetzt mit jeweils zwei Spindeln;
Fig. 2 eine Ansicht auf die Revolveranordnung gemäß
Fig. 1 parallel zu den Revolverdrehachsen;
Fig. 3A und 3B in Draufsicht und im Schnitt entlang der
Schnittlinie B-B einen Revolver zur Halterung
von vier Spindeln gemäß einem Ausführungsbei
spiel der Erfindung.
Fig. 4A und 4B Ansichten entsprechend Fig. 3A und 3B auf eine
gegenüber Fig. 3 abgewandelte Ausführungsform
eines Revolvers mit zur Revolverdrehachse
geneigten Spindelachsen; und
Fig. 5 eine schematische Ansicht auf ein Ausführungs
beispiel mit einer Fadenfang- und Trennvor
richtung, die bei oder unmittelbar nach dem
Spinnhülsenwechsel und vor dem Wiederanspinnen
wirksam wird.
Ein erstes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Spinnhül
senwechsel in einer Ringspinnmaschine ist in den Fig. 1 und
2 rein schematisch mit den funktionswesentlichen Komponenten
dargestellt. Die Ringspinnmaschine selbst kann von bekannter
Ausführung sein.
Bei der Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ist
ein Revolver 1 jeder Spinnstelle einer Ringspinnspulmaschine
zugeordnet. Der Revolver 1 ist um eine maschinenfeste Achse 11
drehbar gelagert. Jeder Revolver trägt zwei Spindeln 2 und 3,
deren Achsen 12 und 13 unter gleichen spitzen Winkeln ge
neigt zur Revolverachse 11 angeordnet sind und in Richtung der
freien Spindelenden auseinanderlaufen.
In der Betriebsstellung befindet sich die Achse 12 der Spindel
2 - wie bei herkömmlichen Spinnmaschinen üblich - in Vertikal
stellung, so daß die in Fig. 1 nicht dargestellte Ringbank auf
die Spinnhülse vertikal abgesenkt und angehoben werden kann.
Die gegenüberliegende Spindel 3 befindet sich in der Abspul
position und ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um
etwa 45° gegenüber der Spindelachse 12 geneigt. Die Spindeln
sind in den Darstellungen gemäß Fig. 1 und 2 jeweils mit einem
fertigen Spinnkops 4 und einer Leerhülse 5 besetzt, um die
Bahnen und den Platzbedarf vor allem beim Drehen eines Revol
vers und der an diesem gehalterten vollen und leeren Spinnhül
sen zu veranschaulichen. Alle Spindeln und Spinnhülsen sind
zur Vereinfachung der Zeichnung zylindrisch dargestellt.
An zwei gegenüberliegenden Umfangsabschnitten des Revolvers 1
sind jeweils konkav gekrümmte Ausnehmungen 7 ausgebildet,
deren Krümmungsradius R dem Abstand zwischen den Revolverdreh
achsen 11, 11′ zwischen benachbarten Revolvern 1, 1′ angepaßt
ist. Die Ausnehmungen sind an den zwischen den Spindelaustrit
ten gelegenen Längsabschnitten des Umfangs angeordnet. Die den
Spindelaustritten jeweils benachbarten achsfernen Umfangsbe
reiche 9, 9′ sind vorzugsweise unter dem gleichen Radius R
konvex gekrümmt. Im übrigen ist die Form des Revolvers, insbe
sondere die Gestaltung der Revolveroberseite an den Austritten
der Spindeln und deren Unterseite mit der zur Revolverachse 11
koaxialen Lageröffnung 10 unkritisch und kann den Gegebenen
heiten am Maschinengestell angepaßt werden.
Fig. 2 zeigt als perspektivische Draufsicht die Bewegungsbahn
und relative Lage benachbarter Spindeln und Kopse beim Drehen
eines Revolvers. Der dem Revolver 1 benachbarte Revolver 1′
ist in der um etwa 60° aus der Betriebsstellung in Richtung
des Pfeils A gedrehten Stellung gezeigt. Dies ist die Posi
tion, in der sich die fertigen Kopse 4 und 4′ am nächsten
kommen. Die Achse 12′ bildet ebenso wie die Achse 13′ beim
Drehen des Revolvers 1′ die Erzeugende eines Kegelstumpfs,
dessen Scheitelpunkt 14 unterhalb des Revolvers auf der Revol
verdrehachse 11 liegt. Ein etwas weiterer Kegelstumpf wird
durch die äußere Mantelfläche des fertigen Kopses 4′ gebildet.
