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Elektrischer Zeitschalter. Es sind bereits elektrische Zeitschalter
bekannt, bei welchen eine durch eine Rückzugfeder beeinfluBte Schaltbrücke, welche
die zur Verbindung der StromschluBstücke dienenden Kontaktstücke trägt, mit einer
verzögernd wirkenden Regelungsvorrichtung oder Dämpfvorrichtung vereinigt ist, die
sich auf derselben Achse wie die drehbare Schaltbrücke dreht.
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Die bisher bekannten Zeitschalter dieser Art zeigen aber sämtlich
eine zu komplizierte Bauart
und sind im allgemeinen mit Uhrwerken
ausgerüstet, durch deren Vermittlung eine Rückzugfeder die Regelungs- oder Dämpfvorrichtung
in ihre Anfangsstellung zurückbringt, nachdem diese Vorrichtung ihrerseits die Schaltbrücke
in die Stromschlußstellung gebracht hat. Ferner sind diese bekannten Zeitschalter
in der Handhabung nicht genügend bequem, denn sie verlangen meistens eine Drehung
des Schlüssels oder Knebels um i8o°.
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Die vorliegende Erfindung 1#eschreibt nun einen elektrischen Zeitschalter,
der die soeben erwähnten Nachteile beseitigt. Dieser Zeitschalter ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelungs- oder Dämpfvorrichtung mit der Schaltbrücke
durch Vermitthing elastischer Organe verbunden ist, wie z. B. durch Spiralfedern
o. dgl., die ihrerseits das Bestreben haben, die Regelungs- oder Dämpfvorrichtung
eine bestimmte Zeit umgekehrt zti dem Sinne zu drehen, in wclchem die Schaltbrücke
unter dem Eintluß der Riickzugfe,ier sich zu drehen bestrebt ist. wonach dann lie
Regelungsvorrichtung und die Schaltbrücke sich mechanisch miteinander verbinden
und beineinsam unter der Einwirkung der Rückzugfeder der Schaltbrücke in ihre Anfangsstellung
zurückkehren, sobald die Regelungsvorrichtung die Schaltbrücke aus der Stromschlußstellung
gelöst hat.
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Ein Schalter nach der vorliegenden Erfindung ist als Ausführungsbeispiel
auf den beiliegenden Zeichnungen wiedergegeben, in ;welchen Abb. i eine Aufsicht,
teilweise einen Schnitt des Schalters darstellt, wobei der Deckel oder die Kapsel
abgenommen ist.
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Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i.
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Abb. 3 ist eine Aufsicht auf den Sockel des Schalters.
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Abb.4 ist ein senkrechter Schnitt durch eines der Anschlußstücke.
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Abb. 5 zeigt in Aufsicht den Verteiler finit seiner Federtrommel.
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Abb. 6 zeigt die Federtrommeln des Regler: und des Verteilers zusammen.
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Abb.7 ist eine perspektivische Darstellung der Organe des Reglers,
die zur Verlanä@amung der Bewegung dienen, und ihrer Halter.
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Ahb. 8, 9 und io zeigen je zwei Teilansichten des Schalters; bei der
einen ist der Deckel <ilagenomnien, bei der anderen sind die Kolben, ihre Rohre,
die Träger dieser Rohre und der Deckel fortgenommen. Diese drei Abbildungen veranschaulichen
drei aufeinanderfolgende Stellungen des Schalters.
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Der Schalter ist im wesentlichen aus einem Sockel, einem Verteiler,
einem Regler un.;1 den Betätigungsorganen zusammengesetzt.
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Der Sockel besteht aus einer Platte i aus Elfenbein, die vier Ausschnitte
2 (Abb. 3) zur Anordnung der Anschlüsse, weiter vier Ausnehmungen 3 zur Unterbringung
der Träger für die Verlangsamungsorgane des Reglers und Öffnungen q. und Aussparungen
8 für Befestigungsschrauben aufweist.
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Eine mittlere Öffnung 5 des Sockels i nimmt eine Welle 6 auf, die
mit dem Sockel durch ein Schraubengewinde und eine Mutter ; verbunden ist. Diese
Achse ist durch Zapfen i i, welche in Ausschnitte 72 des Sockels eintreten, an einer
Drehung verhindert. Ein Zapfen 35 an der Achse 6 dient dazu, eine Feder anzuhängen.
