DE3837984A1 - Verfahren und vorrichtung zur lambdaregelung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Regeln des einer Brennkraftmaschine zuzuführenden Luft/Kraft
stoffgemisches mit Hilfe des von einer vor einem Katalysator
angeordneten Lambdasonde gemessenen Lambdaistwertes. Die Er
findung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Durchführen
eines solchen Verfahrens.
Von Brennkraftmaschinen mit Katalysator ist es bekannt, je
eine Lambdasonde vor und hinter dem Katalysator anzuordnen.
Die vordere mißt einen Lambdaistwert-Vorne und die hintere
einen Lambdaistwert-Hinten. Der Lambdaistwert-Vorne wird vom Regel-
Lambdasollwert abgezogen, auf den geregelt werden soll. Die
derartig gebildete Regelabweichung wird von einem Mittel zur
Lambdaregelung in einen Stellwert umgerechnet, der so bemes
sen ist, daß durch ihn die Regelabweichung beseitigt werden
soll. Der Lambdaistwert-Hinten dient dazu, die Katalysator
aktivität zu überwachen.
Es ist bekannt, daß der Lambdaistwert-Hinten weniger schwankt
als der Lambdaistwert-Vorne und daß er Genaueres über den
tatsächlichen Lambdawert aussagt. Dies, weil der von einer
Lambdasonde gemessene Lambdawert nicht nur vom Sauerstoffge
halt des gemessenen Gemisches, sondern auch vom Gehalt an un
verbrannten Kohlenwasserstoffen abhängt. Im Katalysator fin
det eine Restverbrennung und ein Ausgleich von Schwankungen
statt, wodurch die hintere Lambdasonde den tatsächlichen
Lambdawert des der Brennkraftmaschine zugeführten Luft/Kraft
stoff-Gemisches sehr genau bestimmen kann.
Aufgrund der hohen Genauigkeit des Lambdaistwertes-Hinten
ist es wünschenswert, mit Hilfe dieses Istwertes die Re
gelabweichung zu bilden. Dies kann jedoch nicht zu prak
tikablen Ergebnissen führen, da zwischen dem Bereitstel
len eines Luft/Kraftstoff-Volumens und dem Zeitpunkt, zu
dem dieses Volumen, nun als verbranntes Gemisch, am hinteren
Katalysator anlangt, eine sehr große Totzeit vergeht. Diese
macht eine sinnvolle Regelung unmöglich. Es wäre allerdings
möglich, einen mit Hilfe des Lambdaistwertes-Hinten durch ein
Mittel zur Lambdaregelung gebildeten Stellwert mit einem
Stellwert zu korrigieren, der mit Hilfe des Lambdaistwertes-
Vorne durch ein zweites, schnelleres Mittel zur Lambdaregelung
gebildet ist. Bei einer solchen Anordnung würden sich jedoch
Stabilitätsprobleme ergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Lambdaregelung anzugeben, das stabil arbeitet und es erlaubt,
einen gewünschten Lambdasollwert möglichst genau einzustellen.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens anzugeben.
Die Erfindung ist für das Verfahren durch die Merkmale von
Anspruch 1 und für die Vorrichtung durch die Merkmale von An
spruch 6 gegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestal
tungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche
2-4.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß
mit Hilfe des Lambdaistwertes-Hinten und eines Vorgabe-Lambda
sollwertes, auf den letztendlich geregelt werden soll, ein
Regel-Lambdasollwert gebildet wird, auf den das Mittel zur
Lambdaregelung regelt. Der Soll-/Istwert-Vergleich findet
somit gegen den zuverlässigen Lambdaistwert-Hinten statt, was
ein genaues Einstellen des Lambdawertes auf den tatsächlich
gewünschten Vorgabe-Lambdasollwert ermöglicht. Dadurch, daß
der Unterschied zwischen Lambdaistwert-Hinten und Vorgabe-
Lambdasollwert nicht als Regelabweichung für ein Mittel zur
Lambdaregelung verwendet wird, sondern daß die übliche Regel
abweichung zwischen Regel-Lambdasollwert und Lambdaistwert-
Vorne durch einen mit Hilfe des Unterschiedswertes gebildeten
Integrationswert beeinflußt wird, ergibt sich ein schnelles
und dennoch stabiles Regelverhalten.
