DE3910827A1 - Zylinder-kolben-einheit zum verschieben einer walze quer zu ihrer laengsachse - Google Patents
Zylinder-kolben-einheit zum verschieben einer walze quer zu ihrer laengsachseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Zylinder-Kolben-Einheit zum Verschieben einer Walze quer zu
ihrer Längsachse, im einzelnen mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
In einer bekannten Einrichtung dieser Art (DE-OS 36 10 107 -
US-PS 47 96 452) sind die Walzenenden in je einem Lagergehäuse
gelagert, das mit Hilfe von Linearführungselementen linear in
einem Gestell verschoben werden kann. Diese lineare Verschiebung
erfolgt parallel zu einer Preßebene, die durch die Achsen der
genannten Walze und einer Gegenwalze bestimmt ist. Auf diese
Weise läßt sich die Walze mit der Gegenwalze in Kontakt bringen
und an diese anpressen, und sie läßt sich von der Gegenwalze
auch wieder abheben. Für dieses Verschieben der Walze ist an
jedem Lagergehäuse eine einfach wirkende Zylinder-Kolben-Einheit
vorgesehen, deren Kolben mittelbar oder unmittelbar am
Lagergehäuse anliegt und dieses mit der Druckkraft des Kolbens
verschiebt. Dabei wirkt die Zylinder-Kolben-Einheit vorzugsweise
von unten nach oben, d.h entgegen der Schwerkraft. (Deshalb wird
der Kolben nachfolgend manchmal auch "Hubkolben" genannt). Ist
die Zylinder-Kolben-Einheit entlastet, d.h. drucklos, so ruht
das Lagergehäuse auf der Zylinder-Kolben-Einheit.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für Einrichtungen dieser Art
sind Naßpressen oder Glättwerke von Papierherstellungsmaschinen.
Weitere Anwendungsgebiete sind Kunststoff-Kalander oder
Walzwerke.
Die bekannte Zylinder-Kolben-Einheit hat eine extrem geringe
Bauhöhe. Die äußere Stirnfläche ("Arbeitsseite") des Kolbens
greift unmittelbar am Lagergehäuse an oder an einem zwischen
Kolben und Lagergehäuse befindlichen Zwischenelement. Die
Arbeitsseite des Hubkolbens ist nicht fest mit dem Lagergehäuse
oder dem Zwischenelement verbunden. Jedoch besteht zwischen der
Arbeitsseite des Hubkolbens und dem Lagergehäuse eine
reibschlüssige Verbindung (quer zur Bewegungsrichtung des
Hubkolbens).
Wie üblich, ist der Durchmesser der Zylinderbohrung geringfügig
größer als der Durchmesser des Hubkolbens, so daß zwischen der
Zylinderbohrung und dem Hubkolben ein schmaler Ringspalt
vorhanden ist. Dieser Ringspalt ermöglicht ein geringfügiges
"Spiel" des Hubkolbens in der Zylinderbohrung quer zu ihrer
Achse. Bisher hat man dieses Spiel (d.h. die Differenz zwischen
den Durchmessern der Zylinderbohrung und des Hubkolbens)
möglichst klein gemacht, um eine gute Führung des Hubkolbens zu
gewährleisten.
Es versteht sich, daß auch die Linearführungselemente, die das
Lagergehäuse im Gestell führen, ein gewisses Spiel quer zur
Verschiebe-Richtung der Walze aufweisen müssen. D.h. es kann zu
einer geringfügigen Querverlagerung des Lagergehäuses relativ
zum Gestell kommen. Außerdem besteht unter Umständen die Gefahr,
daß das Lagergehäuse in gewissen Grenzen eine Kippbewegung
ausführt. Erschwerend kann hinzukommen, daß - aufgrund von
Fertigungs-Ungenauigkeiten oder aufgrund einer Verformung, z.B.
des Gestells - die Achse der Zylinderbohrung nicht immer exakt
parallel ist zu der Richtung, in welcher sich die
Linearführungselemente erstrecken.
