DE388916C

DE388916C - Verfahren zur Herstellung fester, rauchlos verbrennender Brikette aus Kohle

Info

Publication number: DE388916C
Application number: DES52294D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1916-11-15
Filing date: 1920-02-19
Publication date: 1924-01-22

Description

Verfahren zur Herstellung fester, rauchlos verbrennender Brikette aus Kohle. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni 1g11 die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 15. November 1g16 beansprucht. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, das die Herstellung fester, rauchlos verbrennender Brikette auch aus minderwertigerer Kohle von hohem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen unter wirtschaftlicher Gewinnung der Nebenerzeugnisse ermöglichen soll.
Nach der Erfindung wird die Kohle zunächst teilweise entgast, vorteilhaft unter kräftigem Durchmischen, dann der so gewonnene relativ gleichförmige Rückstand brikettiert und darauf in .einer zweiten Stufe der Entgasung bei erhöhter Temperatur so weit entgast, claß die Brikette unter Belassung eines geringen Gasgehalts gut backen.
Sofern der Gehalt der Kohle an flüchtigen Bestandteilen nach der ersten Entgasung nicht die Höhe von wesentlich i i bis 17 Prozent haben sollte, so wird derselbe vor der Brikettierung durch Zusatz von Magerungs- oder auch Anreicherungsmitteln, wie Pech, Rohkohle o. dgl., auf diese für das Brikettiergut nach der Erfindung wesentliche Höhe ausschließlich des gegebenenfalls. in geeigneten Mengen zuzusetzenden Wassers gebracht.
Je nach .dem Gasgehalt der Kohle wird die Vorentgasung bei q.q.o bis 65o° C, die Nachentgasung bei 76o bis ioto° C durchgeführt. Während der ersten Entgasungsstufe werden die bei der dort herrschenden niedrigeren Temperatur entweichenden Nebenerzeugnisse gewonnen, während der Rest bei der zweiten Entgasungsstufe gewonnen werden kann. Die laut Obigem als Zwischenprodukt gebildeten Brikette vorn etwa i i bis 17 Prozent Gehalt an flüchtigen Bestandteilen zeigen bei der end gültigen starken Erhitzung gute Formbeständigkeit und schrumpfen nur während dieser Erhitzung nicht unwesentlich ein.
Die durch das neue Verfahren erzielten fertigen Brikette sind von hochwertiger Beschaffenheit; sie sind so fest, daB sie auch einer minder sorgfältigen Hantierung trotzen, sind widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und verhalten, sich beim Verbrennen wie natürlicher Anthrazit, indem sie keinen lästigen Rauch entwickeln und ihre Form gut beibehalten, also weder zum Zerfallen noch zum Zerfließen neigen. Im Gegensatz zu Koks, der ein schwammiges, zelliges Gefüge hat, zeigen sie nur sehr feine Poren.
Es ist bekannt, Brikette aus Koks sowohl wie aus Halbkoks herzustellen. Ferner ist es bekannt, Koks in der Weise herzustellen, daB man die Ausgangsstoffe erst auf eine niedere und dann in einer weiteren Verfahrenstufe auf eine höhere Temperatur erhitzt. Bei diesem letzteren Verfahren handelt es sich aber nicht um die Herstellung von Briketten und vollends nicht um die oben angegebenen Verhältnisse bezüglich der Temperaturen und des Gehalts des Zwischenprodukts an flüchtigen Bestandteilen.

Claims

PATENT-ANsPRUcHE: ' i. Verfahren zur Herstellung fester, rauchlos verbrennender Brikette aus Kohle, die zunächst teilweise entgast, darauf brikettiert und dann weiter entgast wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Kohle an flüchtigen Bestandteilen bei der ersten Entgasung auf i i bis 17 Prozent herabgesetzt, oder, sofern diese Grenze überschritten wurde, wieder auf i i bis 17 Prozent gebracht wird, worauf nach der Brikettierung der Kohle die zweite Stufe der Entgasung bei so weit erhöhter Temperatur erfolgt, daB die Brikette unter Belassung eines geringen Gasgehalts gut backen.
2. Ausführungsforen des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB je nach dem Gasgehalt der Kohle die Vorentgasung bei 440 bis 65o° C, die Nachentgasung bei 760 bis ioio° C erfolgt.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, dalä die Kohle nach der Vorentgasung einen Zuschlag von Magerungs-oder auch Anreicherungsmitteln erhält.