DE3836481C2 - - Google Patents
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- DE3836481C2 DE3836481C2 DE3836481A DE3836481A DE3836481C2 DE 3836481 C2 DE3836481 C2 DE 3836481C2 DE 3836481 A DE3836481 A DE 3836481A DE 3836481 A DE3836481 A DE 3836481A DE 3836481 C2 DE3836481 C2 DE 3836481C2
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
- D01H1/00—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
- D01H1/11—Spinning by false-twisting
- D01H1/115—Spinning by false-twisting using pneumatic means
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine Luftspinnvorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Durch die US-PS 43 99 648 ist es bekannt, daß zur Verbesserung
der Qualität eines auf einer Luftspinnmaschine gesponnenen Garnes
der Fadenballon an den Luftdüsen analysiert werden soll. Die
Drehzahl und die Größe des Fadenballons ist von vielen Parametern,
wie z. B. von der Spinnspannung und dem Luftdruck an den
Luftspinndüsen abhängig. Zur Bestimmung optimaler Spinnbedingungen
ist es nötig, die Ballonveränderungen ständig während des gesamten
Spinnvorganges zu analysieren.
Aus dem Aufsatz "Die Verspinnung von Baumwolle nach dem Luftspinn-Falschdrahtverfahren"
von Artzt, Dallmann und I-Shou Tsai,
Textilpraxis International, Mai 1986 ist bekannt, da die Garnfestigkeit
sowie das Spinn- und Laufverhalten des Luftspinngarns
wesentlich vom Druck der Injektordüse bestimmt werden. Es wird
hierbei festgestellt, daß die maximale Festigkeit des Luftspinngarns
mit hohem Druck bei geringer Abzugsgeschwindigkeit erreicht
wird und umgekehrt. Entsprechend muß der Injektordruck zur Erreichung
optimaler Verhältnisse mit zunehmender Spinngewindigkeit
reduziert werden. Es ist hierbei keine Aussage zu finden über ein
Verfahren zum Einstellen einer Luftspinnvorrichtung auf die
höchstmögliche Liefergeschwindigkeit für eine bestimmte gewünschte
Garnqualität.
Aus der Veröffentlichung "Tomorrow's Yarns, Manufacture und Markets",
herausgegeben von The University of Manchester, ist ein
Vortrag über das Murata-Jet-Spinnen bekannt, der
die Unterschiede zwischen Ringgarn und Luftspinngarn im Garn
selbst sowie im Gewebe oder im Gestrick aufzeigt. Aus diesem Vortrag
aus dem Jahr 1984 ist eigentlich das Bestreben zu erkennen,
ein Luftspinngarn zu erzeugen, das so nah wie möglich dem Anforderungsprofil
an ein Ringgarn gleickommt.
Einstellungen der Luftspinnmaschine zur Erzielung brauchbarer
Garnwerte erfolgen bisher zufällig und spontan, wobei nicht immer
die optimale Produktivität erzielt wird. Dies wirkt sich besonders
beim Verspinnen von neuartigem Material oder bei Veränderung
der Spinnbedingungen durch z. B. Verschleiß der Spinnvorrichtung
negativ aus.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, womit bei höchstmöglicher Liefergeschwindigkeit,
d. h. optimaler Produktivität ein gewünschtes
Garn nach dem Luftspinnverfahren produziert wird.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 14 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Ein Ausführungsbeispiel ist in den nachfolgenden Figuren beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm der Abhängigkeiten von Liefergeschwindigkeit,
Spinnspannung, Düsendruck und Spinnverzug;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Diagramm der Fig. 1;
Fig. 3 eine Luftspinnvorrichtung, schematisch gezeichnet, zur Einstellung
von Liefergeschwindigkeit, Düsendruck und Spinnverzug;
Fig. 4 eine Luftspinnvorrichtung zur Regelung und Steuerung von
Liefergeschwindigkeit, Düsendruck und Spinnverzug.
Unter Spinnspannung wird die Fadenspannung verstanden, die bei der
Herstellung des Garnes in Laufrichtung unmittelbar vor dem Abzugswalzenpaar
ermittelt wird. Spinnverzug ist der Verzug in der Spinnzone, d. h.
zwischen Streckwerksausgang und Abzugswalzenpaar. Er wird aus dem
Quotienten von Abzugswalzengeschwindigkeit und der Geschwindigkeit am
Streckwerksausgang ermittelt und ist kleiner 1.
