DE385026C - Vorrichtung zum Einzelantrieb von Spindeln mit Drehstrommotoren - Google Patents

Vorrichtung zum Einzelantrieb von Spindeln mit Drehstrommotoren

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DE385026C DEB78150D DEB0078150D DE385026C DE 385026 C DE385026 C DE 385026C DE B78150 D DEB78150 D DE B78150D DE B0078150 D DEB0078150 D DE B0078150D DE 385026 C DE385026 C DE 385026C
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  • Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)

Description

  • Vorrichtung zum Einzelantrieb von Spindeln mit I?rehstrommotoren. Die Überlegenheit des Einzelantriebes von Spindeln jeder Art in der Textilindustrie wird von spinntechnischer Seite durchweg anerkannt. Durch den zentralen Antrieb ist der Seitenzug, welchen die Spindelbänder sosst zum Schaden des ruhigen Ganges, ausüben, beseitigt. Es kann jede Spindel einzeln für sich bedient werden, ohne die Nachbarspindeln zu Leeinflussen, und es kann die Drehzahl und datnit die stündliche Erzeugung wesentlich gesteigert werden. Die Schwierigkeiten, die sich der Einführung des Spindelantriebes mit Hilfe von kleinen Elektromotoren entgegenstellen, lagen bisher mehr auf der elektrotechnischen Seite. Einerseits erfordert nämlich das Spinnen ein kräftiges Anlaufmoment, anderseits erfordern die Elektromotoren selbst, wenn sie vom elektrischen Standpunkte aus günstig ausfallen sollen, eine geringe Spannung und müssen daher hintereinandergeschaltet werfen. Die Hintereinanderschaltung hat sich aber wegen des dadurch verringerten Anlaufmomentes nicht bewährt, wohingegen die Parallelschaltung bei geringer Spannung infolge des dadurch erforderlichen großen Transformators sowie der auftretenden sehr starken Str@inie sich als günstig erweist. Eine weitere Forlerung der Spinntechnik ist es, daß möglichst für jede Garnnummer die Drehzahl besonders eingestellt werden kann, wobei gleichzeitig Sie Geschwindigkeit des Lieferzylinders, welcher die Lieferung des Rohfadens zu be-.;;)rgen hat, sich im gleichen Sinne und selbsttätig ändern soll.
  • Die Forderungen sind also die folgenden: i. Kräftiges Anlaufmoment der Spindelmotoren.
  • 2. Regelbarkeit der Drehzahl in möglichst weiten Grenzen und in möglichst stetiger Abstufung.
  • 3. Geringe Spannung an den Spindelinotoren. d. Hintereinanderschaltung möglichst vieler Spindelmotoren.
  • 5. Einfache Regelung der Drehzahl in rnt'iglichst feiner Abstufung.
  • c@. Ausschließliche Verwendung von Drehstrommotoren mit Kurzschlußanker zur Verineidung von Kollektoren und Schleifringen.
  • Alle diese Aufforderungen wer,len durch die nachstehend beschriebene und durch :die Abbil,luiig dargestellte Anorlnting erfüllt.
  • Es werden zunächst sämtliche Spindeln einer Spinnseite oder Spinnbank finit kleinen Drehstrommotoren ausgerüstet, die auf der Welle der Spindeln selbst aufgekeilt sind, derart, daß Spindel- und 'Motorachse aus einem Stück bestehen, so daß sich vollkointnen zentraler Antrieb ergibt. Diese Spindelmotoren. in der Abbildung mit _d bezeichnet, können in beliebiger Zahl hintereinanlergeschaltet werden, so daß die sämtlichen Motoren einer Spinnmaschine bzw. mehrerer Spinnmaschinen ia einer Anzahl parallel geschalteter Gruppen eingeteilt und die Motoren einer Gruppe hintereinander geschaltet werden. Die Zahl der 'lotoren einer Gruppe wird zweckmäßig so gewählt, daß beim Stillbremsen eines Motors, wie dies während des Spinnens zur Anknüpfung gerissener Fäden u. dgl. vorkommt, die übrigen Motoren keine zu große Spamiting erhalten. Jeder der kleinen Motoren kann mit zwei Wicklungssystemen versehen sein, welche beim Betriebe parallel, beim Anlauf hintereinander geschaltet wer:len, um ein beim Anlauf erhöhtes Drehmoment entwickeln zu können.
