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Spulengestell. Bei den bisher bekannten Spulengestellen war es nicht
möglich, während des Arbeitens einen neuen Satz Spulen im Gatter selbst aufzustecken
und nach der Inbetriebsetzung dieses neuen .Satzes die Spulenreste des vorhergehenden
Spulensatzes im Gestell selbst abzunehmen, um an deren Stelle wiederum ebenfalls
während des Arbeitens neue Spulen aufzustecken, ohne daB dabei einzelne Gatterteile
bzw. Spulenträger aus dem Gatter von
Hand herausgenommen wurden,
urii den Spulenaustausch vornehmen zu können, oder ohne daß die Spindelteilung und
damit die Größe des arbeitenden Spulengestelles größer genommen wurde, als solches
für einen Satz arl:eitender Spulen allein erforderlich ist. Man hat zwar Zettelgatter
gebaut (vgl. Patentschrift 2.39946 der Klasse 86a), bei denen einzelne senkrechte
Spulenreilien durch An-C.rdninig eines zweiten Satzes abnehmbarer Spulenträger außerhalb
-les Spulengestelle nett 1:eschicl;t werden, nachdem die Spulenreste des vorigen
Satzes abgenommen sind, solches hatte aber den Nachteil, daß man diese besonderen
GesteIlteile stets aus dein Spulengatter herausnehmen inußte, uni die Spulen auswechseln
zu können, wodurch zeitraubende Flan dgritte entstehen, andererseits wurde hierdurch
(121s Gatter wegen der doppelten Spulengestelle zu teuer.
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Auch hat inan Sptileiigestelle zum Zetteln v(:a1 Spinn- oder Zwirnkö
tzern (Patentschrift :212915 der Klasse 80a) gebaut, bei «-elchen für jeden
Faden eine arbeitende Spule und t@telirere Ersatzspulen auf einem 11111 eine geineinsanie
.Vise drehbaren Halter derartig angeor-lnet sinfl, daß die .ochsen dieser Spulen
alle zu eine;ii "eineinsainen Fadenleiter geneigt eingestellt sind, tS-'@liei die
einzelnen Spulen finit ihren Fadenenden untereinander verknüpft werden. um ein ununterbrochenes
Arbeiten von der einen Spule zur anderen zti ermöglichen. Diese Bauart hat aber
den Nachteil. daß die Gatter in ihren Ausmaßen, besonders in der Länge und Höhe,
derartig umfangreich werden, daß sie höchstens nur für Spinnspulen, keineswegs aber
für feststehend oder rollend abzuzettelnde große Spulenkörper wie Kreuzspulen u.
dgl. angewendet werden können; außerdem würde sich aber auch der Staub der arbeitenden
Spulen auf die in Arbeitsbereitschaft stehenden folgenden Spulensätze ablagern und
damit die zu zettelnde Kette verunreinigen.
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Die Einrichtung gemäß vorstehender Erfindung beseitigt diese Cbelstände
vollständig, indem einesteils das arbeitende Spulenfeld in seiner Spindelteilung
weder in wagerechter nceli in senkrechter Richtung größer zu bemessen ist, als solches
für den Höchstdurchmesser der arbeitenden Spulen erforderlich ist, also hierbei
kein Raum in der arbeitenden Spulenehene für die nachfolgenden Spulensätze zu schaffen
ist und auch keinerlei Staubablagerung auf letztere stattfinden kann, andererseits
auch keine abnehmbaren Sondergestellteile erforderlich sind, womit der Transport
und die unhandliche Bedienung der letzteren sowie deren Sonderherstellungskosten
fortfallen.
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Die Neuerung besteht darin, daß gegenübrr jeder Spule eine zweite
Aufsteckspindel angeordnet ist und beide, sei es für sich allein oder in Gruppen
oder in ganzer Spulenreilie oder in mehreren Spulenreihengruppen uni eine gemeinsame
Achse so vierschwenkbar sind, (laß die beschickten Aufsteckspindeln in die Arbeitsstellung,
die abgelaufenen hingegen in die Beschickungsstellung gebracht werden können. Sollen
mehrere Spulenreihen zu gleicher Zeit verschwenkt «-erden, dann werden diese in
besonderen Rahmen angeordnet und uni eine gemeinsame Achse verschwenkt. Man kann
aber auch jede einzelne Spulenreihe oder deren mehrere zu einer Gruppe vereinigt
aus der Arbeitsebene herausschiebbar machen, tun ihre Versclnvenkung zu erleichtern.
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Auf den Zeichnungen sind zwei verschiedene Ausführungsbeispiele eines
derartigen Gatter" dargestellt.
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Abb. r zeigt das Spulengatter mit seinem linken und rechten Spulengestell
in der Vorderansicht. Das linke Spulengestell ist arbeitend dargestellt, an der
Innenseite dieses Gestelles sind l:ereits neue volle Spulen 2 aufgesteckt, was während
des Arbeitens des Spuleugestells erfolgt ist, nachdem vorher die Spulenreste des
vorhergehenden Spulensatzes abgezogen worden sind. Bei dem rechten Spulengestell
des Spulengestells sind die neuen rollen Spulen z durch Drehung der sie tragenden
senkrechten Stangen 3 uni etwa i8o° in die Arbeitsstellung versetzt.