Die Qualität des Garnes ist gekennzeichnet durch seine Festigkeit,
Biegesteifigkeit, Haarigkeit, Volumen und Verformbarkeit. Je nach
Einsatzgebiet des Garnes, z. B. Strickgarn oder Webgarn ist eine bestimmte
Garnqualität verlangt.
Die entsprechende Garnqualität soll bei optimaler Produktivität, d. h.
höchstmöglicher Liefergeschwindigkeit hergestellt werden. Dies hat
allerdings Grenzen, da die Garnfestigkeit bei Erreichen einer bestimmten
hohen Liefergeschwindigkeit abfällt. Die Ursache hierfür ist, daß
die Drehung abnimmt und damit auch die Spinnspannung nachläßt. Da die
Garnfestigkeit proportional zur Spinnspannung ist, kann sie bei der
Produktion des Fadens durch die Spinnspannung angezeigt werden. Die
Spinnspannung ist somit auch ein Merkmal der Garnqualität.
Diesem Abfallen der Spinnspannung bei Erhöhung der Liefergeschwindigkeit
kann entgegengewirkt werden durch Abnahme des Injektordüsendrucks
PI und/oder durch Anhebung des Spinnverzugs. Die Entscheidung, welche
Veränderung, die des Injektordüsendruckes PI oder des Spinnverzuges,
bevorzugt vorgenommen werden soll, hängt von dem zu verspinnenden Fasermaterial
und von der gewünschten Fadenqualität ab. Bei einer Faser mit
hoher Dehnung wird ebenso wie für die Erzeugung von Webgarn zuerst der
Spinnverzug v erhöht. Bei einer Faser mit geringer Dehnung, sowie für
die Erzeugung von Strickgarn wird vorzugsweise zuerst der Injektordüsendruck
PI herabgesetzt.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Diagramm, bei dem die Spinnspannung
über die Liefergeschwindigkeit VL aufgetragen ist. Die Kurven A, B und
C stellen den Verlauf der Spinnspannung für ein bestimmtes Fasermaterial
bei der jeweiligen Einstellung PIA, vA, PIB, vB, PIC, vC dar.
Die Kurven A, B und C können für ein anderes Fasermaterial andere
Steigungen und/oder Kulminationspunkte haben.
Da bei einem neuen Fasermaterial oder bei Veränderung von Spinnbedingungen
an der Luftspinnvorrichtung, wie z. B. Verschleiß der Abzugswalzen,
Verschleiß oder Verstellung der Spinndüsen 3 oder des Streckwerks
nicht bekannt ist, auf welcher Kurve, z. B. A, B oder C die optimale
Produktivität erreicht werden kann, wird durch Veränderung der Parameter
Injektordüsendruck PI oder Spinnverzug von einer Kurve A in
die nächste Kurve B gesprungen. Die Vorgehensweise ist derart, daß
beim Hochfahren der Liefergeschwindigkeit VL ein Maximum der Spinnspannung
erreicht wird, wonach die Spinnspannung wieder absinkt. Fällt
diese Spinnspannung bei VL 1 unter den vorher festgelegten minimal
gewünschten Spinnspannungswert, so wird durch Veränderung von dem
Injektordüsendruck PIA und/oder Spinnverzug vA in die Kurve B gesprungen
mit einem Injektordüsendruck PIB und einem Spinnverzug vB. Je nach
Veränderung können PIA und PIB bzw. vA und vB identisch sein.
Nach dem Sprung in die Kurve B wird wieder ähnlich verfahren wie zu
Beginn mit der Kurve A. Nach Überschreiten des Kulminationspunktes
der Kurve B erfolgt wiederum ein Absinken der Spinnspannung bei der
Liefergeschwindigkeit VL 2 unter den gewünschten Minimalwert bei Erhöhung
der Liefergeschwindigkeit VL. Nach Veränderung der Spinnparameter
wie oben beschrieben, erfolgt ein Sprung in die Kurve C, bei der
wieder ebenso vorgegangen wird. Aus Kurve C ist ersichtlich, daß der
maximal gewünschte Spinnspannungswert nach dem Kulminationspunkt nicht
mehr erreicht wird, da z. B. die Fasern bei noch höherer Geschwindigkeit
reißen und daher nicht mehr spinnbar sind. Es ist deshalb eine weitere
Erhöhung der Liefergeschwindigkeit VL zur Erlangung der gewünschten
Garnqualität in dem vorher festgelegten Bereich der Spinnspannung nicht
mehr möglich.
In Fig. 2 sind die Kurven A, B und C aus Fig. 1 vergrößert dargestellt.
