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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Steuerung der Hubbewegung der Schleifen bei
Pfeifenorgeln, welche bekanntlich mehrere Pfeifenreihen besitzen, die mit Hilfe der sogenannten Schleifen zu- oder abgeschaltet werden, um die gewünschte Klangfarbe zu erzielen.
Bei kleinen Pfeifenorgeln und auch bei älteren Konstruktionen wurden die Schleifen manuell betätigt. Bei grösseren Orgeln werden für die Verstellung der Schleifen in ihrer Bewegungsrichtung umkehrbare Elektromotoren verwendet mit in Muttern gelagerten Schraubenspindeln, wodurch eine hin- und hergehende
Bewegung der Schraubenspindel erzielt wird, die ihrerseits mit der Schleife verbunden ist. Die mit solchen elektromotorischen Einrichtungen arbeitenden Orgeln sind insofern nachteilig, als sie einen erheblichen Bauaufwand benötigen.
Auch wurden schon Keilbälge eingesetzt, die mit der Luft beaufschlagt wurden, die vom Blasbalg abgeleitet wurde. Da die Blasbälge relativ geringe Luftdrücke erzeugen, mussten diese Keilbälge entsprechend gross bemessen werden, um die für die Verstellung erforderliche Kraft überhaupt aufzubringen, abgesehen davon, dass die Beaufschlagung mehrfach erfolgen musste, was mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand verbunden ist. Diese Einrichtungen mit Keilbälgen für die Verstellung der Schleifen haben sich nicht bewährt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die einfach und billig ist und die den hohen Anforderungen, die an eine solche Einrichtung gestellt werden müssen, vollauf Genüge zu leisten vermag, und die nicht nur rasch und verlässlich, sondern auch praktisch geräuschlos arbeiten kann. Gemäss der Erfindung gelingt dies nun dadurch, dass jede Schleife mit einem in einem Zylinder pneumatisch verschiebbaren Kolben verbunden und vorzugsweise der Kolben zweiseitig beaufschlagbar ist.
Für die Erzeugung der Druckluft, die der Beaufschlagung des Kolbens dient, ist zweckmässigerweise ein eigenes Aggregat vorgesehen, das einen wesentlich höheren Luftdruck zu erzeugen vermag als der Blasbalg, der für den Betrieb der Orgelpfeifen dient, aus welchem Grund die Kolbenzylindereinheit, aus der die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht, sehr raumsparend gebaut werden kann.
Um die Erfindung zu veranschaulichen, wird ein Ausführungsbeispiel derselben an Hand der Zeichnungen näher erläutert ohne dadurch die Erfindung einzuschränken. Es zeigen : Fig. 1 zwei mit Abstand voneinander angeordnete Windladen in Verbindung mit den erfindungsgemässen Vorrichtungen im Grundriss ; die Fig. 2, 3,4 und 5 die erfindungsgemässe Vorrichtung im Längsschnitt, im Grundriss zum Teil geschnitten, in Draufsicht und in Ansicht.
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--1--,Pfeifenreihe besitzt eine Schleife, die im wesentlichen aus einem länglichen Brett besteht, von welchem jedoch nur der aus der Windlade vorragende Teil--2', 3', 4', 5', 6', 7'--in der Fig. 1 ersichtlich ist und an welchem unmittelbar die Verstelleinrichtung--l--angreift. Diese Verstelleinrichtung besteht nun (s.
Fig. 2 bis 5) aus einem pneumatisch innerhalb des Zylindergehäuses -10-- verschiebbaren Kolben -11--, der über die Leitungen--12 und 13--beidseitig beaufschlagbar ist. Die Vorrichtung ist dabei so angeordnet, dass die Bewegungsrichtung des Kolbens -11- mit jener der Schleifen zusammenfällt, so dass komplizierte Umlenkmechanismen entfallen und entbehrt werden können. Auch ist die Schleife dadurch direkt steuerbar. Die
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-11- ausherausgeführt, so dass die Vorrichtung zwischen zwei korrespondierenden Windladen (s. Fig. l) angeordnet werden kann, wobei Kolbenstangenende und Schleife beispielsweise mit einem Gabelstück -15-- (s. Fig. l) verbunden sind, wobei für die lagerichtige Einstellung Gewindeabschnitte--16--an den Kolbenstangenenden vorgesehen sind.
Das Zylindergehäuse -10--, das zweckmässigerweise aus Kunststoff gefertigt sein kann, ist dreiteilig
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quaderförmigen MittelteilVentilkammer --20-- als niedriger, zylindrischer Raum gestaltet, in dessen untere Stirnseite --25-- die Leitungen münden, wobei diese Mündungen, bezogen auf die Drehachse des Ventilschiebers --23-- auf einer Kreislinie angeordnet sind und einen gegenseitigen Winkelabstand von 900 besitzen. Zur wechselweisen Überdeckung und Freigabe dieser Leitungsmündungen besitzt der Ventilschieber --23-- zwei umfangsnahe kreisbogenförmig verlaufende Nuten--27 und 28--.
Für den elektrischen Anschluss des Hubmagneten --24-- dienen die Klemmen-29-.
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist ohne weiteres erkennbar und bedarf keiner Erläuterungen. Ihre Vorteile liegen auf der Hand, einfach und handlich im Aufbau, zweiseitig verwendbar, Führung einer einzigen Druckluftleitung für die Beaufschlagung des Kolbens ; Steuerung des Hubmagneten bzw. der Schleifladen mittels elektrischer Kontakte vom Spielpult aus, daher einfache und praktisch raumunabhängige Verlegungsmöglichkeit der Steuerleitungen für die einzelnen Hubmagneten ; nur eine geringe Anzahl gegeneinander bewegter Teile.
Wenn im Zusammenhang mit dem vorstehenden Ausführungsbeispiel ein Vierwegeventil in seinem Aufbau genau beschrieben worden ist, so ist doch festzuhalten, dass dieses Ventil auch in einer andern Form ausgeführt sein könnte, beispielsweise mit einem kolbenartigen hin- und hergehenden Schieber für die wechselweise Verbindung bzw. Schliessung der Leitungen. Grundsätzlich wäre es auch möglich, den Kolben --11-- nur einseitig zu beaufschlagen und seine eine Ruhelage mittels Federkraft zu erzwingen, wobei in einem solchen Falle mit einem Dreiwegeventil das Auslangen gefunden werden könnte.
Es kann natürlich auch nur eine Windlade vorhanden sein. Die Verstelleinrichtung befindet sich dann am einen Ende der Windlade.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Steuerung der Hubbewegung der Schleifen bei Pfeifenorgeln, dadurch ge- kennzeichnet, dass jede Schleife mit einem in einem Zylinder (10) pneumatisch verschiebbaren Kolben (11) verbunden und vorzugsweise der Kolben (11) zweiseitig beaufschlagbar ist.