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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur λ-Regelung bei einem
Verbrennungsmotor mit einer Motorsteuerung zur Gemischbildung und
einer in einer Abgasanlage des Verbrennungsmotors angeordneten λ-Sonde
zur Erzeugung eines einen Sauerstoffgehalt eines in der Abgasanlage
geführten Abgases mittels einer hinterlegten Kennlinie
charakterisierenden Sondensignals.
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Verfahren
zur λ-Regelung bei Verbrennungsmotoren können
eingesetzt werden, um die Emissionen schädlicher Abgase
in die Umwelt zu reduzieren. Dazu kann in der Abgasanlage des Verbrennungsmotors
zumindest ein Katalysator angeordnet werden. Um den Katalysator
in einem optimalen Betriebspunkt zu halten, ist es notwendig, die
Gemischaufbereitung des Verbrennungsmotors mit Hilfe einer λ-Regelung
so zu steuern, dass sich zumindest im Mittelwert ein geregelter λ-Wert
ergibt, der möglichst nahe bei 1,0 liegt. Zum Generieren
eines λ-Wertes kann in der Abgasanlage des Verbrennungsmotors eine λ-Sonde
angeordnet sein. Zur Ermittlung des λ-Wertes kann mittels
einer Kennlinie ein Sondensignal der λ-Sonde einem zugehörigen λ-Wert
zugeordnet werden.
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Zur
Korrektur einer ungenauen λ-Wert-Messung stromauf des Katalysators
kann man stromab des Katalysators mittels einer λ-Sonde
eine λ-Abweichung ermitteln, welche als Offset oder zeitlicher
Aufschlag auf eine Periodendauer in die vordere λ-Regelung
eingerechnet wird. Beispielweise ist aus der
DE 38 37 984 A1 bekannt,
das Signal einer hinter dem Katalysator angeordneten Sonde mit einem
Sollwert zu vergleichen und in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis
den Sollwert der vorderen λ-Regelung zu beeinflussen.
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Ferner
wird in der
DE 43 20
881 A1 eine Kombination einer λ-Sonde mit sprungförmiger
beziehungsweise binärer Sondencharakteristik mit einer weiteren λ-Sonde
gezeig, wobei beide Sonden in unmittelbarer Nachbarschaft zu einander
angeordnet sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verbesserte λ-Regelung bei einem
Verbrennungsmotor, insbesondere mit einer verbesserten Auswertung
eines Sondensignals einer λ-Sonde, bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche
gelöst.
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Die
Aufgabe ist bei einem Verfahren zur λ-Regelung bei einem
Verbrennungsmotor mit einer Motorsteuerung zur Gemischbildung und
einer in einer Abgasanlage des Verbrennungsmotors angeordneten λ-Sonde
zur Erzeugung eines einen Sauerstoffgehalt eines in der Abgasanlage
geführten Abgases mittels einer hinterlegten Kennlinie
charakterisierenden Sondensignals, durch folgende Schritte gelöst:
Vorsteuern von Gemischänderungen des Verbrennungsmotors
mittels der Motorsteuerung und Adaptieren der hinterlegten Kennlinie
der λ-Sonde unter Verwendung der vorgesteuerten Gemischänderungen.
Zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben an die zulässigen
Abgasemissionen ist eine hohe Wirksamkeit von Abgasreinigungsmaßnahmen
notwendig. Dazu kann eine möglichst genaue Einstellung
der Abgaszusammensetzung des Verbrennungsmotors dienen, wobei ein
im Abgassystem befindlicher Katalysator möglichst wirkungsvoll
arbeiten kann. Um eine möglichst gute Konvertierungsleistung
des Katalysators, beispielsweise eines Dreiwegekatalysators, zu
erreichen, kann dieser mit Abgas beaufschlagt werden, welches mittels
der Gemischänderungen wechselnd einen leichten Kraftstoffüberschuss
(fett) oder einen leichten Sauerstoffüberschuss (mager)
aufweist. Solche Gemischänderungen werden auch als λ-Modulation
bezeichnet. Vorteilhaft können die vorgesteuerten, also
bekannten Gemischänderungen zum Adaptieren der hinterlegten
Kennlinie der λ-Sonde verwendet werden. Bei der λ-Sonde
kann es sich beispielsweise um eine Sprung-λ-Sonde, die
nach dem Nernst-Prinzip arbeitet, handeln. Solche λ-Sonden
weisen in der Regel bei magerer oder fetter Abgaszusammensetzung eine
sehr flache Kennlinie auf, die, insbesondere bei einer Alterung
der Sonde, toleranzbehaftet sein kann. Vorteilhaft können
die bekannten – da vorgesteuerten – Gemischänderungen
dazu verwendet werden, die Kennlinie einer solchen Sprung-λ-Sonde zu
adaptieren, wobei diese trotz möglicher vorhandener Toleranzen
und/oder Alterungserscheinungen die Ermittlung eines genaueren λ-Wertes,
insbesondere bei magerer und/oder fetter Abgaszusammensetzung ermöglicht.
