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Vorrichtung zum Härten von Sägeblättern u. dgl. Die vorliegende Erfindung
bezweckt, Säge-Blätter, die auf irgendeine Weise hergestellt wurden, zu härten,
und zwar mittels einer äußerst einfachen Einrichtung, die von jedermann, beispielsweise
auch von ungeschulten weiblichen Arbeitskräften, bedient werden kann. Dabei wird
nur der zu erhärtende Teil erhitzt, während die Angeln oder Lochenden der Säge an
dieser Erhitzung nicht oder wenigstens nicht in jenem Maße teilnehmen wie der zu
härtende Teil der Säge. Sie brauchen infolgedessen auch nicht mehr im eigenen Vorgang
angelassen zu %verden. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen darin, daß ein wechsehveise
auf und ab gehender und bei jedem Hub sich drehender Revolverkopf mit vier Greifzangenpaaren
versehen ist, deren jedes beim Niedergang in geöffnetem Zustand ein Sägeblatt zweckmäßig
so erfaßt, daß dessen Angeln beiderseitig vorstehen, beim darauffolgenden Niedergang
Kontakt schließt, so daß Strom durch das Sägeblatt fließt und dieses glühend macht,
beim dritten Niedergang das Sägeblatt in ein Kühl-oder Härtebad taucht und es beim
vierten Niedergang unter Öffnen der Greifbacken abwirft.
Der Revolverkopf
hebt dabei bei jedem Niedergang einen 1lagneten (zweckmäßig Elektromagneten), der
das vorderste Blatt eines zii härtenden Sägeblattblockes erfaßt hat und dieses bei
seinem Hub zwischen die Greifer des niedergehenden Greifzangenpaares einführt, dessen
Greifer in diesem Augenliliclk geschlossen werden. Die Enden der Greifzangenpaare
tauchen beim zweiten Niedergang zweckmäßig je in einen Quecksilberkontakt. Eine
oder beide Zangen eines Greifzangenpaares sind nachgiebig, zweckmäßig federnd, finit
,lein Revolverkopf verbun-len, uni den Längenveränderungen des Sägeblattes bei dessen
Temperaturänderungen folgen zu können. Die Greifer eines Greifzangenpaares sind
ferner auf verschiedene Abstände einstellbar. Die ausstrahlende Wärme des zuni Glühen
gebrachten Sägeblattes bringt die Quecksillirsä ule eines in ihrer Nähe -zweckmäßig
verstellbar angeordneten Kontaktthermometers so lange zum Steilren, bis die Stromverbindung
hergestellt ist, durch welche die Betätigung des Revolverkopfes ausgelöst wird.
Bei jedesnialigein Hub des Revolverkopfes liebt derse'he ein mit fließendem Wasser
gespeistes @@'asserlia,1. in welches das Kontakttlierinoineter eintaucht und zurückgekühlt
wird.
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Eine Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung ist in Abb. i in
Ansicht und in Abb. -2 ini Grundriß schematisch dargestellt. Abb. 3 zeigt eine Einzelheit.
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a ist ein drehbarer Revolverkopf, dessen senkrechte Welle a1 in einer
Hülse a2 geführt ist. Welle a1 ist mit vier kreuzfdrmig angeordneten Querstiften
a:° versehen, die durch die obere Stirnfläche a'1 der Hülse a2 geführt werden. Die
obere Stirnfläche dl der Hülse a2 ist mit vier Einkerbungen a' versehen.
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Der Revolverkopf a trägt nun vier Greifzangenpaare b, hl, die um 9o°
versetzt zueinander auf dem Revolverkopf angeordnet sind. Eine oder beide Zangen
jedes Greifzangenpaares sind nachgiebig, zweckmäßig federnd, finit dem Revolverkopf
a verbunden, um den Längenveränderungen des Sägeblattes bei dessen Temperaturänderungen
folgen zu können. Die Zangen jedes Paares sind ferner verstellbar zueinander angeordnet.
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e, e1 sind Elektromagnete, die so angeordnet sind, daß sie beim 'Niedergang
des Revolverkopfes a gehoben werden. Zu diesem Zwecke werden sie vorteilhaft am
einen Ende eines Hebels angebracht. dessen anderes En 1e durch den Niedergang des
Revolverkopfes a niedergedrückt wird, wodurch die Elektromagnete c, cl gehoben werden.
Die Elektromagnete sind so angeordnet, daß sie das jeweils vorderste Sägeblatt des
unter Feder- oder Gewichtswirkung stehenden Sägeblattblockes d erfassen und bei
jedem Hub mit hochnehmen, während Iie übrigen Sägeblätter des Blockes d durch eine
darüber angeordnete Platte e zurückgehalten werden (Abb. 3).
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Uni 9o° versetzt zii den Elektromagneten c. c' sind auf einer Grundplatte
f die beiden Quecksilberkontaktbehälter g und g1 7weck-:näßi@ verstellbar gegeneinander
angeordnet. In entsprechendem Abstand hiervon, der zweckmäßig regelbar ist, befindet
sich das hontakttllernioineter h, dein der elektrische Strom unten zugeführt wird
und in welchen ollen der Kontaktdraht hl eingeschmolzen ist (Abb. i).
