DE3912282C2 - Vorrichtung zur Herstellung von Effektgarn - Google Patents

Vorrichtung zur Herstellung von Effektgarn

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Description

Die Erfindung betrifft die Vorrichtung zur Herstellung von Effekt­ garn, bei der ein Kernfaden mit konstanter Zuliefergeschwindigkeit und der Effektfaden mit variabler Zuliefergeschwindigkeit durch eine Lufttexturierdüse geführt werden, indem der Effektfaden vor Einlauf in die Lufttexturierdüse zu Fadenschleifen ausgezogen wird, und bei welcher die Amplitude der Fadenschleife nach einem vor­ gegebenen Programm variiert wird, nach Patent 38 35 873.
Eine Ausführungsform des Hauptpatentes weist eine Flügelchangierung auf, bei der der Faden zur Bildung einer Fadenschleife mit wechseln­ der Amplitude über ein bewegliches Leitlineal geführt wird. Hierbei hängt die Amplitude der Fadenschleife theoretisch davon ab, wann der Flügel der Flügelchangierung unter das Leitlineal derart taucht, daß der Flügel die Führung des Fadens verliert. Bei heftigen Bewegungen des Fadens in der Fadenschleife verliert der Flügel die Führung jedoch schon vor dem vollständigen Untertauchen unter das Leitline­ al. Daher kann mit dieser Vorrichtung die Amplitude der Fadenschleife bei hohen Fadengeschwindigkeiten nicht genau gesteuert werden. Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist auch, daß zwar die Geschwindigkeit der Vergrößerung der Fadenschleife gesteuert wird, daß aber die Verkleinerung der Fadenschleife von der auf den Faden ausgeübten Fadenzugkraft abhängig ist. Das bedeutet bei der Herstellung des Effektgarnes, daß die Verdickung der Effektstellen im Garn einem anderen Geetz folgt als die Verdünnung.
Aufgabe dieser Zusatzerfindung ist es, eine andere geeignete Ausführungsform für die Erfindung nach dem Hauptpatent zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1. Durch Anspruch 2 wird eine zusätzliche Möglichkeit zur Vari­ ierung der Fadenspannung und damit zur Bildung von Effekt­ stellen gebildet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs­ beispiels erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die Aufsicht auf eine schematisch dargestellte Vorrichtung;
Fig. 2 den Schnitt durch die Vorrichtung in der Ebene II-II;
Fig. 3 den Schnitt durch die Vorrichtung in der Ebene II-III;
Fig. 4 die Untersicht der Vorrichtung.
Ein Kernfaden 1 und ein Effektfaden 2 werden durch Galetten 3 und 4 über Fadenführer 5 gemeinsam einer Lufttexturierdüse zugeführt und durch eine gemeinsame Abzugsgalette 9 daraus abgezogen. Fein Lufttexturierverfahren ist z. B. in dem deutschen Patent 27 49 867 beschrieben. Bei einer solchen Lufttexturierung entsteht ein Effektgarn, wenn der Kernfaden mit vorzugsweiser konstanter, jedenfalls relativ hoher Fadenspannung und der Effektfaden 2 mit wechselnder, im Mittel niedrigerer Fadenspannung in die Düse 6 geführt wird. Es entsteht ein Gesamtfaden, im folgenden als Effektgarn 8 bezeichnet, in dem die Endlosfilamente des synthetischen Kernfadens 1 und die Endlosfilamente des synthetischen Effektfadens 2 miteinander verwirbelt sind, wobei die Fila­ mente des Effektfadens in dem Effektgarn zu Schlingen, Schlaufen, Bögen und dgl. verformt sind, deren Größe/Ampli­ tude von der jeweils angewandten Fadenspannung des Effekt­ fadens 2 in der Lufttexturierdüse 6 abhängt.
Der Gesamtfaden (das Effektgarn) wird aus der Düse durch Abzugsgalette 9 abgezogen. Die Fadenspannung des Kernfadens hängt von dem Geschwindigkeitsverhältnis zwischen der Abzugs­ galette 9 und der den Kernfaden liefernden Galette 3 ab. Die Fadenspannung des Effektfadens 2 hängt einerseits ab von dem Geschwindigkeitsverhältnis der Abzugsgalette 9 und der den Effektfaden liefernden Galette 4, zum anderen aber auch davon, wieviel Fadenmenge des Effektfadens 2 in der Vorrich­ tung zur Bildung einer Fadenschleife momentan gespeichert wird und ob die Speicherung zunimmt oder abnimmt.
Im folgenden wird die Vorrichtung 10 zur Bildung der Faden­ schleife beschrieben:
