DE2621250C2 - Bogenabfragevorrichtung in einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Bogenabfragevorrichtung in einer Rotationsdruckmaschine für Schön- und Widerdruck mit Bogenübergabetrommeln, die Greifer zum Erfassen der Bogenvorderkante und außerdem an einen Druckerzeuger angeschlossene Sauggreifer zum Erfassen der Bogenhinterkante aufweisen, wobei die Sauggreifer gleichzeitig als Abfragedüsen dienen und in dem Leitungssystem zwischen dem Druckerzeuger und den Sauggreifern ein Druckwächter vorgesehen ist.

Derartige Bogenabfragevorrichtungen sind bekannt. Sie dienen zur Fehlbogenanzeige. Ob jedoch die Hinterkante eines zum Zwecke des Widerdrucks gewendeten Bogens im ausreichenden Maße von den Greifern der nachfolgenden Zylinder bzw. Bcgenübergabetrommein erfaßt wird, vermögen diese Bogenabfragevorrichtungen nicht festzustellen.

Aus der britischen Patentschrift 7 32 670 ist ferner bekannt, im Bereich der Greifer eines Druckmaschinen-Zylinders eine Reihe Abfragedüsen vorzusehen, die feststellen soll, ob eine Bogenüberführung stattgefunden hat, und ob der Bogen lagerichtig weiter transportiert worden ist. Zwischen den Abfragedüsen und dem Druckerzeuger ist ein Druckwächter vorgesehen, der die Abschaltung der Druckmaschine bewirkt, sobald ein nicht korrekter Transport des Bogens erfolgt. Die Länge des von dem Druckmaschinenzylinder geführten Bogens kann mit der bekannten Reihe Abfragedüsen nicht ermittelt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, frühzeitig, sicher und mit geringem Aufwand festzustellen, ob der von der Bogenübergabetrommel transportierte Bogen

eine ausreichende Länge besitzt.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß sich die Sauggreifer in einer Reihe entlang der Wand des Trommelkanals der Bogenübergabetrommeln erstrecken, wobei im mittleren Bereich der Reihe mindestens zwei Sauggreifer versetzt angeordnet sind, dergestalt, daß sie weiter in den Trommelkanal hineinragen als die übrigen Sauggreifer der Reihv;.

Die Abfragung er folgt im relativen Stillstand, d. h_ der von den Bogenübergabetrommeln geführte Bogen und die Abfragedüsen bewegen sich zueinander während des Abfragevorganges praktisch nicht.

Die Abfragung ist daher außerordentlich zuverläsrig. Sie erfolgt darüber hinaus sehr früh, d. h. lange vor dem Druckspalt, so daß bei hohen Druckgeschwindigkeiten die Rotationsdruckmaschine stets rechtzeitig zum Stillstand gebracht bzw. der Druck abgestellt werden kann.

Von besonderem Vorteil ist, daß Sauggreif- und Abfragedüsen identisch sind. Die Abfragevorrichtung benötigt somit keinen zusätzlichen Raum. Vor allem aber kann die Bogenlänge mit einer Genauigkeit, die unterhalb eines Millimeters liegt, gemessen werden. Bei Rotationsdruckmaschinen für Schön- und Widerdruck mit einer Wendestation läßt sich somit sicherstellen, daß zu kurze Bogen als solche erkannt und entsprechende Kommandos für die Maschinensteuerung eingeleitet werden, zum Beispiel das Abstellen des Druckes im nächsten Druckwerk. Wird nämlich die Bogenhinterkante eines gewendeten Bogens von den Greifern einer Wendetrommel nicht im Bereich der üblichen Toleranz erfaßt, so besteht die Gefahr, daß dieser Bogen bei den nächstfolgenden Druckvorgängen aus den Greifern teilweise herausgezogen wird, wodurch es zu Passerfehlern kommt. Ebenso nachteilig ist, wenn der Bogen an seiner Hinterkante gar nicht erst erfaßt wird, weil dann bei nicht rechtzeitiger Abstellung der Druckwerke der Gegendruckzylinder eingefärbt und 'lcr Bogen evtl. ins Farbwerk laufen würde.

