DE3901379A1 - Stuhlflaechenlagerung - Google Patents
StuhlflaechenlagerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lagerung einer beweglichen
Stuhlfläche am Gestell eines aus mindestens zwei
Stuhlflächen bestehenden Stuhles, wobei die im Ge
brauch des Stuhles dem Körper zugewandte Seite der
Stuhlfläche die Körperseite ist und die andere Seite
die Gestellseite, mit zwei einem Abstand aufweisenden
und mit dem Gestell verbundenen Lagerstellen, die bei
Bewegung der Stuhlfläche sich jeweils entlang einer
gekrümmten Lagerbahn bewegen, wobei die Lagerstellen,
ihre Befestigungen am Gestell und die gekrümmten La
gerbahnen für alle Bewegungspunkte der Stuhlfläche auf
der Gestellseite der Stuhlflächen liegen und die Krüm
mungsmittelpunkte der Lagerbahnen zu den Stuhlflächen
hin liegen, wobei die Krümmungsmittelpunkte und die
Krümmungsradien der Lagerbahnen so gewählt sind, daß
sich für die Bewegung der Stuhlfläche ein Drehmittel
punkt ergibt, der auf der Körperseite der Stuhlflächen
liegt und im Abstand von den Stuhlflächen.
Bei Sitzgelegenheiten mit beweglicher Rückenlehne ist
es ein bekanntes Problem, daß das konstruktiv sich
anbietende Gelenk zwischen Rückenlehne und Sitzfläche
nicht mit dem Mittelpunkt der Rumpfbewegungen des
Sitzenden zusammenfällt. Konstruktiv bietet es sich
an, das Gelenk zwischen Rückenlehne und Sitzfläche
dort anzubringen, wo diese beiden Flächen aneinander
stoßen. Der Drehmittelpunkt der sitzenden Person liegt
jedoch nicht dort, sondern im Körper der Person, also
in jedem Fall oberhalb der Sitzfläche und vor der
Rückenlehne.
Die fehlende Übereinstimmung der Drehmittelpunkte
spielt natürlich keine Rolle, wenn die Sitzgelegenheit
ohne Person verstellt wird. Wenn jedoch beim Sitzen
die Rückenlehne verstellt wird, spürt die sitzende
Person eine Relativbewegung zwischen Körper und
Rückenlehne. Beispielsweise verschiebt sich die
Kleidung am Rücken.
Bei zahnärztlichen Behandlungsstühlen steht der Kon
strukteur besonders direkt vor diesem Problem, weil
dort eine Rückenlehnenverstellung bei sitzendem Pa
tienten besonders häufig vorkommt. Während es dem
Patienten mehr entgegenkommt, zu Beginn der Behandlung
zunächst aufrecht zu sitzen, erfordert die Behandlung
selbst eine mehr oder weniger starke Rückenlage.
Gleichzeitig kann verschobene Kleidung den Patienten
unruhig machen, so daß Störungen der Behandlung vorkom
men können. Dazu kommt, daß Änderungen der Sitzposi
tion während einer Behandlung sogar mehrfach notwendig
sein können und daß durchweg sehr große Verstellwege
auftreten.
Es ist deshalb immer wieder und auch bei neueren
Behandlungsstühlen, z.B. in der DE OS 33 39 978
vorgeschlagen worden, das Gelenk zwischen Sitzfläche
und Rückenlehne nicht z.B. am Ende der Sitzfläche,
sondern an Tragarmen anzuordnen. Solche Tragarme kön
nen dann z.B. seitlich aus der Sitzfläche nach oben
herauswachsen, und an ihrem Ende das Gelenk tragen.
Der Drehpunkt für die Rückenlehne liegt dann über der
Sitzfläche und gegebenenfalls auch vor der Rückenleh
ne. Diese Lösung ist mechanisch relativ einfach und
führt zu einer für den Patienten angenehmeren Sitzver
stellung, da der Drehmittelpunkt der Rückenlehne bei
dieser Maßnahme in der Nähe des Drehmittelpunktes der
entsprechenden Körperbewegungen, z.B. in der Nähe des
Hüftgelenks liegen kann. Diese Lösung ist jedoch in
anderer Hinsicht unbefriedigend. Die Tragarme erheben
sich seitlich über die Sitzfläche, z.B. nach Art von
niedrigen Armstützen. Damit stören sie beim Einsteigen
und Aussteigen aus dem Behandlungsstuhl. Je nach Be
handlungsmethode können sie auch den Arzt behindern.