Aus diesen Gründen und aufgrund der schon erwähnten Tatsache,
daß zwischen dem Kolben und dem Lagergehäuse (oder dem genannten
Zwischenelement) eine reibschlüssige Verbindung vorhanden ist,
kommt es vor, daß der Kolben im Betrieb (d.h. bei einer
Längsverschiebung des Kolbens) aus seiner normalen, zur
Zylinderbohrung koaxialen Position gedrängt wird. D.h. der
Kolben muß an einer eventuellen Querverlagerung des
Lagergehäuses teilnehmen. Hierdurch besteht die Gefahr, daß eine
metallische Berührung zwischen dem Kolben und der
Zylinderbohrung stattfindet. Wenn der Fall eintritt, daß das
Lagergehäuse eine Kippbewegung macht, dann folgt wiederum der
Kolben dieser Bewegung des Lagergehäuses und es kann somit
zwischen Kolben und Zylinderbohrung zu Kantenpressungen kommen.
Die bekannte Zylinder-Kolben-Einheit unterliegt dadurch erhöhtem
Verschleiß. Außerdem verfälschen die in der
Zylinder-Kolben-Einheit entstehenden zusätzlichen Reibungskräfte
die Höhe der gewünschten Anpreßkraft.
In der oben erwähnten DE-OS 36 10 107 sind schon verschiedene
Überlegungen offenbart, die das Ziel haben, die genannten
Nachteile zu vermeiden. So wurde z.B. vorgeschlagen, an der
Unterseite des Lagergehäuses einen zusätzlichen Führungszapfen
32 vorzusehen, der in einer Führungsbohrung des Gestells gleiten
kann. Bei diesem Vorschlag würden aber ebenfalls zusätzliche
Reibungskräfte auftreten. Als Alternative war vorgesehen, den
Hubkolben am Lagergehäuse zu befestigen, um hierdurch der
Zylinder-Kolben-Einheit eine ergänzende Führungsfunktion zu
übertragen. Aber auch hiermit könnte das Problem nicht gelöst
werden. Schließlich ist der richtige Gedanke erwähnt, daß die
Linearführungselemente allein die Funktion der Führung des
Lagergehäuses ausüben sollen; sie sollen deshalb möglichst lang
gemacht werden. Jedoch kann man auch hiermit, d.h. mit diesen
Maßnahmen allein, das Problem noch nicht vollkommen lösen, weil
nach wie vor die genannte reibschlüssige Verbindung (zwischen
dem Kolben und z.B. dem Lagergehäuse) den Kolben aus seiner
zentrischen Position drängen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs
beschriebene Zylinder-Kolben-Einheit dahingehend zu verbessern,
daß eine metallische Berührung zwischen dem Kolben und der
Zylinderbohrung mit Sicherheit vermieden wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Es handelt sich hierbei um eine
Merkmalskombination, welche die folgenden Maßnahmen umfaßt:
Zunächst sind die Durchmesser der Zylinderbohrung und des
Kolbens derart aufeinander abgestimmt, daß das radiale Spiel
(auch "Quer-Spiel" genannt) zwischen Kolben und Zylinderbohrung
kleiner ist als das Quer-Spiel des Lagergehäuses relativ zum
Gestell. Da außerdem die axiale Länge des Kolbens kleiner ist
als die Tiefe der Zylinderbohrung, ist im entlasteten Zustand
der Zylinder-Kolben-Einheit auch in axialer Richtung ein Spiel
zwischen dem Kolben und dem Lagergehäuse (bzw. dem oben
erwähnten Zwischenelement) vorhanden. Hierdurch kann sich der
Kolben, immer wenn er sich auf den Zylinderboden absetzt, vom
Lagergehäuse (oder dem genannten Zwischenelement) lösen. Hierbei
wird also die oben erwähnte reibschlüssige Verbindung
aufgehoben, so daß nunmehr die im Anspruch 1 genannte
Zentriereinrichtung wirksam werden und den Kolben mit relativ
geringer Quer-Kraft in der Zylinderbohrung zentrieren kann.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten zur konstruktiven
Gestaltung der Zentriereinrichtung. Theoretisch ist denkbar, daß
die Elastizität der Dichtringe schon ausreicht, um den Kolben zu
zentrieren. Meistens wird jedoch die von den Dichtringen allein
erzeugte Rückstellkraft zu gering sein. Deshalb wird
vorgeschlagen, die elastischen Dichtringe in Dichtungstragringen
anzuordnen, die quer zur Zylinder-Achse verschiebbar und über
Federn am Kolben oder am Gestell abgestützt sind. In diesem
Falle bilden diese Federn (vorzugsweise Druckfedern) die
erwähnte Zentriereinrichtung.