Die Kurven A, B und C sind derart aufzufassen, daß sie einen
Bereich angeben, in dem sich die Spinnspannung während einer bestimmten
Liefergeschwindigkeit VL befindet. An der Achse der Spinnspannung ist
der Sollbereich der Spinnspannung angedeutet. Er ist unterschiedlich je
nach der gewünschten zu produzierenden Garnqualität. So liegt der
Sollbereich bei Erzeugung von Webgarn zwischen 8 und 12 cN, während der
Bereich zur Erzeugung von Strickgarn von 4 bis 8 cN reicht. Die einzelnen
Bereiche können natürlich weiter eingeschränkt werden, damit ein
Garn mit geringerer Qualitätsstreuung entsteht. Bei Webgarn wird für
Kettgarn der Bereich zwischen 8 und 10 cN und für Schußgarn der Bereich
zwischen 10 und 12 cN besser geeignet sein.
Die Kurven A und B zeigen einen Ausschnitt der Kurven A und B aus
Fig. 1 ab dem Kulminationspunkt. Wie zu erkennen ist, fällt bei Erhöhung
der Liefergeschwindigkeit VL die Kurve A in dem gewünschten Spinnspannungsbereich
ab, bis sie die minimal gewünschte Spinnspannung erreicht.
Dies geschieht bei der Liefergeschwindigkeit VL 1. Werden nun die Parameter
Injektordüsendruck PIA und/oder Spinnverzug vA auf die Werte PIB
und vB verändert, so wird ein Sprung in die Kurve B erreicht, wobei die
maximal gewünschte Spinnspannung leicht überschritten wird. Durch
weitere Heraufsetzung der Liefergeschwindigkeit VL bis auf Punkt VL 2
erfolgt wiederum ein Absinken der Spinnspannung in dem gewünschten
Spinnspannungsbereich. Es wurde somit eine Steigerung der Liefergeschwindigkeit
VL von VL 1 auf VL 2 möglich, wobei das produzierte Garn
dieselbe Qualität aufweist wie bei der geringeren Liefergeschwindigkeit.
Eine weitere Veränderung des Injektordüsendruckes PIB und/oder des
Spinnverzugs vB verursacht einen Sprung in die Kurve C. Wie zu erkennen
ist, würde eine Steigerung der Liefergeschwindigkeit VL mit den
Parametern der Kurve C den höchsten gewünschten Spinnspannungswert
nicht unterschreiten, da vorher die Faser nicht mehr spinnbar ist. Dies
bedeutet, daß mit der Einstellung der Kurve C die gewünschte Garnqualität
bei einer gesteigerten Liefergeschwindigkeit VL nicht erreichbar
ist. Es muß daher wieder auf die Werte der Kurve B zurückgegangen
werden.
Fig. 3 zeigt eine Luftspinnstelle 1 mit Hochverzugswalzen 2 eines
bekannten und daher nicht dargestellten Streckwerks, ein System aus
Spinndüsen 3 sowie Abzugswalzen 4. Die Spinndüsen 3 bestehen aus einer
Injektordüse 31 und aus einer Dralldüse 32. In den Spinndüsen 3 wird
auf den Faden F eine Drehung aufgebracht, wobei die Drallwirkung der
Injektordüse 31 derjenigen der Dralldüse 32 entgegenwirkt. An der
Dralldüse 32 liegt ein Düsendruck PD an, der größer als ein Injektordüsendruck
PI an der Injektordüse 31 ist. Der Dralldüsendruck PD ist
konstant eingestellt zur Erzielung optimaler Spinnbedingungen.
Der Injektordüsendruck PI ist über ein Ventil 33 variabel einstellbar.
Das Ventil 33 ist über eine Druckeinstellvorrichtung 34 einstellbar.
