DE4004248C2 - Binokulare Sehhilfe - Google Patents

Binokulare Sehhilfe

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Description

Die Erfindung betrifft eine binokulare Sehilfe.
Aus der DE 12 76 373 B ist eine Lupenbrille bekannt, bei der die optischen Achsen jedes der beiden Systeme mit der Drehachse der Fassung einen Winkel bilden, so daß durch Drehen der optischen Systeme eine Justierung des Konvergenzwinkels für eine Person und auf eine Entfernung vorgenommen werden kann. Dreht man nur ein optisches System, so verlaufen die Achsen nicht mehr in einer Ebene, die die beiden Sehachsen enthält. Der Schnittpunkt der erwähnten Achsen liegt innerhalb des optischen Systems und nicht in den Drehpunkten der Augen des Benutzers.
In der DE 11 65 899 B ist eine Einstellvorrichtung für eine stereoskopische Brillenlupe beschrieben. Es ist eine Einstellvorrichtung für die optischen Achsen vorgesehen. Diese erfolgt jedoch nicht um den jeweiligen Drehpunkt der Augen des Benutzers, so daß sich der Pupillenabstand bei der Einstellung auf verschiedene Entfernungen ändert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine binokulare Sehhilfe derart auszubilden, daß sich bei einer Verstellung der Konvergenz zum Einstellen auf eine jeweils gewünschte Entfernung die Achsen der optischen Systeme um einen Drehstrich bzw. Schwenkpunkt drehen, der mit dem jeweiligen Drehpunkt der Augen des Benutzers zusammenfällt.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 beschriebene binokulare Sehhilfe gelöst.
Im Zusammenhang mit der gewünschten verhältnismäßig großen Vergrößerung sind im allgemeinen die optischen Systeme relativ schwer. Damit trotzdem die Sehhilfe möglichst leicht gehalten werden kann, weist diese vorzugsweise das Kennzeichen auf, daß die optische Systeme "Holländische Rohre" mit Bildumlenkprismen enthalten.
In einer sehr einfachen Ausführung weist die Sehhilfe die Besonderheit auf, daß die Korrekturmittel wenigstens eine in und aus dem optischen System hinein- bzw. herauszubringende Linse enthalten.
Eine praktische und sehr gut reproduzierbare Positionierung ist mit einer Ausführung gewährleistet, in der der Rahmen in der Weise einer Brille durch einen Nasenbrückenteil auf der Nase und mittels zwei Bügeln auf den Ohren des Benutzers aufliegen kann.
Im Zusammenhang mit der verhältnismäßig starken Vergrößerung ist es erwünscht, daß die Reproduzierbarkeit der Positionierung sehr hohen Anforderungen genügt. Zu diesem Zweck weist die Sehhilfe vorzugsweise das Kennzeichen auf, daß der Nasenbrückenteil eine der spezifischen Form des fraglichen Teils der Nase eines bestimmten Benutzers komplementäre Form hat. Mit dieser Ausführung fungiert die Nase als fester Referenzpunkt, was eine schnelle und korrekte Positionierung gewährleistet.
Sehr einfach ist in diesem Zusammenhang diejenige Ausführung, in der der Nasenbrückenteil hergestellt worden ist, indem man von dem fraglichen Teil der Nase des betreffenden Benutzers einen Abdruck anfertigt.
Um dafür zu sorgen, daß die Sehhilfe möglichst leicht ist, kann eine Ausführung benutzt werden, die das Merkmal aufweist, daß der Rahmen eine leichte und starke Konstruktion ist, zum Beispiel aus Aluminium, Titan oder aus einem, eventuell bewehrten, Kunststoff.
Um eine möglichst gute Stabilität der Sehhilfe zu gewährleisten, kennzeichnet sich eine bestimmte Ausführung durch derart angeordnete Kontragewicht-Mittel, daß der Massenschwerpunkt der Sehhilfe sich jedenfalls ein wenig hinter dem Nasenbrückenteil befindet.
Vorzugsweise wird eine Sehhilfe derart ausgeführt, daß sie mehr oder weniger universell anwendbar ist, wobei der Optiker sie auf einen spezifischen Benutzer einstellen kann. Im Zusammenhang damit weist eine Ausführungsform das Kennzeichen auf, daß die Positionen der optischen Systeme gegenüber dem Rahmen einstellbar sind. Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnung einer Reihe beliebiger Ausführungsbeispiele erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Perspektivansicht einer von einem Benutzer getragenen erfindungsgemäßen Sehhilfe in einer ersten Ausführung;
Fig. 2 eine mit Fig. 1 übereinstimmende Ansicht einer zweiten Ausführung, und
Fig. 3 eine teilweise weggebrochene Perspektivansicht eines dritten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt eine Sehhilfe 1, die einen mit einem Kopfband 2 auf den Kopf 3 eines Benutzers aufgesetzten Rahmen 4 umfaßt, welcher Rahmen 4 zwei mit Umlenkprismen ausgestattete Rohre 5, 6 trägt. Durch Schlitzlöcher 7, 8, mit deren Rändern die Rohre 5, 6 klemmend schiebbar zusammenarbeiten, können die Rohre 5, 6 in zwei Extrempositionen gestellt werden, in einer dieser Extrempositionen die optischen Achsen 9, 10 zum Fern- Sehen eingestellt sind, und in welcher jeweils anderen Extremposition die optischen Achsen, die nunmehr mit 9′ beziehungsweise 10′ bezeichnet sind, zum Sehen in kürzerer Entfernung eingestellt sind, insbesondere zum Lesen. Zu diesem Zweck ist lediglich eine einfache von Hand durchgeführte Verschiebung durch den Benutzer erforderlich.
