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Kantenanleimmaschine
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine, mit der Kantenstreifen,
wie Furnier- oder Kunststoffstreifen im Durchlaufverfahren an die Kanten plattenförmiger
Werkstücke aus Holz, Holzwerkstoff od.dgi - angeklebt werden.
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Bei derartige Kantenanleimmaschinen ist es bekannt, an dem Maschinengestell
ein- oder beidseitig der Werkstückdurchlaufbahn jeweils zwei oder mehrere Magazine,
z.B. als Rollenmagazine zu befestigen, aus denen wechselweise endliche Kantenstreifen
abgezogen werden können, die mittels im spitzen
Winkel zueinander
verlaufender Streifenführungen der zu beklebenden Werkstückkante zugeführt werden.
Um nach dem Leeren eines Magazines oder zur Aufklebung andersartiger Kantenstreifen
die Magazine zu wechseln, wird selbsttätig mittels einer Wechselvorrichtung der
nächstfolgende Kantenstreifen aus einem anderen Magazin herausgezogen und der Werkstückkante
selbsttätig zugeführt. Derartige bekannte Wechselvorrichtungxhaben in nachteiliger
Weise eine mechanisch aufwendige Steuereinrichtung, die auf Grund des Spieles der
Einzelteile gegeneinander für den Verfahrenskontakt ein präzises Zuführen der nacheinander
folgenden Kantenstreifen aus unterschiedlichen Magazinen beeinträchtigen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kantenanleimmaschine mit einer
Wechselvorrichtung auszustatten, die bei einfachem Aufbau ein wechselweises Vor-
und/oder Zurückschieben von Kantenstreifen in technisch verbesserter Weise gestattet.
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Gemäß der Erfindung ist bei einer Kantenanleimmaschine mit einer anzuklebenden
Kantenstreifen, wie Furnier- oder Kunststoffstreifen an durchlaufende Werkstücke
aus Holz, Holzwerkstoff od.dgl. zubringenden Zuführeinrichtung, die zum wechselweisen
Zuführen der Kantenstreifen mit einer mindestens eine Führungsbahn für die Kantenstreifen
aufweisenden Wechselvorrichtung ausgestattet ist, diese Wechselvorrichtung mit einer
drehbaren, in etwa parallel zueinander verlaufenden Führungsbahnen sich bewegende
Kantenstreifen wechselweise vor- und/oder zurückschiebende Wechselrolle und mit
einer damit zusammenwirkenden Gegenrolle ausgestattet, deren die Kantenstreifen
zeitweise berührende Umfangsfläche wechselweise in die Führungsbahn der Kantenstreifen
vorsteht oder diese freigibt.
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Eine solche Wechselvorrichtung mit einer Wechselrolle und
einer
damit zusammenwirkenden Gegenrolle erfordert nur eine einfache Antriebseinrichtung,
um die Rolle so zu bewegen, daß diese dann, wenn zwei Kantenstreifen gewechselt
werden sollen, mit ihren Umfangsflächen in die Zuführbahn vorstehen, während ihre
Umfangsflächen diese Führungsbahn dann freigeben, wenn aus einem Magazin fortlaufend
der Kantenstreifen in Richtung auf die zu beklebende Werkstückkante gezogen wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wechselrolle zwischen
zwei etwa parallel verlaufenden Führungsbahnen gelagert, so daß zum Wechseldie Umfangsfläche
als Berührungsfläche der Rolle nicht nur einen Kantenstreifen sondern vorzugsweise
beide Kantenstreifen auf gegenüberliegenden Seiten der Umfangsfläche der Rolle gleichzeitig
angreift und bei einer gewissen Drehbewegung, z.B. um 1800 oder 3600 den einen Kantenstreifen
in der einen und den anderen Kantenstreifen in der entgegengesetzten Richtung bewegen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführung ist die Wechselrolle einseitig
an ihrer Kantenstreifen-Berührungsfläche abgeflacht. Dieses zeigt den wesentlichen
