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Doppelt-Augenglas. Die Erfindung betrifft die besondere Ausbildung
eines Doppelt-Augenglases für Kurz-und Weitsichtige, das sich gleich gut zur Arbeit
und zum Fernsehen benutzen läßt. Es sind bereits Doppelt-Augengläser bekannt, bei
denen am Rahmen des Grundaugenglases in einer zu dessen Ebene parallel liegenden
Ebene Vorlegelinsen schwingbar gelagert sind. Die bisher bekannten Augengläser dieser
Art weisen aber vielfache Nachteile auf; einmal ist die Lagenveränderung des Doppeltglases
für den gerade in Betracht kommenden Gebrauchszweck des ganzen Augenglases umständlich,
erfordert die Zuhilfenahme beider Hände und hat außerdem noch den Nachteil, daß
die ausgeschwungenen Vorlegelinsen nach außen umgelegt «-erden und so einen auffallenden
und unschönen Anblick gewähren. Ein weiterer, die praktische Verwendung tierartiger
Doppeltgläser ausschließender Grund war noch darin zu erblicken, daß das die Nase
belastende Gewicht unzulässig groß war. Andere Konstruktionen von Doppeltgläsern
erforderten sogar zum jeweiligen Aus- und Einrücken der Vorlegelinsen ein Abnehmen
des ganzen Augenglases, während bei anderen die Gefahr vorlag, daß zwischen die
aufklappbaren Vorlegelinsen und das Grundglas die ALtgenwimlern der das Glas benutzenden
Person eingeklemmt wurden. -_ Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin,
daß eine Steuerungsvorrichtung vorhanden ist, die aus zweiarmigen Hebeln besteht,
die am Gehäuse angeordnet und um Zapfen schwingbar sind, wobei diese Hebel zwangläufig
mittels eines Zapfens verbunden sind, der durch Längsschlitze hindurchtritt, und
der seinerseits in einem am Gehäuse befindlichen Schlitz geführt wird. Zur Feststellung
der Steuerungsvorrichtung- in ihrer i eiveils eingestellten Lage dient eine Feder.
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Die Zeichnung stellt das den Gegenstand der Erfindung bildende Augenglas
in einer beispiellsweisen Ausführungsform dar, und zwar zeigt Abb. i das Augenglas
in Vorderansicht, Abb. z einen Teil der die Bewegung der Vorlegelinse steuernden
Vorrichtung in Vorcleransicht bzw. in senkrechtem Schnitt in größerem Maßstabe,
Abb. 3 die Oberansicht hierzu und Abb. 4 einen senkrechten Schnitt nach der Linie
TV-IV der Abb. 3 in größerem Maßstabe.
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In Abb. i ist die Glaslinse des mit dem gewöhnlich-en Augenglase vollständig
übereinstimmenden Augenglases mit i, die die Glaslinsen umgebende Metallfassung
oder der Rahmen mit z, der Nasensattel mit 3, die vor der Glaslinse i um den Stift
¢ schwingbar gelagerte Vorlegelinse oder das Vorlegeglas reit 5, die iri der umlaufenden
Nut der Linse 5 versenkt angeordnete Fassung. mit 6 bezeichnet. Der reit der Fassung
6 zusammenhängende bzw. aus einem Stück mit dieser bestehende Arne des um den Stift
.l frei verschwenkbaren,
zweiarmigen Hebels ist mit ;, dessen anderer
Arm mit 8, der die Vorlegelinse 5 in ihrer durch das Eigengewicht gesicherten unteren
Gebrauchslage abstützende und die Verdrehung des zweiarmigen Hebels 7, 8 in der
einen Richtung begrenzende Anschlag mit 9 bezeichnet, welch letzterer sich in den
Einschnitt io der Fassung :2 anpaßt (Abb. 1).
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An der Vorderseite des Hasensattels 3 ist das unten offene kreisabschnittförmige
Gehäuse ii angelötet, dessen Lmrißlinien mit jenen des \asensattels 3 übereinstimmen.
