DE386266C

DE386266C - Materialpruefverfahren

Info

Publication number: DE386266C
Application number: DEB105599D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-07-09
Filing date: 1922-07-09
Publication date: 1923-12-18

Description

Materialprüfverfahren. Materialprüfungen werden, abgesehen von Zug-, Druck-, Bieggungs-, Torsions-, Stauch-und Dehnungsversuchen, vielfach in der Weise vorgenommen, daß ein .Werkzeug (Kugel, Kegel o. dgl.) in die Oberfläche des Prüflings; rechtwinklig zu dieser, eingedrückt und die Tiefe difses Eindringens als Maßstab für die Widerstandsfähigkeit des Materials benutzt wird.
In vielen Fällen aber ist es von Wert, nicht den Widerstand des Materials gegen Eindringen eines 'rechtwinklig zu seiner Oberfläche, also auf Verdichten oder allseitiges Verdrängen durch die radial von der Druckkraft ausgehenden Komponenten wirkenden Körpers, sondern denjenigen Widerstand zu ermitteln, den das Material einem walzend oder seitlich drückend, d. h. einem mehr parallel der Oberfläche wirkenden Körper entgegensetzt, wie er z. B.- für Lagernjetalle in Frage kommt.
Nach dem Verfahren, das den Gegenstand der Erfindung bildet, wird deshalb der als Werkzeug dienende Körper (Kugel, Kegel o. dgl ) nicht nur im. Sinne .des Eindringens in die Oberfläche des Prüflings, also rechtwinklig zu dieser, sondern gleichzeitig parallel zu der - -Oberfläche derart bewegt, daß das Werkzeug mit der parallel der *Oberfläche fortschreitenden Bewegung tiefer in das Material eindringt. Die Größe der Bewegung, in Richtung der Oberfläche des Prüflings gemessen, bildet dann z. B. .den Maßstab für den Widerstand des Materials, während die Form, die die bearbeitete Stelle des Prüflings einnimmt, zur Beurteilung sonstiger. Eigenschaften des Materials, z. B. der Zähigkeit, dient.
In der Zeichnung sind in-Abb. r und 2 schematisch zwei Anordnungen dargestellt, die zur Ausübung dieses Verfahrens dienen können, während Abb.3 die Formänderung darstellt, die ein aus weichem Material bestehendes :Prüfstück bei Anwendung einer Kugel und einer Vorrichtung nach Abb. 2 erleidet.
Nach Abb. i wird ein Keil a, der sich gegen ein Widerlager d abstützt und der einer. Kugel b als Halter dient, in Richtung des Pfeiles vorgeschoben, wodurch in der Oberfläche des Prüflings c die punktiert angedeutete .Eindrückung erzeugt wird.
Gemäß Abb. 2 ist an Steile der Keilbewegung eine Hebelbewegung gesetzt, indeni die Kugel (oder das auch anders geformte Werkzeug) am Ende eines zweiarmigen Hebels & befestigt ist, der bei d' seinen Drehpunkt hat. Eine Gewichtsbelastung P im äußeren Endpunkt e des Hebels bewirkt die Bewegung im Sinne des Pfeiles, und ein Zeiger f nebst einer .Skala g ermöglichen die Ablesung der Größe der Drehung.
Die Abb. 3 deutet durch die Schraffur die verdichtete Oberfläche an, während die hervorragende Spitze das aus der Oberfläche -verdrängte Material zeigt. Aus der Gestaltung lassen sic4 wesentliche Schlüsse:auf das Verhalten des Materials unter '"gleifenden Druckbeanspruchungen ziehen.
Wird statt der Kugel ein meißelartiges, spanabhebendes Werkzeug benutzt, so entsteht etwa eine Form, wie sie Ahb. 4 darstellt.

Claims

PATENT-ANSPRUcH: Materialprüfverfahren, bei dem das zu prüfende Material einer durch ein Werkzeug erzeugten -gleitenden Druck- oder Schneidbeanspruchung unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe des Eindringens des Werkzeuges in die Oberfläche mit der Gleitbewegung Zunimmt.