Vorteilhaft kann insbesondere in Verbindung mit einer vorgesteuerten
Gemischänderung beziehungsweise λ-Modulation eine
Verschlechterung der Konvertierungsleistung des Katalysators aufgrund
von Toleranzen und/oder Fehlern der Kennlinie vermieden werden.
Vorteilhaft kann trotz der Verwendung vergleichsweise günstiger Sprung-λ-Sonden
eine langzeitstabile gute Konvertierungsleistung des Katalysators
erreicht werden. Es ist jedoch auch denkbar, mittels des Verfahrens
eine hinterlegte Kennlinie einer Breitband-λ-Sonde zu adaptieren.
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Eine
Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden Schritt
auf: Vorsteuern der Gemischänderungen als λ-Modulation.
Bei den Gemischänderungen kann es sich um eine ohnehin
für λ-Regelungen gebräuchliche Anhebungen
und Absenkungen der Kraftstoffmenge handeln, beispielsweise um +/– 2%. Vorteilhaft
kann die Adaption der hinterlegten Kennlinie beim üblichen
Betrieb des Verbrennungsmotors vorgenommen werden. Eine spezielle,
von der üblichen Steuerung der Gemischänderungen
abweichende Vorsteuerung ist nicht notwendig.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: Korrelieren einer Signaländerung der λ-Sonde
mit den vorgesteuerten Gemischänderungen. Üblicherweise
wirkt die Abgasanlage, insbesondere aufgrund der Laufzeit des Abgases
und Vermischungseffekten, als Verzögerungsglied, so dass
die vorgesteuerten Gemischänderungen zeitversetzt entsprechende
Signaländerungen der λ-Sonde hervorrufen. Vorteilhaft
kann zum Korrelieren diese Zeitverzögerung anhand des Verlaufes der
Signaländerungen der λ-Sonde und/oder zusätzlich
durch Kenntnis der Dimensionierung der Abgasanlage sowie des darin
geführten Abgasmassenstroms abgeschätzt werden.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: In Bezug setzen einer maximalen Differenz einer beim
Vorsteuern der Gemischänderungen vorgesteuerten Kraftstoffmenge
zu einer sich aus dieser ergebenden maximalen Signaländerung
der λ-Sonde. Vorteilhaft kann dadurch die Verzögerungszeit
beziehungsweise Laufzeit des Abgases ermittelt werden, wobei vorteilhaft ein
einer bestimmten Kraftstoffmenge entsprechender Signalwert ermittelbar
ist.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: Ändern der Kraftstoffmenge ausgehend von einer
stöchiometrischen Gemischzusammensetzung. Vorteilhaft kann
beispielsweise mittels einer Sprung-λ-Sonde der λ = 1-Punkt
verhältnismäßig exakt ermittelt werden.
Mithin kann auch dieser Punkt als Ausgangspunkt zur Änderung
der Kraftstoffmenge vergleichsweise exakt ermittelt werden. Die Änderung
der Kraftstoffmenge kann beispielsweise +/– 2%, beispielsweise über eine
vorgesteuerte Rampe, erfolgen.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: Ermitteln eines auf die Änderung der Kraftstoffmenge
zeitlich folgenden Extremwerts des Sondensignals. Vorteilhaft kann
bei Erreichen des Extremwertes eine Zeitmarke gesetzt werden.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: Ermitteln eines Wertepaares des Extremwerts des Sondensignals
zu einem diesem zeitlich vorangegangenen Extremwert der Kraftstoffmenge.
