DE3835763A1 - Verfahren zum behandeln von schweinen in schlachthoefen und system zum aufstallen von schweinen - Google Patents
Verfahren zum behandeln von schweinen in schlachthoefen und system zum aufstallen von schweinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von
Schweinen in Schlachthöfen, wobei die Schweine einer ange
lieferten Gruppe vom Transportfahrzeug entladen, in Lauf
ställe getrieben und in diesen aufgestallt werden, wonach
sie aus den Laufställen zu einer Betäubungsvorrichtung
getrieben werden.
Nachdem Schweine am Schlachthof entladen wurden, werden sie
kurzzeitig in den Laufstallanlagen des Schlachthofs aufge
stallt, so daß sie nach dem Transport ausruhen können. Nach
dem Entladen und während der Aufstallung werden die Schwei
ne vom Veterinärbeschauer begutachtet, der kranke und
schwache Tiere aussortiert, die für das übliche Verfahren
ungeeignet sind.
Das übliche Verfahren zum Aufstallen besteht darin, daß die
Transportfahrzeuge mit den Schweinen zur Entladeplattform
des Schlachthofs fahren, wo die Schweine aus dem Transport
fahrzeug getrieben und gemeinsam in einen Eintreibgang ge
leitet werden, der mit einer Anzahl Laufställe verbunden
ist. Das Eingangsgatter in einen Laufstall wird vom Bedie
ner geöffnet, der die Schweine mittels eines Treibbretts in
den Laufstall leitet, bis dieser voll ist. Dann wird das
Gatter des nächsten Laufstalls geöffnet, der in gleicher
Weise gefüllt und eventuell noch mit Schweinen aus den
nächstfolgenden Transportfahrzeugen aufgefüllt wird.
Jeder Schlachthoflaufstall hat heute eine feste Aufnahme
kapazität von 40-60 Tieren. Die Aufnahmekapazität der am
Schlachthof ankommenden Transportfahrzeuge kann jedoch sehr
verschieden sein, sie kann zwischen 40 und 100 Schweinen
pro Fahrzeug liegen. Das bedeutet, daß Schweine aus ver
schiedenen Fahrzeugen während der Aufstallung normalerweise
gemischt werden, da der Bediener zusehen muß, daß der Lauf
stall nicht über die Aufnahmekapazität hinaus gefüllt wird
und die amtlich vorgeschriebene Fläche von wenigstens
0,5 m2 pro Schwein im Laufstall verfügbar ist.
Wenn die aufgestallten Schweine geschlachtet werden sollen,
öffnet der Bediener ein am Ausgangsende des Laufstalls
befindliches Gatter und treibt die Tiere mit Hilfe eines
Treibbretts aus dem Laufstall in einen Gang am Ende der
Laufställe. In dem Gang können auch durch Ketten betätigte
Bleche vorgesehen sein, die die Schweine mechanisch in
Richtung eines Gangs treiben. In diesem Gang werden die
Tiere hintereinanderstehend geordnet und werden dann ein
zeln in die Betäubungseinrichtung eingelassen.
Die US-PS 34 87 497 betrifft ein Laufstallsystem, wobei in
jedem Laufstall ein Blech oder eine Platte vorgesehen ist,
die in Längsrichtung des Laufstalls bewegbar ist. Der Be
diener kann die Schweine mit dem Treibbrett von Hand aus
dem Laufstall treiben, nachdem ein am Ausgang des Lauf
stalls befindliches Hebegatter vom Bediener geöffnet wurde.
Wenn die Schweine in den Gang am Ende der Laufställe ge
trieben sind, werden sie mechanisch durch einige Treibplat
ten, die von einem Kettenfördersystem betätigt werden, in
Richtung zum nächsten Gang getrieben.
Bei der allgemein bekannten Behandlung von Schweinen kann
es für den Bediener schwierig sein, die Schweine in die
bzw. aus den Laufställen und zur Betäubungseinrichtung zu
bringen, weil sich die Schweine in einer ungewohnten Situa
tion befinden und gegen jede Art von Ausgesetztsein rea
gieren. Die Nervosität der Schweine während der Behandlung
im Schlachthof führt auch zu Streitigkeiten unter ihnen und
zu einem hohen Streßpegel. Die Folge davon ist, daß einige
Schlachtkörper Schwartenverletzungen aufweisen, blutver
spritzt sind und verminderte Fleischqualität haben. Dadurch
wird die Wirtschaftlichkeit des Schlachthofs nachteilig
beeinflußt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum Behandeln von Schweinen in Schlacht
höfen, wodurch Schweine leichter handhabbar sind und weni
ger wild und aggressiv gegenüber anderen Tieren der gleichen
Spezies reagieren, als dies bei der allgemein bekannten
Behandlung von Schweinen in Schlachthöfen der Fall ist.
