DE3840884A1 - Getriebe fuer konstantzugwinden - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Getriebe für Konstantzugwin­ den mit einer oder auch mehreren Seiltrommeln. Konstantzugwin­ den sind Geräte, mittels welcher Seile über eine längere Zeit vorgespannt werden können und auch ein Längenausgleich ausge­ führt werden kann, wenn sich der Festpunkt der Seile bewegt.

Konstantzugwinden werden z.B. als Festmacherwinden in Tidehä­ fen, als Verholwinden für Schwimmbagger und auch für Hubschrau­ ber-Verfahranlagen herangezogen. Der diese Winden antreibende Motor hat hierbei zwei Aufgaben:

Zum einen muß der Motor für die Vorspannung der Seile sowohl bei bewegten als auch bei stillstehenden Seilen ein ausreichend großes Drehmoment vorhalten und zum anderen muß der Motor für das Antreiben und für das Auf- und Abspulen der Seile eine ausreichend hohe Drehzahl aufbringen. Besonders Konstantzugwin­ den, die für die Vorspannung eine hohe Seilkraft bei einer Seil-Ausgleichsgeschwindigkeit vorhalten sollen, die weit unter der für die Auf- und Abspularbeiten gewünschten Seilgeschwindig­ keit liegt, benötigen Motoren mit einer relativ großen Bauform. Für den Konstantzug allein könnte man ein großes Untersetzungs­ getriebe auswählen, wodurch mit einem relativ kleinen Motor eine große Vorspannkraft zu erzielen wäre, jedoch würden die Auf- und Abspularbeiten bei einer vernünftigen Seilgeschwindigkeit hier einen Motor mit einer übermäßig hohen Drehzahl erfordern. Gemäß der Erfindung wird die Baugröße des Motors oder eine übermäßig hohe Drehzahl für den Motor dadurch vermindert, daß die Antriebskräfte des Motors über ein Getriebe geleitet werden, das wenigstens zwei Schaltstufen aufweist, wobei die Schaltstufen sich durch den Einsatz von Schaltkupplungen und Rutschkupplungen dadurch automatisch einschalten, daß die Schaltkupplung mit den für den Motor automatisch erfolgenden Steuerbefehlen geschaltet wird. Die Schaltkupplungen und Rutschkupplungen sind hier zur Reduzierung der Baugrößen auf den schneller drehenden Wellen angeordnet.

Die Erfindung wird anhand der gezeichneten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Getriebe mit einer Schaltkupplung in der Verbindung mit einer Rutschkupplung,

Fig. 2 ein Getriebe mit zwei Schaltkupplungen.

Der Erfindungsgegenstand gemäß Fig. 1 ist in der Weise ausgebildet, daß für die Auf- und Abspularbeiten, für die nur ein kleines Drehmoment benötigt wird, die Drehbewegung über die Rutschkupplung 1 bei vermindertem Drehmoment des Motors 2 geleitet wird, wodurch die Sicherheit vergrößert wird. Hierbei ist die Rutschkupplung 1 drehfest auf der Getriebe-Antriebswelle 4 angeordnet und ein Mitnehmer der Rutschkupplung 1 mit dem drehbar auf der Getriebe-Antriebswelle 4 gelagerten Zahnrad 5 drehfest verbunden, wobei das Zahnrad 5 das drehfest auf der Seiltrommelwelle 7 angeordnete Zahnrad 6 antreibt.

Besonders bei Schlaffseilbildung, die hauptsächlich nur bei den Auf- und Abspularbeiten auftritt, werden Seilschäden durch den Einsatz der Rutschkupplung 1 dann weitgehend vermieden, wenn diese nur auf ein Drehmoment eingestellt ist, das gerade aus­ reichend für die Auf- und Abspularbeiten ist.

Ein Konstantzug wird hierbei in der Weise hergestellt, daß für die Befestigung des Seiles an einem Widerlager das Seil von der Seiltrommel 3 abgespult wird, wobei das Drehmoment von der Getriebe-Antriebswelle 4 über die Rutschkupplung 1 und die Zahnräder 5 und 6, auf die Seiltrommelwelle 7 geleitet wird und das Zahnrad 8 von der Seiltrommelwelle 7 über die Zahnräder 9, 10, 11, 12 und 13 derart angetrieben wird, daß es sich auf der Getriebe-Antriebswelle 4 schneller als diese sich selbst dreht, wobei der dem Zahnrad 8 drehfest verbundene Mitnehmer von der drehfest auf der Getriebe-Antriebswelle 4 angeordneten Schalt­ kupplung 14 freigeschaltet ist. Das Abspulen wird beendet, wenn das Verbindungsstück des Seiles das Widerlager erreicht hat. Das Seil wird nun mit dem Widerlager verbunden und die Aufspul­ bewegung eingeleitet. Auch hier wird ein reduziertes Drehmoment des Motors 2 über die Rutschkupplung 1 und die Zahnräder 5 und 6 auf die Seiltrommelwelle 7 übertragen und es dreht sich das durch die Schaltkupplung 14 freigeschaltete Zahnrad 8 auf der Getriebe-Antriebswelle 4 wieder schneller als sich die Getriebe-Antriebswelle 4 selbst dreht.

Wenn durch das Aufspulen des Seiles das Seil strammgezogen wird, wird ein entstehender Ruck durch die Rutschkupplung 1 gedämpft. Hierbei stellt eine Drehmoment- und Drehzahlregelung beim Motor 2 ein höheres Drehmoment und eine geringere Drehzahl ein, wobei die Schaltkupplung 14 automatisch kraftschlüssig geschaltet wird und der Motor 2, ohne daß dieser zum Stillstand gekommen ist, nun über die Zahnräder 8, 13, 12, 11, 10 und 9 mit­ tels der hierbei bewirkten Drehzahl-Untersetzung die Trommelwel­ le kurzzeitig solange antreibt, bis das Seil seine vorgegebene Vorspannung erreicht hat. Hierbei gleicht die Rutschkupplung 1 die unterschiedlichen Drehungen der beiden Zahnrad-Sätze 5, 6 und 8-13 aus. Ein notwendiger Seillängenausgleich wird hier­ bei in dieser Schaltstufe durchgeführt.

Beim Erfindungsgegenstand gemäß Fig. 2 ist die Rutschkupplung 1 der Fig. 1 durch die Schaltkupplung 15 ersetzt. Hierbei werden beide Schaltkupplungen wechselseitig geschaltet, wobei die Schaltkupplung 15 durch ein eingestelltes Drehmoment oder eine angeflanschte Rutschkupplung den am Ende des Aufspulens entste­ henden Ruck dämpft und auch hierdurch Seilschäden etwa bei einer Schlaffseilbildung verhindert.

Claims (2)

1. Getriebe für Konstantzugwinden mit einer oder mehreren Seil­ trommeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskräfte eines Antriebsmotors über ein Getriebe geleitet werden, das wenig­ stens zwei Schaltstufen aufweist, wobei die Schaltstufen sich durch den Einsatz von Schaltkupplungen und Rutschkupplungen da­ durch automatisch einschalten, daß die Schaltkupplung mit den für den Motor automatisch erfolgenden Steuerbefehlen geschaltet wird.

2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkupplungen und Rutschkupplungen auf den schneller drehen­ den Wellen angeordnet sind.