DE389840C

DE389840C - Motor-Einzelkorn-Saemaschine

Info

Publication number: DE389840C
Application number: DEH93958D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-06-21
Filing date: 1923-06-21
Publication date: 1924-02-08

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM S. FEBRUAR 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 389840 KLASSE 45 b GRUPPE K)

(H₉₃₉₅S ini4Sb)

Alfred Hempel in Neustadt i. Sa.

Motor-Einzelkorn-Sämaschine. Patentiert im Deutschen Reiche vom 2f. Juni 1923 ab.

Es ist bei Sämaschinen bekannt, daß die durch Saugzug aufgenommenen Körner von einem Transportorgan über das Saatrohr geführt und dort fallen gelassen werden. Bei diesen bekannten Systemen sind Scheiben, Arme u. dgl. benutzt. Gemäß der Erfindung ist das wesentliche Arbeitsorgan eine Art Glocke, welche, horizontal gestellt, unter Vibration sich dreht und mit Innennuten,

ίο auf deren Sohlen Saugdüsen liegen, versehen ist. Aus dem an der Tiefstelle der Glocke liegenden .Saatguivorrat werden die. Körner durch die Vibration längs in die Nuten geordnet. So wird gegenüber den anderen Systemen unbedingt zu\^rerlässigstes Arbeiten tier Maschine erreicht, flenn es muß jede Saugdüse unter eine ifceihe längsliegender Körner sich hinwegbewegen, muß also eins davon festhalten und dieses Korn dann wegen seiner Längslage, sicher durch die Körnerschicht hindurch- und herausführen, weil es in Längslage den geringsten Widerstand findet. Zudem ist dieser Widerstand auf das geringste Maß reduziert, da hier nur eine daumendicke Schicht Körner vorhanden ist, während bei den anderen Systemen der Druck eines großen Teiles der Saatkastcnkörnermasse den Widerstand beträchtlich größer macht.

^; Die anderen· Systeme haben ferner den Kachteil, daß sie die Körner nicht in gleichem Abstand in den ^oden bringen, weil sie das

Korn über dem Saatrohr fallen lassen. In dem Saatrohr wird das Korn mehr oder weniger anstoßen oder auch frei fallen infolge des Fahrens der Maschine, und vor allem, auf ) dem Boden angekommen, wird es noch weiter springen und rollen. Bei vorliegender Erfindung wird das alles vermieden und so der wirkliche Zweck der Einzelkornsaat erreicht: kleinste Saatmengen mit gleichmäßigem Kör-) nerabstand auszusäen. Das Korn fällt, am Scheitelpunkt der Glocke angekommen, aus der Nut in die dicht darunter vorbeiziehende Zelle eines Elevators, der das Korn weiterführt und es wenige Zentimeter über dem Boden fallen läßt. Um das Weiterrollen zu verhindern, wird die Säbahn durch eine Riffelwalze geriffelt.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt > wie folgt:

Abb. ι eine Seitenansicht, teilweise geschnitten,

Abb. 2 eine Einzelansicht (Schnitt). An einem Lagerbock a, der das Wcllenlager bildet, ist eine Scheibe b angesetzt, an welcher sich eine Blende c befindet. Die Scheibe ist am Bock verdrehbar, beispielsweise mag dies durch am Bock sitzende Laschen d mit Feststellbolzen ermöglicht sein. Das Verdrehen dient zum beliebigen Einstellen der Blende. Die Scheibe ist am Innenrand abgestuft (e) und hat einen Durchgang, an dem sich ein Stutzen/⁷ anschließt. Die Glocke sitzt auf einem Lager und hat eine mit Innengeλvinde versehene Nabe h; in diese ist die im Bock lagernde Welle i eingeschraubt. Sie ist durch ein kardauisches Gelenkstück /: mit dem Antrieb gekuppelt. Die Glocke hat ferner einen abgestuften (I) Hals m und läuft mit dieser Stufe in der Stufe c. Der von Glockendecke, Scheibe h und Hals in umschlossene Raum» ist die Windkammer, die durch den vorerwähnten Stufeneingriff abgedichtet ist. An den Stutzen f schließt die Windleitung an. Am Unterrand der offenen Seite der Glocke steht ein für sich fest gelagerter Bord o. Eine Schicht Saatgut, die sich aus dem Vorratskasten durch eine Speiseleitung/» stetig ergänzt, liegt im Tiefstpunkt der Trommel und hält sich auch beim Drehen ständig dort; der Bord grenzt sie ein.

In der Innenfläche der Glockenwand sind Nuten r (z. B. drei) ausgebildet. Die Windkanäle j gehen zuerst radial in der Decke, dann schließt sich je ein im Mantel laufender Kanal t an, und aus jedem Kanal t treten Saugdüsen u in die Nuten. Bei z. B. zwanzig Kanälen S₁ t ergeben sich also 60 Ansaugstellcn. Der Antrieb-der Welle i erfolgt durch einen Motor v, welcher so angeordnet ist, daß seine Gangstöße die Welle und damit auch die Glocke vibrieren lassen. Durch dieses Vibrieren werden die Körner auf Längseinlegen in die Nuten beeinflußt, und je ein Korn legt sich längs auch vor die Düsen υ, wo es haftet. Die Sauglochreihen wandern nun beim Drehen der Trommel mit je drei Körnern hoch. Sobald sie so weit gewandert ist, daß der .zugehörige Kanaleingang j hinter die Blende c gelangt (der Zeitpunkt dafür ist durch die Verstellbarkeit der Scheibe Z? beliebig einstellbar), wird der Wind abgeschaltet, und die drei Körner werden losgelassen.

In die Glocke tritt ein für sich gelagerter Elevator zv ein. Er ruht auf Kufen und auf Riffelwalze x, welche beim Fahren der Maschine die Säbahn riffelt. Der Elevator ist mit seiner oberen Walze drehbar gelagert, so daß er ausschwingen und den Unebenheiten des Bodens bzw. Bewegungen der Maschine nachgeben kann. Auf den Kettengliedern ist je durch eine Blendes cine Zelle gebildet: die drei losgelassenen Körner fallen in die Zelle, werden über die geriffelte Säbahn getragen und wenige Zentimeter darüber fallen gelassen.

Man kann beliebig viele Glocken mit Zubehör in einer Maschine vereinigen: zweckmäßig sind vier.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Motor-Einzelkoru-Sämascluue, gekennzeichnet durch eiuehorizontalgestellte, unter Vibration sich drehende Glocke mit Tnnennuten, in denen die Körner durch das Vibrieren längsgeordnet liegen, und in deren Sohlen Querreihen von Saugdüsen gebohrt sind, von denen jede Reihe durch einen Winkelwiiidkanal über eine Windkammer mit deren Exhaustor in Verbindung stehen, so daß die Körner qucrrcihenweise von den Düsen augesaugt werden können und durch die Glockendrehung hochgehen.

2. Eine Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Glockendecke, eine Scheibe (i/) und ein Glockenhals (α) eine Windkannner bilden und die Windkanaleingänge im Abwurfpunkt hinter eine an der Scheibe sitzende einstellbare Blende (c) Ireten, durch die der Wind von der je ankommenden Rille abgeschaltet wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.