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Abb. 2 zeigt dasselbe Gatter im Grundriß dargestellt. An dein rechten
Spulengestell ist zu erkennen, wie die einzelnen senkrechten Kreuzspulenreihen in
besonderen drehbaren Rahmenteilen gruppenweise verbunden gelagert sind. Diese Rahmenteile
setzen sich hei dein Ausführungsbeispiel aus drei senkrechten Stangen 3, 3a und
3v und eirein oberen und unteren Flacheisen .I zusammen, wobei die Stangen 3 ol-en
und unten in den Gestellriegeln 5 und 6 (Abb. r und 2) drehbar gelagert sind. Diese
drehbaren Rahmen können in geeigneter Weise in ihrer Arbeitsstellung durch Sperrvorrichtungen
festgehalten werden, was in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist.
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In Abh. 2 sind zwei solcher bereits mehr oder weniger gewendeter Rahmenteile
dargestellt, während die übrigen bereits in der Arbeitsstellung stehen. Es ist hierbei
gleichzeitig dargestellt, daß das die Fadenführer tragende Gitter 7 verschiebbar
angeordnet ist, um ein leichtes Anknüpfen der in den Fadenführern vom vorigen Spulensatz
verbliebenen Fadenenden an die neuen Spulen von dem Innern des Zettelgatters aus
zu ermöglichen. Nachdem der neue Spulensatz in die Arbeitsstellung gerückt ist,
wird das Fadenspanner-
Bitter 7 wieder in die Arbeitsstellung geschoben,
wie solches bei dem linken Gestell von Abb. 2 dargestellt ist. Die Anzahl der in
einem drehbaren Rahmenteil vereinigten senkrechten Spulenreihen kann beliebig groß
genommen werden. Auch kann an Stelle der in dem Ausführungsbeispiel dargestellten
drehbaren Rahmen mit senkrechten Spulenstangen solche mit wagerechten oder geneigten
Stangen genommen werden.
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Ebenso kann das Gestell nach Ausführungsbeispiel Abb. i und 2 auch
so eingerichtet werden, daß die senkrechten Spulenreihen bzw. Rahmenteile nochmals
so unterteilt werden, daß nicht die ganzen senkrechten Spulenreihen gemeinsam, sondern,
falls dies für gewisse Zwecke wünschenswert sein sollte, auch einzelne Glieder dieser
Spulenreihen für sich umgewendet werden können, falls man z. B. nur ein einziges
wagerechtes Spu-k, der senkrechten .Spulenreihe auswechseln will.. In diesem
Fall wird man je zwei gegenüberstehende Aufsteckspindeln auf einem Rohrstück anordnen
und diese Rohrstücke einer - Spulenreihe auf einer Stange drehbar anordnen, wie
dies in Abb. i links bei 15 angedeutet ist.
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Die beiden Spulengestelle können außerdem fahrbar eingerichtet werden
und mit ihren Rollen 8 (Abb. i) in Schienen 9 laufen, z. B. zu dem Zweck, während
des Neubeschickens des Gatters im Innern des Rahmens auf der ganzen Länge möglichst
viel Platz für die bedienende Person zu schaffen, während nach der Erledigung dieser
Arbeit beide Gestellteile in ihrer ganzen Länge geschlossen zusammengeschoben werden
können, damit die zu der Schärmaschine laufenden Fäden in möglichst spitzem Winkel
in den Hinterkamm der Schärmaschine hineinlaufen, also eine Fadenreibung im -Schärkamm
möglichst vermieden wird. Vermittels dieser Einrichtung kann man bei besonders empfindlichen
Garnen die Arbeit des Neubeschickens des Gatters sogar während der Arbeitspausen
der Fabrik ausführen, ohne daß es dabei erforderlich ist, daß der arbeitende Spulensatz
bereits abgelaufen ist.
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In Abb. 3 und ¢ ist ein anderes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
dargestellt, und zwar ebenfalls in Vorderansicht und Grundriß, hier aber nur bezüglich
des linken Spulengestelles. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist jede senkrechte Spulenreihe
für sich allein drehbar angeordnet, was beispielsweise dadurch ermöglicht wird,
daß man die senkrechten Spulenhalterstangen zunächst verschiebbar anordnet - im
Ausführungsbeispiel durch Aufhängen derselben in einen Schieber io mit zwei Rollen
ii, welche sich auf einer Schiene 12, verschieben lassen -. Außerdem ist die .Stange
selbst noch in einer unteren Schiene 13 geführt und in dem Schieber io drehbär
gelagert, damit die Spulenreihe, sobald sie aus der Ebene der übrigen Spulen (Abb.
z) herausgezogen ist, um i8o° gedreht werden kann. Auch bei dieser Anordnung können
geeignete Feststellvorrichtungen zur Sicherung der Arbeitsstellung vorgesehen werden.
Ebenso können auch hier an Stelle der senkrechten Spulenhalterstangen wagerecht
oder geneigt angeordnete Spulenreihen vorgesehen werden. Eine Verschiebung der Fadenführergitter
14 zum Zweck des Anknüpfens der Fäden ist hier im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel
der Abb. i und 2 nicht erforderlich, dafür muß aber andererseits jede einzelne senkrechte
Spulenreihe für sich aus der Arbeitsstellung herausgezogen und gewendet werden.
Beide Ausführungsbeispiele zeigen den gemeinsamen Erfindungsgedanken, wonach die
Spulenreihen einzeln oder in Gruppen durch Wendung um eine gemeinsame Drehachse
aus der Arbeits- in die Auswechselstellung gebracht werden.