DE3713773A1 - Verfahren zum kontinuierlichen anleimen von furnierstreifen auf kanten von plattenfoermigen werkstuecken - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen anleimen von furnierstreifen auf kanten von plattenfoermigen werkstueckenInfo
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- B27D5/003—Other working of veneer or plywood specially adapted to veneer or plywood securing a veneer strip to a panel edge
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
kontinuierlichen Anleimen von Furnierstreifen auf Kanten
von plattenförmigen Werkstücken, wobei die Furnierstreifen
im spitzen Winkel an die Kanten herangeführt werden und
vor dem Anlegen und Anpressen an die Kanten eine
Leimschicht aufgetragen bzw. eine vorhandene
Leim-Vorbeschichtung aktiviert wird. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Marktbeobachtungen zeigen, daß auf dem Möbelmarkt in
zunehmendem Maße hinsichtlich der Kantenausbildung an
Möbelstücken ein Bedarf an abgerundeten bzw. mit einem
Profil ausgestatteten Formen besteht. Um diesen Bedarf zu
decken, wird bisher in verschiedener Weise vorgegangen.
Sofern es sich um plattenförmige Werkstücke mit geraden
Kanten handelt, werden mit herkömmlichen
Kantenanleimmaschinen Leisten aus Vollholz an die Kanten
angeleimt, die im Anschluß daran mit einem Vorfräser
entsprechend der gewünschten Form abgerundet bzw.
profiliert werden. Im Falle von plattenförmigen
Werkstücken mit konkavem und konvexem Kantenverlauf ist
diese Vorgehensweise nicht möglich, da sich die
Vollholzleisten nicht biegen lassen. In solchen Fällen
werden deshalb in einem aufwendigen Arbeitsgang
Vollholzstücke an die plattenförmigen Werkstücke
angeleimt, aus denen dann der konvexe bzw. konkave
Kantenverlauf herausgefräst und anschließend die auf diese
Weise gebildete Kante abgerundet bzw. profiliert wird.
Für Einzelstücke ist es auch bekannt, auf die konvex bzw.
konkav gekrümmten Kanten Furnierstreifen hintereinander
Lage für Lage aufzuleimen und den auf diese Weise
gebildeten Furnierstreifenschichtaufbau im Anschluß daran
abzurunden bzw. zu profilieren. Diese Vorgehensweise ist
jedoch sehr aufwendig und eignet sich deshalb nur für
Einzelanfertigungen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sowohl gerade,
als auch konkav und konvex gekrümmte Kanten von
plattenförmigen Werkstücken wirtschaftlich im Durchlauf in
einem Durchgang mit einer Kante versehen werden können,
die dann den jeweiligen Erfordernissen entsprechend
bemessen und abgerundet bzw. profiliert werden kann.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der eingangs genannten
bewährten Verfahrensweise zum kontinuierlichen Anleimen
von Furnierstreifen auf Kanten von plattenförmigen
Werkstücken dadurch gelöst, daß je nach der erforderlichen
Kantenhöhe zwei oder mehrere Furnierstreifen gleichzeitig
an die jeweilige Kante herangeführt und an dieser
gemeinsam als Furnierstreifenstapel angelegt und angepreßt
werden.
Zwar ist es bereits bekannt, eine Anzahl von
Furnierstreifen mittels eines Klebstreifens in einem
Arbeitsgang unter Druck miteinander zu verleimen. Diese
bekannte Verfahrensweise (vgl. beispielsweise
DE-OS 35 16 465) dient jedoch zur Herstellung von
Formstäben bzw. von stabförmigen tragenden
Konstruktionsteilen mit Schichtholzaufbau, oder zur
Herstellung von Sperrholzstäben (vgl. beispielsweise DE-AS
15 28 114), nicht jedoch zur Herstellung von abgerundeten
bzw. profilierten Kanten.
Das erfindungsgemäße gleichzeitige Heranführen der
Furnierstreifen an die Kante und das gemeinsame Anlegen
und Anpressen in Form eines Furnierstreifenstapels wird
vorzugsweise schon aus Platzgründen in den meisten Fällen
an einer einzigen Stelle erfolgen. Für besondere
Anwendungsfälle kann es jedoch auch vorteilhaft sein, daß
die Furnierstreifen gestaffelt an mehreren
nebeneinanderliegenden Stellen an die Kante herangeführt,
angelegt und angepreßt werden. Der Begriff
"nebeneinanderliegende Stellen" ist im vorliegenden Fall
so zu verstehen, daß diese Stellen, bezogen auf den
Transportweg der plattenförmigen Werkstücke, in
Durchlaufrichtung in vorgegebenen Abständen hintereinander
angeordnet sind.