Durch eine Erhöhung bzw. Erniedrigung des Injektordüsendruckes PI über
das Ventil 33 und mit Hilfe der Druckeinstellvorrichtung 34 wird eine
Veränderung der Spinnspannung bewirkt. Die Spinnspannung wird über den
Spinnspannungsmeßfühler 5 aufgenommen. Der Spinnspannungsmeßfühler 5
ist zwischen der Dralldüse 32 und den Abzugswalzen 4 angeordnet. Hierdurch
ist es möglich, die Spinnspannung des soeben produzierten
Fadens F zu messen. Der Meßfühler 5 gibt sein Signal in diesem Ausführungsbeispiel
an eine Anzeigevorrichtung 6 weiter. Diese analog oder
digital anzeigende Vorrichtung gibt einen Hinweis darauf, ob sich die
Spinnspannung des derzeit produzierten Fadens in dem vorher festgelegten
Toleranzbereich befindet. Vorteilhaft ist es, wenn an der Anzeigevorrichtung
6 ein Hinweis auf den gewünschten Spinnspannungsbereich
angegeben ist, der sich je nach gewünschter Spinnspannung auch verstellen
läßt. Aus der Anzeigevorrichtung 6 geht deutlich hervor, ob sich
die Spinnspannung in dem vorgegebenen Sollbereich befindet.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt die Anzeige der anliegenden
Spinnspannung über eine Diodenleiste, bei der jede Diode einem
ihr zugeordneten Spinnspannungsbereich entspricht. Durch Überlagerung
der Diodenleiste mit einer Maske, die den Sollbereich der Spinnspannung
und die Abweichung nach oben (+) oder nach unten (-) andeutet, ist für
eine Bedienungsperson schnell ersichtlich, ob im gewünschten Spinnspannungsbereich
gesponnen wird. Ebenso wäre jedoch die Anzeige über ein
Zeigerinstrument möglich, in dem ebenfalls mit einer dem Zeigerinstrument
überlagerten Maske der Sollbereich der Spinnspannung gekennzeichnet
wird. Ist die Maske beweglich auf der Anzeigevorrichtung 6 angeordnet,
so ist es für die Bedienungsperson auf einfache Weise möglich, bei
einer Änderung der zu produzierenden Garnqualität, mit der auch eine
Änderung des Sollbereichs der Spinnspannung zusammenhängt, die Maske
auf den neuen Sollwert einzustellen.
Zeigt die Anzeigevorrichtung 6 an, daß die Spinnspannung aus dem Sollbereich
liegt, so besteht einerseits die Möglichkeit, über die Druckeinstellvorrichtung
34 und das Ventil 33 die Spinnspannung wieder in
den Sollbereich zu bewegen. Eine andere Möglichkeit, die Spinnspannung
wieder in ihren Sollbereich zurückzubringen, besteht darin, den Spinnverzug
über eine Einstellvorrichtung 42 zu verändern. Die Einstellvorrichtung
42 wirkt auf den Antrieb der Abzugswalzen 4 und/oder des
Streckwerks 2 ein und verändert deren Geschwindigkeit. Erhöht sich zum
Beispiel die Geschwindigkeit der Abzugswalzen 4, so verändert sich auch
der Spinnverzug. Voraussetzung hierfür ist natürlich, daß die anderen
Parameter, wie Liefergeschwindigkeit VL und Injektordüsendruck PI nicht
der Änderung des Spinnverzugs ihrerseits entgegenwirken.
Eine Einstellvorrichtung 21 ist für die Veränderung der Liefergeschwindigkeit
VL zuständig. Mit ihr ist es möglich, die Liefergeschwindigkeit
VL zu erhöhen und somit die höchstmögliche Liefergeschwindigkeit VL zur
Erzielung einer bestimmten Garnqualität zu erreichen. Die Einstellvorrichtung
21 wirkt auf den Antrieb des Streckwerkes ein und beeinflußt
die Geschwindigkeit der Hochverzugswalzen 2.
In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel wirken die Einstellvorrichtungen
21, 34 und 42 nicht nur auf die Spinnstelle 1, an der der Spinnspannungsmeßfühler
5 installiert ist, sondern auch auf andere Spinnstellen,
an denen das gleiche Fasermaterial versponnen wird und an denen
die gleichen Spinnbedingungen herrschen wie an der Spinnstelle 1. Es
wird hierbei davon ausgegangen, daß die Abweichungen der einzelnen
Spinnstellen voneinander nicht wesentlich sind, so daß es ausreichend
ist, die Spinnspannung an nur einer Spinnstelle zu messen. Wird nun der
einzustellende Spinnspannungs-Sollbereich gegenüber dem maximalen
Sollbereich eingeschränkt, so würden auch an Spinnstellen, deren Spinnspannung
nicht gemessen wird, Garne mit der geforderten Qualität erzeugt
werden, da sich mögliche Abweichungen aus dem eingeschränkten
Sollbereich immer noch in dem maximalen Sollbereich befinden.