  • Was die Frage der anbetrifft, so besteht gerade bei Drehstrom die grun:llegende Schwierigkeit, daß bei der üblichen Wechselzahl ioo entweder nur 3 000 oder i 5oo Umdrehungen erzielbar sind. Zwischenliegende Drehzahlen sind ohne besondere Vorkehrungen nicht möglich. Im allgemeinen liegt die Drehzahl 3 000 dem Gebrauchsgebiete der Spinntechnik am nächsten, so daß die Motoren durchweg mit zwei Polen entsprechend 3 oooUmdrehungen ausgeführt werden dürften.
  • Natürlich ist auf möglichste Vereinfachung im Bau tinrl Betrieb derartiger Motoren, die in so außerordentlichen Mengen '"erivendung finden müssen, in erster Linie Rücksicht zu nehmen, so daß etwa der Gedanke, zwei "'ickhingen auf den 'Motoren zu verwenden, von denen die eine für zwei Pole, die andere für vier Pole ausgeführt ist, um je nach Bedarf 3 ooo bzw. i 5oo Umdrehungen zur Verfügung zu haben, kaum zu erörtern wäre, abgesehen davon, daß dann immer noch die Zwischenstufen fehlen würden.
  • Nun liegt hier aber ein Fall vor, der insofern ganz eigenartig für alle in der Praxis vorkommenden Antriebe ist, als eine große Anzahl von Motoren gleichzeitig und in demselben Sinne in der Drehzahl zu regeln ist. Hier ist also die 'Möglichkeit gegeben, Vorkehrungen zu treffen, welche beim Regeln .der Drehzahl eines einzigen :Motors viel zu umständlich und kostspielig sein wurden, daher bei all den vielen Fällen, wo es auf Geschwindigkeitsänderung in weiten Grenzen ankommt, wie Walzenstraßen, Fördermaschinen u. il-I., nie verwendet werden konnten.
  • Diesen Umstand, rlaß eine einzige Vorkehrung zur Drehzahländerung für eine große Anzahl von Motoren gleichzeitig in Verwendung tritt, nutzt die vorliegende Anordnung insofern aus, als die Spindelinotoren A nicht urmittelbar oder etwa durch Transformator hindurch von: Netz NI gespeist werden, sondern durch einen asynchronen Wechselza'hlumformer 1% hindurch, .cler aus einem asynchronen Motor mit Schleifringen besteht. Der Läufer dieses Motors wird entweder unmittelbar oder ,furch irgendein mechanisches Vorgelege von einem anderen Drehstrommotor D mit Käfig anker angetrieben.
  • Von den Schleifringen des Umformers LT :itis wird das Sekundärnetz X" gespeist, an welches die Spindeltnotoren angeschlossen sind. Der `Vechselzahlumformer L' erfüllt hierbei lie doppelte Ralle des gewöhnlichen Spannungstransformators einerseits und des Wechselzahlumformers anderseits. Natürlich kann auch umgekehrt das Netz i an die Schleifringe und das Netz z an den Ständer des Umformers U angeschlossen werden, was unter anderem bei starken Sekundärströmen von Vorteil sein kann.
  • Die Verwendung des Umformers U geschieht folgendermaßen: Steht -der Umformer U still, d. h. verhindert man durch Festbremsen an der Riemenscheibe, daß er sich dreht, so kann man von seinen Schleifringen aus Ströme .derselben Wechselzahl wie die des Netzes N', d. h. im allgemeinen ioo Wechsel, bei einer beliebig passenden Spannung entnehmen. Der Umformer :dient also zunächst als reiner Spannungswandler.