Eine Vorrichtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens
weist ein Mittel zur Lambdaregelung, ein Mittel zum Bilden
der Differenz zwischen einem Vorgabe-Lambdasollwert und dem
Lambdaistwert-Hinten, ein Mittel zum Integrieren der Diffe
renz und ein Mittel zum Bilden des Regel-Lambdasollwertes mit
Hilfe des Integrationswertes auf. Die Vorrichtung ist vorzugs
weise als entsprechend programmierter Mikrorechner ausgebil
det.
Die Erfindung wird in folgenden anhand durch Figuren veran
schaulichten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 ein Funktionsblockschaltbild einer Vorrichtung zur
Lambdaregelung auf einen einzigen Vorgabe-Lambda
sollwert mit Hilfe zweier Lambdasonden;
Fig. 2 ein Teil-Funktionsblockschaltbild betreffend einen
Zusammenhang von Funktionsgruppen, der abweichend
vom entsprechenden Zusammenhang gemäß Fig. 1 aus
gebildet ist, um auf von Betriebspunkt zu Betriebs
punkt unterschiedliche Vorgabe-Lambdasollwerte ein
stellen zu können; und
Fig. 3 ein Teil-Funktionsblockschaltbild entsprechend dem
von Fig. 2, jedoch mit einem zusätzlichen Vorder
sonden-Lambdasollwert-Kennfeld.
Die im folgenden anhand von Fig. 1 erläuterte Vorrichtung zur
Lambdaregelung ist an einer Brennkraftmaschine 11 mit Kataly
sator 12, einer vorderen Lambdasonde 13. v vor dem Katalysa
tor und einer hinteren Lambdasonde 13. h hinter dem Katalysa
tor angeordnet. Sie weist als Funktionsgruppen ein vorderes
Subtraktionsmittel 14. v, ein hinteres Subtraktionsmittel 14. h,
ein Integrationsmittel 15 und ein Mittel zur Lambdaregelung 16
auf. der Stellwert des Mittels zur Lambdaregelung 16 ist auf
ein Multiplikationsmittel 17 geführt, wo er mit einer vor
läufigen Einspritzzeit tiv multiplikativ zum Bilden eines
Einspritzzeitsignales ti verknüpft wird. Das Einspritzzeit
signal wird einer Einspritzanordnung 18 zugeführt.
Von der hinteren Lambdasonde 13.h wird ein Lambdaistwert-
Hinten g Ist-h gemessen, der im hinteren Subtraktionsmittel
14.h vom tatsächlich gewünschten Lambdawert, dem Vorgabe-
Lambdasollwert λ Soll-V abgezogen wird. Die Differenz wird
im Integrationsmittel 15 integriert und dient als Regel-
Lambdasollwert λ Soll-R für die Regelung im Mittel 16 zur
Lambdaregelung. Vom Regel-Lambdasollwert wird im vorderen
Subtraktionsmittel 14.v der Lambdaistwert-Vorne λ Ist-v abgezogen,
wie er von der vorderen Lambdasonde 13. v gemessen wird.
Die so gebildete Regelabweichung wird vom Mittel 16 zur
Lambdaregelung in den bereits erwähnten Stellwert, einen
Regelfaktor FR, umgerechnet. Dieser Verfahrensablauf führt
zum folgenden Regelverhalten.
Es sei angenommen, daß der Vorgabe-Lambdasollwert 1 ist und daß
zu einem Zeitpunkt, mit dem die Betrachtung beginnt, von der
Einspritzanordnung 18 gerade ein Luft/Kraftstoff-Gemisch be
reitgestellt wird, das zum gewünschten Vorgabe-Lambdasollwert
von 1 führt. Die Brennkraftmaschine 11 arbeite jedoch in einem
Betriebspunkt, in dem ein relativ hoher Prozentsatz an Koh
lenwasserstoffen anfallen. Diese Kohlenwasserstoffe im Abgas
führen dazu, daß die vordere Lambdasonde 13. v ein fetteres
Gemisch anzeigt, als es eigentlich vorhanden ist. Der gemes
sene Lambdaistwert-Vorne ist z. B. 0,99. Der Lambdaistwert-
Hinten, d. h. der tatsächliche Lambdawert, ist dagegen genau 1.
