DE3913765A1 - Verfahren zum bearbeiten der kanten von plattenfoermigen werkstuecken sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum bearbeiten der kanten von plattenfoermigen werkstuecken sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Bearbeiten der Kanten von plattenförmigen
Werkstücken. Sie betrifft insbesondere jedoch ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Anleimen von
Kantenstreifen an die Kanten von plattenförmigen
Werkstücken.
Unter dem Begriff "Kante" eines plattenförmigen
Werkstückes versteht man auf dem vorliegenden Fachgebiet
diejenigen Flächenstreifen, die im Randbereich den
Übergang von der Plattenoberseite zur Plattenunterseite
bilden und häufig auch als Schmalseiten oder als
Stirnflächen des plattenförmigen Werkstückes bezeichnet
werden.
Unter dem im folgenden verwendeten Begriff
"Kantenstreifen" wird streifenförmiges
Beschichtungsmaterial für die oben definierten
Werkstückkanten verstanden, das aus Holz, Kunststoff,
Papier, Pappe oder dergleichen bestehen und gegebenenfalls
auch aus mehreren Schichten gleichen oder
unterschiedlichen Materials aufgebaut sein kann.
Unter dem im folgenden verwendeten Begriff "Ecke" wird der
Bereich des Überganges von einer "Kante" des Werkstückes,
beispielsweise der Längskante, auf die daran meist in
einem 90°igen Winkel anschließende andere "Kante",
beispielsweise der Querkante verstanden.
Als "abgerundete" Ecke wird ein solcher Eckbereich
verstanden, bei dem der Übergang von einer Kante des
Werkstückes auf die daran anschließende andere Kante in
Form einer Kurve ausgebildet ist. Diese Kurve kann
entweder an jeder Stelle denselben Radius, oder
Kurvenabschnitte mit unterschiedlichem Radius aufweisen,
d.h. in verschiedenster Weise gekrümmt bzw. gestaltet sein.
Unter "Längsformatieren" wird das auf Maßschneiden der
Längskanten des plattenförmigen Werkstückes verstanden,
durch das die Breite des Werkstückes festgelegt wird.
Unter "Querformatieren" wiederum wird das auf Maßschneiden
der Querkanten des Werkstückes verstanden, durch das die
Länge des Werkstückes festgelegt wird.
Werkstücke mit Radien oder Abrundungen im Bereich der
Ecken, d.h. Werkstücke mit abgerundeten Ecken, werden vom
Markt in zunehmendem Maße verlangt. Sie werden bisher in
verschiedenster Weise hergestellt. Meist wird dabei das
Werkstück stationär gehalten oder auf einem Drehtisch
während des Bearbeitungsvorganges gedreht. Gemeinsam ist
allen bekannten Verfahrensweisen, daß stets mehrere, meist
relativ aufwendig Arbeitsgänge und Vorrichtungen
erforderlich sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
vollkommen neuartige Verfahrensweise und Vorrichtung zum
Bearbeiten, insbesondere Anleimen der Kanten von
plattenförmigen Werkstücken zu schaffen, mit der eine
einfachere Herstellung derartiger Werkstücke mit einfachem
maschinellen Aufwand möglich ist.
Bei bekannten Verfahren zum Anleimen von Kantenstreifen an
Kanten von plattenförmigen Werkstücken mit abgerundeten
Ecken, wird das Werkstück - wie bereits erwähnt - meist
stationär gehalten. Die Kantenstreifen werden dabei an das
Werkstück herangeführt, mit Leim versehen oder die
Leimvorbeschichtung aktiviert und dann die in dieser Weise
vorbereiteten Kantenstreifen an die jeweilige Kante des
Werkstückes angepreßt.
Erfindungsgemäß wird die zugrundeliegende Aufgabe jedoch
dadurch gelöst, daß die Werkstücke entlang einer
vorgegebenen Bearbeitungsstrecke fortlaufend bewegt und
die vorbereiteten Kantenstreifen während dieses
Bewegungsvorganges sowohl an die jeweils in
Bewegungsrichtung verlaufenden Kanten, als auch zumindest
an einen Teil der im Bereich der abgerundeten Ecken
verlaufenden Kanten des Werkstückes angepreßt werden.
