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Lokomotive mit Ventilatoren zum Hervorbringen eines den Kondensator
durchdringenden Luftstromes. Bei mit luftgekühltem Kondensator versehenen Lokomotiven
hat man früher vorgeschlagen, die Durchströmung der Kühlluft durch den Kondensator
mittels Ventilatoren herbeizuführen, wobei die Luftzttfnhr zu den Ventilatoren.
durch eine besondere Luftfangvorrichtung erleichtert wird. Diese Ventilatoren werden
mittels eines oder einiger der beweglichen Teile der Lokomotive, z. B. durch Ilbertragung
von Triebrädern oder ihrer
Triebvorrichtung, getrieben. Um dabei
die Menge der den Kondensator durchströmenden Kühlluft von der Geschwindigkeit der
Lokomotive unabhängig zu machen, hatte man bereits eine Regelungsvorrichtung angebracht,
die die Triebanordnung ,er Ventilatoren und die Stellung der Luftfangvorrichtungen
derart beeinflußt, daß las Geschwindigkeitsverhältnis zwischen den Ventilatoren
und der Lokomotive sowie die Stellung der Luftfangvorrichtungen bei Änderungen der
Geschwindigkeit der Lokomotive selbsttätig ändert.
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"Zach der Patentschrift 311990 besteht die genannte Regelungsvorrichtung
aus einem Fliehkraftregler oder aus einem Serconiotor, welcher letztere durch den
Unterschied des Luftdruckes vor und hinter dem Kondensator beeinflußt wird und ein
Zwischengetriebe verstellt.
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Bei dieser Vorrichtung, die dazu bestimmt ist, einen für alle Fälle
geeigneten Luftstrom herbeizuführen, können indessen die Veränderungen der Geschwindigkeit
der Ventilatoren bzw. der von ihnen hervorgetriebenen Luftmenge nur zwischen gewissen
Grenzstellungen entsprechend den äußeren und inneren Endstellungen der zur Regelung
des Geschwindigkeitsverhältnisses benutzten Reibungsscheiben bewirkt werden, was
sich besonders in dem Fall geltend macht, wenn die Ventilatoren von den Triebrädern
der Lokomotive betrieben werden.
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Dieser Umstand führt gewisse Nachteile bei der Wirkung eines luftgekühlten
Kondensators der fraglichen Art herbei. Die Antriebsvorrichtung der Ventilatoren
kann nämlich in gewissen Rillen, wie z. B. bei geringer (;eschwindigkeit der Lokomotive,
eine allzu geringe Geschwindigkeit erhalten, so daß die Regelungsvorrichtung den
Ventilatoren nicht die zum Bewirken des erforderlichen Luftstromes notwendige Geschwindigkeit
erteilen kann, während bei hoher Geschwindigkeit der Lokomotive das Gegenteil stattfindet.
Außerdem kann die Temperatur der Kühl-Ittft auf die Größe der erforderlichen Luftmenge
einen Einfloß ausüben, indem wärmere Luft eine Vergrößerung der erforderlichen Mittelluftmenge
erfordert, während diese Luftmenge bei niedriger- Temperatur cerinindert werden
kann.
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Diese Mängel werden nach der Erfindung dadurch beseitigt, daß die
Grenzstellungen, innerhalb welcher die relative Geschwindiglceit der Ventilatoren
und der Lokoniotice sich ändert, von Hand, z. B. vom Führerstande aus, durch ein
zwischen den Triebrädern der Lol<omotice und der Antriebsvorrichtung der Ventilatoren
eingeschaltetes Zwischengetriebe einstellbar sind. Eine Ausführungsform der Erfindung
wird in der Zeichnung veranschaulicht, welche eine mit luftgekühltem Kondensator
versehene Lokomotive darstellen, an welcher die Erfindung angewendet ist. Abb. i
zeigt eine derartige Lokoniotice teilweise in Seitenansicht und teilweise in senkrechtem
Schnitt, während Abb.2 den Kondensatorwagen in wagerechtem Schnitt nach der Linie
:1-A in Abb. i zeigt. Abb. 3 tu id .f sind ähnliche Ansichten einer anderen derartigen
Lokomotive.
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In Abb. i bezeichnet i den Dampfkessel, der von einem besonderen Kesselwagen
getragen wird, auf welchem auch der Führerstand 3 angeordnet ist. Auf dein Kondensatorwagen
befindet sich außer dein luftgekühlten Kondensator @ auch die Antriebinaschine 6
der Lokomotive, welche Maschine in diesem Falle aus einer Turbine besteht, von welcher
die Bewegung auf die Triebräder 7 durch Zahngetriebe und Kupplungsstangen übertragen
wird. Die Luft, die den Ventilatoren 9 zugeführt werden soll, wird durch die Jalousien
8 aufgefangen, strömt unter die Ventilatoren ein und wird von ihnen von unten nach
oben durch den luftgekühlten Kondensator 5 getrieben. Die Ventilatoren 9 werden
in bekannter Weise dadurch getrieben, daß auf der Welle io angebrachte Reibungsscheiben
i i auf mit den Ventilatoren fest verbundenen ebenen Flächen laufen, wobei die Geschwindigkeit
der Ventilatoren im Verhältnis zu den Triebrädern 7 dadurch ge-'sindert werden kann,
daß die Reibrollen i i durch (lie Verschiebung dazu gebracht werden, sich gegen
die Mittelpunkte oder Lnikreise der Ventilatoren zu bewegen. Durch den Getriebekasten
12, die Welle 13 und den Getriebekasten 14 wird die Triebkraft für die Ventilatoren
von einer dein Hauptzahngetriebe zugehörenden Welle genommen die der Bewegung der
Triebräder immer folgt. Es wird angenommen, daß der Getriebekasten 12 derartige
Vorrichtungen enthält, rlaß die Scheiben i 1 entweder an und für sich oder zusammen
:nit der Welle 1o versetzt werden können, um die Geschwindigkeit der Ventilatoren
im Verhältnis zu den Triebrädern ändern zu können.