Bei dem vorangegangenen Extremwert der Kraftstoffmenge kann ebenfalls
ein Zeitsignal gesetzt werden, wobei sich aus der Zeitdifferenz
die Verzögerungszeit ergibt. Vorteilhaft kann durch die
jeweilige Extremwertbestimmung der vorgesteuerten Kraftstoffmenge
und des Sondensignals ein Wertepaar der Kennlinie der verwendeten λ-Sonde
ermittelt werden. Durch die grundsätzlich bekannte vorgesteuerte Kraftstoffmenge
ist es möglich, dem Extremwert der Kraftstoffmenge einen
theoretisch berechenbaren λ-Wert zuzuordnen. Dieser berechnete
beziehungsweise erwartete λ-Wert kann über das
Wertepaar dem Sondensignal zugeordnet werden.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: Adaptieren der Kennlinie in das Wertepaar. Vorteilhaft
kann geprüft werden, ob das ermittelte Wertepaar Element
der hinterlegten Kennlinie ist. Falls dies nicht der Fall ist, also
die Kennlinie für den dem Wertepaar zugehörigen
Sondensignal einen abweichenden λ-Wert ergeben würde,
kann vorteilhaft die Kennlinie dahingehend adaptiert werden, dass
der vorberechnete λ-Wert auf der Kennlinie liegt. Das Adaptieren
der Kennlinie kann dazu auf verschiedene Art und Weise erfolgen,
beispielsweise durch eine Parallelverschiebung der Kennlinie, durch
Verschieben bestimmter Teile der Kennlinie, beispielsweise in einem
fetten und/oder mageren Bereich und/oder durch Ersetzen der Kennlinie
oder zumindest eines Bereiches der Kennlinie durch vorbekannte,
beispielsweise durch Langzeitmessreihen ermittelte Kennlinien gealterter λ-Sonden.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: Ermitteln des Wertepaares bei einer fetten Gemischzusammensetzung. Vorteilhaft
kann dadurch ein Bereich der Kennlinie für Messwerte λ < 1 besonders gut
adaptiert werden.
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Eine
weitere Ausführungsform des Verfahrens weist folgenden
Schritt auf: Adaptieren der hinterlegten Kennlinie nach Eintreten
einer Freigabebedingung, insbesondere zumindest einer der folgenden
Freigabebedingungen: Der Verbrennungsmotor befindet sich in einem
annähernd konstanten Drehzahl-/Lastpunkt, eine Gemischadaption
des Verbrennungsmotors ist eingeschwungen, die λ-Regelung
ist eingeschwungen, eine Tankentlüftung des Verbrennungsmotors
ist deaktiviert und/oder eine Motortemperatur des Verbrennungsmotors
befindet sich in einem vorgegebenen Bereich.
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Die
Aufgabe ist außerdem durch die Durchführung des
oben beschriebenen Verfahrens im normalen Fahrbetrieb des Kraftfahrzeuges
oder in einem Diagnosebetrieb gelöst.
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Die
Aufgabe ist schließlich mit einem Kraftfahrzeug mit einem
Verbrennungsmotor mit einer Motorsteuerung, ausgelegt und/oder eingerichtet zum
Durchführen eines wie oben beschriebenen Verfahrens gelöst.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder
funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer λ-Regelung für
ein Kraftfahrzeug;
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2 eine
Kennlinie einer Breitband-λ-Sonde;
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3 eine
Kennlinie einer Sprung-λ-Sonde mit einem Wertepaar zum
Adaptieren der Kennlinie; und
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4 ein
Schaubild eines zeitlichen Verlaufs einer vorgesteuerten Gemischänderung
im Vergleich zu einem korrespondierenden zeitlichen Verlauf eines
sich daraus ergebenden Sondensignals.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines Verfahrens zur λ-Regelung bei
einem Verbrennungsmotor 1. Der nicht näher dargestellte
Verbrennungsmotor 1 weist zur λ-Regelung in einem
vorderen Regelkreis 2 und einem hinteren Regelkreis 3 eine
gestrichelt angedeutete Motorsteuereinheit 5 auf. Die Motorsteuereinheit 5 weist
neben anderen, nicht dargestellten Komponenten eine Adaptionsvorrichtung 6,
einen vorderen Regler 7 des vorderen Regelkreises 2 sowie
einen hinteren Regler 9 des hinteren Regelkreises 3 auf.