Werden an den anderen Spinnstellen ebenfalls Spinnspannungsmeßfühler 5
installiert, wobei deren Anzeigevorrichtungen 6 an einer zentralen
Stelle angeordnet sein können, so wird eine sehr genaue Überwachung
sämtlicher Spinnstellen ermöglicht. Wirken die Einstellvorrichtungen
21, 34 und 42 weiterhin gemeinsam auf mehrere Spinnstellen 1,
so ist es möglich, die Einstellungen von Injektordüsendruck PI, Liefergeschwindigkeit
VL und Anspannverzug v derart zu wählen, daß sämtliche
Spinnstellen eine Spinnspannung im Sollbereich aufweisen.
Eine genauest mögliche Einstellung der Spinnspannung an allen Spinnstellen
einer Spinnvorrichtung wird ermöglicht, wenn jeder einzelnen Spinnstelle
1 eine Anzeigevorrichtung 6, sowie Einstellvorrichtungen 21, 34
und 42 zugeordnet sind.
Diese aufwendige Ausführungsform gewährleistet die individuelle Einstellung
jeder Spinnstelle 1 auf den optimalen Spinnspannungsbereich für
die gewünschte Garnqualität bei höchstmöglicher Liefergeschwindigkeit
VL. Die Abweichung der geforderten Spinnspannung an einer Spinnstelle
1 kann sofort erfaßt und unabhängig von den anderen Spinnstellen
1, deren Spinnspannung sich noch im geforderten Bereich befindet,
korrigiert werden.
In Fig. 4 ist eine Spinnvorrichtung 1 dargestellt, bei der Meßaufnehmer
22, 35 und 41 an den Hochverzugswalzen 2, an dem Ventil 33, sowie
an den Abzugswalzen 4 angeordnet sind. Über diese Meßaufnehmer 22, 35
und 41 wird der Ist-Zustand der Liefergeschwindigkeit VL, des Injektordüsendrucks
PI sowie des Spinnverzugs v an eine Regel- und Steuereinheit
7 gegeben. Die Regel- und Steuereinheit 7 wertet außerdem
den Ist-Zustand der Spinnspannung aus, den sie über den Spinnspannungsmeßfühler
5 erhält. Ein Vergleich dieser Spinnspannung mit der vorher
eingestellten Soll-Spinnspannung ermöglicht, daß die Regel- und Steuereinheit
7 Einfluß auf die Liefergeschwindigkeit VL, den Injektordüsendruck
PI und/oder den Anspannverzug v nimmt. Durch vorherige Eingabe
der gewünschten Garnqualität, d. h. ob das Garn als Strick- oder Webgarn
Verwendung finden soll, sowie der Faserdehnung und der Stärke des zu
produzierenden Garnes kann die Regel- und Steuereinheit entscheiden,
welche Parameter bevorzugt verstellt werden sollen zur Erhöhung der
Produktivität, d. h. zur höchstmöglichen Liefergeschwindigkeit.
Bei Strickgarn, Fasern mit geringer Dehnung sowie feinerem Garn wird
bevorzugt versucht werden, über eine Reduzierung des Injektordüsendruckes
PI eine Erhöhung der Liefergeschwindigkeit unter Beibehaltung
der Garnqualität zu erzielen. Hingegen bei Webgarn, Fasern mit hoher
Dehnung sowie gröberem Garn wird vorrangig versucht werden, eine Erhöhung
des Spinnverzugs v vorzunehmen. Beachtenswert ist auf jeden Fall,
daß die gewünschte Spinnspannung abhängig von der Garnqualität, aber
nicht von der Garnstärke ist. Das heißt, daß grobes und feines Garn
gleicher Qualität mit gleicher Spinnspannung gesponnen wird.
Auch hier ist wiederum die Verknüpfung der Regel- und Steuereinheit
7 mit mehreren Spinnstellen möglich, auf die sie einwirkt. Außerdem kann
es vorteilhaft sein, die Meßaufnehmer 22, 35 und 41 des Ausführungsbeispiels
der Fig. 4 in einem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 zu verwenden.
Durch eine Anzeige der Ist-Werte der Liefergeschwindigkeit VL, des
Injektordüsendrucks PI sowie des Spinnverzugs v ist eine vorteilhaftere
Einstellung dieser Werte möglich, da sie eine Orientierung erlauben, ob
sich ein Parameter schon nahe seines maximal möglichen Wertes befindet
oder ob noch größere Veränderungen mit diesem Parameter vorgenommen
werden können.