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeich
net, daß die Schweine einer angelieferten Gruppe während
einer oder mehrerer der genannten Behandlungsstufen als
gesonderte Einheit behandelt werden, wobei die Schweine
einer Einheit ständig von zu anderen Einheiten gehörenden
Schweinen getrennt gehalten werden.
Durch diese Methode der Behandlung der Schweine als ge
trennte Einheiten werden die Aggressionen der Tiere vermin
dert, weil u. a. bereits während des Transports zum
Schlachthof die Schweine einer Einheit ihren Rang unter den
übrigen Schweinen der Einheit im wesentlichen akzeptiert
haben. Es ist daher nicht notwendig, daß sie im Schlachthof
miteinander in Konkurrenz treten, solange sie von Tieren
anderer angelieferter Gruppen getrennt gehalten werden.
Infolgedessen ist der Streßpegel der Schweine, die in die
Laufställe getrieben, in diesen aufgestallt und/oder aus
den Laufställen mittels eines gesteuerten mechanischen
Systems getrieben werden, entsprechend niedrig, und ein
solches System führt vor allem zu gleicher Behandlungszeit
und gleichen Behandlungsmethoden und verhindert zweitens
eine gegenseitige Beeinflussung von Schweinen und System-
Bedienern.
Daraus resultiert ein geringerer Streß für die Schweine.
Somit ermöglicht das Verfahren nach der Erfindung eine
Behandlung der Tiere, die mit ihrem natürlichen Verhaltens
muster übereinstimmt. Sie fühlen sich wesentlich wohler als
im Fall der traditionellen Behandlung, wodurch auch der
Arbeitsanfall des Bedieners vermindert wird. Die Schlacht
körper weisen eine geringere Rate von Schwartenverletzun
gen, Blutspritzern und minderer Fleischqualität als bei
Anwendung des bekannten Verfahrens in Schlachthöfen auf.
Der Ausdruck "eine angelieferte Gruppe" bedeutet eine
Anzahl Tiere, die als gesonderte Einheit im Schlachthof
angeliefert und/oder dorthin transportiert wird. Wenn der
Laderaum des Fahrzeugs nicht in Kammern unterteilt ist, ist
die gesamte Lieferung eine angelieferte Gruppe. Wenn dage
gen der Laderaum des Transporters z. B. in drei Kammern
unterteilt ist, besteht die Lieferung aus drei angeliefer
ten Gruppen, und zwar unabhängig davon, ob die Tiere vom
selben Züchter kommen.
Die gesamte angelieferte Gruppe kann die gesonderte Einheit
bilden, die gemäß der Erfindung behandelt wird. Dies trifft
insbesondere zu, wenn die angelieferte Gruppe nur wenige
Schweine umfaßt, z. B. aus 15 Schweinen je angelieferter
Gruppe besteht, wie dies für den Containertransport vorge
schrieben ist.
Die gemäß der Erfindung behandelten getrennten Einheiten
von Schweinen können auch einen bestimmten Bruchteil der
angelieferten Gruppe bilden, z. B. die Hälfte der in einem
Laderaum des Transportfahrzeugs angelieferten Schweine. Die
andere Hälfte der angelieferten Gruppe kann dann eine wei
tere getrennte Einheit bilden. So kann eine angelieferte
Gruppe von 40 Schweinen in zwei Einheiten von jeweils 20
Schweinen aufgeteilt werden.
Das Verfahren nach der Erfindung kann unter Beibehaltung
des bisher für Lkw-Ladungen unterschiedlichen Umfangs ange
wandten Lieferverfahrens durchgeführt werden. Schweinezüch
ter und -spediteure können auch Anweisungen erhalten, daß
sie die Schweine in bestimmten festgelegten Einheiten ent
sprechend der Größe der Räume in den Schlachthoflaufställen
anliefern müssen. Dadurch kann immer noch eine optimale
Nutzung der Aufnahmefähigkeit der Laufställe erzielt wer
den. Dies ermöglicht auch die Kontrolle der Schweineliefe
rungen, da es hierdurch dem Schlachthof ermöglicht wird,
gleich nach Empfang der Information hinsichtlich des Um
fangs der für einen Tag anzuliefernden Gruppen das Liefer
volumen zu berechnen und entsprechende Maßnahmen zu ergrei
fen.
Durch eine derartige kontrollierte Organisation der Zulie
ferungen wird auch die Anzahl Schweine, die im Schlachthof
übernachten müssen, verringert.
