DE387180C - Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung der in Muehlen o. dgl. zerkleinerten Kakaomasse in einem geschlossenen Gefaess - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung der in Muehlen o. dgl. zerkleinerten Kakaomasse in einem geschlossenen GefaessInfo
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- A23G—COCOA; COCOA PRODUCTS, e.g. CHOCOLATE; SUBSTITUTES FOR COCOA OR COCOA PRODUCTS; CONFECTIONERY; CHEWING GUM; ICE-CREAM; PREPARATION THEREOF
- A23G1/00—Cocoa; Cocoa products, e.g. chocolate; Substitutes therefor
- A23G1/04—Apparatus specially adapted for manufacture or treatment of cocoa or cocoa products
- A23G1/10—Mixing apparatus; Roller mills for preparing chocolate
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Description
AUSGEGEBEN
AM 21. DEZEMBER 1923
AM 21. DEZEMBER 1923
PATENTSCHRIFT
Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung der in Mühlen o. dgl. zerkleinerten Kakaomasse
in einem geschlossenen Gefäß.
Bei der Kakaoherstellung wird die Kakaomasse nach dem Zerkleinern in den Kakaomühlen
auf Reibmaschinen zu einem gleichmäßigen Brei verrührt und hierbei gleichzeitig
o. dgl., vermischt. Diese Behandlung auf den Reibemaschinen erfordert einerseits ziemlich
viel Zeit, anderseits bietet sie nicht immer Gewähr dafür, daß die Masse vollständig gleich-
mit aromatischen Zusätzen, wie z. B. Vanille ; artig wird und die Zusätze auch wirklich
gleichmäßig auf die ganze Masse verteilt sind. Abgesehen hiervon, lassen sich die Reibemaschinen
nur schwer abschließen, so daß die aromatischen Zusätze zum Teil verduften und
daher vorlorengehen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei der Herstellung alkoholhaltiger
Zuckermasse die letztere in einem geschlossenen Gefäß der Einwirkung eines mechanischen Rührwerkes auszusetzen und
to hierbei den Alkoholzusatz hinzuzufügen. Wenn auch hierbei eine Verflüchtigung des Alkohols
während des Mischprozesses vermieden wird, so bietet die Verwendung eines mechanischen
Rührwerkes keine volle Gewähr für eine vollkommene gleichmäßige Durcharbeitung der
Masse. Abgesehen hiervon ist die Behandlungsdauer eine ziemlich lange.
Der Zweck der Erfindung ist es nun, diese Nachteile zu beseitigen, und zwar
geschieht dies in erster Linie dadurch, daß die Masse in dem bekannten geschlossenen
Gefäß mit Hilfe einer nach Art eines Mischgasflüssigkeitshebers wirkenden
Einrichtung ständig durcheinandergerührt und gemischt wird. Hierbei kann man als Betriebsmittel
für den Mischgasflüssigkeitsheber Luft oder ein bestimmtes Gas oder Gemisch : beider zwecks Anreicherung der Alasse, beispielsweise
mit Sauerstoff oder einem anderen Gas, verwenden. Gleichzeitig kann man dem
Treibmittel flüchtige aromatische Zusätze beimischen, die den Geschmack der Masse nach
einer bestimmten Richtung hin beeinflussen.
Bei diesem Verfahren wird man im allgemeinen das Treibmittel in einem ständigen
Kreislauf lurch die Masse hindurchführen, so daß also \*erluste au flüchtigen aromatischen
Zusätzen ausgeschlossen sind. Hierbei ist nur dafür Sorge zu tragen, -daß der Teil des Treibmittels,
der verbraucht wird, sich selbsttätig ersetzt. Unter gewissen Bedingungen ist es
aber auch denkbar, daß stets frisches Treibmittel durch die Masse geführt werden soll, in
welchem Falle der Kompressor nicht aus dem j Behälter ansaugt, sondern aus der freien Luft !
oder einem Gasspeicher, während das Druckmittel nach getaner Arbeit in* die freie Luft :
ausströmen, gelassen wird. .
Ist dann die Masse in der richtigen Weise vorbereitet, so kann man diese in einfachster
Weise der nächsten Verarbeitungsstelle, beispielsweise einer Filterpresse, zuführen, indem
man durch Anstauen des durch den Mischgasflüssigkeitsheber eingeführten Druckmittels j
oberhalb der Masse diese, nachdem der untere ! Abschluß des Behälters geöffnet ist, aus diesem
herausdrückt. In entsprechender Wreise kann natürlich auch das Füllen vorgenommen werden,
indem man mit dem Kompressor den Behälter luftleer macht und die aufzubereitende
Kakaomasse in den Behälter hineinsaugt.