Ein Umlauffadenführer 13 ist an dem freien Ende eines Hebels 14 drehbar befestigt. Der Hebel 14 wird mit gleich bleibendem Drehsinn um die Umlaufachse 15 gedreht. Dadurch bewegt sich der Umlauffadenführer 13 in einer vorgegebenen Umlaufebene auf einer kreisförmigen Umlaufbahn. In dieser Umlaufebene sind auch der Einlauffadenführer 11 und der Auslauffaden­ führer 12 angebracht. Der Einlauffadenführer 11 und der Auslauffadenführer 12 bilden mit der Umlaufachse einen kleinsten Zentriwinkel, der kleiner ist als 180°. Vorzugs­ weise ist dieser kleinste Zentriwinkel so klein, daß die Umlaufbahn des Umlauffadenführers 13 die Verbindungslinie zwischen den Fadenführern 11 und 12 allenfalls berührt, nicht aber schneidet. Das heißt, daß die Länge des Hebels 14 bzw. der Abstand zwischen der Umlaufachse 15 und der Drehachse des Umlauffadenführers 13 vorzugsweise kleiner oder gleich dem kleinsten Abstand der Verbindungslinie zwischen den Faden­ führern 11, 12 von der Umlaufachse 15 ist.
Zum Antrieb des Hebels 14 dient ein Umlaufmotor 16. Der Umlaufmotor 16 wird durch Umlaufsteuerung 17 nach einem vor­ gegebenen Programm oder nach Zufallsprogramm angetrieben.
Die Vorrichtung 10 zur Erzeugung der Fadenschleife ist in einem Gehäuse untergebracht, das aus einem zylindrischen Mantel 18 und einem Deckel 19 besteht. Der Mantel 18 und der Deckel 19 sind nur an einer Stelle miteinander befestigt, so daß beide einen Schlitz 20 bilden. Der Schlitz 20 liegt in der Umlaufebene des Umlauffadenführers 13 und der Fadenführer 11 und 12. Die Befestigungsstelle zwischen Mantel 18 und Deckel 19 liegt in dem kleinsten Winkelbereich zwischen den Fadenführern 11 und 12, wobei davon auszugehen ist, daß die Zylinderachse des Gehäusemantels 18 und die Umlaufachse 15 zusammenfallen. Daher erstreckt sich der Schlitz 20 über den größten Zentriwinkel zur Umlaufachse 15, auf dessen Schenkeln die Fadenführer 11 und 12 liegen.
Der Einlauffadenführer 11 ist in einem Schlitz 21, der kon­ zentrisch zur Umlaufachse 15 liegt, beweglich geführt. Hier­ durch kann der Einlauffadenführer 11 in einer gewünschten Position festgestellt werden. Daher ist der Zentriwinkel zur Umlaufachse 15, auf dessen Schenkeln die Fadenführer 11, 12 liegen, einstellbar. In dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungs­ beispiel geschieht die Positionierung des Einlauffadenführers 11 durch einen Antrieb, der aus dem Motor 24, der Kurbel 23 und der Schubstange 22 besteht. Der Motor 24 kann so ange­ trieben werden, daß der Einlauffadenführer 11 in eine gewünschte Position gefahren wird und dort während der Pro­ duktion des Effektgarns stehenbleibt. Der Motor 24 kann aber auch durch eine Steuereinrichtung 25 während der Herstellung des Effektgarnes dauernd mit konstanter Drehzahl oder nach einem vorgegebenen Programm mit wechselnder Drehzahl, jedoch gleich bleibender Drehrichtung angetrieben werden, so daß der Einlauffadenführer 11 seine Position während der Herstellung des Effektgarnes dauernd ändert.
Zur Funktion:
Zunächst wird die Funktion betrachtet bei stillstehendem Einlauffadenführer 11. Der Effektfaden 2 wird zunächst von der Galette 4 kommend gemeinsamen mit dem Kernfaden 1 durch Fadenführer 5 in die Lufttexturierdüse 6 eingeführt. Aus der Lufttexturierdüse 6 wird der Gesamtfaden (Effektgarn) 8 durch Abzugsgalette 9 abgezogen. Nunmehr wird zum Inbetriebsetzen des Prozesses der Effektfaden 2 zwischen den Fadenführern 11 und 12 zu einer Fadenschleife ausgezogen. Diese Fadenschleife wird über das zylindrische Gehäuse 18 gestülpt. Dadurch fällt der Faden in den Schlitz 20 des Gehäuses. Der Faden gelangt dabei automatisch in die Führungsrille des Umlauffadenführers 13. Bei dem Umlauffadenführer 13 handelt es sich vorzugsweise um eine frei drehbare Rolle. Der Umlauffadenführer 13 wird mit wechselnder Drehzahl, jedoch gleich bleibender Drehrich­ tung angetrieben. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird dadurch die Fadenschleife zwischen dem Einlauffadenführer 11 und dem Auslauffadenführer 12 vergrößert und verkleinert. Vorausgesetzt, die Fadenführer 11, 12 stehen fest, hängt der zeitliche Verlauf dieser Vergrößerung und Verkleinerung ab von der Drehzahl und der Änderungsgeschwindigkeit der Dreh­ zahl. Es werden also bei der Herstellung des Effektgarns zeitlich schwankende Fadenmengen des Effektfadens in Form einer zeitlich schwankenden Fadenschleife gespeichert. Die größte und die kleinste Speichermenge hängt ab von der Dimen­ sionierung der Vorrichtung 10, insbesondere von dem Abstand der Fadenführer 11 und 12 voneinander, von dem Abstand der Fadenführer 11 und 12 von der Umlaufachse 15 sowie von dem Radius der Umlaufbahn des Umlauffadenführers 13.