Ungeachtet der Notwendigkeit umfangreicher Schweineliefe
rungen und hoher Arbeitsgeschwindigkeiten in den Schlacht
höfen ist es durch das Verfahren nach der Erfindung mög
lich, das Verhalten und die Instinkte der Schweine zu
berücksichtigen. Die Schweine werden unter den heute in
Schlachthöfen herrschenden industrialisierten Bedingungen
human behandelt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß jede getrennte Einheit eine Anzahl Schweine
umfaßt, die einer Herde entspricht. Aufgrund dieser be
grenzten Größe der zu behandelnden Einheiten sind die Tiere
weniger gestreßt als in größeren Einheiten, da das natür
liche Verhalten und der natürliche Ranginstinkt der Tiere
in kleinen Einheiten wesentlich besser funktionieren als in
großen Einheiten, in denen die Tiere sich nicht mehr wie
eine Herde verhalten können. Die Aufteilung in Herden
erleichtert das Treiben, und dadurch wird ein Zusammen
pferchen der Schweine in Gängen und Laufställen vermieden.
Auch werden die Beschau, die Überwachung und das Treiben
der Schweine erleichtert.
Die einer Herde entsprechende Einheitsgröße ist auch in der
Praxis die kleinste wirtschaftliche Einheit, die an die
Bedingungen der Schweinezüchter und Spediteure anpaßbar
ist, wenn eine allgemeine Verbindung vom Schweinezüchter
über den Spediteur zum Schlachthof bestehen soll.
Wenn also die angewandte Anzahl Schweine einer Herde ent
spricht, ist diese an die Einheitsgröße angepaßt, die in
der Praxis in Schweineställen und auf Transportfahrzeugen
vorgesehen werden kann.
Durch die angegebene Ausführungsform wird die genannte
Qualitätsminderung der Schlachtkörper weiter vermindert.
Eine Herde bedeutet hier eine solche Anzahl Tiere, die es
den Tieren erlaubt, als Herde zu handeln, d. h. eine gewis
se Solidarität zu fühlen; gleichzeitig darf die Anzahl
nicht so groß sein, daß das einzelne Schwein nicht mehr in
der Lage ist, sich wie die übrigen Tiere in der Herde zu
verhalten.
Die größte Anzahl Tiere, mit der eine Herde gebildet werden
kann, hängt u. a. vom vererbten Herdeninstinkt der Tiere
und dem durch die Umgebung bedingten Ausgesetztsein ab.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeich
net, daß die Einheiten 12-20 Schweine in jeder Herde um
fassen.
Unter Schlachthofbedingungen kann die genannte Anzahl Tiere
eine feste Herdenstruktur beibehalten, wenn sie als Einheit
der genannten Größe angeliefert werden, oder sie können
eine Herde bilden, wenn sie als große Menge angeliefert
wurden, die aus mehr als der genannten Anzahl Tiere
besteht.
Die hauptsächlich verwendete Größe der Einheiten ist 15
Schweine je Herde. Dadurch erhält man eine gute Sicherheit,
daß sich die Tiere als Herde verhalten, ohne daß sich eine
zu hohe Kostenbelastung des Systems ergibt.
Gemäß der Erfindung kann die Behandlung der Schweine als
eine Einheit durch eine oder mehrere Steuervorrichtungen
gesteuert werden. Z. B. können an den Entladeplattformen,
den Gängen und Laufställen des Schlachthofs Einrichtungen
vorgesehen sein, die den Zutritt in einen Bereich nur
erlauben, nachdem ein Bediener oder ein Steuersystem ange
zeigt hat, daß der Bereich nicht bereits von Schweinen
belegt ist, die zu anderen Einheiten gehören. Auf diese
Weise wird ein Mischen der Einheiten vermieden, und der
Bediener braucht nur den Anweisungen eines festgelegten
Arbeitsplans zu folgen, oder er kann den Ablauf der Arbei
ten vollständig den Steuervorrichtungen überlassen.
Bevorzugt überwachen die Steuervorrichtungen die Bewegung
von mechanischen Mitteln, die vorgesehen sind, um die
Schweine als eine Einheit einzugrenzen und/oder zu treiben.
Die Vorrichtungen können z. B. Betätigungsmechanismen
od. dgl. in Gattern sein, die zwei Bereiche voneinander
trennen, zwischen denen sich die Schweine einer Einheit
während der Behandlung im Schlachthof bewegen sollen. Auf
diese Weise kann die Behandlung der Schweine als Einheiten
mehr oder weniger mechanisch und unabhängig von Bedienern
erfolgen, was zu einer gleichmäßigen und humanen Behandlung
der Schweine führt, wobei außerdem die Zahl der dem Bedie
ner zufallenden Aufgaben erheblich vermindert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß Aufstallungsräume verwendet werden, deren
Fläche der Größe der Einheit entspricht, die in Verbindung
mit dem Transport und der Aufstallung der Schweine festge
legt wurde. Nachdem die Größe der Einheit im Hinblick auf
die praktischen Möglichkeiten festgelegt ist, sind die
Laufställe des Schlachthofs hauptsächlich so ausgelegt, daß
jeder Aufstallungsraum für eine Schweineeinheit und nicht
mehr ausgelegt ist, da dies zu einer optimalen Nutzung der
für Laufställe verfügbaren Fläche führt.