Eine andere Möglichkeit zur Bildung einer Zentriereinrichtung
besteht darin, daß sich im Inneren des Kolbens entlang der
Zylinder-Achse ein biegeelastischer Zentrierstab erstreckt.
Dieser ist beispielsweise mit seinem einen Ende am Kolben
befestigt und gleitet mit seinem anderen Ende in einer am Boden
der Zylinderbohrung angeordneten Hülse. Die umgekehrte
Ausführung ist jedoch ebenfalls denkbar. Wird nun der Kolben
durch das Lagergehäuse gezwungen, an einer Querverlagerung
teilzunehmen, so erleidet der Zentrierstab eine Biegung.
Folglich übt der Zentrierstab auf den Kolben eine Rückstellkraft
aus. Gelangt dann die Zylinder-Kolben-Einheit wieder in den
entlasteten Zustand, so daß sich der Kolben wieder vom
Lagergehäuse löst, so wird der Kolben durch die Rückstellkraft
des Zentrierstabes wieder in der Zylinderbohrung zentriert.
Eine dritte Möglichkeit zur Bildung der genannten
Zentriereinrichtung besteht darin, daß am Kolben und am Boden
der Zylinderbohrung ein nur im entlasteten Zustand der
Zylinder-Kolben-Einheit wirksamer konischer Zentriersitz
vorgesehen wird. Wenn die Zylinder-Kolben-Einheit beaufschlagt
wird und der Kolben sich vom Boden der Zylinderbohrung abhebt,
so löst er sich sofort vom Zentriersitz und kann wiederum einer
eventuellen Quer-Verlagerung des Lagergehäuses folgen. Wird die
Zylinder-Kolben-Einheit entlastet und geht der Kolben wieder in
seine Ruhelage zurück, so wird der Kolben durch den konischen
Zentriersitz wieder zentriert.
Es versteht sich, daß unterschiedliche Ausführungsformen der
Zentriereinrichtung miteinander kombiniert werden können. So ist
es beispielsweise besonders vorteilhaft, den genannten
Zentrierstab und die dazugehörende Hülse zusätzlich mit einem
konischen Zentriersitz zu versehen.
Allen Ausführungsformen der Zylinder-Kolben-Einheit ist, wie
schon erwähnt, gemeinsam, daß das radiale Spiel des Kolbens in
der Zylinderbohrung größer ist als das Quer-Spiel des
Lagergehäuses relativ zum Gestell. Somit kann der Kolben, wenn
er einen Hub ausführt, alle eventuellen Querbewegungen und/oder
Neigungen des Lagergehäuses mitmachen, ohne an der
Zylinderbohrung anzustoßen. Man vermeidet somit Verschleiß und
zusätzliche Reibungskräfte. Wesentlich ist, daß die Differenz
zwischen den beiden genannten Quer-Spielen nicht übermäßig groß
zu sein braucht, weil nämlich der Kolben jedesmal, wenn er in
seine Ruhestellung zurückgeht, erneut zentriert wird.
Die verschiedenen Ausführungsformen der Zentriereinrichtung und
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Zylinder-Kolben-Einheit sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein Lagergehäuse einer
Walze mit der dazugehörenden
Zylinder-Kolben-Einheit;
Fig. 1a eine Draufsicht auf das Lagergehäuse mit einem
Teilquerschnitt durch seine
Linearführungselemente;
Fig. 2a ein erstes Ausführungsbeispiel der
Zylinder-Kolben-Einheit nach Fig. 1 im
Längsschnitt;
Fig. 2b das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2a längs den
Querschnittslinien A-A und B-B;
Fig. 3a ein zweites Ausführungsbeispiel der
Zylinder-Kolben-Einheit nach Fig. 1 im
Längsschnitt;
Fig. 3b das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3a längs den
Querschnittslinien C-C und D-D nach Fig. 3a;
Fig. 4 eine Konstruktionszeichnung eines dritten
Ausführungsbeispiels im Längsschnitt.