Auf der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
i zum Teil schematisch dargestellt. In einem ι stehenden röhrenförmigen Kessel 1, der in be-1
kannter Weise luftdicht abschließbar ist, befindet sich zentral angeordnet ein Mischgasflüssigkeitsheber
2, der oberhalb seines Aus- ! gusses eine Prallplatte 3 trägt. Nach unten zu
verjüngt sich der Kessel 1 und geht trichterförmig in eine Leitung 4 über. Ein mittels
eines Hebels 5 zu steuerndes Ventil 6 schließt den Kessel 1 gegen die Leitung 4 ab. In das
I Fußstück des Mischgasflüssigkeitshebers 2 mün let die von einem Kompressor 7 kommende
Druckleitung 8, während die Saugleitung 9 bis in den obersten Teil des Kessels 1 reicht. In
1 dieser Saugleitung ist ein Belüftungsventil 10
sowie ein Dreiweghahn 11 vorgesehen.
Nachdem der Behälter 1 mit Kakaomasse gefüllt ist, was in der Weise geschehen kann, daß
mit Hilfe des Kompressors 7 der Kessel 1 luftleer gemacht wird, wobei ein in der Druckleitung
8 angeordneter Dreiweghahn 12 die hinter ihm befindliche Leitung abschließt und
dem Kompressor in die freie Luft auspuffen läßt, wird der Kessel 1 dicht abgeschlossen und
: nunmehr der Mischgasflüssigkeitsheber 2 in bej kannter Weise in Tätigkeit gesetzt. Es erfolgt
; auf diese Weise ein kräftiges Durche:nander~
j mischen der Kakaomasse, die einen Kreislauf in Richtung der Pfeile ausführt. Das sich
oberhalb der Masse von dieser wieder tren- ! nende Gas bzw. die Luft wird durch den Kompressor
7 stets wieder angesaugt und führt auf diese Weise ebenfalls einen geschlossenen
Kreislauf aus. Etwaige Verluste durch Aufsaugen oder Undichtheiten werden selbsttätig
durch das Belüftungsventil 10 ergänzt, das bei Verwendung eines bestimmten Gases natürlich
mit dem betreffenden Gasspeicher verbunden sein muß. In gleicher Weise können auch die
flüchtigen aromatischen Zusätze durch das Belüftungsventil eingeführt werden, wenn man
nicht hierfür eine besondere Einrichtung in die 10g Druckleitung 8 schalten will. Ist der Aufbereitungsprozeß
beendet, dann schaltet man den Dreiweghahn 11 so, daß er die Leitung nach .
dem Kessel 1 abschließt und eine unmittelbare
\rerbindung der Saugseite des Kompressors
mit der freien Luft herstellt, um durch den Mischgasflüssigkeitsheber 2 Druckluft in den
Behälter 1 zu pressen, die sich oberhalb der Masse ansammelt und diese nach Öffnen des
Ventiles 6 durch die Leitung 4 der nächsten Verarbeitungsstelle zuführt. Nachdem dies
geschehen, kann die Füllung des Kessels 1, wie eingangs beschrieben, wieder vorgenommen
werden, und das Aufbereitungsverfahren kann von neuem beginnen.
Infolge der eigenartigen Wirkungsweise des Mischgasflüssigkeitshebers ist einerseits Ge-
wahr dafür gegeben, daß die Kakaomasse kräftig zu einer vollständig gleichartigen Masse
vermischt wird. Abgesehen hiervon aber, tritt das für den Mischgasflüssigkeitsheber benutzte
Gas, also beispielsweise Luft, feinst verteilt nach und nach mit allen Teilchen der Kakaomasse
in Berührung, so daß eine sehr erwünschte Anreicherung mit Sauerstoff stattfindet.
Aber auch die Anreicherung mit irgendeinem anderen Gas oder aber mit flüchtigen aromatischen Zusätzen geschieht, sobald
sie der Erfindung gemäß mit dem Druckmittel eingeführt wird, in genau derselben kräftigen
Weise, so daß die ganze Aufbereitung viel schneller vor sich geht als bisher. Dabei sind
Verluste an den leicht flüchtigen aromatischen Zusätzen nicht zu befürchten, da während des
ganzen Aufbereitungsverfahrens der Behälter 1 luftdicht abgeschlossen ist und auch das Treibmittel
in einen geschlossenen Kreislauf geführt wird.