Bevorzugt ermöglicht jeder Laufstall, der heute im
Schlachthof vorhanden ist, die Erzielung einer optimalen
Laufstallnutzung durch Implementierung des Verfahrens nach
der Erfindung, da jeder der vorhandenen Laufställe für eine
große Anzahl Tiere, z. B. 45 Schweine, ausgelegt ist, was
bedeutet, daß die Laufställe halb leer sein können, beson
ders wenn die festgelegten Einheiten Herdengröße haben
sollen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
wird die Nutzung der vorhandenen Laufstallanlage besser
optimiert.
Bevorzugt ist jeder Laufstall in mehrere Laufstallabschnit
te durch Trennwände unterteilt, wobei jeder Abschnitt einen
Aufstallungsraum entsprechend der festgelegten Größe der
Einheit bildet. Ein großer Laufstall kann daher in kleinere
Räume unterteilt werden, in denen die Aufrechterhaltung
eines hohen durchschnittlichen Nutzungsgrads leichter ist,
wenn die Schweine gemäß der Erfindung zu behandeln sind.
Damit kann das Verfahren nach der Erfindung die bereits
bestehenden Laufstallanlagen nützen, in die nur die Vor
richtungen eingebaut werden müssen, die zur Durchführung
des Verfahrens notwendig sind, wie etwa die genannten
Trennwände.
Wenn die Einheit mit einer Herdengröße von 12-20 Schweinen
festgelegt ist, ist es in der Praxis möglich, eine Lösung
mit den bereits vorhandenen Schweinestall-, Transportfahr
zeug- und Laufstallanlagen zu erreichen, die sehr ähnlichen
oder gleichen Flächenbedarf wie die heute verwendeten
Systeme haben, bei denen jedoch die Lieferung von Schweinen
zum Schlachthof wesentlich flexibler ist und in einer
geringeren Verletzungsrate der Tiere resultiert.
Die Schweine einer Einheit können mit steuerbaren orts
festen Gattern eingegrenzt und mit beweglichen steuerbaren
Gattern getrieben werden. Durch Steuerung der Gatter werden
die Schweine einer Einheit automatisch in einem Bereich
gehalten oder von einem Bereich in einen anderen getrieben,
ohne daß die Gefahr einer Mischung mit Schweinen anderer
Einheiten besteht.
Nachdem die Schweine einer Einheit aus einem Laufstall ge
trieben wurden, können sie in einem Zwischenlaufstall auf
gestallt werden, der vor der Betäubungseinrichtung liegt.
Es ist offenbar leichter, den Zugang von Schweinen in den
Gang auf diese Weise zu regeln, da das Austreiben aus einem
Laufstall weitergehen kann, auch wenn etwa ein Halt an der
Betäubungseinrichtung vorliegt. Auf diese Weise wird auch
das Gedränge verhindert, das sich einstellen kann, wenn
viele Schweine in einen engen Gang eingelassen werden.
Ferner ist es möglich, am blinden Ende des Austreibgangs
eine Sperrplatte anzubringen, ohne daß ein zu starkes
Gedränge von Tieren im Durchgang resultiert. Das bedeutet
u. a., daß die Schweine in die richtige Richtung zum näch
sten Gang getrieben werden und daß sie sich nicht in das
blinde Ende des Gangs verlaufen, aus dem sie nur schwer
auszutreiben sind.
Ferner betrifft die Erfindung ein System zur Aufstallung
von Schweinen. Mit diesem System sollte es möglich sein,
die Schweine in Einheiten zu behandeln, so daß die genann
ten Vorteile wie humane Behandlung der Tiere und damit
einhergehende Verringerung der Anzahl Schlachtkörper mit
Schwartenverletzungen, Blutspritzern und minderer Fleisch
qualität erreicht werden. Es sollte möglich sein, das
System vollständig zu mechanisieren und zu automatisieren,
um eine gleichmäßige Behandlung der Tiere zu erreichen.
Das System ist so ausgelegt, daß es einen Eintreibgang und
einen Austreibgang sowie eine Anzahl von langen Laufställen
aufweist, die zwischen den Gängen nahe beieinander liegen,
wobei jeder Laufstall ein Eingangsgatter und ein Ausgangs
gatter an den Enden sowie ein in Längsrichtung des Lauf
stalls verfahrbares Treibgatter aufweist. Das System ist
gekennzeichnet durch eines oder mehrere ortsfeste Zwischen
gatter, die in jedem Laufstall angeordnet sind und einen
solchen Abstand voneinander, vom Ein- und vom Ausgangsgat
ter aufweisen, daß der Laufstall in mehrere Abschnitte
unterteilt ist.