Besonders bei starker Rückenlage werden solche Bau
teile vom Patienten als einengend empfunden. Wegen der
Einschränkung des Arztes in seiner Behandlungsplanung
wäre auch ein einseitiges Gelenk dieser Art unbefrie
digend, selbst wenn man die dann auftretenden mecha
nischen Probleme in Kauf nimmt.
In der DE 20 00 219 ist vorgeschlagen worden, den
Drehpunkt zwischen Rückenlehne und Sitzfläche inner
halb der Sitzfläche nicht nach hinten sondern mehr in
den vorderen Bereich der Sitzfläche zu legen. Der
unangenehme Effekt der Relativbewegung zwischen Pa
tienten und Behandlungsstuhl wird dann am Körper nach
unten verlegt, in den Bereich unterhalb des Hüftge
lenks.
Es ist außerdem vorgeschlagen worden, z.B. in der DE
30 48 804, die Rückenlehne unabhängig von der Drehbewegung
längsverschieblich anzuordnen.
Sobald Reibschluß zwischen Patientenrücken und Rücken
lehne hergestellt ist, kann bei dieser Anordnung die
Rückenlehne in ihrer Bewegung exakt der Rückenbewegung
des Patienten folgen. Es entstehen jedoch in dieser
Anordnung Reibungskräfte zwischen Rückenlehne und
Patientenrücken.
Ein anderer Lösungsweg besteht darin, die Rückenleh
nenbewegung durch zwei Lagerstellen zu steuern, die
jeweils auf einer bestimmten Bahn laufen.
Dieser Lösungsweg wird beispielsweise in der
DE 30 46 011 beschritten. Das untere Ende der Rücken
lehne wird dabei am Ende eines Hebels auf einer Kreis
bahn geführt. Der Hebel ist an der Sitzfläche be
festigt, so daß der Mittelpunkt dieser Kreisbahn knapp
unter der Sitzfläche liegt. Ein zweiter Lagerpunkt ist
in der Höhe der Sitzfläche in der Rückenlehne angeor
dnet. An der Sitzfläche ist dazu ein nach hinten sich
erstreckender fester Tragarm angebracht, der an seinem
Ende eine Lagerstelle trägt. Die Lagerstelle gleitet
in einer Führungsbahn in der Rückenlehne. Diese Anord
nung kann so ausgebildet werden, daß der jeweils au
genblickliche Drehmittelpunkt der Rückenlehne vor der
Rückenlehne liegt und jedenfalls in der Ausgangsposi
tion auch über der Sitzfläche.
Diese Anordnung hat die Eigenart, daß der Drehmit
telpunkt der Rückenlehne bei jeder Winkelposition der
Rückenlehne anders liegt. Der Drehmittelpunkt wandert.
Das bedeutet, daß eine gute Übereinstimmung der Dreh
mittelpunkte von Patientenkörper und Rückenlehne bei
dieser Anordnung nicht immer gewährleistet ist, son
dern nur streckenweise im Bewegungsverlauf.
Nachteilig an dieser Anordnung ist, daß der Drehmit
telpunkt der Rückenlehne im Verlauf der Rückenlehnen
bewegung sehr schnell und damit auch sehr weit wan
dert. Außerdem fällt der Drehmittelpunkt der Rücken
lehne weit zur Sitzfläche hin ab. Das ist im Bereich
der Liegestellung der Fall, wenn die Auflagekraft des
Patienten auf die Rückenlehne am stärksten ist und der
unangenehme Effekt der fehlenden Übereinstimmung der
Mittelpunkte am deutlichsten spürbar ist.
Es müssen am Anfang der Bewegung oder am Ende der
Bewegung oder am Anfang und am Ende der Bewegung
Unvollkommenheiten in Kauf genommen werden. Das kann
dazu führen, daß am Anfang der Bewegung der umgekehrte
bekannte Effekt (Anzieheffekt anstatt Auszieheffekt)
spürbar ist und am Ende der Bewegung der bekannte
Effekt (Auszieheffekt).
