DE3920091A1 - Sicherheitseinrichtung fuer fahrzeuginsassen - Google Patents
Sicherheitseinrichtung fuer fahrzeuginsassenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Sicherheitseinrichtung für
Fahrzeuginsassen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Aus der GB-PS
13 68 899 ist eine gattungsgleiche Sicherheitseinrichtung mit einem
Aufprallschalter und einem Verzögerungsfühler sowie mit einem mit
dem Aufprallschalter und dem Verzögerungsfühler verbundenen
Koinzidenzvergleicher bekannt. Der Koinzidenzvergleicher erhält
dabei elektrische Signale von dem Aufprallschalter und dem Verzöge
rungsfühler und unterbricht die Funktion der Einrichtung, wenn diese
Signale nicht innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne eintreffen. Auf
diese Weise soll eine Fehlauslösung der Sicherheitseinrichtung ver
hindert werden.
Aus US-PS 37 01 903 ist weiter ein piezoelektrischer Fahrzeugauf
prallsensor bekannt, bei dem zwei Piezokristalle mit räumlich unter
schiedlich angeordneten Empfindlichkeitsachsen innerhalb eines Fahr
zeugs angeordnet sind, wobei die beiden Piezokristalle in einer ein
zigen Auswerteschaltung elektrisch parallel geschaltet sind.
Bei dieser bekannten Sicherheitseinrichtung bzw. bei diesem bekann
ten Sensor ist es nicht möglich, die beschleunigungsempfindlichen
Sensoren ständig, d. h. insbesondere auch während des Betriebs des
Fahrzeugs, auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Dies hat jedoch den
Nachteil, daß eine hohe Betriebssicherheit derartiger Sicherheits
einrichtungen, auch im Hinblick auf den Ausfall eines Sensors, nicht
garantiert werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat insbesondere den Vorteil, daß die Sicherheits
einrichtung für Fahrzeuginsassen auch hinsichtlich der Funktions
fähigkeit der Sensoren und ihrer Aufbereitungsschaltungen ständig,
insbesondere auch während des eigentlichen Fahrbetriebs des Fahr
zeugs, überprüfbar ist. Dadurch wird ein erheblicher weiterer Fort
schritt in bezug auf eine hohe Betriebssicherheit einer derartigen
sicherheitsrelevanten Einrichtung erreicht. Weiter können auf beson
ders einfache und vorteilhafte Weise Störeinflüsse auf die Sicher
heitseinrichtung und insbesondere die Sensoren bzw. deren Aufberei
tungs- und Auswerteschaltung festgestellt und eliminiert werden, die
bei einer herkömmlichen Sicherheitseinrichtung zu einem Versagen
bzw. einer unbeabsichtigten Fehlauslösung führen würden. Als derar
tige Störgrößen kommen insbesondere starke Temperaturschwankungen
und/oder Störeinflüsse durch fahrzeugeigene bzw. externe elektromag
netische Störfelder in Betracht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Sicherheitseinrichtung,
Fig. 2 ein
zweites Blockschaltbild der Sicherheitseinrichtung,
Fig. 3 ein
Ablaufdiagramm zur Erläuterung der Funktionsweise der Sicherheits
einrichtung,
Fig. 4 eine Kurvendarstellung von Beschleunigung und
dem Zeitintegral der Beschleunigung als Funktion der Zeit und
Fig. 5 ein Beispiel für eine Realisierung.