Der vordere Regler 7 der Motorsteuereinheit 5 steuert
die Gemischbildung des Verbrennungsmotors 1. Der Verbrennungsmotor 1 entlässt
sein Abgas in eine Abgasanlage 11 mit einem Katalysator 13 mit
einer ersten λ-Sonde 15 und einer zweiten λ-Sonde 17.
Die erste λ-Sonde 15 ist im Abgasweg der Abgasanlage 11 dem
Katalysator 13 vorgeschaltet. Die zweite λ-Sonde 17 ist
im Abgasweg der Abgasanlage 11 dem Katalysator 13 nachgeschaltet.
Die erste λ-Sonde 15 liefert ein Sondensignal 19,
das dem vorderen Regler 7 nach Subtraktion eines Sollwertes 21 zugeführt
wird. Die zweite λ-Sonde 17 liefert ein hinteres
Sondensignal 23, das dem hinteren Regler 9 zugeführt
wird. Der hintere Regler 9 generiert hieraus ein Stellsignal 25,
das zusätzlich mit dem Sollwert 21 addiert wird.
Mithin bewirkt der hintere Regler 9 eine Veränderung
des Sollwertes 21, bevor dieser von dem Sondensignal 19 subtrahiert
wird.
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Bei
der ersten λ-Sonde 15 kann es sich beispielsweise
um eine Sprung-λ-Sonde nach dem Nernst-Prinzip handeln.
Das angewendete Regelverfahren des vorderen Regelkreises 2 kann
beispielsweise als Zweipunkt-Regelverfahren ausgelegt sein, wobei
Gemischänderungen als λ-Modulation vorgesteuert
werden. Dazu kann beispielsweise die Kraftstoffmenge im Wechsel
um +/– 2% erhöht beziehungsweise verringert werden.
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Bei
der 2. λ-Sonde 17 kann es sich beispielsweise
um eine Breitband-λ-Sonde handeln.
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2 zeigt
eine Kennlinie 27 einer Sprung-λ-Sonde. Kennlinien
von Breitband-λ-Sonden liefern auch bei λ ungleich
1 eine vergleichsweise gute Signalauflösung. In 2 symbolisiert
eine x-Achse 29 einen λ-Wert und eine y-Achse 31 einen dazugehörigen
Signalwert eines Sondensignals der Breitband-λ-Sonde. Ferner
ist in 2 mit der Ziffer 1 ein λ = 1-Punkt 33 eingezeichnet.
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3 zeigt
eine Kennlinie 35 einer Sprung-λ-Sonde mit einem
Wertepaar 37 zum Adaptieren der Kennlinie 35.
Auf einer x-Achse 36 ist die Größe λ und
auf einer y-Achse 38 ein Sondensignal oder eine das Sondensignal
kennzeichnende Größe, beispielsweise eine Spannung,
aufgetragen. Das Wertepaar 37 entspricht einem λ-Wert
von 0,98 und dem dazugehörigen Sondensignal. Bei dem Sondensignal
kann es sich beispielsweise um das vordere Sondensignal 19 der
ersten λ-Sonde 15 handeln. Die Kennlinie 35 befindet
sich innerhalb eines Bereichs 39. Der Bereich 39 verläuft
im fetten Gemischbildungsbereich, also für Sondensignale,
die einem λ < 1
entsprechen. Der Bereich 39 stellt in 3 beispielhaft
mögliche Adaptionen der Kennlinie 35 dar. Dazu
kann die Kennlinie 35 innerhalb des Bereichs 39 so
adaptiert beziehungsweise innerhalb des Bereichs 39 gewählt
werden, dass die Kennlinie 35 durch das Wertepaar 37 verläuft,
also das Wertepaar 37 Element der Kennlinie 35 ist.