Die Ermittlung der noch im äußersten Falle zulässigen kürzesten Bogenlänge bei Schön- und Widerdruck erfordert nicht nur die bislang übliche Grobmessung mittels Abfragedüsen, sondern macht die Anordnung von Feinmeßabfragedüsen erforderlich. Mit den wenigen aus der Gesamtreihe der Sauggreifer herausgestellten Abfragedüsen zur Ermittlung der Bogenlänge kann diesem Erfordernis Rechnung getragen werden.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Sauggreifer sogenannte Drehsauger, die als von Steuermitteln um eine senkrecht zur Drehachse der Bogenübergabetrommel verlaufende Drehachse drehbare Scheiben ausgebildet sind, die exzentrisch zur Drehachse je eine Saugbohrung aufweisen, wobei die Bohrung derjenigen Drehsauger, die in den Trommelkanal weiter hineinragen, einen kleineren Querschnitt besitzen als die Saugbohrungen, der übrigen in einer Reihe angeordneten Drehsauger.

Die erwähnten Drehsauger dienen zunächst zum Ansaugen und Spannen des von der Bogenübergabetrommel transportierten Bogens an seiner Hinterkante. Zum Beginn eines jeden Spannvorganges liegen die exzentrisch zur Drehachse jeder Scheibe liegenden Saugöffnungen am weitesten von der Zylinderkanalmitte entfernt. Während des Bogenspannens bewegen sie sich mehr in den Trommelkanal hinein. Dabei wird der von den Drehsaugern an seiner Hinterkante erfaßte Bogen gespannt. Die anfängliche von der Trommelka-

nalwandmitte weiter entfernt liegende Lage der Saugöffnungen bei Einsetzen des Spann- und Abfragevorganges hat den Vorteil, daß nicht glatt bzw. straff auf der Bogenübergabetrommel liegende Bogen nicht als zu kurze Bogen gemeldet werden. Unnötige Fehlschaltungen lassen sich dadurch vermeiden. Die Abfragedüsen nach dieser Ausführungsform wandern also während des Abfragevorsanges in Richtung auf die Troromelkanalmitte der Bogenübergabetrommel und falls der gestraffte Bogen zu kurz ist, wandern die versetzt ι ο angeordneten Säugöffnungen über die Hinterkante des abgefragten Bogens hinaus und bewirken z. B. die Abstellung der Rotationsdruckmaschine.

Der geringere Querschnitt der Saugöffnungen der in den Trommelkanal weiter hineinragenden Drehsauger hat eine Drosselwirkung zur Folge, wodurch die Saugkraft der dem Trommelkanal näher liegenden Drehsauger geringer ist als die der übrigen der Reihe. Dies bewirkt eine Schonung dünner Papiere in der Nähe der hinteren Bogenkante,

Die Erfindung wird im folgenden du-;h zwei Ausführungsformen anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Bogenwendestation, bei der Sauggreifer zum Erfassen der Bogenhinterkante gleichzeitig als Abfragedüsen ausgebildet sind,

Fig.2—4 eine Darstellung der Wirkung der als Drehsauger ausgeführten Abfragedüsen,

F i g. 5 als Abfragedüsen ausgebildete Sauggreifer einer Bogenübergabetrommel, die auf einer Kettenradwelle angeordnet ist, und

Fig. 6 eine Ausbildung einer Saugleiste für eine Bogenübergabetrommel nach F i g. 5.

In Fig. 1 ist eine Bogenwendestation für eine Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine, die von Schön- und Widerdruck umstellbar ist, dargestellt. Diese Bogenwendestation besteht aus drei Bogenübergabetrommeln, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckwerke., vorgesehen sind. Die Druckwerke selbst sind nicht dargestellt. Die erste Bogenübergabetrommel 1 übernimmt von dem Druckzylinder des voraufgehenden Druckwerks den Bogen und übergibt diesen an die mittlere Bogenübergabetrommel, die im folgenden als Speichertrommel 2 bezeichnet wird. In der Widerdruckstellung der Bogenwendestation übernimmt die dritte Bogenübergabetrommel, die mit einer Wendevorrichtung versehen ist und deshalb Wendetrommel 3 genannt wird, den von der Speichertrommel 2 geführten Bogen an der Hinterkante unü führt ihn gewendet dem Druckzylinder des nachfolgenden Druckwerks zu.