In der zahnärztlichen Praxis muß jedoch auch mit der
Behandlung von Verletzten gerechnet werden. Ein freier
Einstieg in den Stuhl von allen Seiten ist dafür
ebenso wünschenswert wie eine in allen Bewegungsphasen
möglichst geringe Relativbewegung zwischen Patient und
Stuhl.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Lagerung
beweglicher Stuhlflächen vorzuschlagen, die die Nach
teile der bekannten Anordnungen vermeidet und bei der
der Drehmittelpunkt der Stuhlfläche im gesamten Bewe
gungsbereich in guter Übereinstimmung mit dem Drehmit
telpunkt der Körperbewegungen der auf dem Stuhl la
gernden Person gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Krümmungs
mittelpunkte für beide Lagerbahnen auf der Körperseite
der Stuhlflächen und im Abstand von den Stuhlflächen
liegen.
Dadurch wird erreicht, daß der über der Sitzfläche und
vor der Rückenlehne liegende Drehmittelpunkt bei
spielsweise der Rückenlehne weniger weit zu einer der
Stuhlflächen, beispielsweise der Sitzfläche, abfällt.
Andererseits sind bei gleichem Abfall des Drehmittel
punktes größere Schwenkbereiche der Stuhlfläche mög
lich.
Der Abstand der Krümmungsmittelpunkte zueinander be
stimmt die Geschwindigkeit, mit der der Drehmittel
punkt der Stuhlfläche während der Stuhlflächenbewegung
wandert. Durch die angegebene auf den Abstand bezogene
Maßnahme wird daher erreicht, daß der Drehmittelpunkt
relativ langsam und nur eine relativ kurze Strecke
wandert. Der Drehmittelpunkt der Stuhlfläche kommt
damit den Drehmittelpunktverhältnissen im Körper nä
her.
Werden die Krümmungsmittelpunkte beider Lagerbahnen
aufeinander gelegt, dann verbleibt der Drehmittelpunkt
der Stuhlfläche in ihrem gesamten Bewegungsbereich auf
der Mittelsenkrechten zwischen beiden Lagerstellen.
Die Auslegung der Lagerbahnen mit Blick auf den Mit
telpunkt der Körperbewegungen wird in diesem Fall
besonders übersichtlich. Beispielsweise kann der Dreh
mittelpunkt der Stuhlfläche direkt in den hauptsächli
chen Mittelpunkt der Körperbewegungen gelegt werden.
Auch baulich ergeben sich durch diese Maßnahme Vor
teile. Beispielsweise lassen sich die beiden Lagerbah
nen durch diese Maßnahme leichter in einem Bauteil
zusammenfassen. Die Abdeckung der Stuhlflächenlagerung
während der Bewegung wird ebenfalls vereinfacht und
verbessert. Die Abdeckungen können sich einfach inein
anderschieben. Die Bewegungsbahnen liegen im gesamten
Bewegungsbereich im gleichen Abstand zueinander. Das
führt zu einer kompakten und raumsparenden Anordnung
auf der Gestellseite der Stuhlflächen, die für die
Beinfreiheit des behandelnden Arztes erwünscht ist.
Durch einen konstanten Abstand der Lagerstellen unter
einander wird eine Wanderung des Drehmittelpunktes der
Stuhlfläche ausgeschlossen. Die Lagerung wird dadurch
vereinfacht. Belastungsspitzen für die Lagerung wer
den reduziert. Die Abdeckung der Stuhlflächenlagerung
während der Bewegung schiebt sich auf Kreisbahnen
ineinander.
Ein Antrieb der Stuhlflächenbewegung über Zahnräder
und ein Zahnsegment ermöglicht eine gleichbleibende
Bewegungsgeschwindigkeit am Antriebsort.
Die gemeinsame Lagerung für die Lagerstelle und das
Antriebsrad führt zu baulichen Vereinfachungen auf der
Lagerstellenseite und auf der Lagerbahnseite. Lager
bahn und Zahnsegment können in einem Teil mit kleinem
Volumen als Gußteil zusammengefaßt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Bewegungsdiagramm für einen Behandlungs
stuhl nach der DE OS 30 46 011,
Fig. 2 einen Stuhl nach der Erfindung mit angehobe
ner Rückenlehne,
Fig. 3 der Stuhl nach Fig. 2 mit abgesenkter
Rückenlehne,
Fig. 4 eine Detailansicht nach Fig. 2,
Fig. 5 eine Detailansicht wie Fig. 4, mit abgesenk
ter Rückenlehne,
Fig. 6 eine Detailansicht aus Fig. 5.