Bei der 180°-Drehung überfährt der Kops 4′ den über dem be
nachbarten Revolver 1 gelegenen V-förmigen Bereich zwischen
Kops 4 und Leerhülse 5, ohne mit deren Mantelflächen zu kolli
dieren. Durch Verminderung der Scheitelwinkel kann der
Kegelquerschnitt gegebenenfalls verringert werden. Die Neigung
der Spindelachsen ermöglicht die Beibehaltung der heutigen
minimalen Ringspinnteilung t von z.B. 75 mm bei optimal
schneller Wechselmöglichkeit der Spinn- und Spulspindel. Wie
in den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist, bietet der V-förmige
Zwischenraum zwischen den einen Revolver 1 zugeordneten Spin
deln 2 und 3 gerade im Kopfbereich ausreichend Freiräume zur
ungehinderten Durchführung der Spinn- und Spuloperationen.
Es können bewährte Spindellagerungen verwendet werden. Zum
Antrieb der in Spinnaktion befindlichen Spindeln können Tan
gentialriemen- oder Einzelantriebe verwendet werden. Das Dre
hen des Revolvers 1, 1′ erfolgt vorzugsweise durch eine in der
Zeichnung nicht dargestellte Zentralwelle, wobei abwechselnd
alle geradzahligen und ungeradzahligen Revolver um ihre zuge
hörigen Drehachsen im gleichen Drehsinn um 180° gedreht wer
den. Bei jedem Drehen eines Revolvers bleiben daher die beid
seitig benachbarten Revolver in ihren Spinn- bzw. Spulstellun
gen so daß die (minimale) Spindelteilung beibehalten werden
kann.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellten Revolver bedienen
jeweils zwei Spinn-Spulstellen. Gezeigt sind jeweils nur die
Revolver mit ihren zentralen Lagerbohrungen 10 und den zu den
Spindelachsen konzentrischen Aufnahmebohrungen 30 für die
Spindeln und Spindellager.
Die Fig. 3A und 3B zeigen die einfachste Ausführung eines
Revolvers 21, bei dem vier Spindelachsen 22, 23, 24, 25 paral
lel und konzentrisch um eine Revolverdrehachse 26 angeordnet
sind. Auf zwei einander gegenüberliegenden Umfangsabschnitten
sind ähnlich dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2
teilkreisförmig gekrümmte Ausnehmungen 27 ausgebildet, deren
Krümmungsradius R dem Abstand zu benachbarten Revolverachsen
26′ benachbarter Revolver 21′ angepaßt ist. Achsferne Umfangs
bereiche 29 jedes Revolvers 21 bzw. 21′ sind den Krümmungs
radien R der Ausnehmungen 27 angepaßt, damit sich die Bewe
gungsbahnen der äußersten Umfangsbereiche 29 möglichst eng,
jedoch berührungsfrei, der konkaven Ausnehmung 27 annähern
können.
Die Aufnahmebohrungen 30 haben drei zum Spindelaustritt hin
gestuft erweiterte Zylinderabschnitte (Fig. 3B).