Die Fig. 1 und 1a zeigen eine Stellvorrichtung für eine
insgesamt mit 11 bezeichnete Walze. Die Walze hat einen
drehbaren Walzenkörper 12 und einen drehbaren Walzenzapfen 12 a,
der mittels eines schematisch angedeuteten Wälzlagers 10 drehbar
in einem Lagergehäuse 13 abgestützt ist. Das Lagergehäuse 13 und
somit die gesamte Walze 11 ist in der Ansicht der Fig. 1
vertikal verstellbar. Am Lagergehäuse 13 ist starr befestigt ein
stirnseitiger Deckel 14 mit Führungsklauen 15. Diese
Führungsklauen 15 umgreifen eine feststehende stirnseitige
Führungsplatte 16, die an ihrer Basis mit einer Grundplatte 17
verbunden ist. Die Führungsklauen 15 und die Führungsplatte 16
bilden die eingangs mehrfach erwähnten Linearführungselemente.
Die Gleitflächen der Führungsplatte 16 können aus gehärtetem
rostfreiem Stahl gebildet sein, während die am Deckel 14 und an
den Führungsklauen 15 befindlichen Gleitflächen mit
Kunststoffleisten 15 a-15 d plattiert sind. Die Führungsplatte 16
und die Grundplatte 17 können getrennte Elemente sein oder, wie
dargestellt, zu einem vorzugsweise einstückigen Gestell oder
"Führungsschemel" zusammengefaßt sein. In allen Fällen sind die
Führungsplatte 16 und die Grundplatte 17 starr mit einem
Maschinengestell 9 verbunden. Bei Verwendung des
"Führungsschemels" 16, 17 ist es möglich, diesen an der Walze zu
belassen, falls die Walze aus der Papiermaschine ausgebaut
werden muß. Der Walzenwechsel wird hierdurch sehr erleichtert.
Abweichend von der dargestellten Konstruktion könnten die
Grundplatte 17 und/oder die Führungsplatte 16 in das
Maschinengestell 9 integriert werden.
In der Grundplatte 17 befinden sich zwei vertikale
Zylinderbohrungen 18 mit darin auf und ab beweglichen Hubkolben
19. Den Zylinderbohrungen 18 kann durch Zuführkanäle 20 Drucköl
zugeführt werden. Aus Fig. 1 erkennt man, daß der in den
Zylinderbohrungen 18 vorhandene Öldruck die Hubkolben 19
beaufschlagt, so daß diese das Lagergehäuse 13 von der
Grundplatte 17 abgehoben haben. Es versteht sich, daß (in der
Zeichnung weggelassene) Steuereinrichtungen zum Ein- und
Ausschalten des Öldrucks sowie zum Verändern der Höhe des
Druckes vorhanden sind. Wird der Öldruck ausgeschaltet, so wird
sich das Lagergehäuse 13 bei der dargestellten Anordnung unter
dem Gewicht der Walze 11 auf die Grundplatte 17 absenken.
In Fig. 1 ist also angenommen, daß die Walze 11 in Richtung nach
oben an eine nicht dargestellte Gegenwalze angepreßt wird.
Jedoch kann die Anpressung, je nach Lage der Gegenwalze, auch in
jeder beliebigen anderen Richtung erfolgen, beispielsweise auch
nach unten. In diesem Falle würde die gesamte Anordnung
umgekehrt werden, d.h. die Grundplatte 17 wäre oberhalb des
Lagergehäuses 13 am Maschinengestell 9 befestigt.