In der Vorderwand des Gehäuses i i sind um Zapfen 12, 13 die zweiarmigen Hebel'
1:4, 15 schwingbar gelagert. Ein Zapfen 16 durchsetzt die Längsschlitze ia.a, i5a
der Hebel 14 und 15, wobei der Zapfen r6 in denn in der Stirnwand des Gehäuses i
i ausgebildeten senkrechten Schlitz 17 gleitet. Am hinteren Ende des Zapfens 16
ist der Federteller r8 befestigt, in dein die Schraubenfeder r9 sitzt. Die Schraubenfeder
i9 drückt die Hebel 1q., 15 gegeneinander bzw. gegen die Innenwand und den Knopf
20 gegen die Außenwand des Gehäuses i i. Sie steigert die Reibung und stellt den
im Knopf 2o endigenden Zapfen 16 in "einer oberen bzw. unteren eingestellten Lage
selbsttätig fest. Der Zapfen 16 stellt zwischen den Hebeln eine zwangläufige Verbindung
her, so daß diese gleichzeitige und vollständig svmnletrische Verdrehungen ausführen.
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Wird der Knopf ao in seine in A:bb. 2 dargestellte obere Lage geschoben,
dann wirkt das schmällere Ende des Hebels 14 bzw. i5 auf den Arm 8 des zweiarmigen
H.ebeis 7, 8 bzw. auf clen unter das Gehäuse i i greifenden wagerechten Ansatz 8a
dieses Arms ein und verdreht bzw. hebt die Vorlegelinsen 5 ihrem Eigengewicht entgegen
in die gestrichelt gezeichnete Lage 5`. Beim Herabschieben des Knopfes 2o schwingen
die Vorlegelinsen 5 unter dem Einfluß ihres Eigengewichtes in die in Abb. i dargestellte
Gebrauchslage zurück.
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Beim Verdrehen des Augenglases nach unten derart, daß der untere offene
Teil des Gehäuses i i nach oben zu liegen koanint,schwingen . die Linsen 5 unter
dein Einfluß ihres Eigengewichtes in die Lage 5" und können leicht ereinigt werden.
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Die Vorlegelinse 5 kann zweckmäßig eine mit der Form des offenen Auges
genau übereinstimmende kreiszweieckige oder ovale Form erhalten, so claß sie in
der in A.bb. i ersichtlichen Gebrauchslage, in dein versenkt angeordneten Rahmen
eingefaßt, das Sehen überhaupt nicht stört und kaum bemerkbar ist. Die Kreiszweieckform
hat den Vorteil, daß das Auge beim Lesen oder Schreiben seitliche Bewegungen ausführen
kann, ohne daß an der Kopfhaltung etwas geändert werden inüßte. Die Vorlegelinse
5 sichert die idealsten optischen Verhältnisse, indem der Bre:inpankt in die optische
Achse des Auges fällt. Die Dioptriezahl der Linse 5 ist derart gewählt, daß sie
das jeweilige Augenglas für das Nahe- bzw. Fernsehen ergänzt oder zu einem mit zwei
parallelen Ebenen begrenzten gewöhnlichen Glas herabsetzt.
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Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung ersichtliche Steuerung
der V orIegelinsen 5 und auf die eingangs beschriebjne besondere Form beschränkt.
Die Vorlegelinsen können parallel zu sich auf und nieder verschiebbar angeordnet
sein, oder sie können auf beliebige andere Weise aus ihrer in Abb. i ersichtIichen
Gebrauchslage entfernt werden. Es können nicht nur kreiszweieckige, sondern auch
kreisförmige oder elliptische Vorlegeaugengläser Verwendung finden.
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Selbstverständlich können die schwingbar gelagerten Vorlegelinsen
nicht nur an Brillen, soil<:lern auch an Zwickern verwendet werden. Auch können
in Gebrauch stehende gewöhnliche Augengläser ohne jede technische Schwierigkeit
in Doppelt-Augengläser umgeändert werden.