Durch Positionierung der beiden Fadenführer 11 und 12 kann also die größte und die kleinste Speichermenge variiert werden. Vorzugsweise bleibt der Auslauffadenführer 12 orts­ fest, damit die Fadenlaufverhältnisse in der Texturierdüse 6 nicht geändert werden. Der Fadenführer 11 kann jedoch in dem Schlitz 21, der konzentrisch zur Umlaufachse 15 liegt, ver­ stellt werden. Bei kleinstem Abstand zwischen den Fadenfüh­ rern 11 und 12 entsteht die größte Schwankung der Faden­ speichermenge. Bei größtem Abstand der Fadenführer 11 und 12 entsteht die kleinste Schwankung der Fadenspeichermenge.
Durch während der Effektgarnherstellung ständig wechselnde Positionierung des Einlauffadenführers 11 mit Hilfe des Antriebs nach Fig. 4 kann der Änderung der Fadenspeicher­ menge, welche durch den Umlauf des Umlauffadenführers 13 hervorgerufen wird, eine zusätzliche Änderung überlagert werden. Hierbei sind folgende Betriebsweisen denkbar:
  • a) Der Umlauffadenführer 13 läuft mit konstanter Drehzahl um; der Antrieb 24 zur Verlegung des Fadenführers 11 wird mit einer nach einem Verlegungsprogramm variablen Drehzahl betrieben;
  • b) Der Umlauffadenführer 13 läuft mit einer nach Umlaufpro­ gramm variablen Drehzahl um;
    der Motor 24 zur Verlegung des Einlauffadenführers 11 wird mit konstanter Drehzahl betrieben;
  • c) Der Umlauffadenführer 13 läuft mit einer nach dem Umlauf­ programm variablen Drehzahl um;
    der Motor 24 zur Verlegung des Einlauffadenführers 11 wird mit einer nach Verlegungsprogramm variablen Drehzahl betrieben, wobei wiederum die Alternativen bestehen, daß Umlaufprogramm und Verlegungsprogramm aufeinander abge­ stimmt sind oder willkürlich überlagert werden;
  • d) Der Umlauffadenführer 13 und der Antrieb 24 zur Verlegung des Fadenführers 11 laufen mit konstanten Drehzahlen um, wobei die Drehzahlen jedoch ungleich sind. Hierdurch erfolgt abwechselnd eine Addition und eine Subtraktion der Wirkungen des Umlauffadenführers einerseits und des Faden­ führer-Abstandes andererseits.
Es ist aus dieser Zusammenstellung ersichtlich, daß durch die überlagerte Steuerung der Schleifenbildung zum einen durch Umlauf des Umlauffadenführers 13 und zum anderen durch Verle­ gung eines der Fadenführer 11 eine vielfältige Steuerungsmög­ lichkeit für die Effektgarnbildung gegeben ist. Dies gestat­ tet eine feinfühlige Anpassung an die gewünschten Resultate.

Claims (2)

1. Vorrichtung zur Herstellung von Effektgarn, bei der ein Kernfaden mit konstanter Zuliefergeschwindig­ keit und der Effektfaden mit variabler Zuliefergeschwin­ digkeit durch eine Lufttexturierdüse geführt werden, indem der Effektfaden vor Einlauf in die Lufttexturier­ düse zu Fadenschleifen ausgezogen wird,
und bei welcher die Amplitude der Fadenschleife nach einem vorgegebenen Programm variiert wird, nach Patent 38 35 873, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenschleife zwischen zwei Fadenführern (11, 12) gebildet wird, die in einer gemeinsamen Ebene (Schleifen­ ebene) angeordnet sind,
daß in der Schleifenebene ein Umlauffadenführer (13) um eine zur Schleifenebene senkrechte Umlaufachse (15) umläuft,
und daß zumindest einer der Fadenführer nach dem vorgege­ benen Programm im Sinne einer Vergrößerung und Verkürzung des Abstandes der Fadenführer in der Schleifenebene beweglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl, mit der die Fadenumlenkrolle um ihre Achse rotiert, nach einem vorgegebenen Umlaufprogramm variiert wird.
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