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Seitliche Ausschnitte 9 ermöglichen die Einführung der Leitungsdrähte
in @1eii unteren Hohlraum io des Sockels.
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Seitliche Vorsprünge 12 halten den Deckel 13 des Schalters.
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Die vier von dem Sockel getragenen Anschlußstücke bestehen jedes aus
durch Schrauben 16 mit einem Fuß 17 verbundenen Platten 14 und 15 (Abb.4) mit elastischen
Klemmbacken für die Kontaktplatten des Verteilers.
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Eine Befestigungsschraube 74 hält den Leitungsdraht in der Bohrung
i$ fest.
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Der drehbare Verteiler besteht aus zwei miteinander fest verbundenen
Teilen, nämlich einem Lamellenträger 2o und einer Federtrommel 2i (Abb. i und 5).
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Der Lamellenträger ist ein Stück Elfenbein, in welchem zwei Lamellen
22 aus Messing eingelassen und durch Schraubstifte 2; befestigt sind, deren jede
in zwei Ansätze 2.4 ausläuft.
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An der Außenseite dieses Lainellenträgers sind zwei Auflaufstücke
oder Daumen 25 «m-,gebracht und und innen ein Messingring 26 ein-e-Die Federtrommel
21 besteht aus einer -Messingplatte mit der Achsenbohrung 28, welche Ausschnitte
29 aufweist, und ist an z« ei Lapren 30 mit Schrauben 31 auf dein Lamellenträger
2o befestigt. Zwei Haken 32 und 33 dienen zum Anhänger. von Spiralfedern 34 und
.11.
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Spiralfeder 34 ist mit .dem anderen Ende auf einem Zapfen 35 an der
fester Achse 6 befestigt.
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Der Regler besteht aus der Federtrommel 3f Lind einem Hemmwerk.
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Die Federtrommel 36 -des Reglers (Ahl). 6@ ist ein hohlgepreßtes.
Stück :Messing, welclie#; zwei Auflaufstücke oder Daumen 37 mit Mitnehmeranschlägen
38, -zwei Arme 39 und einen Befestigungszapfen d.o für Spiralfeder 41. trägt.
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Die ganze Vorrichtung 36 bis 41 ruht zwischen dem Lamellenträger 2o
und dein I# e lerre'häuse 21 des Verteilers.
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Die V erlangsamungsorgatie rles Reglers (Abb. i und 7) setzen sich
aus den iolgeaden Teilen zusammen. Ein Messingkollben 45 in
Form
eines vollen Ringabschnittes ist mit seinem einen Ende an einem Arm 39 der Federtrommel
36 des Reglers befestigt. An seinem äußeren Ende -hat dieser Kolben Einschnitte
46 zum Eintritt der - Luft. Das- frei bleibende Ende dieses Kolbens 45 trägt eine
Ledermanschette 47, die an diesem Ende 'durch eine Schraube 48 befestigt und an
ihrer Außenfläche etwas- geglättet ist: In dem mittleren Hohlraum 73 des Kolbens
45 enthaltenes Schmieröl schmiert durch Kapillarität die Außenseiten der Manschette
und Rohr 49.
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Das Rohr 49 ist an. dem einen Ende durch einen eingepaßten Pfropfen
So abgeschlossen, der in der Mitte eine konische öffnung 51 aufweist, die von einer
Spitzschraube 52 geregelt wird. Es ruht in zwei Messingträgern 53, 54, deren Füße
in die Aussparungen 3 des Sockels 'i eingepreßt sind. Der Träger 54 hat einen Arm
55, der als Mutter für die Spitzschraube 52 dient.
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Eine an dem .Träger 54 mit Hilfe einer Schraube 57 .befestigte Federklinke
56 stößt gegen die Daumen 25 des Verteilers, wenn der Verteiler um die Achse 6 in
einem genügend großen Winkel sich gedreht hat.
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Der Knebel 6o des Schalters (Abb. 2) ist mit einem inneren Rohr 61
aus Messing und einem äußeren Rohr 62 aus Stahl ausgestattet; das Rohr 62 endet
in Zapfen 63, die. sich in die Ausschnitte 29 der Federtrommel 2,1 des Verteilers
einlegen und so den Schlüssel oder Innebel 6o mit dem Verteiler starr verbinden.
