DE4004248A1 - Einstellbare sehhilfe - Google Patents

Einstellbare sehhilfe

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Description

Die Erfindung betrifft eine Sehhilfe, die umfaßt:
einen auf den Kopf des Benutzers aufzusetzenden Rahmen;
derart von dem Rahmen getragene optische Systeme, wie einstellbare Sehrohre, daß der Benutzer mit beiden Augen gleichzeitig durch beide optische Systeme sehen kann.
Eine solche Sehhilfe ist bekannt. Der Benutzer einer solchen bekannten Sehhilfe erfährt den Nachteil, daß er zwei verschiedene Sehhilfen braucht, um lesen bzw. in die Ferne sehen zu können, zum Beispiel zum Fernsehen. Der Benutzer soll für eine Situation, in der er von Zeit zu Zeit die Sehentfernung wechselt, über zwei Sehhilfen verfügen, von welchen beiden die nicht-benutzte Sehhilfe in einem solchen Abstand von dem Benutzer abgelegt werden soll, daß er sie sofort ergreifen und auswechseln kann. Es wird deutlich sein, daß dies für den ohnehin behinderten Benutzer eine zusätzliche Belästigung darstellt.
Die Erfindung beabsichtigt die Verschaffung einer derart ausgeführten Sehhilfe, daß sie sowohl zum Lesen wie zum Weit-Sehen geeignet ist.
Im Zusammenhang damit ist die erfindungsgemäße Sehhilfe durch Einstellmittel gekennzeichnet, um die optischen Systeme nach Wahl auf eine von wenigstens zwei vorgegebenen Seh-Entfernungen einzustellen, welche Einstellmittel umfassen.
Winkeleinstellmittel zum Einstellen der waagerechten optischen Achsen der beiden Seh-Rohre, in der Weise, daß sich diese optischen Achsen in allen Anwendungspositionen durch den Rotationsmittelpunkt des betreffenden Auges des Benutzers erstrecken;
Korrekturmittel, um jedes der optischen Systeme in der Weise anzupassen, daß sie auf jede der gewählten Entfernungen scharfgestellt werden können.
Im Zusammenhang mit der gewünschten verhältnismäßig großen Vergrößerung sind im allgemeinen die optischen Systeme relativ schwer. Damit trotzdem die Sehhilfe möglichst leicht gehalten werden kann, weist diese vorzugsweise das Kennzeichen auf, daß die optische Systeme "Holländische Rohre" mit Bildumlenkprismen enthalten.
In einer sehr einfachen Ausführung weist die Sehhilfe die Besonderheit auf, daß die Korrekturmittel wenigstens eine in und aus dem optischen System hinein- bzw. herauszubringende Linse enthalten.
Eine praktische und sehr gut reproduzierbare Positionierung ist mit einer Ausführung gewährleistet, in der der Rahmen in der Weise einer Brille durch einen Nasenbrückenteil auf der Nase und mittels zwei Bügeln auf den Ohren des Benutzers aufliegen kann.
Im Zusammenhang mit der verhältnismäßig starken Vergrößerung ist es erwünscht, daß die Reproduzierbarkeit der Positionierung sehr hohen Anforderungen genügt. Zu diesem Zweck weist die Sehhilfe vorzugsweise das Kennzeichen auf, daß der Nasenbrückenteil eine der spezifischen Form des fraglichen Teils der Nase eines bestimmten Benutzers komplementäre Form hat. Mit dieser Ausführung fungiert die Nase als fester Referenzpunkt, was eine schnelle und korrekte Positionierung gewährleistet.
Sehr einfach ist in diesem Zusammenhang diejenige Ausführung, in der der Nasenbrückenteil hergestellt worden ist, indem man von dem fraglichen Teil der Nase des betreffenden Benutzers einen Abdruck anfertigt.
Um dafür zu sorgen, daß die Sehhilfe möglichst leicht ist, kann eine Ausführung benutzt werden, die das Merkmal aufweist, daß der Rahmen eine leichte und starke Konstruktion ist, zum Beispiel aus Aluminium, Titan oder aus einem, eventuell bewehrten, Kunststoff.
Um eine möglichst gute Stabilität der Sehhilfe zu gewährleisten, kennzeichnet sich eine bestimmte Ausführung durch derart angeordnete Kontragewicht-Mittel, daß der Massenschwerpunkt der Sehhilfe sich jedenfalls ein wenig hinter dem Nasenbrückenteil befindet.
Vorzugsweise wird eine Sehhilfe derart ausgeführt, daß sie mehr oder weniger universell anwendbar ist, wobei der Optiker sie auf einen spezifischen Benutzer einstellen kann. Im Zusammenhang damit weist eine Ausführungsform das Kennzeichen auf, daß die Positionen der optischen Systeme gegenüber dem Rahmen einstellbar sind. Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnung einer Reihe beliebiger Ausführungsbeispiele erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Perspektivansicht einer von einem Benutzer getragenen erfindungsgemäßen Sehhilfe in einer ersten Ausführung;
Fig. 2 eine mit Fig. 1 übereinstimmende Ansicht einer zweiten Ausführung, und