In Fig. 3A sind die Revolver 21, 21′ mit ihren Spindelhalte
rungsbohrungen 30 in der Betriebsposition gezeigt, bei der
sich die Spindeln in den Spinn- oder Abspulpositionen befin
den. Die Achsen 22 und 23 von in Maschinenlängsrichtung (Pfei
le B) benachbarten Spindeln haben einen Abstand entsprechend
der Spindelteilung t. Den gleichen Abstand t haben auch die
benachbarten Achsen 23 und 22′ von zwei benachbarten Revolvern
21 und 21′. Mit dem Revolver 21 wird der Spinnhülsenwechsel an
zwei Spinnstellen und zwei Spulstellen gleichzeitig durchge
führt, wodurch der betriebliche Aufwand vereinfacht und die
Zahl der bewegten und getrennt anzusteuernden Teile verringert
wird. Anders als bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbei
spiel sind die zusammengehörigen, d.h. abwechselnd dieselben
Spinn- und Abspulstellen bedienenden Spindeln aber nicht die
in Querrichtung entsprechend dem Schnitt B-B nebeneinander
liegenden Spindeln mit den Spindelachsen 22 und 25, sondern
die über Kreuz, also diametral zur Revolverachse 26 angeordne
ten Spindelpaare in Zuordnung zu den Spindelachsen 22 und 24
bzw. 23 und 25. Diese wechseln jeweils ihre Position bei einer
Spindeldrehung um 180°. Die Zuordnung der Spulstellen zu den
Spinnstellen ist aber für die Funktionsmerkmale einer Ring
spinnspulmaschine ohne Bedeutung.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführung des Revolvers 41 unter
scheidet sich von der Ausführung 21 gemäß Fig. 3 dadurch, daß
die Spindelachsen 42-45 symmetrisch zu einer Ebene 50 um einen
Winkel geneigt angeordnet sind. Die Revolverachse 46 liegt
in der Symmetrieebene 50. Jeweils 2 Spindelachsen 42 und 45
oder 43 und 44 liegen in einer Vertikalebene (z.B. Schnitt
ebene B-B) gehören aber zu unterschiedlichen Spindelpaaren,
d.h. bedienen nebeneinander gelegene Spinnstellen und Spul
stellen.
Wie ein Vergleich vor allem der Fig. 3B und 4B zeigt, steht
bei der geneigten Anordnung der Spindelachsen 42 und 45 auf
grund der Spreizung zu den freien Spindelenden hin wesentlich
mehr Freiraum für die Durchführung der Spinn- und Abspulopera
tionen bei ansonsten gleichem Revolvervolumen und Revolver
durchmesser zur Verfügung. Die Revolver können daher bei der
geneigten Spindelanordnung gemäß Ausführung in Fig. 4 noch
kompakter gebaut und die hier als übereinstimmend dargestell
ten Spindelteilungen t kleiner gemacht werden.
Auch bei der Ausführung gemäß Fig. 4 ist die Oberseitengestal
tung des Revolvers 41 unkritisch. In Fig. 4B ist ein dachför
miges Oberseitenprofil 51 gezeigt, das den Materialbedarf und
den Herstellungsaufwand bei günstigen Betriebseigenschaften
klein hält. Wie zu sehen ist, durchstoßen die Spindelachsen
42, 45 die ihnen zugeordneten ebenen Abschnitte des Ober
flächenprofils 51 rechtwinklig, was sowohl für die Durchfüh
rung der Spinnoperation als auch der Abspuloperation günstig
ist.
Revolver der in den Fig. 3 und 4 dargestellen Bauart können
auch in Zuordnung zu mehr als zwei Spinn-, Zwirn- bzw. Spul
stellen mit mehr als zwei Spindelpaaren besetzt sein. Dies
verringert die Anzahl von Wechseloperationen pro Zeiteinheit
und damit den betrieblichen und baulichen Aufwand; erhöht aber
den (zumeist unkritischen) Platzbedarf in Maschinenquerrich
tung, d.h. rechtwinklig zur Spindelteilung t.