Zwar ist es grundsätzlich bereits bekannt, plattenförmige
Werkstücke fortlaufend entlang einer vorgegebenen
Bearbeitungsstrecke zu bewegen und im Verlaufe dieses
Bewegungsvorganges zu bearbeiten. Mit derartigen, im
Durchlaufverfahren arbeitenden Verfahren und Vorrichtungen
können jedoch bisher lediglich solche plattenförmigen
Werkstücke bearbeitet bzw. mit Kantenstreifen beleimt
werden, bei denen die Längs- und Querkanten des
Werkstückes im wesentlichen geradlinig verlaufen und in
einem 90°igen oder einem kleineren Winkel "scharfkantig"
aneinanderstoßen. Werkstücke mit abgerundeten Ecken können
dagegen mit derartigen bekannten, im Durchlauf arbeitenden
Verfahren und Vorrichtungen bisher nicht hergestellt
werden.
Zwar sind bereits im Durchlauf arbeitende Vorrichtungen
zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken mit
geschweiften Schmalseiten oder Kanten bekannt (vgl.
beispielsweise DE-Gbm 87 15 746). Mit derartigen
Vorrichtungen können jedoch ebenfalls nur solche
Werkstücke mit geschweiften Schmalseiten oder Kanten
bearbeitet werden, bei denen im Bereich der Ecken
scharfkantige Übergänge vorhanden sind.
Sei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Anleimen von
Kantenstreifen an Kanten von plattenförmigen Werkstücken
mit abgerundeten Eckenkanten zur Lösung der gestellten
Aufgabe im Sinne der Erfindung in verschiedenster Weise
vorgegangen werden.
So können die Kantenstreifen beispielsweise zuerst im
Bereich der in Bewegungsrichtung der Werkstücke vorderen
abgerundeten Ecken, im Abschluß daran an die jeweils in
Bewegungsrichtung verlaufenden Kanten und erst
abschließend im Bereich der in Bewegungsrichtung hinteren
abgerundeten Ecken der Werkstücke angepreßt werden.
Es ist jedoch auch möglich, die Kantenstreifen zuerst im
Bereich der jeweils in Bewegungsrichtung verlaufenden
Kanten und anschließend dann im Bereich der vorderen und
hinteren abgerundeten Ecken der Werkstücke anzupressen.
Das Anpressen der Werkstücke kann erfindungsgemäß sowohl
mit stationärer gehaltenen, als auch mit mitlaufenden
Andruckeinrichtungen erfolgen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden jedoch
die in Bewegungsrichtung verlaufenden Abschnitte der
Kantenstreifen mit stationär gehaltenen und die im Bereich
der abgerundeten Ecken verlaufenden Abschnitte der
Kantenstreifen mit mitlaufenden Andruckeinrichtungen
angepreßt.
Es ist jedoch auch möglich die Kantenstreifen nicht nur im
Bereich der in Bewegungsrichtung verlaufenden Kanten und
im Bereich der vorderen und oder der hinteren abgerundeten
Ecken anzupressen, sondern mitlaufend in ein und demselben
Arbeitsgang die Kanten darüberhinaus an einen Teil der
quer zur Durchlaufrichtung verlaufenden Kanten der
Werkstücke anzupressen.
In den meisten Fällen wird jeweils nur ein Kantenstreifen
an die Werkstücke angeleimt werden. Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können jedoch
auch zwei oder mehrere Kantenstreifen übereinander, d.h.
als Kantenstreifenstapel an die Werkstückkanten angeleimt
werden. Hierzu ist es erforderlich, die entsprechende
Anzahl von Kantenstreifen auf der dem Werkstück
zugewandten Seite zu beleimen, oder die
Leimvorbeschichtung zu aktivieren, die Kantenstreifen dann
zu einem Kantenstreifenstapel zusammenzuführen und an die
Werkstückkanten anzupressen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens, werden nicht nur die
Kantenstreifen an die Kanten des Werkstückes angeleimt,
sondern auch die zur Vorbereitung des Anleimvorganges
erforderlichen Arbeitsgänge durchgeführt.
