DE3906960C2 - Vorrichtung zur Bogenlängenabfrage im Anleger einer Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bogenlängenabfrage des jeweils obersten Bogens eines Bogenstapels im Anleger einer Druckmaschine.

In der Patentschrift DE 26 21 250 C2 ist eine Bogenabfragevorrichtung an einer Bogenübergabetrommel einer Rotationsdruckmaschine beschrieben, bei der Sauggreifer als Abfragedüsen vorgesehen sind. Die Sauggreifer dienen einerseits dazu, die Bogen entgegen der Fliehkraft auf der Bogenübergabetrommel zu halten. Andererseits erfüllen die Sauggreifer auch eine Abfragefunktion, wozu am Sauggreifer eine exzentrische Saugbohrung vorhanden ist, die auf den äußersten Bogenrand wirkt. In der Druckleitung dieser Sauggreifer sind zur Gewinnung von Schaltoperationen für die Rotationsdruckmaschine Druckwächter vorgesehen. Die Druckwächter bewirken beispielsweise im Zusammenwirken mit den Abfragedüsen ein Abschalten der nachfolgenden Druckwerke, wenn ein Bogen keine ausreichende Länge hat, umgeschlagene Ecken besitzt oder andere Formatfehler aufweist.

Bei der in DE-OS 23 18 443 offenbarten Einrichtung zur Vereinzelung von Bogen, sind an der Hinterkante eines Bogenstapels ein oder mehrere Kontrolleinrichtungen vorgesehen, die neben mechanischen Fühlhebeln auch ein oder mehrere Hubdüsen aufweisen können. Die Hubdüsen dienen zum Anheben und Transport des jeweils obersten Bogens.

Nachteilig bei diesen Lösungen ist, daß die Sauggreifer bzw. Hubsauger, um ihrer Halte- bzw. Transportfunktion gerecht zu werden, mit mehreren Saugöffnungen versehen sind, die entsprechend den aufzubringenden Saugkräften entsprechend große Querschnitte aufweisen. Wenn derart ausgebildete Saug- bzw. Hubdüsen an einer Bogenkante für Meß- und Kontrollzwecke eingesetzt werden, dann wirken sich diese großen Querschnitte ungünstig auf die Meß- und Kontrollgenauigkelt aus. Des weiteren ist eine einfache Anpassung der für Meß- und Kontrollzwecke vorgesehenen Hubsauger an unterschiedliche Bogenformate nicht vorgesehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Bogenlängenabfrage im Anleger einer Druckmaschine flexibler zu gestalten, so daß auch für unterschiedliche Bogenformate bei erhöhter Meßgenauigkeit die Verarbeitung ungeeigneter Bogen in der Druckmaschine vermieden werden kann.

Die Erfindung sieht zur Lösung dieser Aufgabe eine Ausbildung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 vor. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen 2 und 3.

Gemäß der Erfindung können je nach Bogenformat herkömmliche Hubsauger mit einer aufsteckbaren Kappe versehen werden, so daß diese in einfacher Weise für Meß- und Kontrollzwecke einsetzbar sind. Mit der Abfragebohrung wird der oberste Bogen bereits auf dem Bogenstapel abgetastet, bevor die Transportmittel des Anlegers den Bogen übernehmen und über den Anlegertisch gegen Vordermarken transportieren. Die Schaltglieder im Stromkreis des Maschinenantriebes bewirken ein Abschalten der Vereinzelungsvorrichtungen und der Transportmittel im Anleger, sowie ein Betätigen von Zylinderabstellvorrichtungen einzelner Druckwerke. Desweiteren können mit Hilfe der Maschinensteuerung weitere den störungsfreien Betrieb gewährleistende Vorgänge an der Druckmaschine beeinflußt werden.

Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden. Es zeigen,

Fig. 1 eine Vereinzelungsvorrichtung im Anleger einer Druckmaschine,

Fig. 2 eine paarige Anordnung von Hubsaugern mit Saugluftmeßdüsen,

Fig. 3 eine Draufsicht der Anordnung nach Fig. 2,

Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer Saugluftmeßdüse mit einer warzenförmigen Kappe,

Fig. 5 eine Schnittdarstellung einer Saugluftmeßdüse mit einer ebenen Tastfläche,

Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Hubsaugeranordnung und eine Anordnung mit zwei Saugluftmeßdüsen.