Die Aufteilung jedes Laufstalls in mehrere kleinere Ab
schnitte verhindert ein Mischen von Schweinen einer Einheit
mit Schweinen anderer Einheiten, ohne daß dadurch die Auf
nahmefähigkeit des Systems wesentlich verringert wird.
Daraus resultiert eine humanere Behandlung der Tiere als in
den heute verwendeten großen Laufställen, in denen Schweine
von verschiedenen angelieferten Gruppen miteinander ge
mischt werden. Die Anzahl von Schlachtkörpern mit Schwar
tenverletzungen, Blutspritzern und minderer Fleischqualität
wird erheblich verringert.
Ferner kann das System in bereits vorhandene Systeme ein
gebaut werden, da es nur darum geht, bestehende Laufställe
in Abschnitte zu unterteilen. Dies ermöglicht eine rasche
Anpassung an alte Laufstalleinrichtungen.
Gemäß der Erfindung sollen die Zwischengatter ortsfest
sein. Dies trägt zur Vereinfachung der Steuersysteme bei,
die sicherstellen, daß die Schweine in den Einheiten von
einander getrennt gehalten werden. Ortsfeste Zwischengatter
rufen nur wenig Angst bei den Schweinen hervor, wenn die
Gatter betätigt werden, und in ihrer Offenstellung können
sie mit den Seitenwänden des Laufstalls mehr oder weniger
bündig sein, so daß die Schweine in den Laufställen sanfter
getrieben werden.
Bestehende Laufstallsysteme mit aus Beton bestehenden Sei
tenwänden können ebenfalls mit zusätzlichen Platten zwi
schen den Gattern versehen werden, wobei die Platten ins
besondere aus einem Werkstoff bestehen, der für die Tiere
angenehmer ist, z. B. glattem Schwarzblech, so daß die Ver
letzungsgefahr geringer ist als im Fall der vorhandenen
rauhen und weißen Betonwände. Auf diese Weise können die
Gatter bündig mit den zusätzlich angebrachten Platten
angeordnet sein.
Die genannte Unterteilung eines Laufstalls in kleinere Ab
schnitte bedeutet auch, daß die Schweine in Laufstallein
richtungen, die an die Erfindung angepaßt wurden, nunmehr
als Herde und nicht als Menge behandelt werden. Dementspre
chend ist eine Ausführungsform der Erfindung dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zwischengatter in einem solchen Ab
stand liegen, daß jeder Abschnitt eines Laufstalls eine
einer Herde entsprechende Anzahl Schweine aufnehmen kann.
Wie vorstehend erwähnt, kann eine Herde unter Schlachthof
bedingungen 12-20 Schweine umfassen. Eine Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ab
schnitt des Laufstalls 12-20 Schweine aufnehmen kann. Der
Laufstall ist hauptsächlich in Abschnitte unterteilt, die
für 15 Schweine ausgelegt sind.
Gemäß einer Ausführungsform des Systems nach der Erfindung
sind 1-5 Zwischengatter in jedem Laufstall vorgesehen, so
daß jeder Laufstall in 2-6 Abschnitte unterteilt ist. Auf
diese Weise sind die Laufställe nur so lang, daß ein ver
fahrbares Treibgatter sämtliche Abschnitte innerhalb einer
annehmbaren Zeit betätigen kann.
In vorteilhafter Ausbildung des Systems nach der Erfindung
sind die Zwischengatter seitlich angeschlagen. Solche Gat
ter führen zu weniger Nervosität unter den Schweinen als
oben angeschlagene Gatter, und sie können so ausgelegt
sein, daß sie den Durchtritt des Treibgatters erlauben,
während dieses sich in seiner Schließstellung befindet.
Daher können die Treibgatter ihre Schließstellung während
des Ein- oder Austreibens der Schweine beibehalten, obwohl
sie eines oder mehrere offene Zwischengatter passieren
müssen.
Die veterinärärztlichen Bestimmungen verlangen, daß für
jedes Schwein in den Schlachthoflaufställen wenigstens
0,5 m2 Bodenfläche vorhanden sein muß. Es wurde gezeigt,
daß die Schweine ohne Schwierigkeiten auf einer kleineren
Fläche zusammengetrieben werden können, wobei für jedes Schwein in
einem Laufstallabschnitt nur 0,4 m2 Bodenfläche vorhanden
ist. Diese Tatsache wird bei einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform genützt, bei der die Zwischengatter in zwei Teile
unterteilt sind. Dabei kann ein Zwischengatter hinter einem
Treibgatter geschlossen werden, nachdem dieses Treibgatter
Schweine in einen Abschnitt des Laufstalls getrieben und
sich so weit in den Abschnitt bewegt hat, daß gerade genü
gend Platz für das zweiteilige Zwischengatter vorhanden
ist, um sich ungehindert am Treibgatter vorbeizubewegen.