Fig. 3 eine teilweise weggebrochene Perspektivansicht eines dritten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt eine Sehhilfe 1, die einen mit einem Kopfband 2 auf den Kopf 3 eines Benutzers aufgesetzten Rahmen 4 umfaßt, welcher Rahmen 4 zwei mit Umlenkprismen ausgestattete Rohre 5, 6 trägt. Durch Schlitzlöcher 7, 8, mit deren Rändern die Rohre 5, 6 klemmend schiebbar zusammenarbeiten, können die Rohre 5, 6 in zwei Extrempositionen gestellt werden, in einer dieser Extrempositionen die optischen Achsen 9, 10 zum Fern- Sehen eingestellt sind, und in welcher jeweils anderen Extremposition die optischen Achsen, die nunmehr mit 9′ beziehungsweise 10′ bezeichnet sind, zum Sehen in kürzerer Entfernung eingestellt sind, insbesondere zum Lesen. Zu diesem Zweck ist lediglich eine einfache von Hand durchgeführte Verschiebung durch den Benutzer erforderlich.
Der Rahmen 4 trägt weiter zwei durch Verzahnungen 11 für Winkelverstellung gekoppelte Linsenträger 12, die Linsen 13 tragen. Diese Linsen sollen vom Benutzer beim lesen, also in der Position, die den optischen Achsen 9′, 10′ entspricht, in dem optischen System gedreht werden, in dem sie eine derartige Korrektur bewirken, daß der Benutzer in der Lage ist, in auf die eingestellte Entfernung scharf zu sehen.
Fig. 2 zeigt eine Sehhilfe 14, bei der ein Rahmen 15 auf die Weise einer Brille mittels eines Nasenbrückenteils 16 auf der Nase 17 des Benutzers und mittels zwei Bügeln 18 auf den Ohren 19 des Benutzers aufliegen kann.
Weiter sind in dieser Ausführung zwei Korrekturlinsen 20 fest mit dem Rahmen 15 verbunden, wobei durch die Verschiebung aus der gezeichneten Position (Weit-sehen) in die nicht dargestellte Position (Kurz-sehen) die optische Achse der Linsen 20 mit der Achse der Rohre 5, 6 zusammenfällt. In dieser Ausführung ist denn auch keinerlei zusätzliche Handlung erforderlich, um die Korrekturlinsen 20 in und aus dem optischen System hinein- beziehungsweise herauszubringen, was in der Ausführung nach Fig. 1 wohl notwendig ist.
Um ein Anfassen der Rohre 5, 6 zu vermeiden, umfaßt die Sehhilfe 14 nach Fig. 2 Bedienungshandgriffe 21.
Mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 wird darauf hingewiesen, daß die Führung der Rohre 5, 6 über den Rahmen in der Weise erfolgt, daß diese Führung mit einer Winkelverdrehung der Rohre einhergeht, wie mit den relativen Positionen der optischen Achsen 9, 9′ und 10, 10′ wiedergegeben ist. In den Ausführungen nach den Fig. 1 und 2 sind zu diesem Zweck die diesbezüglichen Führungsflächen 22 beziehungsweise 23 gebogen.
Fig. 3 zeigt eine Sehhilfe 24, die einen Rahmen 25 aus Aluminium umfaßt, der einen Nasenbrückenteil 26 trägt sowie zwei Bügeln 27 zum Aufliegen auf den Ohren des Benutzers.
Über einen Arm 28 trägt der Rahmen 25 zwei Aluminium-Blöcke 29; in jedem dieser Blöcke ist ein kreisbogenförmiges Schlitzloch 30 angebracht, um mittels Führungsstiften 31, 32 Träger 33 unter Reibung verschiebbar zu führen, mit welchen Trägern die Rohre 34, 35 starr gekoppelt sind.
Der Arm 28 ist gelenkig mit einerseits dem Rahmen 25 und andererseits den Blöcken 29 verbunden, und gegenüber beiden in jeder gewünschten Position mittels Sicherungsschrauben 36, 37 fixierbar. Damit kann der Optiker die Sehhilfe 24 möglichst gut auf den Bau des Benutzers abstimmen.
Die Rohre 34, 35 sind so ausgeführt, daß Okularteile 38, 39 drehbar sind, mit denen die Rohre 34, 35 auf Weit- Sehen bzw. auf Kurz-Sehen eingestellt werden können.
Die Einstellbarkeit der Positionen der Rohre 34, 35 gegenüber dem Rahmen 25 und damit gegenüber den Augen eines Benutzers ist auch im Zusammenhang mit der Anforderung von Bedeutung, daß sich die optischen Achsen 9, 9′, 10, 10′ in allen Benutzungspositionen durch den Rotationsmittelpunkt der betreffenden Augen des Benutzers erstrecken.
Der Kunststoff-Nasenbrückenteil 26 ist durch die Anfertigung eines Abdrucks des fraglichen Teils der Nase des spezifischen Benutzers hergestellt. Damit ist eine sehr große Positionierungsgenauigkeit gewährleistet, während außerdem die Gefahr der Hautreizungen durch die relativ große Andruckkraft möglichst gering gehalten ist.
Die Bügel 27 weisen verhältnismäßig schwere Beine 40 auf, zum Beispiel mit einem Eisen- oder Kupferkern, wodurch sie als Kontra-Gewichte fungieren, wodurch der Massenschwerpunkt der Sehhilfe sich jedenfalls ein wenig hinter dem Nasenbrückenteil 26 befindet. Dies wirkt sich sehr günstig auf die Stabilität der bleibenden Positionierungsgenauigkeit aus. Erwünschtenfalls könnte man die Kontra-Gewichte einstellbar ausführen, indem man Schrauben fixierbar an den Beinen anbringt. Im allgemeinen aber wird dies nicht erforderlich sein, weil ja durch die Gesichtsverteilung der Sehhilfe gegenüber dem Nasenbrückenteil 26 auf der Rückseite ein relativ geringes Gewicht gegenüber den Rohren 34, 35 und der diese Rohre tragenden Konstruktion ausreichen kann. Es wird also im allgemeinen die Benutzung von relativ schweren Beinen 40 ausreichen, die die Stabilität der Sehhilfe 24 sogar bei deren ungünstigster Einstellung gewährleisten.