Damit die Stellvorrichtung für alle vorkommenden Anordnungen und
Einsatzfälle geeignet ist, sind die folgenden zusätzlichen
Maßnahmen getroffen: Die stirnseitige Führungsplatte 16 hat eine
Ausnehmung 22 für den Walzenzapfen 12 a, auf dem ein Hilfslager
23 angeordnet ist. In einer Brücke 24, die an ihren beiden Enden
mit der feststehenden stirnseitigen Führungsplatte 16 mit
Schrauben 35 verschraubt ist, befindet sich eine zusätzliche
Zylinder-Kolben-Einheit mit einem Kolben 26. Dieser kann - falls
die Anpressung der Walze 11 an die Gegenwalze in Richtung nach
unten erfolgt - die Walze 11 entgegen ihrem Eigengewicht von der
Gegenwalze abheben. Schmierölleitungen am Lagergehäuse 13 sind
mit 29 und 30 bezeichnet.
In Fig. 1a sind die Breite der Führungsplatte 16 mit A und ihre
Dicke mit B bezeichnet. Es versteht sich, daß die (dem Maß A
entsprechende) lichte Weite zwischen den Kunststoffleisten 15 c
und 15 d ein wenig größer ist als die Breite A. Genau ist die
(dem Maß B entsprechende) lichte Weite zwischen den
Kunststoffleisten 15 a und 15 b geringfügig größer als die Dicke
B. Mit anderen Worten: In den beiden Richtungen der Maßpfeile A
und B ist ein kleines "Quer-Spiel" zwischen Lagergehäuse 13 und
Führungsschemel 16, 17 vorhanden. Die Folge ist, daß sich das
Lagergehäuse 13 leicht im Führungsschemel 16, 17 verschieben
läßt, aber auch, daß es zu geringfügigen Quer-Verlagerungen oder
zu einer Neigung des Lagergehäuses 13 aus seiner Normallage
kommen kann.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die in Fig. 1 als
Einzelheit "X" bezeichnete Zylinder-Kolben-Einheit. Man sieht,
daß der Durchmesser des Hubkolbens 19 beträchtlich kleiner ist
als der Durchmesser der Zylinderbohrung 18. Die Differenz
zwischen diesen Durchmessern ist größer als das größte, zwischen
Lagergehäuse 13 und Führungsschemel 16, 17 auftretende
Quer-Spiel.
In der Zylinder-Kolben-Einheit nach den Fig. 2a, 2b, 3a und 3b
ist ein Hubkolben 19 koaxial in einer Zylinderbohrung 18 eines
Zylinderblocks 18′ geführt, der zugleich die Grundplatte 17 der
Fig. 1 sein kann. Zwischen dem Hubkolben 19 und der Wand der
Zylinderbohrung 18 befindet sich ein Ringspalt 40 mit der Breite
"s". In den Fig. 2a und Fig. 3a ist der entlastete Zustand der
Zylinder-Kolben-Einheit gezeichnet, d.h. der Hubkolben 19 sitzt
mit seiner Unterseite auf dem Boden der Zylinderbohrung 18. Die
äußere Stirnseite des Hubkolbens 19, die sogenannte Arbeitsseite
19 A, liegt hierbei um ein axiales Spiel "p" (ca. 1 mm) tiefer
als die oberste Fläche des Zylinderblocks 18′. Dies ist im
dargestellten Beispiel die oberste Fläche eines Deckringes 117.
Auf dieser obersten Fläche ruht im entlasteten Zustand der
Zylinder-Kolben-Einheit das Lagergehäuse 13. Wird der Hubkolben
19 über die Druckölleitung 20 an seiner Unterseite mit Drucköl
beaufschlagt, so wird der Hubkolben 19 (im Idealfall koaxial zur
Achse der Zylinderbohrung 18) nach oben gedrückt. Die
Arbeitsseite 19 A stößt dann an das Lagergehäuse und verschiebt
dieses nach oben.