Jedes Zwischengatter besteht im wesentlichen aus zwei ge
trennten Gattern, die an ihren jeweiligen Seitenwänden im
Laufstall schwenkbar angeschlagen sind. Diese Konstruktion
ist robust und kann normalerweise dem von den Schweinen
ausgeübten Druck standhalten. "Gatter" im vorliegenden
Zusammenhang bedeutet nicht nur Gatter im herkömmlichen
Sinn, sondern Gatter in Form von Platten, Gitterkonstruk
tionen od. dgl., die den Durchgang durch einen langen Lauf
stall versperren können und mittels Drehung um eine Welle,
Heben oder eine andere Bewegung den Durchgang für die
Schweine wieder freigeben.
Das Treibgatter, das in Längsrichtung des Laufstalls betä
tigbar ist, kann eine Rahmenkonstruktion mit einer Treib
platte und Rädern sein. Den Rädern entsprechende Schienen
sind an oder nahe dem Oberende der Seitenwände des Lauf
stalls vorgesehen. In der Schließstellung sollte der Plat
tenteil des Gatters im wesentlichen den Laufstallquer
schnitt ausfüllen, so daß die Schweine getrieben werden
können, ohne daß die Gefahr besteht, daß sie gequetscht
werden. In der Offenstellung ist der Plattenteil gehoben
oder nach oben geschwenkt, so daß das Treibgatter über die
Schweine im Laufstall bewegt werden kann, ohne sie zu
berühren, oder es den Schweinen ermöglicht, sich im Lauf
stall vorwärtszubewegen.
Die Gatter in dem System nach der Erfindung können manuell
betätigt werden, aber die Verwendung motorisch getriebener
Gatter wird bevorzugt. Diese können entsprechend einem
Programm gesteuert werden, wobei die Zeit in solcher Weise
aufgeteilt ist, daß die Schweine eine gleichmäßige und
ruhige Behandlung erfahren, während der Zeitfaktor an die
Schlachtgeschwindigkeit des Schlachthofs angepaßt ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß eines oder mehrere Gatter motorisch angetrieben und
eine oder mehrere Steuervorrichtungen für die Steuerung
dieser Gatter vorgesehen sind.
Eine Steuervorrichtung kann die Gatter in einem Laufstall,
im Eintreibgang oder im Austreibgang steuern; es ist aber
auch möglich, eine Vorrichtung zu bauen, die den Betrieb
des Gesamtsystems übernimmt und steuert, und zwar von dem
Augenblick, in dem die Schweine entladen werden, bis zu dem
Augenblick, in dem sie in die Betäubungseinrichtung einge
lassen werden.
Der Eintreibgang und der Austreibgang können mit mechani
schen Vorrichtungen versehen sein, die die Trennung der
Schweineeinheiten automatisch vornehmen und die Tiere im
System vorwärtstreiben. Geeignete Zwischengatter, Hebe
gatter und Lauf/Hebegatter werden verwendet, die vom glei
chen Typ wie die in den Laufställen des Systems verwendeten
Gatter sind. Auf diese Weise können die Tiere vom Augen
blick des Verlassens des Transportfahrzeugs bis zum Ein
tritt in die Betäubungseinrichtung als Einheit getrennt
gehalten werden.
Bei einem vereinfachten System sind die genannten mechani
schen Vorrichtungen in den Laufställen vorgesehen, während
das Treiben und eventuell das Trennen mehr oder weniger
manuell mit üblichen Mitteln wie Treibbrettern durchgeführt
werden.
Ein Zwischen-Laufstall kann hinter dem Austreibgang und vor
der Betäubungseinrichtung vorgesehen sein, der durch steu
erbare ortsfeste Gatter und/oder bewegliche steuerbare Gat
ter begrenzt und/oder betätigt werden kann. Durch Anwendung
dieser Ausführungsform wird ein Zusammendrängen der Schwei
ne z. B. im Fall eines Aufenthalts an der Betäubungsein
richtung verhindert. Außerdem ist es leichter, die Tiere in
Richtung des Gangs zu leiten, da das blinde Ende des Aus
treibgangs mit einem Gatter verschlossen sein kann.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein System zum Aufstallen von 450 Schweinen;
und
Fig. 2 eine Perspektivansicht eines Laufstalls des
Systems.
Das System umfaßt zehn lange Laufställe 1, die paarweise
mit zwischen den Paaren verlaufenden Beschaugängen 2 ange
ordnet sind. Die Laufställe können in bereits vorhandenen
Systemen vorgesehen sein. Jeder Laufstall ist durch zwei
Gruppen von Zwischengattern 4 in drei Abschnitte 3 a, 3 b und
3 c unterteilt. An den Seitenwänden der Laufställe sind
beispielsweise glatte Stahl- oder Kunststoffplatten befe
stigt. Jeder Abschnitt hat eine Innenabmessung von ca.