  • Treibt man nun diesen Umformer U von einem anderen Motor D, am besten einen Asynchronmotor, mit zunächst geringer Geschwindigkeit an, so ändert sich die Relativgeschwindigkeit des vom Ständer des Umformers LT erzeugten Drehfeldes gegenüber der Ankergeschwindigkeit in der Weise, daß sich die Wechselzahl an den Schleifringen entsprechend der Differenz der beiden Drehzahlen ändert: Ist z. B. die Drehzahl des Schleifringankers 5öo Umdrehungen, so ist die Relativgeschwindigkeit zwischen Drehfeld und Anker 3 000 - 500 - 2,500 U. p. M., wenn der Umformer U zweipolig ausgeführt ist. Dies wird jetzt auch die Drehzahl der Spindelmotoren werden, da sie ebenfalls zweinofig vorausgesetzt sind: auch sie werden sich also mit 2 5oo U. p. M. drehen. Läßt man den Schleifringanker sich entgegengesetzt drehen, so addieren sich die Geschwindigkeit des Drehfeldes und die des Ankers, und man erhält die Summe 3 000 -f- 500 = 3 500 U. p. M., welches gleichzeitig wieder die Geschwindigkeit der Spindelmotoren sein wird. Man erhält also in diesem Beispiel eine Umdrehungsschwankung zwischen 25oo und 3 5oo bei sämtlichen Spindelmotoren gleichzeitig. Natürlich kann die Grenze beliebig weit hinausgeschoben werden, j e nach den Bedürfnissen des Spinnens.
  • Um nun Zwischengeschwindigkeiten zu erhalten, braucht bloß das Übersetzungsverhältnis zwischen Antriebsmotor D und Umformer U durch Austausch der Riemenscheiben u. dgl. geändert werden. Will man eine stetige Regelung der Geschwindigkeit ausführen, so wird ein Stufenvorgelege oder auch zwei Kegelriemenscheiben K' bzw. K2 verwendet werden müssen, bzw. jede Art Getriebe für Geschwindigkeitsänderung.
  • Besonders wichtig ist es, daß der Wechselzahlumformer U mit möglichst geringer Polzahl, am besten mit zwei Polen, ausgeführt wird, während der Antriebsmotor D besser für langsame Geschwindigkeit, mindestens aber mit vier Polen, also i 5oo Umdrehungen, gebaut wird. Sind .dann die Verhältnisse den oben beschriebenen entsprechend, derart, daß 500 Umdrehungen die Grenzen der Drehzahlregelung sein sollen, .d. h. von 2 50o auf 3 500, so wird das Übersetzungsverhältnis zwischen. den beidenMaschinen von 1500 : 5oo, d: h. 3 : r werden und somit günstige Bedingungen gegeben sein.
  • Der Antriebsmotor für den Wechselzahlumformer U wird nur sehr kleine Abmessungen zu haben brauchen, da er nur die geringe mechanische Energie, welche der geringen Drehzahl von 5oo im Verhältnis zu 3 ooo entspricht, abzugeben bzw. a'bzune'hmen hat. In demselben Verhältnis wie 500 zu 3 000 steht, verhält sich nämlich die von dem kleinen Antriebsmotor D zu übertragende Energie, d. h. er wird nur für etwa 15 bis 25 Prozent der Leistung .des Umformers U bzw. der Leistung aller Spindelmotoren zu bemessen sein.
  • Somit wird die Gruppe von Maschinen, welche zum Zwecke der Drehzahländerung zu jeder Spinnmaschine bzw. gleichartigen Gruppe vors Spinnmaschinen hinzuzufügen, bestehen aus einem Wechselzahlumformer U von der Größe eines Drehstrommotors, der die Arbeit sämtlicher Spindelmotoren zu leisten imstande sein muß, und einen AntriebsdrehstrommotorD, welcher mit U mechanisch verbunden ist, wobei die Kraftübertragung aus einem Stufen-oder Kegelscheibenvorgelege oder einem Rädervorgelege bestehen kann.
  • Die Anwendung einer solchen Maschinengruppe zur Drehzahlregelung auf eine oder mehrere Gruppen von Motoren, die alle in gleicher Weise in ihrer Drehzahl beeinflußt werden sollen, ist ein völlig neuartiges Anwendungsgebiet von ganz besonderer technischer Bedeutung, da es die Möglichkeit der Verwendung von Drehstrommotoren mit Käfiganker in Verbindung mit einfacher Drehzahlregelung ermöglicht, ohne welche der sonst so wünschenswerte Einzelantrieb von Spindeln nur sehr unvollkommen und in der Spinnpraxis ungeeignet wäre.