Bei diesem Verfahren werden die Werkstücke zuerst
längs- und dann querformatiert oder gegebenenfalls in
umgekehrter Reihenfolge formatiert. Im Anschluß daran
werden jeweils die Ecken der Werkstücke zur Bildung eines
Radius oder einer Abrundung abgefräst und in einem
weiteren Schritt zuerst die Längs- und dann die
Querkantenstreifen an die Werkstückkante angeleimt. Dieser
Arbeitsgang kann gegebenenfalls auch in umgekehrter
Reihenfolge erfolgen. Wesentlich ist jedoch, daß entweder
die Längs- oder die Querkantenstreifen einstückig nicht
nur im Bereich der geraden Abschnitte, sondern auch im
Bereich der abgerundeten Ecken an das Werkstück angeleimt
werden.
Eine vorteilhafte Verfahrensweise des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei dem die Werkstücke zuerst längsformatiert
werden, ergibt sich aus dem Patentanspruch 11.
Eine vorteilhafte Verfahrensweise, bei dem die Werkstücke
zuerst querformatiert werden, ergibt sich aus dem
Patentanspruch 12.
Auch bei diesen erfindungsgemäßen Verfahrensweisen ist es
möglich entweder lediglich einen Kantenstreifen oder zwei
oder mehrere zu einem Kantenstreifenstapel
zusammengeführte Kantenstreifen an die Werkstückkanten
anzuleimen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Patentansprüchen 13 bis 21.
Das Längs- und Querformatieren von plattenförmigen
Werkstücken sowie das Anleimen von Kantenstreifen an
gerade oder geschweifte Kanten von Werkstücken im
Durchlauf ist selbstverständlich bekannt. Neu und
erfinderisch ist es dagegen, in Kombination mit diesen
bekannten Verfahrensschritten im Anschluß an das
Längs- und Querformatieren im Durchlauf die in den
Ansprüchen 9 bis 12 beschriebenen Verfahrensschritte
auszuführen. Aufgrund dieser neuartigen Kombination ist es
erstmalig möglich Werkstücke mit abgerundeten Ecken im
Durchlauf zu bearbieten und mit Kantenstreifen zu beleimen.
Bei der allseitigen Bearbeitung von rechteckigen oder
quadratischen plattenförmigen Werkstücken mit abgerundeten
Ecken werden bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens insgesamt vier Stoßfugen gebildet. Diese
Stoßfugen können bei der Konzeption des Werkstücks
zweckmäßigerweise in den Bereich der weniger beanspruchten
Werkstückkanten gelegt. Um ein zufriedenstellendes
Arbeitsergebnis zu erzielen, müssen die Kantenstreifen im
Bereich der Stoßfugen sehr sauber und präzise abgetrennt
werden. Hierzu stehen dem Fachmann bekannte
Trennwerkzeuge, wie Kappsägen oder dergl. zur Verfügung.
Bei Anordnung einer Dreheinrichtung für das Werkstück
zwischen dem Längs- und Querformatieren kann das
erfindungsgemäße Verfahren in einem Durchlauf vollständig
durchgeführt werden. Bei Einsatz einer Einzelmaschine sind
zwei oder mehr Durchläufe erforderlich.
Bei der Verfahrensweise gemäß Anspruch 11 muß der
Überstand der Längskantenstreifens mit einem Trennwerkzeug
abgetrennt werden, das beim Schnittvorgang - in
Durchlaufrichtung gesehen - im Bereich der vorderen bzw.
hinteren Werkstückkante und damit im Durchlaufweg des
Werkstückes liegt. Bei der Verfahrensweise gemäß Anspruch
12 dagegen kann das Schnittwerkzeug außerhalb des
Durchlaufweges des Werkstückes angeordnet werden.