1,6×4,7 m, so daß ausreichend Raum für die Aufstallung
von 15 Schweinen vorhanden ist. In den Scharnieren der
Zwischengatter sind Druckluftzylinder 20 (Fig. 2) ange
ordnet, die die Gatter um 90° schwenken können, so daß sie
sich entweder öffnen und den Durchtritt von einem Abschnitt
des Laufstalls in den nächsten freigeben oder diesen bloc
kieren. In der Offenstellung sind die Gatter in Nischen
eingefahren, die beim Einbau der Platten an den Seitenwän
den 5 der Laufställe gebildet wurden.
Am Eingangsende jedes Laufstalls befindet sich ein manuell
betätigbares Schwinggatter 6, das in seiner Schließstellung
verhindert, daß die in einem Laufstall befindlichen Tiere
in einen Eintreibgang 7 gelangen. In seiner Offenstellung
blockiert das Schwinggatter den Durchtritt durch den Ein
treibgang, und die vorwärtsgetriebenen Schweine werden in
den zugeordneten Laufstall geleitet.
Am Ausgangsende jedes Laufstalls befindet sich ein orts
festes Hebegatter 8, das mit Hilfe eines Motors eine Platte
hebt bzw. senkt, die in ihrer untersten Stellung die Tiere
im Laufstall daran hindert, aus dem Laufstall in einen
Austreibgang 9 am Ende des Laufstalls zu laufen.
Ferner ist in jedem Laufstall ein Lauf/Hebegatter 10 vorge
sehen, das über die Gesamtlänge des Laufstalls verfahrbar
ist. Das Gatter weist ein Laufwerk auf, dessen angetriebene
Räder auf Schienen 21 laufen, die an der Oberseite der
Seitenwände des Laufstalls angeordnet sind. Das Gatter
weist ferner eine Platte auf, die durch einen Motor oder
einen Druckluftzylinder heb- und senkbar ist, so daß sie
den Durchgang durch den Laufstall entweder blockiert oder
die Schweine darunter durchlaufen läßt.
In der unteren Stellung kann das Gatter die geöffneten
Zwischengatter passieren. Das Gatter 10 dient als mechani
sches Treibbrett, wenn es in seiner Schließstellung im
Laufstall vom Laufwerk vorwärtsbewegt wird.
In den Seitenwänden der Laufställe können einige manuell
betätigbare Seitengatter vorgesehen sein, die in die Be
schaugänge führen und durch die kranke Tiere in Spezial
ställe geführt werden können.
Der Austreibgang 9 öffnet sich in einen Halbkreis 11, der
in einen Sammelgang 12 führt. Dieser endet wiederum in
einem Doppeltreibgang 13, in dem die Schweine hinterein
ander geordnet werden, bevor sie in einer Betäubungsein
richtung eingeschlossen und betäubt werden.
Der Treibgang 9 wird von einem Lauf/Hebegatter 14 betätigt,
das den in den Laufställen 1 angeordneten Lauf/Hebegattern
entspricht. Ferner ist eine Leitplatte 15 vorgesehen, die
an den Seiten des Treibgangs 9 festlegbar ist. Dies ver
hindert, daß Schweine in einem offenen Laufstall zum blin
den Ende des Austreibgangs 9 laufen.
Ein entsprechendes Lauf/Hebegatter 16 ist für den Betrieb
des Halbkreises 11 vorgesehen. Ein drittes Lauf/Hebegatter
17 ist im Sammelgang 12 vorgesehen, um die Schweine in
Richtung zum Doppeltreibgang 13 zu treiben.
Ferner ist ein Steuersystem vorgesehen, dessen Funktions
weise aus der folgenden Erläuterung der Anwendung des Sy
stems ersichtlich ist.
Schweine werden zum Schlachthof in Fahrzeugen transpor
tiert, die Platz für z. B. 45 Tiere haben. Um die Tiere aus
verschiedenen Ställen oder von verschiedenen Züchtern von
einander getrennt zu halten, kann das Fahrzeug z. B. in
drei Bereiche unterteilt sein, deren jeder Platz für 15
Tiere hat.
Nachdem das Fahrzeug zur Entladeplattform des Schlachthofs
gefahren ist, werden die Tiere aus einem Bereich manuell in
den Eintreibgang 7 getrieben. Wenn das Fahrzeug nicht in
Bereiche unterteilt ist, wird eine Herde von 15 Tieren in
den Eintreibgang 7 getrieben. Die Tiere werden von dem
offenen Schwinggatter 6 in den jeweiligen Laufstall 1 ge
trieben, in dem das Lauf/Hebegatter 9 und die Zwischengat
ter 4 geöffnet sind. Wenn die Tiere den Laufstall betreten
haben, wird das Gatter 6 geschlossen, und der Eintreib-
Bediener drückt einen Knopf, der das automatische Füllen
des Laufstallabschnitts einleitet.