Das Spiel "p" ist erforderlich, um dem Hubkolben 19 im
Ruhezustand hinreichend Freiraum zu geben, damit er sich in der
Zylinderbohrung 18 zentrieren kann. Bei der dargestellten
Wirkrichtung des Hubkolbens 19 löst sich dieser im Ruhezustand
unter der Schwerkraft selbsttätig vom Lagergehäuse 13. Im Falle
der umgekehrten Wirkrichtung kann das Lösen des Hubkolbens 19
vom Lagergehäuse mittels einer nicht dargestellten Feder
erreicht werden. Wesentlich ist, daß der Hubkolben im
Ruhezustand nicht zwischen dem Boden der Zylinderbohrung 18 und
dem Lagergehäuse (infolge Reibschluß) eingeklemmt werden kann.
Der Ringspalt 40 ist mit Hilfe von zwei Dichtring-Einheiten 41,
42 überbrückt. Die erste, untere Dichtring-Einheit 41 begrenzt
den (an der Unterseite des Kolbens 19 befindlichen) Druckraum;
die zweite, obere Dichtring-Einheit 42 dichtet den Ringspalt 40
nach außen ab. Der zwischen den beiden Dichtring-Einheiten 41,
42 befindliche Teil des Ringspaltes 40 wirkt somit als
Leckölspalt, aus dem das eindringende Lecköl über den
Auslaufkanal 21 abgeführt wird. Oberhalb der zweiten
Dichtring-Einheiten 42 ist im Zylinderblock 18′ zusätzlich ein
radialer Abstreifring 43 vorgesehen, der am Hubkolben 19 anliegt
und so gelagert ist, daß er widerstandslos Querverschiebungen
des Hubkolbens 19 folgenden kann.
Jede der Dichtring-Einheiten 41, 42 besteht aus einem federnd
gelagerten Dichtungstragring 44 bzw. 144 mit einem radial in den
Ringspalt 40 vorstehenden elastischen Dichtring 45 bzw. 145.
Jeder der Dichtungstragringe 44, 144 muß radial, der Spaltweite
"s" des Ringspalts 40 entsprechend, verschiebbar sein, so daß er
jeder Querverlagerung des Hubkolbens 19 folgen kann.
Der untere Dichtungstragring 44 ist in den Hubkolben 19
eingesetzt, so daß der Dichtring 45 an der Wand der
Zylinderbohrung 18 gleitet. Der obere Dichtungstragring 144 ist
in den Zylinderblock 18′ eingesetzt; sein Dichtring 145 gleitet
an der Mantelfläche des Hubkolbens 19. Zwischen dem unteren
Dichtungstragring 44 und dem Kolben 19 sind mehrere, über den
Umfang verteilte Druckfedern 46 eingespannt. Genauso sind
zwischen dem oberen Dichtungstragring 144 und dem Zylinderblock
18′ mehrere über den Umfang verteilte Druckfedern 47
eingespannt. Durch diese Druckfedern 46 und 47 wird der
Hubkolben 19, jedesmal wenn er in den Ruhezustand gelangt, in
der Zylinderbohrung 18 zentriert. Die Kraft dieser Federn 46 und
47 muß aber im Verhältnis zu den Querkräften, die bei
Druckbeaufschlagung vom Lagergehäuse 13 auf den Hubkolben 19
wirken, gering sein, damit der Hubkolben 19 diesen Querkräften
leicht folgen kann.
Die Konfigurationen nach Fig. 2a/2b und Fig. 3a/3b unterscheiden
sich wie folgt: In Fig. 2a/2b ist der Hubkolben 19 einstückig.
Folglich ist der untere Dichtungstragring 44 aus mehreren
Ringsegmenten zusammengesetzt, die in einer Ringnut des Kolbens
liegen und durch den elastischen Dichtring 45 zusammengehalten
werden.
In Fig. 3a/3b ist der untere Dichtungstragring 44 einstückig.
Folglich ist der Hubkolben 19 zweiteilig ausgebildet, und zwar
besteht er aus einem Grundkörper 19′ und einem Kolbendeckel 19′′,
zwischen denen der Dichtungstragring 44 angeordnet ist.
Bei sehr geringen Arbeitshüben des Hubkolbens 19 ist es möglich,
(abweichend von der Zeichnung) beide Dichtringe im Hubkolben 19
anzuordnen. Dies hat den Vorteil, daß zwei
Zylinder-Kolben-Einheiten in geringerem Abstand nebeneinander
angeordnet werden können als bei der dargestellten Bauweise.