Das Integrationsmittel 15 stehe auf dem Wert 1. In diesem
Fall ist die Differenz zwischen Vorgabe-Lambdasollwert
und Lambdaistwert-Hinten Null, weswegen das Integrationsmit
tel 15 den eingestellten Integrationswert nicht verändert.
Der an das vordere Subtraktionsmittel 14. v gelieferte Regel-
Lambdasollwert ist daher 1. Von diesem wird der niedrigere
Lambdaistwert-Vorne abgezogen. Aufgrund dieser Regelabweichung
sorgt das Mittel 16 zur Lambdaregelung für ein Abmagern des
Gemisches. Der Lambdaistwert-Vorne steigt dann in Richtung 1
und der Lambdaistwert-Hinten steigt über 1 an. Der vom hin
teren Subtraktionsmittel 14. h gebildete Differenzwert wird
dadurch negativ, wodurch der Integrationswert, also der Regel-
Lambdasollwert vom Integrationsmittel 15 erniedrigt wird. Hat
ein Erniedrigen bis zum Wert 0,99 stattgefunden, liegen fol
gende Verhältnisse vor. Die Einspritzanordnung 18 sorgt wie
der für ein Luft/Kraftstoff-Gemisch mit dem Lambdawert 1. Die
vordere Lambdasonde 13. v mißt den Lambdaistwert-Vorne 0,99.
Dies entspricht genau dem Regel-Lambdasollwert, weswegen die
Lambdaregelung 16 den Stellwert unverändert läßt, so daß die
Einspritzanordnung nach wie vor für ein Gemisch mit dem Vor
gabe-Lambdawert 1 sorgt. Die hintere Lambdasonde 13. h mißt
den Lambdawert 1. Da dieser mit dem Vorgabe-Lambdasollwert
übereinstimmt, bleibt der Integrationswert vom Integrations
mittel 15 unverändert auf 0,99 stehen.
Auf diese Art und Weise sorgt die genannte Koppelung von Sig
nalen dafür, daß das Mittel zur Lambdaregelung 16 genau den
gewünschten Vorgabe-Lambdasollwert erreicht, obwohl der zur
Regelung verwendete Lambdaistwert-Vorne den tatsächlichen
Lambdawert falsch mißt. Das Regeln auf den richtigen Wert hin
erfolgt jedoch mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit.
Dies, weil wegen der bereits oben genannten Totzeit die Ge
schwindigkeit, mit der das Integrationsmittel 15 integriert,
nicht sehr hoch sein darf. Sie wird z. B. so gewählt, daß das
Schwingen des Lambdaistwertes-Hinten um einen Mittelwert etwa
mit 1/5 bis 1/10 der Regelschwingung im Regelkreis mit dem
Mittel 16 zur Lambdaregelung beträgt.
In Fig. 1 ist noch ein Mittel 21 zur Integrationsfreigabe
eingezeichnet, das auf das Integrationsmittel 15 wirkt. Es
dient dazu, den Integrationsvorgang zur sperren, wenn Sonder
zustände vorliegen, in denen nicht auf einen gewünschten
Lambdawert geregelt wird, z. B. im Schubabschaltebetrieb
oder im Vollastbetrieb.
In der Praxis wird nicht dauernd auf denselben Lambdawert ge
regelt, sondern für unterschiedliche Betriebszustände sind
unterschiedliche Lambdawerte gewünscht. Insbesondere wird mit
zunehmender Last angefettet, um dadurch einem Erhöhen von
Stickoxiden im Abgas entgegenzuwirken. Demgemäß wird man bei
praktischer Anwendung der Erfindung nicht einen einzigen
Vorgabe-Lambdasollwert verwenden, wie in Fig. 1 zum Erläutern
des Grundprinzips angenommen, sondern man wird für unter
schiedliche Betriebspunkte unterschiedliche Vorgabe-Lambda
sollwerte vorgeben. Es ist zweckmäßig, derartige Sollwerte
in einem Kennfeld abzulegen, die mit Hilfe von Werten von
Betriebsgrößen als Adreßwerte auswertbar sind. Eine Anord
nung mit einem solchen Kennfeld ist in Fig. 2 dargestellt.