Die Speichertrommel 2 weist den doppelten Durchmesser der Bogenübergabetrommel 1 und der Wendetrommel 3 auf. Sie ist entsprechend mit zwei sich diametral gegenüberliegenden Trommelkanälen 4 versehen. In jedem dieser Trommelkanäle 4 ist an der Kanalrückwand eine Reihe von Klemmgreifern 5 zum Erfassen der Bogenvorderkante und an der Kanalvorderwand eine Reihe von Sauggreifern 6 zum Halten der Bogenhinterkante vorgesehen.

Die Sauggreifer 6 sind über eine Druckleitung 7 mit einem Unterdruckerzeuger 8 verbunden. Damit die Sauggreifer 6 als Abfragedüsen wirken können, ist an die Druckleitung 7 ein in bezug auf die Abfragezeit gesteuerter Druckwächter angeschlossen.

Eine der Möglichkeiten, wie man die Sauggreifer 6 gemäß F i g. I als Abfragc.düsen anordnen und verwenden kann, zeigt F i g. 2. Dort ist schematisch eine Bogenführungsfläche der Speichertrommel 2 dargestellt. Die Klemmgreifer 5 haben die Vorderkante 16 das Bogens 15 erfaßt. Am hinteren Ende dieser Bogenführungsfläche der Speichertrommel 2 ist eine Saugleiste 17 vorgesehen, auf der eine Hoihe scheibenförmiger Drehsauger 18 angeordnet sind. Jeder dieser Drehsauger 18 weist eine exzentrische Saugbohrung 19 auf, die auch gleichzeitig als Abfragedüse arbeitet. Die Saugbohrung 19 ist exzentrisch zur Drehachse des scheibenförmigen Drehsaugers 18 angeordnet und kann während eines Bogenspannvorganges über ein nicht dargestelltes Hebelsystem durch Drehung der scheibenförmigen Drehsauger 18 von der strichpunktiert dargestellten Lage 20 in die ausgezogene Stellung bewegt werden. Im mittleren Bereich der Reihe der entlang dem Trommelkanal 4 angeordneten Drehsauger 18 sind zwei Drehsauger 21 und 22 versetzt angeordnet Sie liegen näher an der Trommelkanal wand 23 als die üblichen Drehsauger 18. Sie haben die Aufgabe, die Bogenlänge festzustelle-.

In F ι f. 1 ist der A-ü^cnbück ^σ£ίτ·2!^σί in dem chs Sauggreifer 6 dem Ende des Bogens 15 gegenüberstehen. Die Saugbohrungen 19 der Drehsauger 18 stehen dann in der in Fig.2 strichpunktiert dargestellten Stellung 20. Wie Fig. 1 außerdem zeigt, hat eine Steueröffnung 24 die Stirnwand einer Steuernut 25 überschritten, so daß über die Druckleitung 7 der vom Unterdruckerzeuger 8 erzeugte Unterdruck an den Saugbohrungen 19 einen Sog erzeugt, der das hintere Ende des Bogens 15 ansaugt. Bei der weiteren Drehung der Speichertrommel 2 werden die Drehsauger 18, 21 und 22 in die ausgezogen dargestellte Stellung verschwenkt, wobei dann, wenn der Bogen fehlerfrei ist und ordnungsgemäß übergeben wurde, von dem Druckwächter 9 keine Abstellung der Druckmaschine hervorgerufen wird Ist jedoch, wie in F i g. 2 dargestellt, an der Hinterkante des Bogens ein Teilstück ausgerissen, wie bei 26 gezeigt, so saugen diese D^rehsai:per 18 Frischluft an und der Unterdruck bricht zusammen bzw. wird entsprechend reduziert. Der Druckwächter 9 meidet einen Fehler, und die Druckmaschine stellt ab. Derartige handelsübliche Druckwächter sind auf die gewünschte Druckdifferenz einsteilbar.

Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei weitere Fehlerquellen. die beim Fortdruck, insbesondere bi.i Schön- und Widerdruck, des öfteren zu Störungen führen. In F i g. 3 ist der Bogen 15 zu kurz. Er würde also von den Greifern der Wendetrommel 3 nicht korrekt übernommen werden. Die versetzt angeordneten Drehsauger 21 und 22 befinden sich in F i g. 3 in ihrer Endstellung am Ende der Spannphase des Bogens. Dabei hat die Saugbohrung 19 jedes Drehsaugers 21 und 22 die Bogenhinterkante 27 zur Hälfte überschritten. Diese geringfügige Freigabe der Saugbohrung 19 genügt aber schon zu einer hinreichenden Verringerung des Unterdrücks. so daß der Druckwächter 9 eine Abstellung der Druckmaschine bzw. Druck-Abstellung auslöst.

F i g. 4 zeigt eine umgeschlagene Ecke 28 des Bogens 15. Die Saugbohn.iig 19 des äußersten Drehsaugers 18 ist schon zu Beginn des Spannprozesses nicht abgedeckt, so daß sofort bei Einsetzen des Unterdrucks der Druckwächter 9 die Abstellung cer Maschine veranlaßt.

Die Erfindung kann auch vorteilhaft bei Übergabe und Transport der Bogen mittels Kettengreifern Anwendung finden. Fig. 5 zeigt eine solche Ausführungsform. Auf der Kettenradwelle 30 eines Kettengreifersystems 31 ist eine Bogenübergabetrommel 32 angeordnet die an der vorderen Wand ihres Trommel-

kiinals 3.3 cine Saugleisie 34 aufweist. Diese dient dazu, den vom Kcttengreifersystcm 31 an einer Wendetrommel 35 vorbeigeführten Bogen 15 an seiner Hinterkante zu halten, bis die Greifer der Wendetrommel 35 die Hinterkante des Rogens 15 sicher erfaßt haben. ^

Die Ausbildung dieser .Saugleiste 34 ist in l-'ig. 6 dargestellt. In regelmäßigen Abständen sind auf der Sauglciste 34 symmetrisch zueinander Saugbohrungen 36 angebracht. Sie dienen zugleich als Sauggreifer und als Ahfnigedüson. Im mittleren Rereich der Sauglciste \n 34 sind außer der üblichen Gruppe Saugbohrungen 36 je eine weitere Abfragebohrung 37 vorgesehen. Letztere liegen der Trommelkanalwand 38 am nächsten. Ist die Hinterkante 27 eines Bogens 15 /u kurz oder liegt dieser Dogen 15 auch nur geringfügig schräg, so wird das IJnterdrucksystem der Saugleistc 34 belüftet, und ein nicht dargestellter Druckwächter veranlaßt die Stillsetzung oder Druck-Abstellung der Rotationsdruckmaschine.

Hierzu .' Hlatt /.eidinunuen

Claims (2)

Palentansprüche:

1. Bogenabfragevorrichtung in einer Rotationsdruckmaschine für Schön- und Widerdruck mit Bogenübergabetrommeln, die Greifer zum Erfassen der Bogenvorderkante und außerdem an einen Druckerzeuger angeschlossene Sauggreifer zum Erfassen der Bogenhinterkante aufweisen, wobei die Sauggreifer gleichzeitig als Abfragedüsen dienen und in dem Leitungssystem zwischen dem Druckerzeuger und den Sauggreifern ein Druckwächter vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Sauggreifer (6,18,21,22,36,37) in einer Reihe entlang der Wand des Trommelkanals (4) der Bogenübergabetrommeln (2, 32) erstrecken, wobei im mittleren Bereich der Reihe mindestens zwei Sauggreifer (21, 22, 37) versetzt angeordnet sind, dergestalt, c;ß sie weiter in den Trommelkanal (4) hineinragen als die übrigen Sauggreifer (6. 18. 36) der Reihe.

2. Bogenabfragevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauggreifer sogenannte Drehsauger (18) sind, die als von Steuermittein um eine senkrecht zur Drehachse der Bogen-Übergabetrommel (2) verlaufende Drehachse drehbare Scheiben ausgebildet sind, die exzentrisch zur Drehachse je eir.e Saugbohrung (19) aufweisen, und daß die Bohrungen (19) derjenigen Drehsauger (21, 22), die in den Trommelkanal (4) weiter hineinragen, einen kleineren Querschnitt aufweisen als die Saugbohrungen (19) cer übr.gen in einer Reihe angeordneten Drehsaugei()!8).