Im folgenden sind zur weiteren Erläuterung und zum
besseren Verständnis der Erfindung jeweils schematisch die
Arbeitsschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
einschließlich einiger Details einer derartigen
Vorrichtung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben und erläutert:
Fig. 1a bis 1f zeigen schematisch die wichtigsten
Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens am Beispiel eines rechteckigen
Werkstückes mit abgerundeten Ecken,
welches in einem ersten Arbeitsschritt
längsformatiert wird;
Fig. 1g und 1h zeigen schematisch jeweils in einer
perspektivischen Ansicht Details der Ecke
des Werkstückes mit zwei möglichen
Stoßkantenausbildungen für die
Kantenstreifen;
Fig. 2a bis 2d zeigen schematisch die wichtigsten
Verfahrensschritte am Beispiel eines
rechteckigen Werkstückes mit abgerundeten
Ecken, welches in einem ersten
Arbeitsschritt quer formatiert wird;
Fig. 3 zeigt stark schematisiert eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 4a bis 4c zeigen schematisch den Ablauf eines
Verfahrensschrittes am Beispiel einer
Beleimung einer Kante des Werkstückes im
Bereich der Ecke mit einem sogenannten
Mehrschichtkantenstreifen, und
Fig. 5a bis 5c zeigen schematisch drei Arbeitsstellungen
eines Ausführungsbeispieles einer
Andruckvorrichtung.
Wie aus den Fig. 1a bis 1f hervorgeht, wird das
Werkstück in einem ersten Durchlauf durch die in Fig. 3
dargestellte Maschine längsformatiert, d.h. maßgenau auf
die vorgegebene Breite geschnitten (Fig. 1a).
Im daran anschließenden zweiten Durchlauf durch die
Vorrichtung nach Fig. 3 wird in einem ersten
Verfahrensschritt das Werkstück quer formatiert, d.h.
maßgenau auf die vorgegebene Länge geschnitten. Im
Anschluß an diesen Verfahrensschritt wird im zweiten
Durchlauf in einem zweiten Verfahrensschritt mittels
Fräsern die Eckbearbeitung durchgeführt, d.h. die jeweils
in Durchlaufrichtung vordere und hintere Ecke zur
Ausbildung eines Radius oder einer Abrundung abgefräst.
Im Anschluß an diesen zweiten Verfahrensschritt wird in
einem dritten Verfahrensschritt, der ebenfalls noch im
zweiten Durchlauf erfolgt, ein Querkantenstreifen
angeleimt und dieser in einem vierten Verfahrensschritt
auf die in Fig. 1b mit Querstrichen bezeichnete Länge
präzise abgetrennt.
In einem dritten Durchlauf wird dann in einem ersten
Verfahrensschritt der Längskantenstreifen an die
Werkstücklängskante mit einem vorderen und einem hinteren
Überstand angeleimt (vgl. Fig. 1c). Dieser Überstand ist
derart bemessen, daß er den Radius bzw. die Abrundung im
Bereich der Werkstückecken zu überdecken vermag und die
bereits fertig bearbeiteten Querkantenstreifen noch
geringfügig überlappt, wie dies in Fig. 1d dargestellt
ist. Mittels einer Andruckeinrichtung, die später noch
beschrieben wird und in Fig. 1d schematisch in Form
einer Walze dargestellt ist, wird der Längskantenstreifen
im Bereich des geraden Abschnittes und des Radius bzw. der
Abrundung angepreßt, bis sich die in Fig. 1e
dargestellte Konstellation ergibt, bei der der über den
Radius bzw. die Abrundung herumgezogene
Längskantenstreifen die bereits bearbeitete Stirnfläche
des Querkantenstreifens überlappt.
In einem weiteren Verfahrensschritt, der in Fig. 1e
schematisch dargestellt ist, wird dann die Überlappung
bzw. der Überstand stoßfugengenau abgetrennt, aus dem
Bereich des Werkstückes entfernt und mittels der
Andruckvorrichtung eine Anpreßkraft auf die benachbarten
Enden der Kantenstreifen im Bereich der Stoßfuge
aufgebracht.
Die oben erwähnte Andruckeinrichtung kann in
verschiedenster Weise ausgebildet sein. Sie kann eine
Andruckrollenanordnung umfassen oder - bei einfachen und
unempfindlichen Kantenstreifen - einen Andruckschuh
aufweisen. Sie kann derart gestaltet sein, daß sie sowohl
den geraden Abschnitt als auch den Abschnitt des
Kantenstreifens im Bereich des Radius bzw. der Abrundung
in einem Arbeitsgang anpreßt. Die Andruckeinrichtung kann
jedoch auch aus zwei getrennten Einheiten bestehen, von
denen die eine Einheit den geraden und die andere den
gekrümmten Kantenstreifen anpreßt. Die zweite Einheit kann
dabei als mitlaufende Einheit ausgebildet sein.
