DE3838154C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen
Wenden von Fischfilets, wobei jedes Filet flachliegend
und in Richtung seiner Längsachse befördert und auf
eine tiefer gelegene, aktiv fördernde Ebene überführt
wird und eine Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, mit einem dieselben flachliegend und in
Richtung ihrer Längsebene fördernden Zuführförderer und
einem unterhalb desselben angeordneten Auffangförderer
für die Weiterführung der gewendeten Filets.
Bei den heutigen Hochleistungs-Filetierlinien der
fischbearbeitenden Industrie kommt es darauf an, daß
die Filets, ohne daß Hand angelegt werden muß, die
einzelnen Stationen der Filetbearbeitung sicher
durchlaufen. Dabei müssen die Filets beispielsweise
auch "enthäutegerecht" ausgerichtet werden, was je nach
verwendetem Filetiermaschinentyp erforderlich machen
kann, daß die Filets sowohl über die Längsachse als
auch die Querachse gewendet werden müssen, wobei
sichergestellt sein muß, daß die Filets flachliegend
weitergeführt werden.
Eine solche Einrichtung ist aus der DE-OS 14 54 072
entnehmbar. Bei dieser Einrichtung findet ein
reversierbar angetriebenes Transportband Verwendung,
über dem ein die Filets heranführendes weiteres
Transportband endet, deren Abstand zueinander kleiner
als die Länge der zu handhabenden Filets ist. Im
Endbereich dieses Transportbandes befindet sich eine
von den Filets verdrängbare Schalteinrichtung, die das
untere Transportband bei Betätigung gegensinnig
umlaufen läßt. Auf diese Weise wird bewirkt, daß die
Filets eine Seiten- und Längswendung erfahren.
Eine solche Einrichtung wird den heutigen
Leistungsanforderungen aufgrund des Reversierbetriebes
in keiner Weise gerecht, weshalb es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist, ein diesen Erfordernissen
Rechnung tragendes Verfahren vorzuschlagen, dessen
Anwendung gewährleistet, daß die Filets sicher
flachliegend übernehmbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
gelöst, dessen Merkmale darin bestehen, daß jedes Filet
flachliegend unter Erteilung eines Überschlagmomentes
in eine im wesentlichen senkrechte Lage umgelenkt und
zum freien Fall gebracht wird, dann an seinem
vorauslaufenden Ende aufgefangen und unter Angriff an
dem nachfolgenden Teil weitergeführt wird. Die
Anwendung dieses Verfahrens kann durch eine Einrichtung
erfolgen, deren Kennzeichen darin besteht, daß die
Bewegungsrichtung der Förderfläche des Zuführförderers
und die der Förderfläche des Auffangförderers gleich
sind, der vertikale Abstand der Ebenen der
Förderflächen mindestens der Länge des größten zu
handhabenden Filets entspricht, und daß der Förderfläche
des Auffangförderers im Bereich unterhalb des Endes des
Zuführförderers durch ein flächiges Fangelement zugeordnet
ist, das die Förderfläche des Auffangförderers
unterhalb des Bereiches des Endes des Zuführförderers
abdeckend angeordnet sein kann.
Die mit einer solchen Einrichtung erzielbaren Vorteile
bestehen insbesondere darin, daß die Filets auch bei
dichter Förderfolge sicher gewendet und gestreckt
weitergeführt werden können, was beispielsweise für die
störungsfreie Durchführung eines "deep skinning"-
Prozesses von insbesondere im Hinblick auf die Qualität
des Ergebnisses entscheidender Bedeutung ist.
Zur Unterstützung des Streckvorganges kann die
Fangfläche in Förderrichtung des Auffangförderers
geneigt angeordnet und dieser mit seiner Förderfläche
in Förderrichtung ansteigend ausgeführt
oder vorgesehen sein und das Ende des Zuführförderers und
der Anfang des Auffangförderers einander unter Belassen
eines im senkrechten Aufblick auf die Einrichtung
erscheinenden Spaltes zugeordnet sein, der durch das
Fangelement überbrückt ist.
Bei einer Einrichtung mit einem über Umlenkwalzen
endlos geführten Auffangförderer kann die vorstehende
letzte Ausführungsvariante bevorzugtermaßen so
ausgebildet sein, daß das Fangelement unter im
wesentlichen radialer Ausrichtung zu der Umlenkwalze
des Auffangförderers und mit seiner Fangfläche
unterhalb der Ebene desselben angeordnet ist und mit
der vertikalen Tangente an die Umlenkwalze einen Winkel
kleiner als 90° einschließt.