Der Rahmen 4 trägt weiter zwei durch Verzahnungen 11 für Winkelverstellung gekoppelte Linsenträger 12, die Linsen 13 tragen. Diese Linsen sollen vom Benutzer beim lesen, also in der Position, die den optischen Achsen 9′, 10′ entspricht, in dem optischen System gedreht werden, in dem sie eine derartige Korrektur bewirken, daß der Benutzer in der Lage ist, in auf die eingestellte Entfernung scharf zu sehen.
Fig. 2 zeigt eine Sehhilfe 14, bei der ein Rahmen 15 auf die Weise einer Brille mittels eines Nasenbrückenteils 16 auf der Nase 17 des Benutzers und mittels zwei Bügeln 18 auf den Ohren 19 des Benutzers aufliegen kann.
Weiter sind in dieser Ausführung zwei Korrekturlinsen 20 fest mit dem Rahmen 15 verbunden, wobei durch die Verschiebung aus der gezeichneten Position (Weit-sehen) in die nicht dargestellte Position (Kurz-sehen) die optische Achse der Linsen 20 mit der Achse der Rohre 5, 6 zusammenfällt. In dieser Ausführung ist denn auch keinerlei zusätzliche Handlung erforderlich, um die Korrekturlinsen 20 in und aus dem optischen System hinein- beziehungsweise herauszubringen, was in der Ausführung nach Fig. 1 wohl notwendig ist.
Um ein Anfassen der Rohre 5, 6 zu vermeiden, umfaßt die Sehhilfe 14 nach Fig. 2 Bedienungshandgriffe 21.
Mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 wird darauf hingewiesen, daß die Führung der Rohre 5, 6 über den Rahmen in der Weise erfolgt, daß diese Führung mit einer Winkelverdrehung der Rohre einhergeht, wie mit den relativen Positionen der optischen Achsen 9, 9′ und 10, 10′ wiedergegeben ist. In den Ausführungen nach den Fig. 1 und 2 sind zu diesem Zweck die diesbezüglichen Führungsflächen 22 beziehungsweise 23 gebogen.
Fig. 3 zeigt eine Sehhilfe 24, die einen Rahmen 25 aus Aluminium umfaßt, der einen Nasenbrückenteil 26 trägt sowie zwei Bügeln 27 zum Aufliegen auf den Ohren des Benutzers.
Über einen Arm 28 trägt der Rahmen 25 zwei Aluminium-Blöcke 29; in jedem dieser Blöcke ist ein kreisbogenförmiges Schlitzloch 30 angebracht, um mittels Führungsstiften 31, 32 Träger 33 unter Reibung verschiebbar zu führen, mit welchen Trägern die Rohre 34, 35 starr gekoppelt sind.
Der Arm 28 ist gelenkig mit einerseits dem Rahmen 25 und andererseits den Blöcken 29 verbunden, und gegenüber beiden in jeder gewünschten Position mittels Sicherungsschrauben 36, 37 fixierbar. Damit kann der Optiker die Sehhilfe 24 möglichst gut auf den Bau des Benutzers abstimmen.
Die Rohre 34, 35 sind so ausgeführt, daß Okularteile 38, 39 drehbar sind, mit denen die Rohre 34, 35 auf Weit- Sehen bzw. auf Kurz-Sehen eingestellt werden können.
Die Einstellbarkeit der Positionen der Rohre 34, 35 gegenüber dem Rahmen 25 und damit gegenüber den Augen eines Benutzers ist auch im Zusammenhang mit der Anforderung von Bedeutung, daß sich die optischen Achsen 9, 9′, 10, 10′ in allen Benutzungspositionen durch den Rotationsmittelpunkt der betreffenden Augen des Benutzers erstrecken.
Der Kunststoff-Nasenbrückenteil 26 ist durch die Anfertigung eines Abdrucks des fraglichen Teils der Nase des spezifischen Benutzers hergestellt. Damit ist eine sehr große Positionierungsgenauigkeit gewährleistet, während außerdem die Gefahr der Hautreizungen durch die relativ große Andruckkraft möglichst gering gehalten ist.
Die Bügel 27 weisen verhältnismäßig schwere Beine 40 auf, zum Beispiel mit einem Eisen- oder Kupferkern, wodurch sie als Kontra-Gewichte fungieren, wodurch der Massenschwerpunkt der Sehhilfe sich jedenfalls ein wenig hinter dem Nasenbrückenteil 26 befindet. Dies wirkt sich sehr günstig auf die Stabilität der bleibenden Positionierungsgenauigkeit aus. Erwünschtenfalls könnte man die Kontra-Gewichte einstellbar ausführen, indem man die Klemmen verschiebbar und erwünschtenfalls mit Schrauben fixierbar an den Beinen anbringt. Im allgemeinen aber wird dies nicht erforderlich sein, weil ja durch die Gesichtsverteilung der Sehhilfe gegenüber dem Nasenbrückenteil 26 auf der Rückseite ein relativ geringes Gewicht gegenüber den Rohren 34, 35 und der diese Rohre tragenden Konstruktion ausreichen kann. Es wird also im allgemeinen die Benutzung von relativ schweren Beinen 40 ausreichen, die die Stabilität der Sehhilfe 24 sogar bei deren ungünstigster Einstellung gewährleisten.