Eine Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuginsassen umfaßt gemäß dem
Blockdiagramm nach Fig. 1 mindestens zwei beschleunigungsempfind
liche Sensoren 10, 20, eine jedem dieser Sensoren 10, 20 zugeordnete
Aufbereitungsschaltung 10′, 20′ sowie eine Auswerteschaltung 30 für
die Auswertung der Ausgangssignale der Sensoren 10, 20, eine
Ansteuerschaltung 40 zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln und Rück
haltemittel 41, wie beispielsweise Airbag und/oder Gurtstraffer. Als
beschleunigungsempfindliche Sensoren 10, 20 werden zweckmäßig piezo
elektrische Sensoren benutzt, die, in entsprechender Einbaulage im
Fahrzeug, bei Beschleunigungsbeanspruchungen eine Kraft erfahren und
demzufolge ein der Beschleunigung proportionales Ausgangssignal
abgeben. In Aufbereitungsschaltungen 10′, 20′ werden die Ausgangs
signale der Sensoren 10, 20 aufbereitet, insbesondere auch ver
stärkt, und dann den Eingangsanschlüssen einer Auswerteschaltung 30
zugeleitet, die das Ausgangssignal der Sensoren 10, 20 geeigneten
Bewertungskriterien unterwirft, um festzustellen, ob eine auf ein
Unfallereignis zurückzuführende Beschleunigung vorliegt, die das
Auslösen der Rückhaltemittel erforderlich macht. Dazu wird bei
spielsweise in der Auswerteschaltung 30 das beschleunigungspro
portionale Ausgangssignal der Sensoren 10, 20 zunächst integriert
und dann mit einem vorgebbaren Schwellwert verglichen. Wenn der
Integralwert den vorgebbaren Schwellwert überschreitet, wird ein
Unfallereignis angenommen und das Rückhaltemittel 41 vermittels der
vom Ausgang der Auswerteschaltung 30 aktivierten Ansteuerschaltung
40 ausgelöst. Erfindungsgemäß sind nun mindestens zwei Sensoren 10,
20 sowie eine jedem Sensor 10, 20 zugeordnete Aufbereitungsschaltung
10′, 20′ vorgesehen.
In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen beide Sen
soren 10, 20 ein im Idealfall identisches Ausgangssignalverhalten,
d. h. sie geben bei der Beaufschlagung mit der gleichen Beschleuni
gungsbeanspruchung im wesentlichen gleiche Ausgangssignale ab, die
in Fig. 4 in den Kurven a 10, a 20, als Funktionsdarstellung der
Beschleunigung als Funktion der Zeit, repräsentiert sind. Beschleu
nigungssignale, die für einen Vergleich und damit zur Funktionsüber
wachung der Sensoren 10, 20 und der zugeordneten Auswerteschaltungen
10, 20 herangezogen werden können, kommen praktisch bei jeder Fahrt
vor. Damit ist eine ständige Funktionskontrolle der Sensoren und
Auswerteschaltungen möglich. Gemäß dem Blockdiagramm nach Fig. 2
umfaßt die Auswerteschaltung 30 Summations- bzw. Integrationsschal
tungen 50 a, 50 b, die jedem Sensorkanal zugeordnet sind. Die Aus
gangsanschlüsse der Summations- bzw. Integrationsschaltungen 50 a,
50 b sind mit Eingangsanschlüssen einer Vergleichsschaltung 51 ver
bunden, deren Ausgangsanschluß wiederum mit dem Eingang einer Warn
einrichtung 52 verbunden ist. Die Summations- bzw. Integrations
schaltungen 50 a, 50 b bilden die Summen bzw. Integrale I 10, I 20 der
Ausgangssignalkurven a 10, a 20 gemäß Fig. 4. Vergleiche hierzu und
zu dem folgenden auch das Ablaufdiagramm der Fig. 3. Nach einem
vorgebbaren Zeitintervall werden die Summen- bzw. Integralwerte
(Kurven I 10, I 20) in der Vergleichsschaltung 51 miteinander vergli
chen. Liegt der Vergleichswert unterhalb eines vorgebbaren Soll
wertes, dann werden die Summen- bzw. Integralwerte der Summa
tions- Integrationsschaltung 50 a, 50 b zurückgesetzt und es beginnt
für ein weiteres Zeitintervall eine neue Summen- bzw. Integrations
bildung. Sofern jedoch der Vergleich in der Vergleichsschaltung 51
eine Abweichung der Summen- bzw. Integralwerte von einem vorgeb
baren Sollwert ergibt, wird von der Vergleichsschaltung 51 eine
Warneinrichtung 52 angesteuert, die beispielsweise den Fahrer des
Fahrzeugs auf einen Fehler der Sicherheitseinrichtung hinweist. Er
erhält dadurch die Gewißheit, daß er sich ab diesem Zeitpunkt nicht
mehr auf die Sicherheitseinrichtung verlassen darf und gegebenen
falls umgehend eine Werkstatt aufsuchen muß. Zusätzlich kann mit der
Ansteuerung der Warneinrichtung 52 auch noch ein im Blockdiagramm
nicht dargestelltes Schaltmittel aktiviert werden, das die
Ansteuerungsschaltung 40 und die Rückhaltemittel 41 von der Aus
werteschaltung 30 abtrennt, um eine Aktivierung der Rückhaltemittel
41 aufgrund des zuvor festgestellten Fehlers zu verhindern. Schließ
lich kann gleichzeitig aus Gründen der Beweissicherung der zuvor
festgestellte Fehler, der auf ein Versagen eines der Sensoren 10, 20
bzw. der ihnen zugeordneten Aufbereitungsschaltungen 10′, 20′
schließen läßt, in Speichermitteln registriert werden.