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4 zeigt
ein Schaubild eines ersten zeitlichen Verlaufs 41 einer
vorgesteuerten Gemischänderung im Vergleich zu einem korrespondierenden zweiten
zeitlichen Verlauf eines sich daraus ergebenden Sondensignals, beispielsweise
des vorderen Sondensignals 29. Gemäß der
Darstellung in 4 entspricht der erste zeitliche
Verlauf 41 Gemischänderungen in einem Bereich
zwischen λ = 0,98 und λ = 1,02. Das Gemisch des
Verbrennungsmotors wird entsprechend dem ersten zeitlichen Verlauf 41 durch steigende
und fallende Rampen 45 sowie sich an die Extremwerte der
Rampen 45 anschließende Sprünge 47 zurück
zu einer stöchiometrischen Gemischeinstellung mit λ =
1 vorgesteuert. Die Rampen 45 gehen stets in ansteigender
oder fallender Richtung von einer stöchiometrischen Gemischbildung
aus, um an den Sprüngen 47 wieder zur stöchiometrischen
Gemischbildung zurückzuspringen. Zur Ermittlung eines Wertepaares 37,
wie in 3 dargestellt, wird zu einem Zeitpunkt, der in 4 mit
t1 gekennzeichnet ist und einem Extremwert 49 des
ersten zeitlichen Verlaufs 41 der vorgesteuerten Gemischbildung
entspricht, ein Zeitpunkt gesetzt. Der Extremwert 49 entspricht
im vorliegenden Beispiel einem λ-Wert von 0,98. Zur Ermittlung
einer zeitlichen Verzögerung, mit der der zweite zeitliche
Verlauf 43 des vorderen Sondensignals 19 der vorgesteuerten
Gemischbildung hinterherläuft, wird ein Extremwert 51 des
zweiten zeitlichen Verlaufs 43 des vorderen Sondensignals 19 ermittelt.
Aus der Zeitdifferenz zwischen dem mit t1 gekennzeichneten
Zeitpunkt und einem mit t2 gekennzeichneten
Zeitpunkt, der dem Extremwert 51 entspricht, kann eine
Verzögerungszeit, die in 4 mit tv gekennzeichnet ist, ermittelt werden. Aus
der Verzögerungszeit, die wahlweise auch aus anderen Parametern
herleitbar sein kann, ergibt sich ein Wertepaar, nämlich
aus den Extremwerten 49 und 51. Es kann dem vorgesteuerten λ-Wert
von 0,98 ein Wert des vorderen Sondensignals 19 zum Zeitpunkt
des Extremwerts 51 zugeordnet werden.
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Dieses
so beispielsweise mittels der Adaptionsvorrichtung 6 der
Motorsteuerung 5 ermittelte Wertepaar kann vorteilhaft
zur Adaption der in 3 dargestellten Kennlinie 35 ermittelt
werden, beispielsweise ebenfalls in der Adaptionsvorrichtung 6. Die
Kennlinie 35 kann in der Motorsteuerung 5 hinterlegt
sein. Zur eigentlichen Adaption kann die zum Zeitpunkt der Ermittlung
des Wertepaares 37 aktuell hinterlegte Kennlinie 35 darauf überprüft
werden, ob das ermittelte Wertepaar 37 Element der Kennlinie 35 ist.
Falls dies zum Zeitpunkt der Ermittlung des Wertepaars 37 nicht
der Fall ist, kann von der Adaptionsvorrichtung 6 eine
neue Kennlinie ermittelt und hinterlegt werden, die so adaptiert
ist, dass das Wertepaar 37 wieder Element der Kennlinie 35 ist.
Vorteilhaft kann durch diese Überprüfung und Adaptierung
die Kennlinie 35 im fetten Bereich so angepasst werden,
dass diese trotz möglicher zeitlicher Veränderungen
und/oder Toleranzen auch im Bereich einer fetten Gemischbildung
einen vergleichsweise genauen λ-Wert dem gemessenen vorderen
Sondensignal 19 zuordnet.
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Die
Kennlinie 35 der ersten λ-Sonde 15, die als
Nernst-Sonde ausgelegt sein kann, wird mit Hilfe der bekannten Gemischänderungen
des Verbrennungsmotors 1 adaptiert. Die Gemischänderungen werden
auch als λ-Modulation bezeichnet, wobei die Kraftstoffmenge
beispielsweise um +/– 2% erhöht beziehungsweise
verringert wird. Mit einem gewissen Zeitverzug, der in 4 mit
tv gekennzeichnet ist, und der sich aus
dem Einbauort der ersten λ-Sonde 15 und der Laufzeit
des in der Abgasanlage 11 geführten Abgases ergibt,
reagiert das vordere Sondensignal 19 auf diese Gemischänderung.