Fig. 1 zeigt ein Bewegungsdiagramm für einen Behand
lungsstuhl nach der DE OS 30 46 011. Mit B und D sind
auseinanderliegende Punkte in der Rückenlehne eines
Behandlungsstuhles bezeichnet. Die Verbindungslinien
B 1- D 1, B 2- D 2 usw. stellen schematisch die Rückenleh
nenfläche in ihrer jeweiligen Position dar. Mit (1)
ist eine Lagerbahn bezeichnet. In diesem Fall bewegt
sich der Punkt B auf der Lagerbahn (1). Der Punkt B
bildet dadurch eine Lagerstelle der Rückenlehne B-D.
Die Lagerbahn (1) wird durch die Bewegung eines nicht
gezeigten Hebels gebildet, der mit einem Ende in Punkt
B an der Rückenlehne B-D drehbar befestigt ist und mit
seinem anderen Ende in dem mit (2) angegebenen Punkt
drehbar am nicht gezeigten Gestell des Behandlungs
stuhles befestigt ist. Der Hebeldrehpunkt (2) ist
damit Krümmungsmittelpunkt der Lagerbahn (1). Er liegt
knapp unterhalb der nicht gezeigten Sitzfläche des
Behandlungsstuhles. Mit (3) ist eine zweite Lagerbahn
bezeichnet. Sie hat eine Kreisbogenform und hat ihren
Krümmungsmittelpunkt (4) jenseits der Rückenlehnenflä
che B-D und im Abstand davon. Die zweite Lagerbahn (3)
ist als Führungsbahn gestaltet, sie ist fest mit der
Rückenlehne B-D verbunden und wandert mit dieser wäh
rend der Rückenlehnenbewegung mit. In Fig. 1 ist nur
ihre Ausgangsposition gezeichnet, in den anderen
Rückenlehnenpositionen ist die Führungsbahn (3) wegge
lassen. Durch die Wanderung der Führungsbahn (3) mit
der Rückenlehne B-D wandert auch der Krümmungsmittel
punkt (4) der Führungsbahn (3). In Punkt (4) ist seine
Ausgangslage gezeichnet, seine Endlage liegt in Punkt
(5), sie bezieht sich auf die Rückenlehnenposition B 4-
D 4. Die Führungsbahn (3) stützt sich auf einer Lager
stelle (6) ab. Die Lagerstelle (6) ist ebenso wie der
Hebeldrehpunkt (2) ortsfest am nicht gezeigten Gestell
des Behandlungsstuhls befestigt.
Bei der Bewegung der Rückenlehne B-D bewegt sich die
Lagerstelle B hebelgeführt entlang der Bahn (1) von B 1
nach B 2. Gleichzeitig gleitet die Führungsbahn (3) an
der Lagerstelle (6) entlang. Bei dieser Bewegung der
Rückenlehne B-D bildet sich ein augenblicklicher Dreh
mittelpunkt der Rückenlehne B-D um den sich die
Rückenlehne dreht. Dieser augenblickliche Drehmittel
punkt wandert während der Bewegung der Rückenlehne B-D.
In den Ausgangspositionen B 1- D 1 und B 2- D 2 befindet
er sich im Bereich des Punktes (7).
In den Endpositionen B 3- D 3 und B 4- D 4 befindet sich der
augenblickliche Drehmittelpunkt der Rückenlehne im
Bereich des Punktes (8). Die weitere Wanderungsrich
tung des augenblicklichen Drehmittelpunktes, falls
eine weitere Neigung der Rückenlehne gewünscht ist,
ist mit einem Pfeil (9) angegeben. Mit der Wanderung
des augenblicklichen Drehmittelpunktes (7 bzw. 8)
ändert sich auch der Abstand des Drehmittelpunktes zu
den Stuhlflächen. Der mittlere Abstand des Drehmittel
punktes (7) in der Ausgangsposition der Rückenlehne
ist strichpunktiert eingezeichnet und mit (10) be
zeichnet. Der entsprechende deutlich kleinere Abstand
in der Endlage ist mit (11) bezeichnet.
Fig. 2 zeigt einen Behandlungsstuhl nach der Erfindung
wie er beispielsweise in zahnärztlichen Anordnungen
Verwendung findet. Die Rückenlehne (12) ist in angeho
bener Stellung gezeichnet, während der Sitz (13) aus
der Waagrechten nur leicht ansteigt. Rückenlehne (12)
und Sitz (13) sind an einem Gestell (14) gelagert. Das
Gestell (14) ist verschieblich in einem Sockel (15)
gelagert.