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Zu den Quecksilberkontakten uni go- versetzt ist das Kühlbad i auf
der Grundplatte f angeordnet uml uni weitere oo' versetzt zu diesem der Ablagebehälter
k.
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Der Vorgang ist nun folgender: Der Revolverkopf a- dreht sich in der
Pfeilrichtung (Abb. 2) senkrecht uni seine Achse a1 und wird infolge der Anordnung
der Querstifte a:' und der Einkerbungen a' seiner Führungshülse a2 bei jeder Viertelsdrehung
geho-1#en und wieder gesenkt.
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Bei jedem Niedergang werden die Elektroina1-nete c, cl, die in der
oben geschilderten Weise das jeweils vorderste Blatt des Sägeblattblockes d erfaßt
haben, nach oben geführt und geben dieses Blatt an das über ihnen stehende Greifzangenpaar
b, b1 des Revolverkopfes ab, deren Zangen sich beim tiefsten Stand des Revolverkopfes
durch irgendeine Auslösevorrichtung schließen und auf diese Weise das Sägeblatt
fest fassen.
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Beim .Weiterdrehen des Revolverkopfes wirrt derselbe gehoben, so daß
die Elektromagnete c, cl wieder nach unten gehen und das jeweils vorderste Blatt
des Sägeblattblockes d anziehen, während das vorhin erfaßte Sägeblatt l nach links
in die Stellung 1l kreist. In derselben angekommen, geht der Revolverkopf wieder
nach abwärts, so daß die Enden der Z_anl;en des Greifzangenpaares b, b1 in die Quecksilberkontakte
g, g1 eintauchen, die an einen l-'rhitzungstransforinator angeschlossen sind. Sie
führen so dem von ihnen erfaßten Sägeblatt Strom zu, wodurch dasselbe infolge seii:es
Eigenwiderstandes zum Glühen gebracht wird. Da die Angeln oder Lochenden na des
Sägeblattes beiderseitig über die Zangen vorstehen, werden sie nicht oder wenigstens
nicht in dem Maße erhitzt wie der zwischen den Zangen jedes Greifzangenpaares liegende
Teil des Sägeblattes. An Stelle der Quecksilberkontakte könnte natürlich auch eine
andere Kontaktvorrichtung angewendet werden. Die Quecksilberkontakte haben jedoch
den Vorteil, ,iaß sie der Ausdehnung des Sägeblattes beim Erhitzen desselben keinen
Widerstand entgegensetzen.
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Durch die ausstrahlende Wärme des glühenden
Sägeblattes
wird die Quecksilbersäule im Kontaktthermometer h zum Steigen gebracht, und zwar
so lange, bis sie den Kontaktdraht lal erreicht. Dadurch wird die Stromverbindung
zu einer Magnetspule hergestellt, die ihrerseits den Kontakt zur Betätigung des
Revolverkopfes a auslöst.
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Beim Heben des Revolverkopfes wird gleichzeitig ein ständig mit durchlaufendem
Wasser gespeistes Wasserbad (in der Zeichnung nicht dargestellt) gehoben, in welches
das Thermometer h nunmehr taucht und zurückgekühlt wird. Der Hub des Wasserbades
durch den hochhebenden Revolverkopf kann durch eine Ilehelanordnung erfolgen in
ähnlicher Weise wie der Hub der Elektromagnete c, cl. Das Kontaktthermometer hl
kann zweckmäßig durch einen 1Zaßstab auf verschiedene Entfernungen vom Sägeblatt
eingestellt und so die Temperatur der Sägeblatterhitzung geregelt «erden.
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Beim Weiterdrehen des Revolverkopfes a werden die Zangenenden b, bl
aus den Quecksilberkontakten ä, ä1 wieder gehoben. Hat das Sägeblatt sodann beim
Weiterkreisen die Lage 1= erreicht, so wird der Revolverkopf wieder gesenkt und
das Sägeblatt in das Kühl-oder Härtebad eingetaucht, welches ein ÖÖI-, Blei- o.
dgl. Bad sein kann. Der Inhalt des letzteren wird auf die gewünschte Nachlaßtemperatur
vorgewärmt (etwa 2d0°), so daß ,las Sägeblatt nicht mehr nachgelassen zu werden
braucht. Die Temperatur des Bades hält sich dann infolge der glühend eingeführten
Sägeblätter konstant, so daß eine «eitere Erwärinung nicht mehr nötig ist.
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Beim Weiterdrehen des Revolverkopfes geht derselbe nun wieder hoch,
das Sägeblatt verläßt das Bad und gelangt nach Kreisen um 9o° in die Stellung 13.
In dieser Stellung geht der Revolverkopf wieder nach unten, wobei die "Langen des
das Sägeblatt fassenden Greifzangenpaares durch eine geeignete Anschlagvorrichtung
o. dgl. geöffnet werden. Dadurch wird das Sägeblatt frei und fällt in den Ablagebehälter
h.
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Bei jeder Drehung des Revolverkopfes um 9o° wird also ein Sägeblatt:
zugeführt, geglüht, abgekühlt oder gehärtet und ausgeworfen, so daß nach jeder Viertelsdrehung
ein fertiges Sägeblatt in den Ablagebehälter k fällt.