Vorteil, daß die Wechselrolle ohne Lageveränderung ihrer Achse mit dem nicht abgeflachten,
d.h. also gerundeten Teil der Umfangsfläche bei entsprechender Stellung gegenüber
der Gegendruckrolle den dazwischen liegenden Kantenstreifen anfaßt und diesen bei
Drehung der Rolle bewegt. Steht jedoch die abgefachte Seite der Kantenstreifenberührungsfläche
dieser Rolle der Gegendruckrolle gegenüber, so ist der Abstand zwischen der Berührungsfläche
der Wechselrolle ui der Gegendruckrolle derart vergrößert, daß der Kantenstreifen
ohne Berührung mit einer der beiden Rollen in der Führungsbahn in gegebener Richtung
durchlaufen kann. Es genügt also, die Wechselrolle um 900 zu drehen, um entweder
die Führungsbahn zum unbehinderten
Bewegen der Kantenstreifen freizugeben
(die Abflachung liegt der Gegendruckrolle gegenüber) oder aber die abgerundete Berührungsfläche
der Rolle in die Zuführbahn vorstehen zu lassen, so daß der zwischen Gegendruckrolle
und dieser abgerundeten Berührungsfläche der Wechselrolle liegende Kantenstreifen
angefaßt und je nach Drehrichtung der Wechselrolle bewegt wird.
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Um gleichzeitig zwei etwa parallellaufende Kantenstreifen zu wechseln,
so ist es besonders bevorzugt, die Wechselrolle auf zwei sich gegenüberliegenden
Seiten mit einer Abflachung der Berührungsfläche für die Kantenstreifen auszustatten.
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Hierdurch ist es möglich, mit einer Drehung der Wechselrolle beide
Kantenstreifen in entgegengesetzter Richtung zu bewegen, wenn die Kantenstreifen
ausgewechselt werden sollen, und durch eine weitere Bewegung in eine Stellung, in
der die beiden Abflachungen den beiden gegenüberliegenden Gegendruckrollen gegenüberliegen,
die Führungsbahnen für beide Kantenstreifen freizugeben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Welle der Wechselrolle mit einer Drehvorrichtung gekuppelt, die vorzugsweise
mit einem Zahnrad ausgestattet ist, das in eine hin- und hergreifende Zahnstange
eingreift (mit dieser kämmt). Dazu kann in bevorzugter Weise die Zahnstange mit
einem in einem Druckmittelzylinder verschiebbaren Kolben verbunden sein, oder einen
Teil einer solchen Kolbenstange bilden, die mit der Kolbenstange im Druckmittelzylinder
hin- und herbewegbar ist, wobei durch einen Schlitz im Mittelteil des Druckmittelzylinders
das Zahnrad hindurchfaßt, so daß es mit der Zahnstange kämmen kann.
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Eine solche Ausbildung einer Wechselvorrichtung zeichnet sich durch
eine sichere technische Wirkungsweise aus. Sie ist einfach im Aufbau, bei Störungen
kann die Rolle ausgewechselt werden, ohne dabei die gesamte Vorrichtung ausbauen
zu müssen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Kantenstreifenanleimmaschine
mit einer Zuführeinrichtung mit Kantenstreifenwechselvorrichtung, in Draufsicht,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Wechselrolle der Streifenwechselvorrichtung
mit an der Welle befestigtem Zahnrad, Fig. 3 eine schematische Darstellung einer
Kantenstreifenzuführeinrichtung mit vier Magazinen, in Draufsicht.
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Eine Kantenanleimmaschine hat im Rahmen einer üblichen Bearbeitungsstraße
eine Transportvorrichtung lo aus Ketten, Bändern od.dgl., durch die fortlaufend
Werkstücke wie plattenförmige Werkstücke 11 aus Holz, Holzwerkstoffen od.dgl. an
einer Kantenstreifenzuführeinrichtung 12 zum Ankleben von endlosen Streifen aus
Kunststoff, Furnier o.dgl.
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an die Kanten der durchlaufenden Werkstücke 11 vorbeigeführt werden.