Claims (19)
1. Verfahren zum Einstellen einer Luftspinnvorrichtung mit einer
Injektor- und einer Dralldüse, auf die höchstmögliche Liefergeschwindigkeit
für eine bestimmte gewünschte Garnqualität, dadurch
gekennzeichnet, daß die gewünschte Garnqualität durch eine bestimmte
Spinnspannung des Fadens vorgegeben wird und daß unter Berücksichtigung
dieser vorgegebenen Spinnspannung die höchstmögliche
Liefergeschwindigkeit durch Veränderung des Injektordüsendrucks
und/oder Spinnverzugs einreguliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erhöhung der
Liefergeschwindigkeit der Injektordüsendruck verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Injektordüsendruck bei Unterschreitung einer bestimmten Spinnspannung
herabgesetzt wird und bei Überschreitung der bestimmten Spinnspannung
heraufgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Erhöhung der Liefergeschwindigkeit der Spinnverzug erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spinnverzug bei Unterschreitung einer bestimmten Spinnspannung
heraufgesetzt wird und bei Überschreitung der bestimmten Spinnspannung
herabgesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung von Strickgarn eine mittlere Spinnspannung von 4
bis 8 cN vorgegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung von Webgarn eine mittlere Spinnspannung von 8
bis 12 cN vorgegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Erzeugung von Strickgarn die
vorgegebene Spinnspannung hauptsächlich durch Veränderung
des Injektordüsendrucks bei Erhöhung der Liefergeschwindigkeit
eingehalten wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Erzeugung von Webgarn
die vorgegebene Spinnspannung bei Erhöhung der Liefergeschwindigkeit
hauptsächlich durch Veränderung des Spinnverzugs
eingehalten wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Garnqualität einer ersten Spinnstelle überwacht wird und
weitere Spinnstellen der Luftspinnvorrichtung entsprechend dieser
ersten Spinnstelle eingestellt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Veränderung der Spinnspannung angezeigt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Über- oder Unterschreitung eines Toleranzbereiches der
Spinnspannung angezeigt ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzielung einer gewünschten Garnqualität bei höchstmöglicher
Liefergeschwindigkeit ein vorbestimmter Bereich der Spinnspannung
eingehalten wird, daß die Liefergeschwindigkeit zu Beginn des Spinnvorgangs
gesteigert wird, wobei die Spinnspannung einen Maximalwert
erreicht und sodann wieder abfällt und daß nach Erreichen des Maximalwertes
und bei Unterschreiten des vorbestimmten Bereichs der Spinnspannung
der Injektordüsendruck und/oder der Spinnverzug derart verändert
werden, daß sich die Spinnspannung wieder in dem vorbestimmten Bereich
befindet, und daß die Liefergeschwindigkeit gesteigert wird, solange
die Spinnspannung in den vorbestimmten Bereich einregulierbar ist.
14. Luftspinnvorrichtung mit mehreren Spinnstellen insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an der Spinnstelle
(1) zwischen Dralldüsen (32) und Abzugswalzen
(4) eine die Spinnspannung messende Vorrichtung zur Erfassung
der Garnqualität angeordnet ist, und daß die
Meßvorrichtung mit Einstellvorrichtungen (21, 34, 42)
zur Veränderung des Spinnverzugs (v) und/oder der Stärke
des Injektordüsendrucks (P1) mindestens dieser Spinnstelle
verbunden ist, auf die sie bei einer Änderung der
Fadenqualität Einfluß nimmt.
15. Luftspinnvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßvorrichtung eine Anzeigevorrichtung
(6) zugeordnet ist zur Anzeige einer Abweichung von einem
bestimmten Soll-Meßwertbereich.
16. Luftspinnvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß über die Anzeigevorrichtung (6) die Richtung
der Abweichung aus dem Soll-Meßwertbereich anzeigbar
ist.
17. Luftspinnvorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Soll-Meßwertbereich an der Anzeigevorrichtung
(6) in Abhängigkeit von der gewünschten
Garnqualität einstellbar ist.
18. Luftspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Einhaltung einer bestimmten
Garnqualität die Einstellung von Spinnverzug
(v), Liefergeschwindigkeit (VL) und Injektordüsendruck
(P1) maßgebend sind und daß bei Vorgabe zweier dieser
Parameter der dritte Parameter selbständig einstellbar
ist.
19. Luftspinnvorrichtung nach Anspruch 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß Spinnverzug (v), Liefergeschwindigkeit
(VL) und Injektordüsendruck (P1) durch eine Regel-
und Steuereinheit (7) einstellbar sind.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: RIETER INGOLSTADT SPINNEREIMASCHINENBAU AG, 8070 I |
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