Claims (9)

1. Sehhilfe, die umfaßt:
einen auf den Kopf des Benutzers aufzusetzenden Rahmen;
derart von dem Rahmen getragene optische Systeme, wie einstellbare Sehrohre, daß der Benutzer mit beiden Augen gleichzeitig durch beide optische Systeme sehen kann, gekennzeichnet durch:
Einstellmittel, um die optischen Systeme nach Wahl auf eine von wenigstens zwei vorgegebenen Seh- Entfernungen einzustellen, welche Einstellmittel umfassen:
Winkeleinstellmittel zum Einstellen der waagerechten optischen Achsen der beiden Seh-Rohre, in der Weise, daß sich diese optischen Achsen in allen Anwendungspositionen durch den Rotationsmittelpunkt des betreffenden Auges des Benutzers erstrecken;
Korrekturmittel, um jedes der optischen Systeme in der Weise anzupassen, daß sie auf jede der gewählten Entfernungen scharfgestellt werden können.
2. Sehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Systeme "Holländische Rohre" mit Bildumlenkprismen umfassen.
3. Sehhilfe nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturmittel wenigstens eine in und aus dem optischen System hinein- bzw. herauszubringende Linse aufweisen.
4. Sehhilfe nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen auf die Weise einer Brille mittels eines Nasenbrückenteils auf der Nase des Benutzers und mittels zwei Bügeln auf den Ohren des Benutzers aufliegen kann.
5. Sehhilfe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nasenbrückenteil eine der spezifischen Form des fraglichen Teils der Nase eines bestimmten Benutzers komplementäre Form hat.
6. Sehhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Nasenbrückenteil hergestellt worden ist, indem man von dem fraglichen Teil der Nase des betreffenden Benutzers einen Abdruck anfertigt.
7. Sehhilfe nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen eine leichte und starke Konstruktion ist, zum Beispiel aus Aluminium, Titan oder aus einem, eventuell bewehrten, Kunststoff.
8. Sehhilfe nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch derart angeordnete Kontra-Gewichtsmittel, daß der Massenschwerpunkt der Sehhilfe sich jedenfalls einigermaßen hinter dem Nasenbrückenteil befindet.
9. Sehhilfe nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionen der optischen Systeme gegenüber dem Rahmen einstellbar sind.
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