DE3908514C2 - Verfahren zum Entfernen organischer und anorganischer Reste bei einem Lötprozeß - Google Patents
Verfahren zum Entfernen organischer und anorganischer Reste bei einem LötprozeßInfo
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- H05K3/32—Assembling printed circuits with electric components, e.g. with resistor electrically connecting electric components or wires to printed circuits
- H05K3/34—Assembling printed circuits with electric components, e.g. with resistor electrically connecting electric components or wires to printed circuits by soldering
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren zum Entfernen von organischen und anorgani
schen Restprodukten vor einen Lötprozeß. Das Verfah
ren läßt sich beispielsweise beim maschinellen Löten
von gedruckten Schaltungen einsetzen.
Ein aus der Literatur (R.J. Klein Wassink, "Machine
Soldering of Printed Boards" in: Soldering in Electronics,
1984, Kap. 9, S. 313-351)
vorbekanntes Verfahren beim maschinellen Lö
ten von gedruckten Schaltungen in großen Serien zur
Entfernung von Resten geht aus Fig. 1 der Zeichnung
hervor. Zunächst erfolgt im Schritt a) eine Flußmittelbe
handlung der Lötseite der gedruckten Schaltung 1, um
Verunreinigungen wie zum Beispiel Zinnoxide, Säurere
ste und Fett zu entfernen. Diese Behandlung erfolgt mit
einer sog. Flußwelle durch eine Düse 2. Das Flußmittel
besteht gewöhnlich aus einem Säurespalter, organische
Säure, Träger, Lösungsmittel und ein oberflächenakti
ves Mittel enthaltenden Lösung.
Nach Behandlungsstufe a) erfolgt ein Aufheizen in
Stufe b) zum Trocknen der gedruckten Schaltung 1. Das
Aufheizen erfolgt gewöhnlich auf bis zu ca. 100°C.
Nach Stufe b) erfolgt das eigentliche Löten c) der
gedruckten Schaltung 1 mit Hilfe einer legierten
Schmelze aus Blei und Zinn bei ca. 250°, und nach die
sem Lötprozeß erfolgt in Stufe d) das Waschen, um
Flußmittelreste und deren Zerfallsprodukte zu entfer
nen. Das Waschen geschieht gewöhnlich mit einer Lö
sung, die Freon (95%) enthält, das die Flußmittelreste
weglöst. Im Hinblick auf Umweltfaktoren, die in letzter
Zeit Aufmerksamkeit weckten, ist dieses Verfahren
nicht zufriedenstellend. Verwendet man wasserlösliche
Flußmittel, kann man beim Waschen Wasser verwen
den, um die Flußmittelreste zu entfernen. Es herrscht
große Unsicherheit, inwieweit korrosive Flußmittelre
ste sich völlig (aus den Kapillaren) entfernen lassen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein
Verfahren zu schaffen, das organische und anorganische
Restprodukte vor einem Lötprozeß nachhaltig entfernt,
ohne umweltschädliche Restprodukte zu bilden, sowie
mit einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung.
Nach dem vorgeschlagenen Verfahren erfolgt also
das Waschen vor anstatt nach dem abschließenden Lö
ten. Dabei kann man dann die Verwendung von Freon
vermeiden und erreicht außerdem eine gleichmäßigere
Temperaturerhöhung während der Arbeitsschritte
Flußmittelbehandlung und Waschen. Weiter vermeidet
man Zerfallsprodukte des Flußmittels beim Löten mit
hoher Temperatur.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die im
Patentanspruch 1 angegebenen kennzeichnenden
Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemä
ßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das vorgeschlagene Verfahren wird nachstehend nä
her anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 schematisch ein bekanntes Verfahren wie be
reits oben beschrieben,
Fig. 2 schematisch das erfindungsgemäße Verfahren
und
Fig. 3 ein Temperaturdiagramm.
Das vorgeschlagene Verfahren geht schematisch aus
Fig. 2 hervor. Die Flußmittelbehandlung a) erfolgt nach
dem bekannten Verfahren gemäß Fig. 1; d. h. die Lötsei
te der gedruckten Schaltung 1 wird mit einem geeigne
ten Flußmittel von beschriebener Zusammensetzung
bespritzt. Eventuell kann die Behandlung auch mit
schaumförmigem Flußmittel erfolgen. Mit 2 ist eine Dü
se bezeichnet, durch die das Flußmittel in Schaumform
auf die Lötseite der gedruckten Schaltung 1 gesprüht
wird.
Nach der Flußmittel-Behandlungsstufe a) folgt die
Aufheizstufe b), in der die gedruckte Schaltung 1 auf ca.