Ausgehend von einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, welche mit einer Zuführeinrichtung für die
Furnierstreifen, einer Beleimungs- bzw. Aktivierungszone
sowie einer die Furnierstreifen anpressenden Anpreßwalze
ausgestattet ist, wird die eingangs genannte Aufgabe
erfindungsgemäß bei einer derartigen Vorrichtung dadurch
gelöst, daß die Zuführeinrichtung eine der Anzahl der
Furnierstreifen entsprechende Anzahl von konvergierenden,
jeweils etwa tangential in den Bereich des Umfanges der
jeweiligen Anpreßwalze mündenden Zufuhrwegen aufweist, in
denen jeweils eine Beleimungs- bzw. Aktivierungszone
angeordnet ist.
Bei einer Vorrichtung, bei der die Furnierstreifen
gestaffelt an mehreren, nebeneinanderliegenden Stellen an
die Kante herangeführt, angelegt und angepreßt werden und
bei der neben der Zuführeinrichtung und der Beleimungs
bzw. Aktivierungszone eine die Furnierstreifen
anpressende, mindestens zwei nebeneinanderliegende
Anpreßwalzen aufweisende Andruckzone vorgesehen ist, wird
die eingangs genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Andruckzone eine der Anzahl der
Furnierstreifen entsprechende Anzahl von Anpreßwalzen und
die Zuführeinrichtung eine der Anzahl der Furnierstreifen
entsprechende Anzahl von Zuführwegen aufweist, wobei jeder
Anpreßwalze mindestens ein Zuführweg zugeordnet ist, der
jeweils etwa tangential in den Bereich des Umfanges der
jeweiligen Anpreßwalze mündet und in dem jeweils eine
Beleimungs- bzw. Aktivierungszone angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise hat den Vorteil, daß
nicht nur gerade und konvex bzw. konkav gekrümmte
Werkstückkanten an einem Werkstück in einem Durchgang im
Durchlaufverfahren mit einem für das nachfolgende Abrunden
bzw. Profilfräsen geeigneten Kantenaufbau versehen werden
können, sondern darüber hinaus noch den Vorteil, daß
aufgrund des Schichtaufbaues im Vergleich mit
Vollholzkanten oder eingesetzten Vollholzstücken bei
unverändertem optischen Erscheinungsbild erheblich
verbesserte Festigkeitseigenschaften erzielt werden.
Ein wesentlicher Vorteil ist ferner, daß im Durchlauf
hintereinander durch die jeweilige Maschine geförderte
Werkstücke im Bedarfsfalle mit einem Schichtaufbau
unterschiedlicher Lagenzahl und damit unterschiedlicher
Kantenhöhe hergestellt werden können, was bei
kommissionsweiser Fertigung die Variabilität vergrößert.
Von besonderem Vorteil bei der Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Tatsache, daß zur Realisierung der Grundarbeitsschritte
auf eine bekannte und insbesondere hinsichtlich Aufbau und
Funktionsweise bewährte Technologie zurückgegriffen werden
kann. Das Verdienst des Erfinders ist unter anderem
deshalb auch darin zu sehen, ein Konzept zur Verfügung
gestellt zu haben, bei dem zur Lösung der gestellten
Aufgabe diese bewährte Technologie mit eingesetzt werden
kann.
Zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
im folgenden zwei Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 und 2 zeigen, stark schematisiert, ein erstes
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, und
Fig. 3 zeigt, ebenfalls stark schematisiert, ein zweites
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel umfaßt die Zuführeinrichtung Z
insgesamt sechs Zuführwege, über die Furnierstreifen 1 bis
6 etwa tangential in den Bereich des Umfanges einer
Anpreßwalze W geführt werden. In jedem dieser Zuführwege
ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine
Aktivierungszone A angeordnet, die schematisch in Form
eines gestrichelten Keiles angedeutet ist. Anstelle einer
derartigen Aktivierungszone A kann in jedem Zuführweg im
Falle des Einsatzes von unbeschichteten Furnierstreifen
auch eine Beleimungsanordnung angeordnet werden.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, werden die über die
Zuführwege tangential an die Anpreßwalze W herangeführten
Furnierstreifen 1 bis 6, deren Vorbeschichtung in der
Aktivierungszone A aktiviert wurde (bzw. auf die über eine
Beleimungseinrichtung Klebstoff einseitig aufgetragen
wurde) zusammengeführt und in Form eines
Furnierstreifenstapels gemeinsam an der Kante des in
Richtung des Pfeiles an der Anpreßwalze W vorbeigeführten
Werkstückes angelegt und durch die Anpreßwalze W an diesem
angepreßt.