In Fig. 4 ist der (in der Bohrung 18 einer Zylinderbuchse 118
verschiebbare) Hubkolben 19 unterteilt in einen ringförmigen
Kolbenkörper 191 und in einen koaxialen Zentrierstab 193, der
mittels eines Flansches 192 von der Arbeitsseite 19 A her in den
Kolbenkörper 191 eingesetzt ist. Der Zentrierstab 193 erstreckt
sich (in der Ruhestellung des Kolbens 19) bis zum Boden der
Zylinderbohrung 18. Dort ist am Zylinderblock 18 mittels eines
Flansches 195 eine koaxiale Hülse 194 befestigt, in welcher der
Zentrierstab 193 mittels eines Gleitstückes 196 geführt ist.
Zwischen der Hülse 194 und dem ringförmigen Kolbenkörper 191
verbleibt ein Ringspalt mit der Weite "s", desgleichen zwischen
dem Zentrierstab 193 und der Hülse 194.
Der Kolben 19 kann somit im ausgefahrenen Zustand
Querverlagerungen in der Größenordnung dieses Spaltmaßes "s"
weitgehend unbehindert ausführen. Nur das Gleitstück 196 bleibt
zentriert. Deshalb erleidet der Zentrierstab 193 bei einer
Querverlagerung des Kolbens eine Biegung. Diese erzeugt eine
Rückstellkraft, welche den Kolben, wenn er wieder in die
Ruhelage gelangt, zentriert. Die dargestellte Konstruktion
erlaubt auch eine eventuelle Kippbewegung des Kolbens.
Zusätzlich oder alternativ zur zentrierenden Wirkung des
Gleitstücks 196 des Zentrierstabes 193 kann man an der Hülse 194
und am Zentrierstab 193 mittels zueinander komplementärer
konischer Flächen einen Zentriersitz 197 bilden. Dieser
Zentriersitz 197 wird ebenfalls wirksam, wenn der Hubkolben 19
sich dem Ruhezustand nähert; er zwingt den Hubkolben beim
Aufgleiten auf den Zentriersitz 197 in eine exakt koaxiale
Position.
Die den Ringspalt 40 zwischen Kolbenträger 191 und
Zylinderbohrung 18 überbrückenden Dichtringe 41 a, 42 a können, da
sie in Fig. 4 keine wesentliche Zentrierfunktion übernehmen
müssen, einfacher gestaltet sein als in den Fig. 2a-3b. Der
erste elastische Dichtring 41 a ist unmittelbar in den
Kolbenkörper 191 eingesetzt; der zweite elastische Dichtring 42 a
ruht in einem Dichtungstragring 44′, der unbeweglich im
Zylinderblock 18′ sitzt.
Abschließend sei noch angemerkt, daß auch eine Kombination der
oben beschriebenen Dichtring-Einheiten 41 und 42 (Fig. 2a- 3b)
mit den Zentriereinrichtungen 193-197 nach Fig. 4 konzipierbar
ist.
Claims (11)
1. Zylinder-Kolben-Einheit (18, 19) zum Verschieben eines
Lagergehäuses (13) für eine drehbaren Walze (11) quer zu
deren Längsachse, wobei das verschiebbare Lagergehäuse (13)
an einem feststehenden, die Zylinder-Kolben-Einheit
aufnehmenden Gestell (16, 17) angegeordnet und darin mittels
Linearführungselementen (15, 16) geführt ist, die sich in
der Verschiebe-Richtung erstrecken, ferner mit den folgenden
Merkmalen:
- a) das feststehende Gestell (16, 17) umfaßt eine Zylinderbohrung (18), deren Achse sich in der Verschiebe-Richtung erstreckt, und worin sich ein axial beweglicher Kolben (19) befindet, dessen äußere Stirnseite (Arbeitsseite 19 A) direkt oder indirekt am Lagergehäuse (13) angreift;
- b) der Durchmesser der Zylinderbohrung (18) ist größer als der Durchmesser des Kolbens (19), so daß zwischen der Zylinderbohrung und Kolben ein Ringspalt (40) vorhanden ist, worin elastische Dichtringe (41, 42) angeordnet sind;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- c) die Differenz zwischen den Durchmessern der Zylinderbohrung (18) und des Kolbens (19) ist größer als das größte mögliche Spiel der Linearführungselemente (15, 16) quer zur Verschieberichtung des Lagergehäuses (13);
- d) die axiale Länge des Kolbens (19) ist kleiner als die Tiefe der Zylinderbohrung (18), (im entlasteten Zustand vorhandenes axiales Spiel p);
- e) eine Zentriereinrichtung (46, 47; 193, 194; 197) greift derart am Kolben (19) an, daß dieser im entlasteten Zustand der Zylinder-Kolben-Einheit in der Zylinderbohrung (18) zentriert wird.