Claims (8)

1. Binokulare Sehhilfe, mit
einem auf den Kopf des Benutzers aufsetzbaren Rahmen (4; 15; 25),
zwei derart von dem Rahmen (4; 15; 25) getragenen optischen Systemen (5; 6; 34; 35), daß die optische Achse jedes optischen Systems durch einen angenommenen Drehpunkt des dem optischen System zugeordneten Auges des Benutzers verläuft, so daß der Benutzer gleichzeitig mit jedem seiner beiden Augen durch das dem jeweiligen Auge zugeordnete optische System blicken kann, Winkeleinstellmitteln (22, 23; 30-33), um für jeweils eine von mindestens zwei unterschiedlichen Arbeitsentfernungen die Richtung der optischen Achsen (9, 10; 9′, 10′) der beiden optischen Systeme in der die optischen Achsen enthaltenden Ebene einzustellen, wobei die Winkeleinstellmittel Führungen derart aufweisen, daß beim Bewegen jedes der optischen Systeme in seiner Führung die zugehörige optische Achse um den angenommenen Drehpunkt des zugeordneten Auges des Benutzers gedreht wird,
sowie Korrekturmittel (13, 20), um eine Scharfeinstellung der optischen Systeme auf die jeweilige Arbeitsentfernung zu ermöglichen.
2. Binokulare Sehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Systeme Fernrohre mit Bildumlenkprismen umfassen.
3. Binokulare Sehhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturmittel zur Entfernungseinstellung wenigstens je eine in bzw. aus dem optischen System hinein- bzw. herauszubringende Linse (13) aufweisen.
4. Binokulare Sehhilfe nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4; 15; 25) wie eine Brille mittes eines Nasenbrückenteils (16, 26) auf der Nase und mittels zwei Bügeln (18, 27) auf den Ohren des Benutzers aufliegt.
5. Binokulare Sehhilfe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nasenbrückenteil (16, 26) so hergestellt wird, daß man von dem fraglichen Teil der Nase des betreffenden Benutzers einen Abdruck anfertigt.
6. Binokulare Sehhilfe nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4) eine leichte und starke Konstruktion aufweist und zum Beispiel aus Aluminium, Titan oder einem eventuell bewehrten Kunststoff ist.
7. Binokulare Sehhilfe nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch derart angeordnete Gegen-Gewichtsmittel, daß sich der Massenschwerpunkt der Sehhilfe hinter dem Nasenbrückenteil (16, 26) befindet.
8. Binokulare Sehhilfe nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (28, 29, 36, 37) zum Einstellen der optischen Systeme (5, 6; 34, 35) gegenüber dem Rahmen (4; 15; 25) vorgesehen sind.
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