Die Anordnung gemäß Fig. 2 weist ein Vorgabe-Lambdasollwert-
Kennfeld 19 auf, das über Werte der Drehzahl n und einer last
abhängigen Größe L adressierbar ist. Der jeweils ausgelesene
Vorgabe-Lambdasollwert λ Soll-V wird wiederum auf das hintere
Subtraktionsmittel 14. h gegeben. Gleichzeitig gelangt er auf
ein Additionsmittel 20, dem auch der Integrationswert vom In
tegrationsmittel 15 zugeführt wird. Die übrige Anordnung ent
spricht im wesentlichen der von Fig. 1. Es fehlt lediglich
das Mittel zur Integrationsfreigabe 21. Der Grund hierfür
wird weiter unten erläutert.
Der Zweck des Additionsmittels 20 sei anhand eines Beispieles
erläutert. Es sei zunächst angenommen, daß dieses Additions
mittel fehle, also der Aufbau gemäß Fig. 1 vorliege, jedoch
mit einem Vorgabe-Lambdasollwert-Kennfeld, das Vorgabe-Lambda
sollwerte auf das hintere Subtraktionsmittel 14. h gibt. Zu
nächst sei der ausgegebene Wert 1. Es liegt dann der anhand
von Fig. 1 erläuterte Zustand vor, bei dem der Lambdaistwert-
Vorne 0,99 ist. Nun ändere sich der Betriebspunkt, was einen
neuen Vorgabe-Lambdasollwert von 0,98 zur Folge habe. Der
bei diesem Lambdawert gemessene Lambdaistwert-Vorne sei 0,97.
Das Integrationsmittel 15 muß dann bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 von 0,99 auf 0,97 integrieren, was einiges an
Zeit in Anspruch nimmt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2
integriert das Integrationsmittel 15 auf - 0,001, wenn der
Vorgabe-Lambdasollwert 1 und der Lambdaistwert-Vorne 0,99
ist. Springt der Vorgabe-Lambdasollwert von 1 auf 0,98, mit
einem zugehörigen Lambdaistwert-Vorne von 0,97, wird der neue
Wert von 0,98 direkt auf das Additionsmittel 20 gegeben. Der
Integrationswert bleibt auf 0,01 stehen. Eine Änderung im
Vorgabe-Lambdasollwert greift also unmittelbar auf das Mittel
zur Lambdaregelung 16 durch, ohne daß das Integrationsmit
tel 15 tätig zu werden braucht. Es muß nur dann tätig werden,
wenn für den neuen Betriebspunkt eine andere Differenz zwi
schen Lambdaistwert-Hinten und Lambdaistwert-Vorne besteht
als beim Betriebspunkt, der zuvor vorlag.