Es wäre natürlich auch denkbar, die Vorrichtung an eine vorhandene Druckluftanlage
anzuschließen oder unter Benutzung eines . 25 Gasspeichers in Betrieb zu setzen, nur müßte
man. dann auf den Vorteil verzichten, auch das Treibmittel in einen geschlossenen Kreislauf
zur Wirkung kommen zu lassen. Es entfiele aber dann die Anordnung eines besonderen
Kompressors, wodurch sich natürlich die Anlagekosten wesentlich verringern. Aber auch
in baulicher Beziehung sind je nach dem gewünschten Zweck die verschiedensten Abänderungen
möglich, ohne dadurch außerhalb des Rahmens der Erfindung zu fallen. Auch ist es natürlich möglich, anstatt reiner Kakaomasse
Gemische dieser mit irgendeinem anderen Gut in der beschriebenen Weise aufzubereiten oder
schließlich überhaupt anderer Massen, die in derselben oder ähnlichen Weise aufbereitet
werden müssen wie die Kakaomasse und die im wesentlichen von gleicher Beschaffenheit
sind.
Claims (7)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Aufbereitung der in Mühlen o. dgl. zerkleinerten Kakaomasse in einem geschlossenen Gefäß, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse mit Hilfe einer nach Art eines MischgasfLüssigkeitshebers wirkenden Einrichtung ständig durdheinandergerührt und gemischt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch τ, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmittel Luft, Gase oder Gemische aus beiden zwecks Anreicherung der Masse, beispielsweise mit Sauerstoff oder einem anderen Gas, verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckmittel flüchtige aromatische Zusätze beigegeben werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach beendeter Aufbereitung durch Anstauen des durch den Mischgasflüssigkeitsheber eingeführten Druckmitteis oberhalb der Masse diese der nächsten. Verarbeitungsstelle zuführt, sie also beispielsweise in eine Filterpresse drückt.
- 5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, bestehend aus einem stehenden röhrenförmigen und verschließbaren Kessel, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mischgasflüssigkeitsheber (2) zentral angeordnet und mit einem Kompressor (7) verbunden ist, dessen Saugleitung (9) an den oberen von Masse freien Raum des Kessels anschließt.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Saugleitung (9) ein Dreiweghahn (11) und hinter diesem ein Belüftungsventil (10) angeordnet sind, um je nach der Stellung des ersteren entweder das Druckmittel im geschlossenen Kreislauf durch die Vorrichtung kreisen zu lassen, wobei das Belüftungsventil(10) Verluste selbsttätig ausgleicht, oder den Kreislauf zu unterbrechen, indem der Kompressor (7) aus der freien Luft oder einem beliebigen-Gasspeicher ansaugt und das Druckmittel entweder durch den Dreiweghahn (ii)· auspufft oder aber sich im oberen Teil des Kessels anstaut.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckleitung (8) ein Dreiweghahn (12) vorgesehen ist, um durch Abschluß der Druckleitung gegen, den Mischgasflüssigkeitsheber und Verbindung des Kompressors (7) mit der freien Luft den Kessel (1) luftleer zu machen und auf diese Weise mit der neu aufzubereitenden Masse füllen zu können.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST35528D DE387180C (de) | 1922-03-11 | 1922-03-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung der in Muehlen o. dgl. zerkleinerten Kakaomasse in einem geschlossenen Gefaess |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST35528D DE387180C (de) | 1922-03-11 | 1922-03-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung der in Muehlen o. dgl. zerkleinerten Kakaomasse in einem geschlossenen Gefaess |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE387180C true DE387180C (de) | 1923-12-21 |
Family
ID=7462365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST35528D Expired DE387180C (de) | 1922-03-11 | 1922-03-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung der in Muehlen o. dgl. zerkleinerten Kakaomasse in einem geschlossenen Gefaess |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE387180C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1122820B (de) * | 1958-02-18 | 1962-01-25 | Henri Louis Ricard | Verfahren zur Herstellung von Schokolade oder UEberzugsmasse |
-
1922
- 1922-03-11 DE DEST35528D patent/DE387180C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1122820B (de) * | 1958-02-18 | 1962-01-25 | Henri Louis Ricard | Verfahren zur Herstellung von Schokolade oder UEberzugsmasse |
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