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Eine die Kantenstreifen 13, 14, in den Bereich der Werkstückkanten
zubringende Zuführeinrichtung 12 ist an dem Maschinengestell (nicht dargestellt)
befestigt und hat ein Magazin 15, von dem ein Kantenstreifen 14 abgezogen wird,
der über Führungsrollen 16 in eine Wechselvorrichtung mit einer Streifenwechselrolle
17 einläuft mittels einer Führungsbahn 18, die teilweise durch einen Durchlaufspalt
freilassende Führungsleisten
18a gebildet ist, jedoch im Bereich
der Streifenwechselrolle 17 einen freien Raum läßt.
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Neben (unter) dem Magazin 15 ist ein weiteres Magazin 15 angeordnet,
von dem sich ein anderer Kantenstreifen 13 über eine Führungsrolle 16 in eine Führungsbahn
19 leiten läßt, die teilweise aus den Führungsleisten l9a (unter Freilassung eines
Durchlaufspaltes) besteht und die ebenfalls auf der der Führungsbahn 18 gegenüberliegenden
Seite der Wechselrolle 17 einen freien Raum läßt. Die Wechselrolle 17 liegt somit
zwischen den beiden Führungsbahnen 18 und 19, durch die jeweils ein Kantenstreifen
13, 14 hindurchlaufen kann.
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Da diese Kantenstreifen 13, 14 etwa parallel zueinander der Werkstückkante
zugeleitet werden, stehen sie in einem Abstand, der von der Wechselrolle 17 eingenommen
wird, so daß die Kantenstreifen diese Wechselrolle 17 an zwei sich gegenüberliegenden
Seiten der Rollenumfangsfläche als Berührungsfläche berühren können.
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Die Wechselrolle 17 hat einerseits die Aufgabe, während der fortlaufenden
Durchführung eines der Kantenstreifen 13 und 14 dessen Bewegung nicht zu behindern
und dazu mit ihrer Umfangsfläche außerhalb der Führungsbahn 18 bzw. 19 des Kontaktstreifens
13 bzw. 14 ohne Berührung zu liegen.
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Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist die Wechselrolle 17 mit zwei sich
gegenüberliegenden Abflachungen 20a und 20b ausgestattet, die beim üblichen Durchlauf
des einen oder des anderen Kantenstreifens 13 oder 14 im Bereiche der Führungsbahn
18 bzw. 19 liegen (Fig. 1).
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Die anderseitige Aufgabe der Wechselrolle 17 besteht darin, dann,
wenn die Kantenstreifen 13, 14 ausgewechselt werden
sollen, mit
ihrer Umfangsfläche als Berührungsfläche in die Führungsbahn 18 bzw. 19 vorzustehen,
um dann den neuen Kantenstreifen 13 oder 14 vorzuschieben und den nicht mehr benötigten
Kantenstreifen 13 oder 14 zurückzuziehen.
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Um diese Aufgabe zu erfüllen, zeigt die Wechselrolle 17 zwischen den
beiden sich gegenüberliegenden Abflachungen 20a und 20b ihre volle Rundung, so daß
bei einer Drehung der Wechselrolle um 900 (bzw. 1800 oder 3600) für beide Kantenstreifen
13, 14 diese g erundeten Berührungsflächen der Wechselrolle 17 in die beiden Führungsbahnen
18 und 19 vorstehen und bei Drehung von 1800 die berührenden Kantenstreifen 13,
14 in entgegengesetzter Richtung bewegen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist diese Wechselrolle 17 aus
einem elastischen Werkstoff, wie Gummi gebildet und trägt im Bereiche ihrer Abflachungen
20a bzw.
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20b eine zusätzliche flache (ebene) Andruckplatte 20c, die mittels
einer Schraube od.dgl. 20d an der Welle 21 der Wechselrolle 17 befestigt ist. Diese
Andruckplatte 20c erstreckt sich vorzugsweise über die ganze Breite der Wechselrolle
17 und bietet eine verschleißfeste Gleitfläche für durchlaufende Kantenstreifen.