In Fig. 5 ist die Vorrichtung zum Spinnhülsenwechsel zusammen
mit den spindelnahen Komponenten einer Spinnstelle schematisch
dargestellt. Der Revolver hat die Ausbildung des Revolvers 1
aus Fig. 1. Er ist über ein Lager 15 an der nur schematisch
gezeigten Spindelbank 16 drehbar gelagert. Der Revolver ist in
Fig. 5 unmittelbar nach dem Spinnhülsenwechsel und vor dem
Wiederanspinnen auf der in Spinnposition befindlichen Spinn
hülse 5 gezeigt. Die ebenfalls nur schematisch angedeutete
Ringbank 60 ist über das freie Ende der Spindel bzw. Spinnhül
se 5 hinaus nach oben anhebbar und wird nach Drehen des Revol
vers 1 in die in Fig. 5 dargestellte Position wieder in die
unterste Stellung zum Anspinnen abgesenkt. Das Anspinnen er
folgt über eine geeignete Fang- und Klemmvorrichtung. Nach dem
Absenken der Ringbank 60 in die unterste Position verläuft der
Faden 61 von der Oberwindung auf der jetzt in Spulposition
befindlichen besponnenen Spinnhülse 4 durch eine schematisch
dargestellte Andrück- und Schneidvorrichtung 62, von dort
durch den Spinnring 63 und am Kopfbereich der Hülse 5 vorbei
nach oben in das Sauschwänzchen bzw. Spinndreieck. Die An
drück- und Schneidvorrichtung 62 ist an der Ringbank 60 vor
zugsweise schwenkbar befestigt. In der in Fig. 5 gezeigten
Schneidstellung liegt sie in dem V-förmigen Zwischenraum
zwischen den beiden Spinnhülsen 4 bzw. 5, die am Revolver 1
gehaltert sind. Spätestens beim Anlauf der die Leerhülse 5
tragenden Spindel wird der zum abzuspulenden Kops 4 führende
Faden von dem anzuspinnenden Fadenende getrennt. Hierdurch
werden Doppelfadenbildungen zuverlässig vermieden.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Garnträgerwechsel in einer Textilmaschi
ne, insbesondere einer Ringspinn-, Trichterspinn- oder Ring
zwirnmaschine, bei der ein Spindelpaar (2, 3) an einem Revol
ver (1, 41) aymmetrisch zur Revolverachse (11, 46) derart
angeordnet ist, daß die eine Spindel (2) im Wechsel mit der
anderen Spindel (3) des Paars von einer Spinnposition in eine
Abspul- oder Entsorgungsposition - und umgekehrt - drehbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen (12, 13; 42, 44) des Spindelpaars (2, 3) zur
Revolverachse (11; 46) unter einem spitzen Winkel (α; β)
geneigt angeordnet sind und in Richtung der freien Spindel
enden auseinanderlaufen.
2. Vorrichtung zum Garnträgerwechsel in einer Textilmaschi
ne, insbesondere einer Ringspinn-, Trichterspinn- oder Ring
zwirnmaschine, bei der ein Spindelpaar an einem Revolver
symmetrisch zur Revolverachse derart angeordnet ist, daß die
eine Spindel im Wechsel mit der anderen Spindel des Paars von
einer Spinnposition in eine Abspul- oder Entsorgungsposition
- und umgekehrt - drehbar ist, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Revolver (21; 41) mit min
destens zwei Spindelpaaren besetzt und zur Bedienung von min
destens zwei benachbarten Spinn- oder Zwirnstellen vorgesehen
ist, wobei jeweils zwei nebeneinanderliegende Spindelachsen
(22, 23; 42, 43) in Teilungsabstand (t) zueinander parallel
verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Revolver (1) zwei Spindeln (2, 3) trägt und daß die Spin
delachsen (12, 13) die um 180° winkelversetzten Erzeugenden
eines zu den freien Spindelenden offenen Kegels bilden, dessen
Mittelachse die Revolverachse (11) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spindelachsen (12, 13; 42 ... 45) in
der Spinn- oder Zwirnposition vertikal verlaufen und die Re
volverachse (11; 26) unter einem spitzen Winkel (α ;β) gegen
über der Vertikalebene (50) geneigt angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Revolver (1; 21; 41) im Bereich seiner
zwischen den Spindelaustritten gelegenen Umfangsabschnitte
teilkreisförmig gekrümmte Ausnehmungen (7; 27) aufweist, deren
Krümmungsradius (R) dem Abstand zur benachbarten Revolverachse
(11′; 26′) angepaßt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstände und Umfangsabmessungen von nebeneinander liegen
den Revolvern (1, 1′; 21, 21′) so gewählt sind, daß die achs
fernen Umfangsbereiche (9′; 29) eines Revolvers (1′; 21′) beim
Drehen um die eigene Revolverachse (11′; 26′) in eine Ausneh
mung (7; 27) eines in Spinnstellung stationär gehaltenen be
nachbarten Revolvers (1; 21) eintauchen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Spindelpaar (2, 3) Garn-Trennmittel
(62) zugeordnet sind, die im Bereich zwischen den in Spinn
position und in Spulposition befindlichen Spindeln (2, 3)
wirksam sind.
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