Selbst wenn die letztgenannte erschwerende Bedingung vorliegt,
daß zu unterschiedlichen Betriebspunkten unterschiedliche
Differenzen zwischen Lambdaistwert-Hinten und Lambdaistwert-
Vorne gehören, kann vermieden werden, daß das Mittel zur In
tegration 15 bei jedem Betriebspunktsprung eine solche Dif
ferenz durch Integration ausgleichen muß. Dies läßt sich durch
strukturelle Adaption erzielen. In bezug auf Verfahren für
strukturelle Adaption wird auf die DE 36 03 137 A1 (US-Ser.-
Nr. 6696) verwiesen. Die Adaptionsmöglichkeit ist in Fig. 2
dadurch angedeutet, daß dem Integrationsmittel 15 Werte von
Betriebsgrößen, nämlich Werte der Drehzahl n und Werte einer
lastabhängigen Größe L zugeführt werden. Das Integrationsmit
tel 15 ist als Kennfeld aufgebaut. In jedem Kennfeldpunkt
ist ein Integrationswert gespeichert, der in der Vergangen
heit gelernt wurde. Der Integrationswert entspricht der Dif
ferenz zwischen dem Lambdaistwert-Hinten und dem Lambdaist
wert-Vorne für den betreffenden Betriebspunkt. Findet ein
Wechsel von einem Betriebspunkt zum anderen statt, gelangen
auf das Additionsmittel 20 der neue Vorgabe-Lambdasollwert
aus dem Vorgabe-Lambdasollwert-Kennfeld 19 und der zugehörige
Integrationswert aus dem zugehörigen Kennfeldpunkt des Addi
tionsmittels 15. Für verschiedene Werte der Adressiergrößen
bestehen keine Kennfeldpunkte. Für diese Punkte wird kein
Integrationswert ausgegeben, was dem Sperren von Integration
durch das Mittel zur Integrationsfreigabe 21 bei der Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 1 entspricht.
Anhand von Fig. 3 wird nun eine Ausführungsform erläutert,
die auch ohne strukturelle Adaption ein sehr schnelles Ein
stellen auf einen neuen Lambdawert nach einem Betriebspunkt
wechsel erlaubt. Adaption ist jedoch zusätzlich möglich, die
dann leicht in einen globalen und einen strukturellen Teil
untergliedert werden kann.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von der
gemäß Fig. 2 dadurch, daß auf das Additionsmittel 20 als
Lambdasollwert nicht der VorgabeLambdasollwert aus dem Vor
gabe-Lambdasollwert-Kennfeld 19 gegeben wird, sondern ein
Vordersonden-Lambdasollwert aus einem Vordersonden-Lambda
sollwert-Kennfeld 22. Der Inhalt dieses Vordersonden-Lambda
sollwert-Kennfeldes 22 ist identisch mit dem Inhalt eines
herkömmlichen Lambdasollwert-Kennfeldes. In einem solchen ist
bereits berücksichtigt, daß die vor dem Katalysator angeord
nete Lambdasonde mit zunehmendem Kohlenwasserstoffgehalt im
Abgas zunehmend falsch mißt. Wird vor einem bestimmten Be
triebspunkt, z. B. der Lambdawert 0,98 gewünscht, ist aber
bekannt, daß die vordere Lambdasonde bei diesem Lambdawert
0,96 mißt, wird für den betreffenden Betriebspunkt im herkömm
lichen Kennfeld und damit auch im Vordersonden-Lambdasoll
wert-Kennfeld der Wert 0,96 abgelegt. Tatsächlich stellt sich
mit diesem Sollwert der Lambdawert 0,98 ein.
Die Vordersonden-Lambdasollwerte und die Vorgabe-Lambdasoll
werte werden für alle Betriebspunkte mit Hilfe eines Meßauf
baus aufgenommen. Die Werte werden in den Kennfeldern abge
legt. Stimmt ein in der Praxis verwendeter Motor mit demje
nigen Motor, mit Hilfe dessen die Messung erfolgte, genau
überein und stimmt dies auch für die verwendeten Lambdason
den, braucht das Integrationsmittel 15 nie zu integrieren,
da sich für jeden Betriebspunkt mit Hilfe des ausgelesenen
Vordersonden-Lambdasollwertes genau der zugehörige Vorgabe-
Lambdasollwert ergibt. Weichen die Eigenschaften des Motors
oder Sonden jedoch von den Eigenschaften der Teile ab, die
beim Aufnehmen der Kennfelder Verwendung fanden, sei dies
durch eine fertigungsbedingte Streuung oder sei es durch Al
terung, gleicht das Integrationsmittel 15 die Abweichung aus.