Fig. 3 zeigt den Stuhl nach Fig. 2 mit abgesenkter
Rückenlehne (12). Wie bei solchen Behandlungsstühlen
üblich, ist mit der Absenkung der Rückenlehne (12)
gleichzeitig der Sitz (13) weiter aus der Waagrechten
angehoben. Es ist ebenfalls üblich, die Stuhlbasis, in
diesem Fall das Gestell (14), seitlich zu verfahren,
um den Kopf des Patienten nicht aus dem Arbeitsbereich
des Arztes zu verschwenken.
Fig. 3 zeigt die seitlich verschobene Stellung des
Gestells (14).
Fig. 4 und 5 zeigen jeweils Detailansichten des Be
handlungsstuhles nach der Erfindung. Fig. 4 ist die
Rückenlehne (12) in angehobener Position dargestellt,
entsprechend der Position in Fig. 2. Die Körperseite
der Rückenlehne (12) ist mit (16) bezeichnet, die
Rückseite der Rückenlehne (12), die dem Gestell (14)
zugewandte Gestellseite ist mit (17) bezeichnet. Bei
dem Sitz (13) ist die Körperseite mit (19) bezeich
net. Die Rückenlehne (12) ist mit dem Sitz (13) über
haupt nicht verbunden, und mit dem Gestell (14) ledig
lich über zwei Lagerstellen (20) und (21). Sowohl die
Lagerstelle (20) als auch die Lagerstelle (21) sind
starr an dem Gestell (14) angebracht. Die Lagerstellen
(20) und (21) haben daher auch untereinander einen
festen Abstand. Die Lagerstellen bestehen aus Achsen
(22) auf denen Gleitsteine (23) angebracht sind. Beide
Lagerstellen (20) und (21) bewegen sich auf einer
gemeinsamen Lagerbahn, die als Führungsbahn (24) aus
gebildet ist. Die Führungsbahn (24) ist starr an der
Rückenlehne (12) befestigt. Im Bereich der Rückenlehne
(12) liegt die Führungsbahn (24) auf der Gestellseite
(17) der Rückenlehne (12), im Bereich des Sitzes (13)
liegt die Führungsbahn (24) auf der Gestellseite (19)
des Sitzes (13). Im Bereich der Rückenlehne (12) ist
die Führungsbahn (24) zur Rückenlehne (12) hin ge
krümmt, im Bereich des Sitzes (13) ist die Führungs
bahn (24) zum Sitz (13) hin gekrümmt.
Als Krümmung ist für die gemeinsame Führungsbahn (24)
beider Lagerstellen (20) und (21) die Form eines
Kreisbogens gewählt. Der Mittelpunkt des Kreisbogens
liegt jenseits der Rückenlehne (12) auf deren Körper
seite (16) und im Abstand davon, an dem mit (25)
gezeichneten Ort. Soweit die Führungsbahn (24) im
Bereich des Sitzes (13) verläuft, liegt der Mittel
punkt (25) gleichzeitig auch jenseits des Sitzes (13),
auf der Körperseite (18) des Sitzes und im Abstand
davon. Da die Führungsbahn (24) starr mit der Rücken
lehne (12) verbunden ist, stellt der Mittelpunkt (25)
des Kreisbogens der Führungsbahn gleichzeitig auch den
Drehmittelpunkt der Rückenlehne (12) dar. Die Rücken
lehne (12) dreht sich also um eine virtuelle Achse im
Punkt (25). Durch die Kreisbogenform der Führungsbahn
(24) und durch den festen Abstand zwischen den Lager
stellen (21) und (20) verändert sich die Lage der
virtuellen Achse (25) während der Bewegung der Rücken
lehne (12) nicht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die virtuelle Achse (25) in den Bereich des Hüftge
lenks einer auf dem Stuhl lagernden Person gelegt.
Fig. 5 zeigt die Rückenlehne (12) in einer abgesenkten
Position. Die übliche Anhebung des Sitzes (13) und
Verschiebung des Gestells (14) ist in dieser Darstel
lung nicht vollzogen, sondern Sitz (13) und Gestell
(14) sind in der Lage dargestellt, die sie auch in
Fig. 4 einnehmen. Die gestellfesten Lagerstellen (20)
und (21) sind entlang der rückenlehnenfesten Führungs
bahn (24) gewandert. Die gesamte Rückenlehne (12) hat
sich um die virtuelle Achse (25) gedreht. Die Ab
deckungen der Führungsbahn (26) und (27) haben sich
dabei auf Kreisbahnen um den Punkt (25) ineinanderge
schoben.