Die Fig. 1 und 2 unterscheiden sich lediglich hinsichtlich
des an der Anpreßwalze W vorbeibewegten Werkstückes,
welches im Falle der Fig. 1 aus geraden und konkav
gekrümmten und im Falle der Fig. 2 aus geraden und konvex
sowie konkav gekrümmten Kantenabschnitten besteht.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
insgesamt vier Anpreßwalzen W 1 bis W 4 vorgesehen, die im
Bereich der Werkstückkante in bezug auf die
Durchlaufrichtung des Werkstückes nebeneinander angeordnet
sind. Die Zuführeinrichtung besteht in dem in Fig. 3
dargestellten Ausführungsbeispiel aus insgesamt vier
Zuführwegen, von denen jeweils ein Zuführweg einer
Anpreßwalze zugeordnet ist. In jedem Zuführweg ist darüber
hinaus eine Aktivierungszone A angeordnet. Wie im Falle
des in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispieles kann anstelle der Aktivierungszone A
jedem Zuführweg auch eine Beleimungsanordnung zugeordnet
sein.
Auch im Falle des in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispieles werden die insgesamt vier
Furnierstreifen gleichzeitig an die Kante des Werkstückes
herangeführt und an dieser gemeinsam in Form eines
Furnierstreifenstapels angelegt und angepreßt. Zum
Unterschied gegenüber dem in Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt das Heranführen, Anlegen und
Anpressen lediglich gestaffelt an mehreren, nebeneinander-
bzw. hintereinanderliegenden Stellen. Die Bildung des
Furnierstreifenstapels erfolgt somit im Gegensatz zu dem
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
nicht an einer Stelle, sondern wird über eine bestimmte
Durchlaufstrecke verteilt. Vorrichtungen der in Fig. 3
dargestellten Art eignen sich daher lediglich für
Werkstücke mit geraden bzw. weitgehend geraden Kanten.
Claims (5)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Anleimen von
Furnierstreifen auf Kanten von plattenförmigen
Werkstücken, wobei die Furnierstreifen im spitzen
Winkel an die Kanten herangeführt werden und vor dem
Anlegen und Anpressen an die Kanten eine Leimschicht
aufgetragen bzw. eine vorhandene Leim-Vorbeschichtung
aktiviert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere
Furnierstreifen gleichzeitig an die jeweilige Kante
herangeführt und an dieser gemeinsam als
Furnierstreifenstapel angelegt und angepreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Furnierstreifen an
einer Stelle an die Kante herangeführt, angelegt und
angepreßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Furnierstreifen
gestaffelt an mehreren, nebeneinanderliegenden
Stellen an die Kante herangeführt, angelegt und
angepreßt werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, mit einer Zuführeinrichtung für
die Furnierstreifen, einer Beleimungs- bzw.
Aktivierungszone sowie einer die Furnierstreifen
anpressenden Anpreßwalze,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung
eine der Anzahl der Furnierstreifen entsprechende
Anzahl von konvergierenden, jeweils etwa tangential
in den Bereich des Umfanges der jeweiligen
Anpreßwalze mündenden Zufuhrwegen aufweist, in denen
jeweils eine Beleimungs- bzw. Aktivierungszone
angeordnet ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 3, mit einer Zuführeinrichtung für
die Furnierstreifen, einer Beleimungs- bzw.
Aktivierungszone sowie einer die Furnierstreifen
anpressenden, mindestens zwei nebeneinanderliegende
Anpreßwalzen aufweisenden Andruckzone,
dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckzone eine der
Anzahl der Furnierstreifen entsprechende Anzahl von
Anpreßwalzen und die Zuführeinrichtung eine der
Anzahl der Furnierstreifen entsprechende Anzahl von
Zuführwegen aufweist, wobei jeder Anpreßwalze
mindestens ein Zuführweg zugeordnet ist, der jeweils
etwa tangential in den Bereich des Umfanges der
jeweiligen Anpreßwalze mündet und in dem jeweils eine
Beleimungs- bzw. Aktivierungszone angeordnet ist.
Priority Applications (2)
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DE3713773C2 DE3713773C2 (de) | 1993-11-11 |
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Family Applications (1)
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DE3713773A Expired - Fee Related DE3713773C2 (de) | 1987-04-24 | 1987-04-24 | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Anleimen von Furnierstreifen auf Kanten von plattenförmigen Werkstücken |
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Also Published As
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