Für die wichtigsten Fehler, insbesondere für Abweichungen in
den Sondeneigenschaften, ist der ausgleichende Integrations
wert für alle Betriebspunkte gleich. Das Integrationsmittel 15
kann demgemäß auf eine sehr langsame Integrationsgeschwindig
keit gestellt werden. Schnell wechselnde Unterschiede von
Betriebspunkt zu Betriebspunkt in der Differenz zwischen
Lambdaistwert-Vorne und Lambdaistwert-Hinten werden durch die
unterschiedlichen Lambdasollwerte aus den beiden Kennfeldern
ausgeglichen. Langzeitänderungen oder Streuungsunterschiede
werden durch den Ausgangswert des Integrationsmittels 15 be
hoben. Soll berücksichtigt werden, daß Alterungsänderungen
oder Streuungsunterschiede betriebspunktabhängig sein können,
kann dies dadurch erfolgen, daß die Werte im Vordersonden-
Lambdasollwert-Kennfeld 22 adaptiv verändert werden. Dies ist
in Fig. 3 dadurch angedeutet, daß das Ausgangssignal vom In
tegrator 15 auf das genannte Kennfeld einwirkt. Durch Ändern
der Kennfeldwerte findet strukturelle Adaption statt. Ein
Teil des Integrationswertes vom Integrationsmittel 15 kann
zur globalen Adaption dienen. In bezug auf anwendbare Adap
tionsverfahren wird nochmals auf die oben genannte Patent
anmeldung verwiesen.
Die bisherigen Ausführungen galten für Mittel 16 zur Lambda
regelung mit Zweipunktverhalten, wie auch für solche mit ste
tigem Verhalten. Spezifiziert man die Betrachtung auf Mittel
zur stetigen Lambdaregelung, ergibt sich noch ein weiterer
Vorteil des beschriebenen Verfahrens. Es ist zu beachten,
daß die Lambdawert-Spannungs-Kennlinie einer Lambdasonde in
allen ihren Bereichen nichtlinear ist. Sie kann jedoch in
verschiedenen Bereichen mit recht guter Genauigkeit lineari
siert werden, z. B. in einem Bereich von etwa +/-3% um den
Lambdawert 1. Mit Hilfe der linearisierten Kennlinie kann ein
relativ einfaches Regelverfahren ausgeführt werden. Jedoch
ergeben sich aufgrund der kleinen Unterschiede zwischen der
tatsächlichen Kennlinie und der linearisierten Kennlinie ge
ringe Abweichungen zwischen dem tatsächlichen Lambdawert und
dem gemessenen Wert. Es wird dann geringfügig falsch geregelt.
Auch diesen Fehler vermag das Integrationsmittel 15, entspre
chend wie oben anhand des Kohlenwasserstoffehlers beschrie
ben, auszuregeln.
Der eben beschriebene Linearisierungsfehler macht sich dann
besonders negativ bemerkbar, wenn die Lambdasonde vorüberge
hend bei einer Temperatur betrieben wird, die relativ weit
von derjenigen Temperatur entfernt liegt, für die die tatsäch
liche Kennlinie bestimmt wurde, von der ausgehend dann die
Linearisierung vorgenommen wurde. Die Kennlinie ändert sich
nämlich temperaturabhängig. Nun ist es jedoch so, daß die
Änderungsgeschwindigkeit der Sondentemperatur niedriger ist
als die Integrationsgeschwindigkeit des Integrationsmittels 15.
Kommt es daher wegen der Kennlinienverschiebung zu einer Fehl
messung des Lambdaistwertes an der vorderen Lambdasonde 13. v,
wird auch dieser Fehler mit Hilfe der hinteren Lambdasonde 13. h
und des Integrationsmittels 15 ausgeglichen. Dies ist möglich,
weil die Temperatur hinter dem Katalysator 12 deutlich weni
ger schwankt als vor ihm.