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Eine Muffe 64 auf dem Schlüssel .dient dazu, den Deckel 13 auf dem
Sockel i festzuhalten. eine in den oberen Teil der Achse 6'hineingedrehte Schraube
65 verbindet den Schlüssel 6o mit dieser Achse.
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Der im vorstehenden beschriebene Schalter wirkt in folgender Weise:
Bei der Ruhestellung haben die Teile des Schalters die in Abb. 8 dargestellten und
im folgenden erläuterten Stellungen: - .
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Die Ansätze 24 .der Kontaktlamellen- 22 des Verteilers verbinden in
dieser Stellung das obere und das rechte Anschlußstück einerseits sowie das linke
und das untere Anschlußstück anderseits. Die beiden Schraubenfederi: 34 und 41 haben
ihre geringste Spannung. Die Kolben 45 sind zum größten Teil aus den Rohren 49 herausgetreten.
Die Daumen 25 des Lamellenträgers 2o des Verteilers stützen sich gegen die Anschläge
38 der Daumen 37 . Die Federklinken 56 stützen sich leicht auf die Außenfläche des
Lamellenträgers, 2o des Verteilers.
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Der Schalter ist in dieser Stellung ausgeschaitet.
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Um in die zweite in Abb.9 dargestellte Stellung, in welcher die Beleuchtung
eingeschaltet sein soll, überzugehen, genügt es, den-Schlüssel 6o um einen geeigneten
Winkel im Sinne des Uhrzeigers zu drehen. Dieser Schlüssel nimmt dann durch seine
Zapfen 63 die Federtrommel 21 - des Verteilers und den Lamellenträger 2o mit, bis
die Lamellen 22, 24 eine elektrische Verbindung zwischen dem oberen und dem linken
Anschlußstück einersäits sowie dem rechten und dem unteren Anschlußstück anderseits
herstellen und -die Hubdaumen 25 des Lamellenträgers von der Federklinke 56 erfaßt
werden und die Rückkehrbewegung des Verteilers verhindern.
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Die Federtrommel 36 ist - nunmehr vollkommen frei und: dreht sich
langsam im Sinne des Uhrzeigers unter Einfluß ihrer Feder 4i, indem sie die Kolben
45 in die Rohre 49 einführt und dabei die zwischen der Manschette 47 und dem Abschlußpfropfen
So eingeschlossene Luft durch die konischen Öffnungen 51, die- durch die Schrauben
52 geregelt werden, hinaustreibt.
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Wenn der Regler sich um einen genügenden Winkel im Uhrzeigersinne
,gedreht hat, so kommen die Hubdaumen 37 in Berührung mit den Federklinken 56, welche
hierdurch -von der Achse 6 abgedrängt werden .und -die Daumen 25 des Verteilers
freigeben.
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Der Verteiler -wird dann von der. Feder 34 beeinflußt; die stark gespannt
ist, so daß er plötzlich in seine Anfangsstellung (Abb. 8) zurückkehrt.
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Man erzielt hierdurch eine genügend plötzliche Unterbrechung-des Stromkreises,
um jede Lichtbogenbildung zwischen den Ansätzen 24 und den Platten 14 und 15 der
Anschlußstücke zu verhindern.
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Nach einer genügend großen Umdrehung umgekehrt zu dem Uhrzeigersinne
trifft der Verteiler mit seinem Daumen 25- gegen die Mitnehmeranschläge 38 der Daumen
37 der Federtrommel 36 des Reglers und nimmt den Regler nebst Kolben 45 mit. Die
äußere Luft dringt hierbei durch die Schlitze 46, indem sie die Stulpen 47 etwas
zusammendrückt, leicht in die Ansaugkammern der Rotire 49 ein.
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. . Eine Zwischenstellung, die die-verschiedenen Teile des Schalters
bei der Rückkehrbewegung einnehmen, ist in Abb. io veranschaulicht.
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Sobald die Rückkehrbewegung beendet ist, ist der Schalter fertig,
von neuem wieder betätigt zu werden.