Mit dem vorliegenden Verfahren zur λ-Regelung kann die
Signaländerung der ersten λ-Sonde 15 mit
der vorgesteuerten Kraftstoffmenge korreliert werden. Dies kann dadurch
erfolgen, dass der maximale Unterschied der vorgesteuerten Kraftstoffmenge,
die in 4 dem ersten zeitlichen Verlauf 41 entspricht,
in Bezug gesetzt wird mit dem sich anschließend ergebenden maximalen
vorderen Sondensignal 19 der ersten λ-Sonde 15.
Hierzu kann der in 4 dargestellte Extremwert 51 dienen.
Die Motorsteuerung 5 des Verbrennungsmotors 1 erhöht
ausgehend von einer stöchiometrischen Gemischzusammensetzung
entlang der Rampe 45 durch Zugabe einer zusätzlichen
Menge an Kraftstoff die Gemischzusammensetzung auf einen Maximalwert
von + 2%. Anschließend wird dieser Faktor entlang des Sprunges 47 des
ersten zeitlichen Verlaufes 41 wieder reduziert. Diese
Erhöhung um 2% entspricht einem Minimalwert eines Gemisch-λ von
0,98, z. B. im Zeitpunkt t1, wie in 4 dargestellt.
In der Folge davon reagiert nach Ablauf der mit tv gekennzeichneten
Verzugszeit das vordere Sondensignal 19 mit einer Signalerhöhung.
Der Extremwert 51, der einen Maximalwert des vorderen Sondensignals 19 darstellt,
und sich im Zeitpunkt t2 ergibt, kann nun
dem eingestellten Gemisch-λ von 0,98 zugerechnet beziehungsweise
zugeordnet werden. Daraus ergibt sich das Wertepaar 37,
mittels dessen eine Korrektur der Kennlinie 35 der ersten λ-Sonde 15 vorgenommen
werden kann, wie beispielsweise in 3 dargestellt.
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Die
Freigabe dieser Adaption kann von verschiedenen Freigabebedingungen
abhängig gemacht werden. Die Adaption kann beispielsweise
nur gestartet werden, wenn der Verbrennungsmotor 1 in einem
annähernd konstanten Drehzahl-/Lastpunkt, betrieben wird,
eine Gemischadaption des Verbrennungsmotors 1 eingeschwungen
ist, die λ-Regelung eingeschwungen ist, eine Tankentlüftung
des Verbrennungsmotors deaktiviert ist und/oder eine Motortemperatur
des Verbrennungsmotors in einem vorgegebenen Bereich liegt.
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Zusammenfassend
wird es möglich, mittels der Adaption der Kennlinie 35 der
ersten λ-Sonde 15 das Signal einer Nernst-λ-Sonde
auch in Bereichen λ ungleich 1 direkt für nachgeschaltete
Verfahren, die beispielsweise ebenfalls in der Motorsteuerung 5 implementiert
sein können, zu nutzen.
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- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- vorderer
Regelkreis
- 3
- hinterer
Regelkreis
- 5
- Motorsteuerung
- 6
- Adaptionsvorrichtung
- 7
- vorderer
Regler
- 9
- hinterer
Regler
- 11
- Abgasanlage
- 13
- Katalysator
- 15
- erste λ-Sonde
- 17
- zweite λ-Sonde
- 19
- Sondensignal
- 21
- Sollwert
- 23
- hinteres
Sondensignal
- 25
- Stellsignal
- 27
- Kennlinie
- 29
- x-Achse
- 31
- y-Achse
- 33
- λ =
1-Punkt
- 35
- Kennlinie
- 36
- x-Achse
- 37
- Wertepaar
- 38
- y-Achse
- 39
- Bereich
- 41
- erster
zeitlicher Verlauf
- 43
- zweiter
zeitlicher Verlauf
- 45
- Rampen
- 47
- Sprünge
- 49
- Extremwert
- 51
- Extremwert
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3837984
A1 [0003]
- - DE 4320881 A1 [0004]