Solange die Integration zugelassen ist, ist es von Vorteil,
mit einer Geschwindigkeit zu integrieren, die der Differenz
zwischen Lambdaistwert-Hinten und Lambdasollwert proportional
ist. Dadurch verändert das Integrationsmittel 15 den Regel-
Lambdasollwert für das Mittel 16 zur Lambdaregelung umso
schneller, je weiter der Lambdaistwert-Hinten vom Lambdasoll
wert abweicht. Dadurch ist gewährleistet, daß möglichst
schnell der gewünschte Lambdasollwert erreicht wird. Die In
tegrationsgeschwindigkeit darf jedoch nicht zu hoch werden,
da, aufgrund der eingangs genannten Totzeit, ansonsten eine
Regelschwingung aufgebaut werden könnte. Es empfiehlt sich
also, die Integrationsgeschwindigkeit nach oben hin zu begren
zen. Einfacher ausführbar ist ein Verfahren, bei dem die In
tegrationsgeschwindigkeit dauernd gleich bleibt, unabhängig
vom Wert der genannten Differenz. Diese Integrationsgeschwin
digkeit wird möglichst hoch gewählt, jedoch nur so hoch, daß
es auch im ungünstigsten Fall nicht zu Regelschwingungen mit
unzulässig hoher Amplitude kommt.
Bei allen bisher beschriebenen Ausführungsformen ist davon aus
gegangen, daß der Unterschiedswert zwischen dem Lambdaistwert-
Hinten und dem Vorgabe-Lambdasollwert dem Differenzwert zwischen
diesen beiden Größen entspricht. Es reicht jedoch auch aus,
lediglich festzustellen, ob der eine Wert größer ist als der
andere oder nicht, und abhängig vom Vergleichsergebnis in der
einen oder der anderen Richtung zu integrieren.
Claims (8)
1. Verfahren zur Lambdaregelung, bei dem der Lambdawert des
einer Brennkraftmaschine zuzuführenden Luft/Kraftstoff-Gemi
sches mit Hilfe des von einer vor einem Katalysator angeord
neten Lambdasonde gemessenen Lambdaistwertes-Vorne auf einen
Regel-Lambdasollwert geregelt wird, und bei dem durch eine
zweite Lambdasonde der Lambdaistwert-Hinten hinter dem Kata
lysator gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Unterschiedswert zwischen dem Lambdaistwerte -Hinten und einem Vorgabe-Lambdasollwert gebildet wird, der tatsäch lich erreicht werden soll,
- - mit dem Unterschiedswert ein Integrationswert gebildet wird, und
- - der Regel-Lambdasollwert mit Hilfe des Integrationswertes gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Regel-Lambdasollwert der Integrationswert
verwendet wird (Fig. 1).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Regel-Lambdasollwert durch Addieren des In
tegrationswertes zum Vorgabe-Lambdasollwert gebildet wird
(Fig. 2).
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Regel-Lambdasollwert durch Addieren des In
tegrationswertes zu einem Vordersonden-Lambdasollwert gebil
det wird, wobei der Vordersonden-Lambdasollwert so bestimmt
ist, daß er für Betriebsbedingungen, die mit den Bedingungen
bei seinem Bestimmen übereinstimmen, zum Vorgabe-Lambdasoll
wert führt (Fig. 3).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4 , dadurch
gekennzeichnet, daß die Integrationswerte zur Adap
tion verwendet werden.
6. Vorrichtung zur Lambdaregelung mit
- - einem Mittel (16) zur Lambdaregelung auf einen Regel-Lambda sollwert, welchem Mittel als Istwert der Lambdaistwert- Vorne zugeführt wird, wie er von einer vor einem Kataly sator (12) anzuordnenden Lambdasonde (13. v) gemessen wird, gekennzeichnet durch
- - ein Mittel (14. h) zum Bilden eines Unterschiedswertes zwischen einem Vorgabe-Lambdasollwert, der tatsächlich erreicht wer den soll, und einem Lambdaistwert-Hinten, wie er von einer hinter dem Katalysator anzuordnenden Lambdasonde (13. h) gemessen wird,
- - ein Mittel (15) zum Integrieren des Unterschiedswertes und
- - ein Mittel (15; 20) zum Bilden des Regel-Lambdasollwertes mit Hilfe des Integrationswertes.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch ein Vorgabe-Lambdasollwert-Kennfeld (19).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeich
net durch ein Vordersonden-Lambdasollwert-Kennfeld (22)
und ein Additionsmittel (20), das aus dem jeweiligen Inte
grationswert und dem jeweiligen Vordersonden-Lambdasollwert
den Regel-Lambdasollwert bildet.
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