Die Vereinzelungsvorrichtung nach Fig. 1 enthält einen Saugkopf 2, der sich in einem gewissen Abstand über dem Bogenstapel 1 befindet. Am Saugkopf 2 sind Hubsauger 4 und Saugluftmeßdüsen 8 in Richtung der Hinterkante des obersten Bogens 3 angeordnet. Die Beaufschlagung der Hubsauger 4 und der Saugluftmeßdüsen 8 mit Saugluft einer nicht dargestellten Saugluftquelle, wird über ein Rotationsventil 5 gesteuert. Bei Beaufschlagung mit Saugluft über eine Saugluftleitung 6 heben die Hubsauger 4 den bereits vorgelockerten obersten Bogen 3 vom Bogenstapel 1 ab, so daß Tragluft unter den Bogen 3 geblasen werden kann und der Bogen 3 mit seiner Vorderkante gegen Anschläge stößt und in dieser Lage kurzzeitig verharrt, bevor er weiter transportiert wird. Zur Erkennung zu kurzer Bogen 3 ist auf die Bogen-Hinterkante mindestens eine Saugluftmeßdüse 8 in der Weise gerichtet, daß eine an der Saugluftmeßdüse 8 angeordnete Abfragebohrung (9) bei normaler Länge des Bogens 3 verschlossen ist. Die Steuerung der Saugluftzufuhr zu den Saugluftmeßdüsen 8 erfolgt ebenfalls über das Rotationsventil 5. In der Saugluftleitung 6 zu den Saugluftmeßdüsen 8 befindet sich ein Differenzdruckmeßventil 10 mit einem Mikroschalter 11, der durch den Differenzdruck betätigt wird, wenn ein zu kurzer Bogen 3 die Abfragebohrung (9) der Saugluftmeßdüse 8 nicht verschließt.

In den Fig. 2 und 3 ist die Ausbildung einer Saugluftmeßdüse 8 an einem an sich bekannten Doppelsauger 16 veranschaulicht, deren beide Hubdüsen 4 an einem gemeinsamen T-Stück zur Saugluftzuführung angeschlossen sind, welches um die Hochachse eines Saugluftführungsbolzens 7 verdreht werden kann. Somit sind an eine gemeinsame Zuleitung 12 ein Hubsauger 4 und eine Saugluftmeßdüse 8 angeschlossen. Die Saugluftöffnungen der Hubdüse 4 werden in jedem Falle durch den Bogen 3 überdeckt, während die Abfragebohrung 9 der Saugluftmeßdüse 8 dazu durch Verdrehen des T-Stückes 7 des Doppelsaugers 16 versetzt so eingestellt ist, daß bei zu kurzen Bogen 3 keine vollständige Überdeckung mehr erfolgt. Die Hinterkante 3 des vom Bogenstapel 1 abgehobenen Bogens 3 liegt in einem solchen Falle im Bereich der Abfragebohrung 9 bzw. in Transportrichtung des Bogens 3 dahinter.

In den Fig. 4, 5, 6 sind vorteilhafte Beispiele dafür gezeigt, wie eine Saugluftmeßdüse 8 mit geringem baulichen Aufwand aus einem an sich bekannten Hubsauger 4 gebildet werden kann. Auf das untere Ende eines Hubsaugers 4 ist eine Kappe 14, vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff, gestülpt, die im Boden lediglich eine exzentrische Abfragebohrung 9 aufweist, welche als Saugluftmeßdüse 8 wirksam ist. Die anderen Saugluftöffnungen des Hubsaugers 4 werden durch die Kappe 14 verschlossen. Die Abfragebohrung 9 ist auf die Hinterkante einer gerade noch zulässigen Bogenlänge gerichtet, wie es zuvor beschrieben wurde. Die Schnittdarstellung in Fig. 4 zeigt eine Kappe 14 mit einer Warzenausbildung 15 an der Abfragebohrung 9, während die Schnittdarstellung in Fig. 5 eine Kappe 14 mit ebenem Boden wiedergibt.

Bezugszeichenliste

1 Bogenstapel
2 Saugkopf
3 oberster Bogen
4 Hubsauger
5 Rotationsventil
6 Saugluftleitung
7 Saugluftführungsbolzen
8 Saugluftmeßdüse
9 Abfragebohrung
10 Differenzdruckmeßventil
11 Mikroschalter
12 Zuleitung
13 Bogenhinterkante
14 Kappe
15 Warzenausbildung
16 Doppelsauger

Claims (3)

1. Vorrichtung zur Bogenlängenabfrage des jeweils obersten Bogens (3) eines Bogenstapels (1) im Anleger einer Druckmaschine, mit im hinteren Randbereich des Bogenstapels (1) angeordneten und gegen die Oberseite des Bogenstapels (1) gerichteten Hubsaugern (4), die über eine Saugluftleitung (6) mit einer Saugluftquelle verbunden und zum Abheben des jeweils obersten Bogens (3) des Bogenstapels (1) gesteuert mit Saugluft beaufschlagbar sind, wobei mindestens ein Hubsauger (4) in Bogentransportrichtung verstellbar ist und eine auf sein unteres Ende aufsteckbare Kappe (14) mit einer auf die Hinterkante einer gerade noch zulässigen Bogenlänge gerichteten Abfragebohrung (9) aufweist, welche die nicht mit der Abfragebohrung (9) in Verbindung stehenden Saugluftöffnungen des Hubsaugers (4) verschließt, und wobei in der Saugluftleitung (6) ein Differenzdruckmeßventil (10) angeordnet ist, das zum Abschalten der Druckmaschine mit Schaltgliedern (11) im Stromkreis des Maschinenantriebs verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Anlagefläche der Kappe (14) an den Bogen (3) eben ausgeführt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 1 und 2, wobei die Kappe (14) eine warzenförmige Ausbildung (15) auf ihrer dem Bogen (3) zugewandten Seite aufweist, in der die Abfragebohrung (9) eingebracht ist.