Fig. 6 zeigt eine Detailansicht der Lagerstelle (20).
Auf der im Gestell (14) gelagerten Achse (22) befindet
sich ein Gleitstein (23), der in der Führungsbahn (24)
gleitet. Auf der Achse (22) ist ein Ritzel (28) ange
bracht, das mit einem an der Führungsbahn (24) ange
ordneten Zahnsegment (29) kämmt. Mit dem Ritzel (28)
kann die Führungsbahn (24) entlang der Lagerstelle
(20) bewegt werden.
Claims (9)
1. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche am Gestell
eines aus mindestens zwei Stuhlflächen bestehenden
Stuhles, wobei die im Gebrauch des Stuhles dem Körper
zugewandte Seite der Stuhlfläche die Körperseite ist
und die andere Seite die Gestellseite, mit zwei einem
Abstand aufweisenden und mit dem Gestell verbundenen
Lagerstellen, die bei Bewegung der Stuhlfläche sich
jeweils entlang einer gekrümmten Lagerbahn bewegen,
wobei die Lagerstellen, ihre Befestigungen am Gestell
und die gekrümmten Lagerbahnen für alle Bewegungs
punkte der Stuhlfläche auf der Gestellseite der
Stuhlflächen liegen und die Krümmungsmittelpunkte der
Lagerbahnen zu den Stuhlflächen hin liegen, wobei die
Krümmungsmittelpunkte und die Krümmungsradien der
Lagerbahnen so gewählt sind, daß sich für die Bewegung
der Stuhlfläche ein Drehmittelpunkt ergibt, der auf
der Körperseite der Stuhlflächen liegt und im Abstand
von den Stuhlflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Krümmungsmittelpunkte (25) für beide Lagerbahnen (24)
auf der Körperseite (16, 18) der Stuhlflächen (12, 13)
und im Abstand von den Stuhlflächen (12, 13) liegen.
2. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für alle Bewe
gungspunkte der Stuhlfläche (12, 13) in einem Bewe
gungspunkt der Abstand eines Krümmungsmittelpunktes
(25) einer Lagerbahn (24) zu einer Stuhlfläche (12, 13)
nicht kleiner wird als die Hälfte des Abstandes zu
einer Stuhlfläche (12, 13) des jeweils anderen Krüm
mungsmittelpunktes (25).
3. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Krümmungsmittelpunkte (25) der Lagerbahnen
(24) untereinander in keinem Bewegungspunkt größer
wird als die Hälfte des Abstandes des jeweils in der
Stuhlfläche (12, 13) am weitesten entfernten Krümmungs
mittelpunktes (25) zu einer Stuhlfläche (12, 13).
4. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Bewe
gungsbahnen (24) der Lagerstellen (20, 21) einen ge
meinsamen Krümmungsmittelpunkt (25) aufweisen.
5. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach einem
der Anprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Bewegungsbahnen (25) der Lagerstellen (20, 21)
den gleichen Krümmungsradius aufweisen.
6. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerstellen (20, 21) der beweglichen Stuhlfläche (12)
im gesamten Bewegungsbereich der Stuhlfläche (12, 13)
einen konstanten Abstand aufweisen.
7. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerstellen (20, 21) ortsfest mit dem Gestell (24)
verbunden sind und sich in Führungsbahnen (24) bewe
gen, die mit der beweglichen Stuhlfläche (12) ver
bunden sind.
8. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb für die Bewegung der Stuhlfläche über Zahnrad
segmente (29) und Zahnräder (28) erfolgt.
9. Lagerung einer beweglichen Stuhlfläche nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zahnräder (28) zum Antrieb der Stuhlbewegung und eine
der ortsfesten mit dem Gestell verbundenen Lagerstel
len (20) eine gemeinsame Achse (23) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893901379 DE3901379A1 (de) | 1989-01-19 | 1989-01-19 | Stuhlflaechenlagerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893901379 DE3901379A1 (de) | 1989-01-19 | 1989-01-19 | Stuhlflaechenlagerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3901379A1 true DE3901379A1 (de) | 1990-10-31 |
Family
ID=6372335
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893901379 Ceased DE3901379A1 (de) | 1989-01-19 | 1989-01-19 | Stuhlflaechenlagerung |
Country Status (1)
Country | Link |
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