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Um beim Wechseln der Kantenstreifen 13, 14 einen guten Andruck und
damit eine sichere Mitnahme der Streifen von den Flächen der Wechselrolle 17 zu
erzielen, liegen zwei Gegendruckrollen 22 außerhalb des Abstandes der beiden Kantenstreifen
13, 14 und zwar gegenüber den Berührungsflächen zwischen Wechselrolle 17 und Kantenstreifen
13, 14. Diese Gegendruckrollen 22 vermeiden, daß die Kantenstreifen 13, 14 dann,
wenn sie zum Wechseln von der Wechselrolle 17 mitgenommen werden sollen, nach außen
ausweichen können. Andererseits
liegen die Gegendruckrollen 22
in einem gewissen größeren Ab stande von den Abflachungen 20a und 20b der Wechselrolle,
wenn diese im Bereiche der Führungsbahnen 18, 19 liegen, so daß eine Spalt vergrößerung
vorhanden ist, die die Kantenstreifen 13, 14 frei durchlaufen läßt, wenn diese auf
die Kante des durchlaufenden Werkstückes 11 aufgeklebt werden sollen. Nur zum Wechseln
der Kantenstreifen soll der Spalt zwischen der Berührungsfläche der Wechselrolle
17 und der Gegendruckrollen 22 verengt werden, um durch die Rundungen der Wechselrolle
beide Kantenstreifen 13, 14 in entgegengesetzter Richtung zu verschieben.
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Während die Gegendruckrollen 22 frei umlaufen, ist die Wechselrolle
17 nur bei Bedarf drehbar;dazu trägt die Welle 21 an ihrem freien Ende ein Zahnrad
23, das in eine Zahnstange 24 eingreift (mit dieser kämmt), die im Mittelteil eines
Zylinders 25 vorgesehen ist. Diese Kolbenstange 25 ist mittels eines über ein Steuerventil
26 gesteuerten und beidseitig der Kolbenstange 25 angreifenden Druckmittels hin-
und herverschiebbar. Mit der Hin- und Herbewegung der Kolbenstange 25 und damit
der Zahnstange 24 dreht sich über das Zahnrad 23 die Wechselrolle 17 in der einen
oder der anderen Richtung - je nach Wunsch, welcher Kantenstreifen 13 bzw. 14 vorgeschoben
(in Richtung auf die Kante des durchlaufenden Werkstückes 11) oder in entgegengesetzter
Richtung zurückgeschoben werden soll.
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Zum Ankleben des vorgeschobenen Kantenstreifens 13 bzw. 14 ziehen
sich gegenüberliegende Druckrollen 27 den Kantenstreifen 13 oder 14 fortlaufend
gegen die Kante des Werkstückes 11. Eine Klebauftragsrolle 29 benetzt die Kante
des Werkstückes 11 mit Kleber, der danach den Kantenstreifen, der durch ein Mundstück
3o (Fig. 3) an die Kante herantritt, festhält, wobei der notwendige Andruck für
eine sichere Verklebung
mittels einer nicht dargestellten nachfolgenden
Andruckrolle erzeugt wird. Eine Kappvorrichtung 28 schneidet die benötigten Kantenstreifen
13 oder 14 auf Länge.
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Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform einer Kantenstreifen-Wechselvorrichtung
12 ist für nur zwei etwa parallel zueinanderlaufende Kantenstreifen 13,14 gedacht.
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Bei der in Fig. 3 dargestelltn Ausführungsform einer mehrfachen Wechselvorrichtung
sind auf einer Achse 31 mehrere Rollenmagazine 15a bis 15d angeordnet, von denen
vier Kantenstreifen 32a bis d durch die Druckrollen 27 als Zugrollen abgezogen werden.
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Jede der angeordneten Wechselrollen 34 hat nur eine Abflachung, um
so jeden beliebigen Kantenstreifen 32a bis 32d vorziehen oder zurückschieben zu
können.
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