Ein Ausführungsbeispiel einer Andruckeinrichtung mit
Andruckschuh und dessen Wirkungsweise ist in drei Phasen
in den Fig. 5a bis 5c dargestellt. Wie aus Fig. 5a
hervorgeht, wird der Andruckschuh an den bereits
angeleimten Längskantenstreifen vor dem Radius bzw. der
Abrundung mitlaufend angelegt und dann mittels eines
eigenen Antriebes (nicht dargestellt) um den Radius bzw.
die Abrundung herumgeführt, wie dies in den Fig. 5b
und 5c dargestellt ist. Bevor der Andruckschuh seine in
Fig. 5c dargestellte endgültige Lage erreicht und dort
die oben beschriebene Anpreßkraft auf die Enden der
Kantenstreifen aufbringt, tritt - wie in Fig. 5b
schematisch dargestellt - die Trennvorrichtung in Form
beispielsweise eines rotierenden Trennmessers in Funktion,
wodurch der Überstand des Längskantenstreifens im Bereich
der Stoßfuge abgetrennt wird.
Nach Abschluß dieses Verfahrensschrittes ist der
Arbeitsgang des Aufbringens bzw. Anleimens der
Kantenstreifen abgeschlossen, wodurch eine
Kantenstreifenanordnung erzielt ist, wie sie in
perspektivischer Ansicht schematisch in Fig. 1g
dargestellt ist. Fig. 1h dagegen zeigt eine
Eckausbildung, bei der die Stoßfuge genau in der Mitte des
Radius bzw. der Abrundung angeordnet ist.
In den Fig. 2a bis 2d wird der Verfahrensablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch an einem
plattenförmigen Werkstück gezeigt, bei dem das Werkstück
im ersten Durchlauf querformatiert, d.h. auf seine
endgültige Länge gebracht wird.
Im ersten Verfahrensschritt des zweiten Durchlaufes wird
dann längsformatiert, d.h. das Werkstück auf seine
endgültige Breite gebracht. Der zweite Verfahrensschritt
des zweiten Durchlaufes, d.h. das Abfräsen der
Werkstückecken zur Bildung eines Radius oder einer
Abrundung erfolgt dann in derselben Weise, wie dies
bereits im ersten Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit
Fig. 1b beschrieben ist.
Im dritten Verfahrensschritt des zweiten Durchlaufes wird
im Anschluß an die Eckbearbeitung dann der
Längskantenstreifen an die Längskante des Werkstückes
angeleimt. Der Längskantenstreifen wird dabei bei diesem
Arbeitsgang einstückig auch um die mit dem Radius bzw. der
Abrundung versehene Ecke des Werkstückes herumgezogen und
an diese angeleimt. Diese Phase ist in Fig. 2b
dargestellt.
Im letzten Verfahrensschritt des zweiten Durchlaufes wird
dann der um die abgerundeten Ecken des Werkstückes
herumgeführte Längskantenstreifen mit nicht dargestellten
Trennwerkzeugen präzise auf die endgültige Länge
geschnitten.
Im ersten Verfahrensschritt des dritten Durchlaufes wird
dann der Querkantenstreifen an die Querkante des
Werkstückes angeleimt. Die Länge des Querkantenstreifens
wird dabei derart bemessen, daß sie mit einem vorderen und
hinteren Überstand den bereits im zweiten Durchlauf
angeleimten Längskantenstreifen überlappt, wie dies in
Fig. 2c dargestellt ist.
Im darauffolgenden Verfahrensschritt des dritten
Durchlaufes wird dann mittels der in Fig. 2c schematisch
dargestellten Trennwerkzeuge dieser Überstand
stoßfugengenau abgetrennt und - wie bereits im ersten
Ausführungsbeispiel beschrieben - nach Entfernen des
abgetrennten Überstandes im Bereich der Stoßfuge eine
Anpreßkraft auf die Enden der Kantenstreifen aufgebracht.
Das Werkstück weist dann die in Fig. 2d dargestellte
Form auf, die der in Fig. 1f zum ersten
Ausführungsbeispiel dargestellten Form entspricht.