2. Zylinder-Kolben-Einheit nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die folgende Ausbildung der Zentriereinrichtung:
- a) die elastischen Dichtringe (45, 145) ruhen in Dichtungstragringen (44, 144), die in radialer Richtung (d.h. quer zur Achse der Zylinderbohrung 18) verschiebbar sind;
- b) die Dichtungstragringe (44, 144) sind quer zur Achse der Zylinderbohrung (18) über mehrere am Umfang verteilte Federn (46, 47) am Kolben (19) oder am Gestell (18′) abgestützt;
- c) so daß die Federn (46, 47) den Kolben (19) - im entlasteten Zustand der Zylinder-Kolben-Einheit - in der Zylinderbohrung (18) zentrieren.
3. Zylinder-Kolben-Einheit nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein erster Dichtring (45), der elastisch
an der Zylinderbohrung (18) anliegt, mit seinem
Dichtungstragring (44) im Kolben (19) nahe bei dessen
innerer Stirnseite angeordnet ist, und daß ein zweiter
Dichtring (145), der elastisch an der Mantelfläche des
Kolbens (19) anliegt, mit seinem Dichtungstragring (144) in
der Wandung der Zylinderbohrung (18) nahe ihrem äußeren Ende
angeordnet ist.
4. Zylinder-Kolben-Einheit nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Arbeitsseite (19 A) des
Kolbens (19) und dem zweiten Dichtring (42) ein den
Ringspalt (40) überbrückender, radial verschiebbarer
Abstreifring (43) vorgesehen ist.
5. Zylinder-Kolben-Einheit nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (19) einstückig
ausgebildet ist, und daß der Dichtungstragring (44) des
ersten Dichtrings (45) aus Ringsegmenten zusammengesetzt ist
(Fig. 2a/2b).
6. Zylinder-Kolben-Einheit nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (19) aus einem
Grundkörper (19′) und einem Kolbendeckel (19′′) besteht, und
daß der Dichtungstragring (44) des ersten Dichtrings (45)
einstückig ausgebildet und zwischen Grundkörper (19′) und
Kolbendeckel (19") eingesetzt ist (Fig. 3a/3b).
7. Zylinder-Kolben-Einheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sich entlang ihrer Achse ein
biegeelastischer Zentrierstab (193) erstreckt, der bei einer
Querverlagerung des Kolbens eine Biegung erleidet und im
entlasteten Zustand der Zylinder-Kolben-Einheit den Kolben
(19) in der Zylinderbohrung (18) zentriert (Fig. 4).
8. Zylinder-Kolben-Einheit nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zentrierstab (193) am Kolben (19)
befestigt ist und in einer am Boden der Zylinderbohrung (18)
angeordneten Hülse (194) geführt ist.
9. Zylinder-Kolben-Einheit nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zentrierstab (193) ein in der Hülse
(194) geführtes Gleitstück (196) aufweist, das in Höhe des
ersten Dichtrings (41) liegt.
10. Zylinder-Kolben-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß am Kolben (19) und am Boden der
Zylinderbohrung (18) zueinander komplementäre konische
Stützflächen (197) vorgesehen sind, die im entlasteten
Zustand der Zylinder-Kolben-Einheit ineinander eingreifen
und als Zentriereinrichtung wirken.
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