DE38969C - Befestigung von Perlenschnüren an Armbändern, Halsketten und dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE. 44: Kurzwaaren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. October 1886 ab.

Bisher wurden bei Halsketten und Armbändern die Perlenschnüre an den Schlössern derselben in der Weise befestigt, dafs dieselben in Kapseln c, Fig. 2, welche durch zwei in einander greifende Oesen 0 mit den betreffenden Schlofstheilen in Verbindung gebracht waren, eingekittet werden, was eine besondere Geschicklichkeit erforderte und aufserdem sehr zeitraubend war.

Ferner liefsen sich nur so viel Reihen Perlenschnüre an dem Schlosse anbringen, als Oesen bezw. Kapseln an demselben vorgesehen waren.

Durch vorliegende Construction ist nun das Anbringen der Perlenschnüre in beliebiger Anzahl an den betreffenden Schlofstheilen sehr vereinfacht, so dafs jedermann dasselbe leicht und bequem selbst besorgen kann.

In beiliegender Zeichnung zeigt:

Fig. ι ein Armband mit Schlofs und Befestigungsart der Perlenschnüre nach dem neuen Systeme;

Fig. 2 ein Armband mit Schlofs und Befestigungsart der Perlenschnüre nach altem Systeme; und

Fig. 3 bis 8 das Schlofs als solches und mit den einzelnen hier in Frage kommenden Theilen in vergrößertem Mafsstabe.

An jedem der Schlofstheile S und S¹, Fig. i, 3, 6 und 7, ist seitlich die oben offene, unten aber geschlossene Hülse Ή angebracht , welche in ihrer ganzen Länge bei A geschlitzt ist. In diese Hülse H läfst sich eine zweite, nahezu gleich lange Hülse J3, Fig. 3, 4 und 5, wenn auch mit etwas Reibungswiderstand', so doch immer noch bequem einschieben. Dieselbe ist an dem mit dem Knopfe K versehenen Ende geschlossen, dagegen an dem entgegengesetzten Ende offen und ebenfalls in ihrer ganzen Längenausdehnung mit dem Schlitze C versehen. Die Schnüre D, auf welche die Perlen aufgereiht sind, werden an ihren beiden Enden mit Knoten α versehen und mit letzteren in die aus der Hülse H ausgezogene Hülse B gesteckt, wobei die Schnur D durch den Schlitz C hindurch aus der Hülse heraustritt, so dafs sich nur der Knoten α in dieser befindet, welcher infolge seiner Dicke an einem Austreten aus der Hülse durch den Schlitz C gehindert ist. Hat man die gewünschte Anzahl Schnüre mit ihren geknoteten Enden auf diese Weise in die Hülse B eingesteckt, so schiebt man die Hülse B in die Hülse H hinein, indem man hierbei den Schlitz C genau auf den Schlitz A der Hülse H treten läfst, so dafs auch durch letzteren die Schnüre D aus der Hülse H heraustreten, Fig. 3 und 8. Da nun die Hülse B oben geschlossen , die Hülse H dagegen unten geschlossen ist, so ist es den in der Hülse B befindlichen Knoten nun auch nicht mehr möglich, aus dem offenen Ende der Hülse B heraustreten zu können, so dafs hiermit die Perlenschnüre mit den betreffenden Schlofstheilen in feste Verbindung gebracht sind. Da, wie schon bemerkt, die Hülse B nur unter Ueberwindung eines gewissen Reibungswiderstandes in die Hülse H hineingeschoben werden kann, und da dieser Reibungswiderstand infolge der durch die eingeschobenen Knoten verursachten Ausdehnung der Hülse B noch

etwas vergröfsert wird, so ist die Möglichkeit jedes zufälligen Losgehens der Schnüre von den betreffenden Schlofstheilen ausgeschlossen.

Als Hauptvorzüge dieser neuen Befestigungsweise von Perlschnüren an den Schlofstheilen gegenüber der alten sind kurz folgende anzuführen :

Zunächst fällt bei derselben das umständliche und zeitraubende Kitten ganz und gar fort und ist die Befestigung selbst eine viel haltbarere und zuverlässigere, als die mittelst Kittes hergestellte.

Ferner kann man, ohne dafs hierzu irgend welche Aenderung an den Schlofstheilen selbst nöthig ist, jedes Schlofs zu einem zwei-, drei- oder mehrreihigen Armbande bezw. einer Halskette verwenden, und endlich kann Jedermann selbst leicht und bequem die Verbindung der Perlschnüre mit den Schlofstheilen lösen und ebenso wiederherstellen, wenn sich solches

z. B. infolge Zerreifsens einer Schnur nothwendig machen sollte.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Halsketten und Armbändern, sowie ähnlichen Gegenständen das Befestigen der Perlschnüre an den betreffenden Schlofstheilen in der Weise, dafs die an ihren Enden mit einem Knoten α versehenen Schnüre D mit diesem in die mit dem Schlitze C versehene und an ihrem einen Ende geschlossene Hülse B hineingeschoben werden, worauf dann diese Hülse B in die mit dem betreffenden Schlofstheile fest verbundene, unten geschlossene und mit dem Schlitze A versehene Hülse H in der Weise hineingeschoben wird, dafs die Schnüre S als solche durch die Schlitze A und C aus den Hülsen zwar heraustreten, durch die Knoten α aber mit denselben fest verbunden sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.