DE3841912C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Auslösesystem für ein Snowboard nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Auslösesysteme für Skier und Snowboards sind bereits bekannt.

So ist eine Erfindung bekannt, bei der drei, bzw. vier Bindungsautomaten über eine Rollen- bzw. Wellenmechanik miteinander verbunden sind, um eine Simultanauslösung zweier Stiefelbindungen zu gewährleisten. (vergl. US-Pat. 47 41 550).

Weiterhin ist durch die nachveröffentlichte Offenlegungsschrift DE 38 25 681 A1 bekannt, daß zwei Stiefelbindungen mechanisch oder hydraulisch gekoppelt werden: entweder mit Hilfe von Bodenzügen, die ein bewegliches Rasterelement verbinden, oder mit Hilfe eines gemeinsamen Betätigungs- und Sicherauslöserorganes.

Beide Systeme haben den Nachteil, daß durch erheblichen mechanischen Aufwand das Gesamtgewicht des betriebsbereiten Snowboards so erhöht wird, daß ein gattungsgemäßer Gebrauch des Sportgerätes nicht mehr gewährleistet ist, und/oder die mechanischen Verbindungen hohe Ausfallgefahren beispielsweise durch Vereisung oder Blockierung bei extremen Boardverwindungen in sich bergen.

Bei einer in der DE 38 25 681 A1 nahegelegten hydraulischen Verbindung werden die Stiefelbindungen über ein drittes Element gesteuert, daß seinerseits zusätzliche Halteplatten betätigt.

Auch hierbei wird der Weg indirekt und das Gewicht zu hoch. Außerdem wird kein Einstellmodus der Auslösekräfte nahegelegt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Trennung des Fahrers vom Board im Sturzfalle mit beiden Füßen zu gewährleisten, im Hinblick darauf, daß die Füße in Abhängigkeit der Bindungen voneinander einzeln auslösen sowie im Hinblick auf geringes Gewicht und optimale Betriebssicherheit.

Dies hat Bedeutung, da nur eine Simultanauslösung die einwandfreie Auslösung beider Beine sicherstellt, diese aber auch leicht sein muß und in ihrer Konzeption sicher gegen erhöhte klimatische und mechanische Beeinflussung.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Um eine solche Auslösung auch in Hinblick auf Verwindungsstabilität zu gewährleisten, sind in einem Ausführungsbeispiel Druckzylinder durch eine Leitung hydraulisch miteinander verbunden.

Die Kolben der Druckzylinder sind zugleich Arretierungen. Dadurch, daß die Fußstandelemente an ihren Außenseiten Aufnahmezapfen und an den Innenseiten Arretierungsvor­ richtungen aufweisen, können sie außen in Bindungs­ automaten und innen an den Kolben der Druckzylinder arretiert werden.

Sowohl Automaten, wie auch Druckzylinder sind fest auf das Board montiert.

Dadurch, daß die Fußstandelemente auf gleitfördernden Unterlagen liegen, die auf das Board montiert sind, ist eine einwandfreie Torsionsauslösung gewährleistet. Dadurch, daß die äußeren Aufnahmezapfen in ihren Abmessungen den Zapfen an Skischuhen entsprechen können, ist es möglich, herkömmliche Skibindungsautomaten als Auslöser zu verwenden.

Dadurch, daß die Fußstandelemente in Form von Platten aus schlagzähem Kunststoff gefertigt sind, können auf ihnen bewährte Schuhhaltesysteme (Schnallen/Bügel), aufmontiert werden.

Dies ermöglicht eine Verwendung des Auslösestandplatten­ systems nach bewährtem Skibindungsprinzip, mit dem Unterschied, daß beide Fußstandelemente in Abhängigkeit voneinander nahezu gleichzeitig auslösen, dadurch daß nach Auslösung eines Elementes der Kolben des anderen Druckzylinders den Gegendruck verliert und somit freigibt.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, daß erhebliche Verletzungsgefahren des Snowboard-Fahrers dadurch vermieden werden, daß sich der ganze Körper im Sturzfalle vom Snowboard trennt, und nach der Auslösung beide Beine einzeln frei sind, was je nach Gelände, in dem der Sturz stattfindet, ein Vorteil sein kann (Pflanzenbewuchs, steiles, vereistes Gelände).

Das System ist nahezu verschleißfrei und sicher in der Anwendung.

Im übrigen bedeutet es eine Erhöhung des Komforts.

Die Verwendung von hydraulischen Druckzylindern hat gegenüber denkbaren mechanischen Lösungen den Vorteil, daß Verwindungen und Verbiegungen durch den Snowboard­ gebrauch sich nicht auf die Bindungsfunktion negativ auswirken.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben:

Fig. I , die Seitenansicht des Systems:
Die Fußstandelemente (1a, b) als Platten mit Aufnahmezapfen (1a, b) außen und Hülsen­ arretierungsvorrichtungen (7a, b) innen,
die Automaten (4a, b) (Hilfsmittel),
die gleitfördernden Kunststoffunterlagen (3a, b),
die Druckzylinder (2a, b) mit Kolben (6a, b),
die Hydraulikleitung (9), die Snowboardoberfläche (5).

Fig. II, die Draufsicht:
Die Automaten (4a, b), die Fußstandplatten (1a, b),
die Druckzylinder (2a, b), die Hydraulikleitung (9),
die Snowboardoberfläche (5).

Fig. III, das Funktionsschema, Beispiel "Aushub":
Der Fersenautomat (4b) öffnet, die Platte (1b) löst aus, der Kolben (6b) verliert Gegendruck,
der Kolben (6a) gibt nach, die Platte (1a) löst aus.

Fig. IV, ein weiteres Ausführungsbeispiel mit 4 Stck. Druckzylindern (2a, b, c, d). Vorteilhaft um Hebelkräfte der Fußstandplatten (1a,b) wirkungsvoller aufzufangen.

Claims (5)

1. Auslösesystem für ein Snowboard, bestehend aus zwei Fußstandelementen (1a, b), die an den Außenseiten mittels Skibindungsautomaten freigebbar und durch eine bewegliche Arretierungsvorrichtung miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungsvorrichtung aus Druckzylindern (2a, b) besteht, die durch eine Leitung (9) hydraulisch miteinander verbunden sind.

2. Auslösesystem für ein Snowboard, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichet, daß die Fußstandelemente (1a, b) an ihrer Außenseite je einen Aufnahmezapfen (1a, b), und an den Innenseiten Arretierungsvorrichtungen (7a, b) aufweisen.

3. Auslösesystem für ein Snowboard, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußstandelemente auf gleitfördernden Kunststoffunterlagen (3a, b) aufliegen, die auf die Boardoberfläche (5) montiert sind.

4. Auslösesystem für ein Snowboard, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Aufnahmezapfen (1a, b) in ihren Abmessungen den Zapfen an Skischuhen entsprechen.

5. Auslösesystem für ein Snowboard, nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußstandelemente (1a, b) in Form von Platten aus schlagzähem Kunststoff gefertigt sind.