Die Fig. 4a bis 4c zeigen drei Phasen des zweiten
Verfahrensschrittes des zweiten Durchlaufes des Beispieles
gemäß Fig. 2b, d.h. das Anleimen des
Längskantenstreifens an die Längskante des Werkstückes
unter Einbeziehung der Radien bzw. Abrundungen im Bereich
der Ecken.
Im Unterschied zu dem in Fig. 2b dargestellten Beispiel
wird jedoch im Falle der in den Fig. 4a bis 4c
gezeigten Version anstelle einer einschichtigen
Kantenverleimung eine zweischichtige Kantenverleimung
durchgeführt. Dabei werden die beiden Kantenstreifen
jeweils in einem vorangegangenen, nicht dargestellten
Arbeitsgang auf der später dem Werkstück zugewandten Seite
beleimt, zusammengeführt und über eine
Druckrollenanordnung an das Werkstück angepreßt. Dies
erfolgt in der in den Fig. 4a bis 4c dargestellten
Reihenfolge, d.h. die Kantenstreifen werden zuerst an die
in Durchlaufrichtung vordere Querkante des Werkstückes im
Durchlauf angepreßt und dabei angeleimt, im Anschluß daran
an dem Radius bzw. die Abrundung im Bereich der
Werkstückecke und dann an dem geraden Abschnitt der
Werkstückkante, sowie abschließend an der in
Durchlaufrichtung hinteren Abrundung der Werkstückecke
angeleimt, wie dies in Fig. 4c dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt - wie bereits erwähnt - stark schematisiert
den grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die
Grundelemente dieses Aufbaues sind bekannt und gehören zum
Stand der Technik. Sie umfassen einen Maschinenständer 1
mit Kettenführungsschiene 2, eine auf der
Kettenführungsschiene 2 geführte Transportkette 3
herkömmlicher Bauart, einen über der Transportkette
angeordneten Andruckriemen 4 zum Anpressen des Werkstückes
5 auf die Auflagefläche der Transportkette, sowie einen
nicht dargestellten Antrieb mit dem die Werkstücke -
eingespannt zwischen der Transportkette 3 und dem
Andruckriemen 4 mit einer genau vorgegebenen
Geschwindigkeit entlang einer mit Bearbeitungsaggregaten
bestückten Bearbeitungsstrecke geführt werden.
Die Bearbeitungsaggregate der Bearbeitungsstrecke sind
dabei schematisch in Form von Blöcken angedeutet. Mit
römischen Zahlen ist dabei in den Blöcken jeweils
gekennzeichnet, in welchen Durchlauf das jeweilige
Bearbeitungsaggregat zum Einsatz kommt. I bezeichnet den
ersten, II den zweiten und III den dritten Durchlauf.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, wird das Werkstück 5 auf der
rechen Seite der Vorrichtung über eine Rollenbahn
6 zugeführt, im Anschluß daran seitlich über
Führungsmitteln grob ausgerichtet und im ersten
Verfahrensschritt mit einer Formatbearbeitungseinheit
längs- oder querformatiert. Eine weitere Bearbeitung
erfolgt in diesem Beispiel im ersten Durchlauf nicht.
Im zweiten Durchlauf wird das Werkstück dann über aus der
Transportkette in an sich bekannter Weise über die
Auflageebene herausfahrbaren Anschläge winkelgerecht
ausgerichtet und im ersten Verfahrensschritt dann der
Formatbearbeitungseinheit zur Durchführung des zweiten
Formatierungsvorganges zugeführt. Im Anschluß daran
erfolgt das Abfräsen der Ecken (in Fig. 3 Eckenfräsen
genannt), das Anleimen der Längs- oder Querkantenstreifen
im Bereich des geraden Abschnittes der Werkstückkante und
im Bereich der abgerundeten Ecken in einem zwei
aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten.
Nach diesem Anleimvorgang wird der angeleimte
Kantenstreifen zum Vorbereiten des Stoßes auf eine
vorgegebene Länge abgearbeitet. Damit ist der zweite
Durchlauf abgeschlossen. Das Werkstück wird danach zum
dritten Durchlauf erneut über die Rollenbahn 6 in die
Vorrichtung eingeführt, die noch fehlenden Längs- oder
Querkantenstreifen angeleimt, wie dies im Zusammenhang mit
den Fig. 1e und 2c beschrieben ist, der
Furnierkantenüberstand abgetrennt und im Bereich der
Stoßfuge eine Anpreßkraft auf die Enden der Kantenstreifen
aufgebracht.