Besonders sichere Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn
die Förderfläche des Auffangförderers griffig
ausgeführt ist.
Die erfindungsgemäße Einrichtung wird nachfolgend
anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Einrichtung
in vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Einrichtung
in modifizierter Ausführung mit einem
in Wendung begriffenen Fischfilet,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Einrichtung
entsprechend Fig. 2 mit gewendetem
Fischfilet,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Einrichtung
entsprechend Fig. 2 mit in der
abschließenden Streckung begriffenem
Fischfilet.
In einem nicht näher gezeigten Maschinengestell sind
gemäß Fig. 1 die Umlenkwalzen 4 bis 7 eines Zuführ
förderers 1, eines Auffangförderers 2 und eines
Streckförderers 3 auf geeignete Weise gelagert. Die
Umlenkwalzen 4 bis 7 sind jeweils durch flexible
Flachgurte umschlungen, wobei die Umlenkwalze 4 dem
Zuführförderer 1 , die Umlenkwalze 7 dem Streckförderer
3 zuzuordnen sind. Aus Gründen der Vereinfachung
sind die jeweils zweiten Umlenkwalzen des Zuführförderers 1
und des Streckförderers 3 nicht dargestellt. Jeweils
eine der Umlenkwalzen ist auf geeignete Weise gleichsinnig
umlaufend angetrieben.
Gemäß Fig, 1 endet der Zuführförderer 1 über dem Auf
fangförderer 2 , wobei die Förderfläche 9 des
letzteren zu der Förderfläche 8 des ersteren einen
Abstand aufweist, der mindestens der Länge des größten
zu handhabenden Fischfilets 15 entspricht. Die Förderfläche
9 des Auffangförderers 2 ist in dem vertikal
unterhalb des Endes des Zuführförderers 1 gelegenen
Bereich durch ein flächiges Fangelement 10 abgedeckt,
das in Förderrichtung geneigt und derart angeordnet ist,
daß der Übergangsbereich zwischen dem Fangelement 10
und der Förderfläche 9 gegenüber der senkrechten Pro
jektion der Endkante des Zuführförderers 1 auf die
Förderfläche 9 des Auffangförderers 2 in Förderrichtung
versetzt ist. Der Auffangförderer 2 endet seinerseits
über dem Streckförderer 3 , wobei der Umlenkkeil 12
zwischen der Förderfläche 11 des Streckförderers 3
und der Umlenkwalze 6 des Auffangförderers 2 durch
eine Überleitwalze 13 überbrückt ist. Diese ist ebenfalls
auf geeignete Weise in dem nicht gezeigten Maschinengestell
gelagert und gleichsinnig mit den Umlenkwalzen
umlaufend angetrieben.
Gemäß Fig. 2 bis 4 ist der Auffangförderer 2 ebenfalls
unterhalb dem Zuführförderer 1 angeordnet aber so,
daß das Ende des Zuführförderers 1 unter Belassen eines
in der senkrechten Projektion erscheinenden Spaltes
gegenüber dem Anfang des Auffangförderers 2 versetzt ist,
und daß der Spalt durch ein flächiges Fangelement 14
überbrückt ist. Das Fangelement 14 ist dabei
unter im wesentlichen radialer Ausrichtung zu der Umlenkwalze
5 des Auffangförderers 2 und mit seiner Fang
fläche unterhalb der Ebene der Förderfläche 9 des Auf
fangförderers 2 angeordnet und bildet mit der vertikalen
Tangente an die Umlenkwalze 4 einen Winkel kleiner
als 90°. Die Förderfläche 9 des Auffangförderers 2
verläuft in diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichen
horizontal und leitet entsprechend der Ausführung nach
Fig. 1 unter Zwischenschaltung der Überleitwalze 13
in den Streckförderer 3 über.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:
Ein Fischfilet 15 gelangt, beispielsweise aus einer
Filetiermaschine des Köpfschnittfläche-voraus-arbeitenden
Typs auf der Förderfläche 8 des Zuführförderers 1
(in diesem Falle gleich Filetband der Filetiermaschine)
aufliegend in den Bereich der Umlenkwalze 4. Aufgrund
der Weichheit des Filets 15 folgt dieses der Umlenkung
und löst sich, abhängig von der Fördergeschwindigkeit
mehr oder weniger früh von der Förderfläche 8. Der
Schwerkraft folgend trifft das Filet 15 zunächst mit
seiner Köpfschnittfläche auf das Fangelement 10 bzw.