In einem bevorzugten weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind
die beschleunigungsempfindlichen Sensoren 10, 20 entgegengesetzt
gepolt, so daß sich etwa, wie in Fig. 4 dargestellt, die Ausgangs
signale a 10, a′20 ergeben. Diese Maßnahme erweist sich als besonders
vorteilhaft zur Erkennung von Störungen der Sicherheitseinrichtung
durch fahrzeugeigene und/oder externe elektromagnetische Störfelder,
die sich auf die identisch ausgestalteten Aufbereitungsschaltungen
10, 20 in gleicher Weise auswirken würden. Durch die Auswertung von
Sensorausgangssignalen unterschiedlicher Polarität können diese
Störeinflüsse erkannt werden. Besonders zweckmäßig werden die
gleichgepolten Sensoren des ersten Ausführungsbeispiels oder die
entgegengesetzt gepolten Sensoren des zweiten Ausführungsbeispiels
zumindest einschließlich ihrer zugeordneten Aufbereitungsschaltungen
10′, 20′ in einer gemeinsamen integrierten Hybridschaltung zusammen
gefaßt und in einem einzigen Gehäuse angeordnet. Hierdurch ergibt
sich eine leicht handhabbare und im Fahrzeug flexibel anzuordnende
Schaltungseinrichtung, bei der zudem noch garantiert ist, daß sie
gleichen Temperatur- und Beschleunigungseinflüssen ausgesetzt ist,
Fig. 5.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden
beschleunigungsempfindliche Sensoren 10, 20 verwendet, die die
Beschleunigungswirkung nach unterschiedlichen physikalischen
Prinzipien ermitteln. Dadurch lassen sich Störeinflüsse durch bei
spielsweise Einwirkung von elektromagnetischen Störfeldern, Feuch
tigkeit, Temperaturschwankungen, Alterung erkennen, die zwar gleiche
Einflußparameter auf die beiden Sensoren 10, 20 darstellen, von
diesen aber gegebenenfalls unterschiedlich erfaßt werden.
An unterschiedlichen Sensorprinzipien sind zu nennen:
piezoelektrisch (Keramik- oder Quarzaufnehmer)
piezoresistiv (z. B. piezoresistives Silizium) , kapazitiv,
mechanisch (z. B. Dehnmeßstreifen, bzw. mit induktiver oder optischer Beschleunigungssignalerfassung).
piezoelektrisch (Keramik- oder Quarzaufnehmer)
piezoresistiv (z. B. piezoresistives Silizium) , kapazitiv,
mechanisch (z. B. Dehnmeßstreifen, bzw. mit induktiver oder optischer Beschleunigungssignalerfassung).
Claims (7)
1. Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuginsassen mit beschleunigungs
empfindlichen Sensoren, einer Aufbereitungs- und einer Auswerte
schaltung für die Sensorausgangssignale, sowie mit Rückhaltemitteln
und einer Ansteuerschaltung für die Rückhaltemittel, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens zwei beschleunigungsempfindliche Sensoren
(10, 20) und für jeden Sensor eine Aufbereitungsschaltung (10′, 20′)
sowie Mittel zum Vergleich der Sensorausgangssignale untereinander
vorgesehen sind.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (10, 20) ein übereinstimmendes Ausgangssignalver
halten aufweisen.
3. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren (10, 20) piezoelektrische Beschleu
nigungsaufnehmer sind.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren (10, 20) in gleicher Polung mit
ihren jeweiligen Aufbereitungsschaltungen (10′, 20′) verbunden sind.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren (10, 20) in entgegengesetzter
Polung mit ihren jeweiligen Aufbereitungsschaltungen (10′, 20′) ver
bunden sind.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2 sowie 4
und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beschleunigungsempfindlichen
Sensoren (10, 20) die Beschleunigung nach unterschiedlichen physika
lischen Prinzipien registrieren.
7. Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangssignale
der Sensoren (10, 20) während eines vorgebbaren Zeitintervalls
summiert bzw. integriert werden, daß die Summen- bzw. Integralwerte
nach Ablauf des vorgebbaren Zeitintervalls miteinander verglichen
werden und daß bei Überschreiten eines vorgebbaren Grenzwertes durch
den Vergleichswert eine Warneinrichtung in Funktion versetzt wird.
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