Nach Abschluß dieses Verfahrensschrittes ist das Werkstück
fertiggestellt.
Claims (21)
1. Verfahren zum Anleimen von Kantenstreifen an Kanten
von plattenförmigen Werkstücken mit abgerundeten
Ecken, wobei die Kantenstreifen an das Werkstück
herangeführt, mit Leim versehen oder die
Leimvorbeschichtung aktiviert und die in dieser Weise
vorbereiteten Kantenstreifen an die jeweilige Kante
des Werkstücks angepreßt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke entlang
einer vorgegebenen Bearbeitungsstrecke fortlaufend
bewegt und die vorbereiteten Kantenstreifen während
dieses Bewegungsvorganges sowohl an die jeweils in
Bewegungsrichtung verlaufenden Kanten, als auch
zumindest an einen Teil der im Bereich der
abgerundeten Ecken verlaufenden Kanten des
Werkstückes angepreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenstreifen zuerst
im Bereich der in Bewegungsrichtung der Werkstücke
vorderen abgerundeten Ecken, im Anschluß daran an den
jeweils in Bewegungsrichtung verlaufenden Kanten und
abschließend im Bereich der in Bewegungsrichtung
hinteren abgerunden Ecken des Werkstückes angepreßt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenstreifen zuerst
im Bereich der jeweils in Bewegungsrichtung
verlaufenden Kanten und anschließend im Bereich der
vorderen und hinteren abgerundeten Ecken der
Werkstücke angepreßt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenstreifen mit
stationär gehaltenen Andruckeinrichtungen angepreßt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenstreifen mit
mitlaufenden Andruckeinrichtungen angepreßt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die in Bewegungsrichtung
verlaufenden Abschnitte der Kantenstreifen mit
stationär gehaltenen und die im Bereich der
abgerundeten Ecken verlaufenden Abschnitte der
Kantenstreifen mit mitlaufenden Andruckeinrichtungen
angepreßt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenstreifen nach
dem Anpressen im Bereich der vorderen und/oder der
hinteren abgerundeten Ecken mitlaufend zumindest an
einem Teil der quer zur Durchlaufrichtung
verlaufenden Kanten der Werkstücke angepreßt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei oder mehrere
Kantenstreifen auf der den Werkstücken zugewandten
Seite beleimt oder die Leimvorbeschichtung aktiviert,
die Kantenstreifen zu einem Kantenstreifenstapel
zusammengeführt und an die Werkstückkanten angepreßt
werden.
9. Verfahren zum Bearbeiten der Kanten von fortlaufend
bewegten plattenförmigen Werkstücken, wobei
- - die Werkstücke zuerst längs- und dann quer-, oder in umgekehrter Reihenfolge formatiert werden,
- - im Anschluß daran jeweils die Ecken der Werkstücke zur Bildung eines Radius oder einer Abrundung abgefräst und
- - in einem weiteren Schritt zuerst Längs- und dann Querkantenstreifen oder in umgekehrter Reihenfolge an die Werkstückkanten angeleimt werden, derart,
- - daß entweder die Längs- oder die Querkantenstreifen einstückig die Werkstückkanten im Bereich der Eckradien oder Eckabrundungen überdecken.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei oder mehrere
Kantenstreifen auf der den Werkstücken zugewandten
Seite beleimt oder die Leimvorbeschichtung aktiviert,
die Kanten zu einem Kantenstreifenstapel
zusammengeführt und an die Werkstückkanten angepreßt
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, zum Bearbeiten der
Kanten von fortlaufend bewegten plattenförmigen
Werkstücken in mehreren Durchläufen,wobei
- - die Werkstücke in einem ersten Durchlauf längsformatiert und in einem zweiten Durchlauf querformatiert werden,
- - im Anschluß daran im zweiten Durchlauf die Ecken der Werkstücke zur Bildung von Radien oder Abrundungen abgefräst,
- - in diesem zweiten Durchlauf die Querkantenstreifen an die Werkstücke im geraden Abschnitt der Kanten zwischen den Radien oder den Abrundungen angeleimt, und die Querkantenstreifen auf eine vorgegebene Länge abgearbeitet werden,