1000 z. B. durch Heizstrahler erhitzt wird. Die Erhitzung
hat im wesentlichen drei Ziele, und zwar teils das Fluß
mittel zu konzentrieren, teils Zinnoxide zu lösen und
teils die gedruckte Schaltung vor dem anschließenden
Lötprozeß vorzuwärmen.
Nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ver
fahren folgt der Lötprozeß nicht direkt nach dem Erhit
zen, sondern statt dessen erfolgt das Waschen in Stufe
c). Das Waschen entfernt dabei alle Verunreinigungen
vor dem Lötprozeß und kann daher mit Wasser erfol
gen, eventuell mit Wasser mit einem Zusatz eines Trä
gers und/oder oberflächenaktiven Mittels. Um zu ver
meiden, daß die Temperatur nach der Flußmittelbe
handlung stark sinkt muß das Wasser eine geeignete
Temperatur haben, z. B. 70-80°C. Das Waschen kann
gegebenenfalls in zwei getrennten Schritten erfolgen,
jedoch unter Beibehaltung einer Temperatur nahe
100°C. Beim Waschen erfolgt ein starkes Verdünnen
der korrosiven Flußmittelreste und anderer Verunreini
gungen, und an der Lötseite der gedruckten Schaltung
erhält man von Fett und Oxiden freie metallische Ober
flächen. Um die Metallflächen vor Oxidation zu schüt
zen, kann man diese in der zweiten Waschstufe mit ei
nem Träger/Lösungsmittel oder einem Inhibitor - sog.
Oberflächenschutz - belegen.
Unmittelbar hinter der Waschstufe c) erfolgt das Lö
ten bei einer Temperatur von ca. 250° auf an sich be
kannte Weise mit einer Schmelze aus Blei/Zinn-Legie
rung. Die eventuell nach dem Lötvorgang noch vorhan
denen Reste sind unschädlich.
Die Flußwelle, das Waschen und das Schützen der
Oberfläche können mit einer sog. Spaltwelle ausgeführt
werden. Fig. 3 zeigt ein Temperaturdiagramm, das die
Temperaturänderung in den verschiedenen Stufen
a)-d) veranschaulicht. Wie ersichtlich, kann man eine
gleichmäßigere und längere Vorheizung der Lötflächen
der gedruckten Schaltung durch das vorliegende Ver
fahren (durch gezogene Kurve II) als mit dem vorbe
kannten Verfahren (gestrichelte Kurve I) erzielen. Das
bekannte Verfahren führt zu einem "Temperaturhöc
ker" durch das Löten und Waschen im letzten Schritt,
was eine plötzlichere Temperaturveränderung ergibt
als gemäß vorliegendem Verfahren. Natürlich ist dies
ein Nachteil wegen der Gefahr von mechanischen Brü
chen (Rißbildung, Kaltlöten). Dank des vorliegenden
Verfahrens erhält man ein langsameres Aufheizen und
Abkühlen des Lötmaterials. In der Waschstufe nach
Fig. 2c) ist es somit notwendig, eine ausreichend hohe
Temperatur einzuhalten, um die gleichmäßige Aufhei
zung beizubehalten.
Claims (4)
1. Verfahren zum Entfernen von organischen und
anorganischen Resten von einem Gegenstand, bei
spielsweise einer gedruckten Schaltung (1), der
bzw. die einem Lötprozeß unterworfen werden soll,
wobei das Verfahren Flußmittelbehandlung, Erhit
zen und Waschen umfaßt, dadurch gekennzeich
net, daß das Verfahren in folgenden, nacheinander
ablaufenden Schritten durchgeführt wird:
- a) Flußmittelbehandlung mit an sich bekann ten chemischen Mitteln zum Binden von Ver unreinigungen an der Oberfläche des Gegen standes,
- b) Aufheizen auf eine gewisse Temperatur über die bei der Flußmittelbehandlung vor handene, um die Oberfläche zu aktivieren,
- c) Waschen der Oberfläche mit Wasser, dessen Temperatur in etwa dieselbe wie die Aufheiz temperatur ist, wonach
- d) der Lötprozeß unmittelbar nach dem Wa schen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lötflächen in der Waschstufe c)
mit einem Oberflächenschutz beschichtet werden,
um einer Oxidation der Oberflächen vorzubeugen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß falls der Lötprozeß bei einer
Temperatur von ca. 250°C erfolgt, das Aufheizen in
der genannten Heizstufe auf ca. 100°C und dann
das Waschen mit Wasser von einer Temperatur
von zwischen 70 und 80° erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Waschen in zwei Stufen mit
etwa ein und derselben Wassertemperatur erfolgt,
wobei die Beschichtung mit Oberflächenschutzmit
tel in der letzten Waschstufe erfolgt.
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