  • Während somit durch diese Neuerung die Frage der Geschwindigkeitsregelung von Spindelmotoren in den erforderlichen Grenzen ohne Benutzung von Gleichstromumformern, Kollektoren, Gleichstromerregung u. dgl. gelöst ist, bleibt nun noch die Frage des Antriebes des Lieferzylinders B übrig; Bedingung ist, daß dessen Drehzahl sich genau im Verhältnis der Drehzahl der Spindeln ändert. Dies kann in ähnlicher Weise, wie es jetzt beim mechanischen Antrieb geschieht, auch hier geschehen, indem, der jeweiligen Geschwindigkeit der Spindeln entsprechend, geeignete Wechselräder zwischen Lieferzylinder und Antrieb eingesetzt werden. Es liegt ferner nahe, den Antriebsmotor D, welcher den Umformer U bedient, für den Antrieb des Lieferzylinders auszunutzen und ihn ebenfalls mit einer Kegelscheibe zu versehen, welche zwangläufig mit dem kegeligen Vorgelege K1, K2 bedient wird, z. B. durch eine gemeinsame Riemengabel. Dies wäre eine durchaus einwandfreie Lösung der Aufgabe. Der Antriebsmotor D würde im allgemeinen nicht größer bemessen zu werden brauchen, als ohne den Antrieb der Verzugswelle, da die Mehrarbeit, die er zu leisten hat, von dem Umformer U an das Netz zurückgegeben wird und auf diese Weise eine Vergrößerung der Leistung des Antriebsmotors nicht stattfindet. Außerdem würde diese Anordnung den Vorzug haben, daß ein weiterer Motor erspart werden kann.
  • Eine andere Lösung, welche weder eine zwangläufige Bedienung zweier Riemenvorgelege erfordern würde, noch auch das Einsetzen von Wechselrädern von Hand notwendig macht, besteht darin, daß auch der Steuermotor von derselben Stromquelle, d. h. von derselben Wechselzahl betrieben wird, wie die Spindelmotoren selbst. Dies bedingt, daß der Umformer U um die Größe des Steuermotors C', welcher den Lieferzylinder B antreibt, vergrößert wird, d. h. um etwa '/4 PS. Hierdurch würde aber der große Vorteil erreicht werden, daß ohne besondere mechanische Vorrichtungen zwangläufig und selbsttätig :die Steuerwelle B durch ein Vorgelege R1, R2 in ,lenisel.ben Maße beeinflußt wird, wie die Spindelmotoren selbst und hierdurch jede Überlegung des Spinnmeisters bzw. der Spinnerin überflüssig gemacht wird.
  • Dementsprechend ist in der Zeichnung die Schaltung so angegeben, daß der Motor C zum Antrieb des LieferzylindersB aus dem Sekundärnetz N2 des Umformers 17 gespeist wird.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Vorrichtung zum Einzelantrieb von Spindeln mit Drehstrommotoren, dadurch gekennzeichnet, .daß die Motoren nicht unmittelbar vom Netz oder einem Transformator, sondern durch Vermittlung eines Wechselzahlumformers gespeist werden.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß der Umformer aus einem mit normaler Wechselzahl gespeisten Asynchronmotor besteht, der von einem el;enfalls mit normaler Wechselzahl gespeisten Asynchronmotor angetrieben wird.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor in Kaskade mit dem Wechselzahlumformer geschaltet wird. d..
  4. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Spindelmotoren auch noch der Motor zum Antrieb der Verzugswelle von der Sekundärwicklung des Wechselzahlumformers gespeist wird.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Antriebsmotor und Wechselzahlumformer ein Vorgelege, bestehend entweder aus zwei Stufenscheiben oder zwei Kegelriemenscheiben zur möglichst stetigen Änderung der Drehzahlen innerhalb der erforderlichen Grenzen eingebaut wird.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor, welcher zum Antrieb des Weehselzahlumformers dient, ein zweites Kegel- oder Stufenvorgelege zum Antrieb des Lieferzylinders erhält, um mit Hilfe einer Riemengabel zwangläufig die gleichzeitige Verstellung beider Vorgelege zu bewirken und die Drehzahl des Lieferzylinders im selben Maße zu ändern wie die Drehzahl der-Spindelmotoren. i. Vorrichtung nach Anspruch i bis 6, ladurch gekennzeichnet, daß die Spindelmotoren zwei Wicklungen erhalten, welche beim Anlauf hintereinander, beim Betrieb parallel arbeiten, um hierdurch bei Hintereinanderschaltung einer Anzahl von Spindelmotoren ein höheres Moment während des Anlaufs zu erzielen.
DEB78150D 1914-07-25 1914-07-25 Vorrichtung zum Einzelantrieb von Spindeln mit Drehstrommotoren Expired DE385026C (de)

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