- - an das Werkstücke in einem dritten Durchlauf die Längskantenstreifen mit einer vorgegebenen Länge mit in Durchlaufrichtung vorderem und hinterem, genau bemessenem Überstand angeleimt werden,
- - der Überstand im Durchlauf zumindest im Bereich der Radien oder der Abrundungen an die Werkstücke angeleimt,
- - der die Querkantenstreifen überlappende Überstand der Längskantenstreifen stoßfugengenau abgetrennt, und
- - im Bereich der Stoßfugen jeweils eine Anpreßkraft auf die Enden der Kantenstreifen aufgebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, zum Bearbeiten der
Kanten von fortlaufend bewegten plattenförmigen
Werkstücken in mehreren Durchläufen, wobei
- - die Werkstücke in einem ersten Durchlauf, querformatiert und in einem zweiten Durchlauf längsformatiert werden,
- - im Anschluß daran im zweiten Durchlauf die Ecken der Werkstücke zur Bildung von Radien oder Abrundungen abgefräst werden,
- - in diesem zweiten Durchlauf die Längskantenstreifen an die Werkstücke unter Einbeziehung der Radien oder Abrundungen angeleimt,
- - die Längskantenstreifen auf eine vorgegebene Länge abgearbeitet werden, und
- - an die Werkstücke in einem dritten Durchlauf Querkantenstreifen vorgegebener Länge mit in Durchlaufrichtung vorderem und hinterem, genau bemessenem Überstand angeleimt werden,
- - der die Längskantenstreifen überlappende Überstand der Querkantenstreifen stoßfugengenau abgetrennt, und
- - im Bereich der Stoßfuge jeweils eine Anpreßkraft auf die Enden der Kantenstreifen aufgebracht wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
mit einem Maschinenständer mit Kettenführungsschiene,
einer auf dieser geführten Transportkette, einem über
der Transportkette angeordneten Andruckriemen zum
Anpressen der Werkstücke an die Auflagefläche der
Transportkette, sowie einem Antrieb mit dem die
Werkstücke mittels der Transportkette mit einer
vorgegebenen Geschwindigkeit entlang einer mit
Bearbeitungsaggregaten bestückten Bearbeitungsstrecke
geführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß neben den an sich
bekannten Bearbeitungsaggregaten zur
Formatbearbeitung, zum Radiusanfräsen, Bündigfräsen
und Bündigkappen zumindest ein Bearbeitungsaggregat
mit stationärer oder mitlaufender Beleimungs- bzw.
Aktivierungsstation und eine stationäre oder
mitlaufende Andruckeinichtung für die Kantenstreifen
in der Bearbeitungsstrecke vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beleimungs- bzw.
Aktivierungsstation und die Andruckeinrichtung in
einer Einheit zusammengefaßt sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beleimungs- bzw.
Aktivierungsstation und die Andruckeinrichtung
getrennte Einheiten bilden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckeinrichtung
stationär ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckeinrichtung
mitlaufend ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckeinrichtung
aus einem stationären und einem mitlaufenden Teil
besteht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckeinrichtung
eine Andruckrollenanordnung aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckeinrichtung
einen Andruckschuh aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Andruckrollenanordnung bzw. der Andruckschuh auf
einem Träger befestigt ist, der sowohl parallel zur
Durchlaufrichtung als auch quer dazu verschiebbar
gelagert und angetrieben ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3913765A DE3913765A1 (de) | 1989-04-26 | 1989-04-26 | Verfahren zum bearbeiten der kanten von plattenfoermigen werkstuecken sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3913765A DE3913765A1 (de) | 1989-04-26 | 1989-04-26 | Verfahren zum bearbeiten der kanten von plattenfoermigen werkstuecken sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
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DE3913765A1 true DE3913765A1 (de) | 1990-10-31 |
DE3913765C2 DE3913765C2 (de) | 1993-07-22 |
Family
ID=6379510
Family Applications (1)
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