14, wobei es sich mit seinem übrigen Teil überschlagend
auf die Förderfläche 9 des Auffangförderers 2 ablegt.
Wie in Fig. 3 angedeutet, befindet sich nun ein Teil
des Filets auf der Fangfläche des Fangelementes 10
bzw. 14, wobei es aufgrund der geneigten Anordnung desselben
gegen den Auffangförderer 2 gedrängt wird. Über
den auf der Förderfläche 9 des Auffangförderers 2
aufliegenden Teil des Filets 15 erfolgt eine reib
schlüssige Mitnahme derselben, wobei der antriebslos
auf der Fangfläche des Fangelementes 10 bzw. 14 ruhende
Teil ein das Filet 15 streckendes Rückhaltemoment erzeugt,
das schließlich überwunden wird. Das Filet 15 gelangt
so in den Bereich der Umlenkwalze 6, deren Umlenkung
es aufgrund seiner Weichheit folgt. Dabei bewirkt die
unter geringem Spalt zu den Förderflächen 9 und 11
des Auffangförderers 2 bzw. des Streckförderers 3
angeordnete und mit gegenüber der Fördergeschwindigkeit
des Auffangförderers 2 schneller umlaufende Überleit
walze 13 das Überleiten der Filets 15 auf die Förder
fläche 11 des Streckförderers 3, dessen gegenüber
der Umlaufgeschwindigkeit der Überleitwalze 13 wiederum
höhere Fördergeschwindigkeit sicherstellt, daß die Filets
15 in vollkommener Strecklage beispielsweise in einen
Deep-Skinning-Enthäuter eingeführt werden können.
Claims (7)
1. Verfahren zum automatischen Wenden von Fischfilets,
wobei jedes Filet flachliegend und in Richtung
seiner Längsachse gefördert und auf eine tiefer
gelegene, aktiv fördernde Ebene überführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Filet (15) unter Erteilung eines Überschlagsmomentes
in eine im wesentlichen senkrechte
Lage umgelenkt und zum freien Fall gebracht wird,
dann an seinem vorauslaufenden Ende aufgefangen
und unter Angriff an dem nachfolgenden Teil weitergeführt
wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einem dieselben flachliegend und
in Richtung ihrer Längsachse fördernden Zuförderer
und einem unterhalb desselben angeordneten
Auffangförderer für die Weiterführung der gewendeten
Filets, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Bewegungsrichtung der Förderfläche (8) des Zuführförderers (1) und die Förderfläche (9), des Auffangförderers (2) gleich sind,
- - der vertikale Abstand der Ebenen der Förderflächen (8 und 9) mindestens der Länge des größten zu handhabenden Filets entspricht, und
- - der Förderfläche (9) des Auffangförderers (2) im Bereich unterhalb des Endes des Zuführförderers (1) ein flächiges Fangelement (10 bzw. 11) zugeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2 , dadurch
gekennzeichnet, daß das Fangelement
(10) die Förderfläche (9) des Auffangförderers
(2) unterhalb des Bereiches des Endes des Zuführförderers
(1) abdeckend angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fangfläche
des Fangelementes (10 bzw. 14) in Förderrichtung
des Auffangförderers (2) geneigt angeordnet und dieser
mit seiner Förderfläche (9) in Förderrichtung ansteigend
ausgeführt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ende des
Zuführförderers (1) und der Anfang des Auffangförderers
(2) einander unter Belassen eines im
senkrechten Aufblick auf die Einrichtung erscheinenden
Spaltes zugeordnet sind, der durch
das Fangelement (14) überbrückt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 mit einem über Umlenkwalzen
endlos geführten Auffangförderer (2), dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fangelement (14) unter im wesentlichen radialer
Ausrichtung zu der Umlenkwalze (5) des Auffangförderers
(2) und mit seiner Fangfläche unterhalb
der Ebene desselben angeordnet ist und mit der vertikalen
Tangente an die Umlenkwalze (5) einen Winkel
kleiner als 90° einschließt.
7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Förderfläche (9) des Auffangförderers (2) griffig
ausgeführt ist.
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