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Diese Änderung kann z. B. in bekannter Weise mittels eines Fliehkraftreglers
bewirkt werden, indern eine der Ventilatorenwellen mit einer Treibscheike i 5 versehen
ist, von welcher ein Drahtzug die Bewegung auf eine entsprechende Scheibe 16 überträgt,
die auf dein Getriebekasten 12 angebracht und finit einer darin befindlichen Fliehhraftreglercorrichtung
verbunden ist, welche die Scheiben i i verschiebt, so daß sie auf den Ventilatoren
eingestellt werden. Falls die Geschwindigkeit der Lokomotive vermindert wird, veranlaßt
der
Getriebekasten 12 die Scheiben i i, sich gegen den Mittelpunkt des Ventilators in
die Stellung für die maximale Geschwindigkeit zu bewegen.
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Würde nun - und hier setzt die vorliegende Erfindung ein - die Geschwindiglceit
des Zuges so weit vermindert werden, daß die Geschwindigkeit der Reibrollen i i
trotz ihrer Verschiebung nach der Achse der Ventilatoren nicht genügend groß ist,
um den Ventilatoren die erforderliche Geschwindigkeit zu erteilen, so kann die erwähnte
Grenzstellung versetzt werden, entweder durch Drehen eines Handrades 17 derart,
claß die Scheiben i i weiter gegen den Mittelpunkt geführt werden, oder derart,
daß die Welle io in dem Getriebekasten 12 ein anderes Übertragungsverhältnis erhält.
Ein gegenteiliges Verhältnis entsteht, falls -die Geschwindigkeit der Lokomotive
zu groß wird.
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Abb. 2 zeigt, wie die Jalousien 8 oder 23 durch ein Handrad 18 vom
Führerstande aus einstellbar sind, ohne gleichzeitig mit Geschwindigkeitsveränderung
der Ventilatoren selbsttätig geöffnet oder geschlossen zu werden, weil es vorteilhaft
sein kann, die Auffangvorrichtung unabhängig von den Ventilatoren z. B. in dem Falle
regeln zu können, wenn ein harter Wind gegen die eine Seite der Lokomotive drückt
und durch die Auffangvorrichtung der anderen Seite herausbläst, wodurch die Ventilatorarbeit
erschwert wird. Aus demselben Grunde können zweckmäßig die Auffangvorrichtungen
jeder Seite je für sich vom Führerstande aus einstellbar sein. Die Regelungsvorrichtung
12 bestimmt somit die Geschwindigkeit der Ventilatoren im Verhältnis zu derjenigen
der Lokomotive innerhalb gewisser Grenzstellungen, und es obliegt dem Führerpersonal,
durch Beobachlen (1 es Vakuummeters des Kondensators zu beurteilen, ob die
Kühlluftmenge-durch Verschiebung der Grenzstellungen in irgendeiner Richtung vergrößert
oder vermindert werden soll.
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Abb. 3 zeigt die Anwendung der Eifindung bei der anderen, in der Patentschrift
311990 angegebenen Regelungsvorrichtung. 24 ist der Servomotor, der je nach dem
Unterschied des Luftdruckes auf der Vorderseite und Rückseite des Kondensators 5
durch den Kolben 2o die Scheiben i i gegen oder von den Mittelpunkten der Ventilatoren
verschiebt. Nach der Patentschrift wird die Regelung derart bewirkt, daß bei der
Mittelgeschwindigkeit der Lokomotive eine normale Luftmenge immer durch den Kondensator
getrieben wird. Mittels eines Handrades a i, das vom Führerstand aus bedient wird,
kann ein den Servomotor in Betrieb setzender Teil, beispielsweise ein Fliehlzraftr,
egler, derart umgestellt werden, daß die Mittelluftinenge auch bei den anderen.
Geschwindigkeiten der Lokomotive als die normale durchgelassen werden kann. Die
Vorrichtung kann mittels der vorliegenden Erfindung derart eingerichtet werden,
daß eine größere Luftmenge als die normale bei verminderter Geschwindigkeit der
Lokomotive durch den luftgekühlten Kondensator 5 hindurchgetrieben werden kann,
und im Gegenteil kann eine kleinere Luftmenge als die normale bei höherer Geschwindigkeit
der Lokomotive durch den Kondensator hindurchgetrieben werden.