Das Hebegatter 10 schließt sich in seiner hinteren Lage im
Laufstall und bewegt sich dann langsam im Laufstall vor
wärts, so daß die Schweine zum entferntesten Abschnitt des
Laufstalls getrieben werden. Die Geschwindigkeit des Gat
ters liegt z. B. bei 30 cm/s. Im Abschnitt 3 a hält das Gat
ter in einer Lage unmittelbar vor den offenen Zwischengat
tern an, und diese werden automatisch geschlossen.
Die Platte im Lauf/Hebegatter 10 wird in ihre Hebelage ge
bracht, so daß der gesamte Laufstallabschnitt 3 a für die
Schweine offen bleibt. Dann kehrt das Lauf/Hebegatter 10 in
seine hinterste Stellung am Gatter 6 zurück.
Während der Abschnitt 3 a gefüllt wurde, wurde eine neue
Herde Tiere manuell in den Eintreibgang 7 getrieben. Sobald
das letzte Tier sich im Laufstall 1 befindet, wird das
Gatter 6 geschlossen, so daß das Lauf/Hebegatter sich
schließt und dann im Laufstall vorwärtsfährt und dabei die
Tiere vor sich her treibt. Wenn das Lauf/Hebegatter die
Lage unmittelbar vor den offenen Zwischengattern erreicht
hat, hält es an, und die Zwischengatter werden automatisch
geschlossen. Die Platte des Lauf/Hebegatters wird gehoben.
Nun befindet sich eine zweite Herde im Laufstallabschnitt
3 b. Das Lauf/Hebegatter wird vorwärts in die Stellung
bewegt, die oben in Fig. 1 gezeigt ist.
Inzwischen ist eine neue Herde von z. B. 15 Tieren von der
Entladeplattform in den Eintreibgang 7 getrieben worden.
Wenn sich die Tiere im Laufstallabschnitt 3 c befinden, wird
das Gatter 6 geschlossen. Der Laufstall ist nunmehr mit
Tieren gefüllt; der Bediener zeigt dies dem Steuersystem
und den Bedienern, die den Laufstall leeren sollen, durch
ein mit einem Knopf ausgelöstes Signal an.
Der Eintreiber kann weitermachen und den nächsten Laufstall
füllen, ohne überlegen zu müssen, was in dem gerade gefüll
ten Laufstall weiter geschieht.
Es wird angestrebt, Transportfahrzeuge zu verwenden, die in
feste Einheiten entsprechend der Größe des Raums im Lauf
stall unterteilt sind. Wenn ein Fahrzeug ankommt, das aus
irgendeinem Grund nicht in der vorgeschriebenen Weise in
Abschnitte unterteilt ist und z. B. 25 Tiere je Raum auf
dem Fahrzeug transportiert, können die ersten 15 Tiere im
vorderen Laufstallabschnitt und die nächsten 10 Tiere im
Mittenabschnitt untergebracht werden. Tiere aus einem
darauffolgenden Transportfahrzeug oder einem Raum desselben
werden dann im letzten Abschnitt untergebracht.
Auf diese Weise werden die Laufställe gefüllt, wobei die
gelieferten Tiere herdenweise in einen Laufstallabschnitt
geleitet werden und Tiere von verschiedenen angelieferten
Gruppen während des Eintreibens und Aufstallens nicht mit
einander vermischt werden. Das bedeutet, daß jeder Ab
schnitt sämtliche Tiere einer angelieferten Gruppe oder
eine Anzahl Tiere entsprechend einer Herde aus einer ange
lieferten Gruppe, jedoch keine Tiere von verschiedenen an
gelieferten Gruppen aufnimmt.
So wird die Bildung von Herden, die während des Transports
zum Schlachthof oder vorher erfolgt ist, während des Ein
treib- und Aufstallvorgangs aufrechterhalten, oder eine
transportierte Menge Schweine wird aufgeteilt und in klei
nen Partien behandelt, die die Bildung von Herden in den
Laufstallabschnitten unterstützen.
Wenn Schweine geschlachtet werden sollen, drückt ein Be
diener zum Leeren eines Laufstalls einen Knopf, durch den
der automatische Entleerungsvorgang gestartet wird. Das
Gatter 16 ist als Verlängerung einer der Seitenwände des zu
leerenden Laufstalls angeordnet und an den Seiten des Gangs
9 festgelegt. Das Lauf/Hebegatter 14 fährt in eine Stellung
unmittelbar vor dem Gatter 16 und wird geschlossen. Das
Steuersystem aktiviert den Motor, der das Hebegatter 8 des
Laufstalls öffnet. Die Schweine im Laufstallabschnitt 3 a
können nunmehr in den Gang 9 laufen.
Das Lauf/Hebegatter 10 des Laufstalls wird automatisch ge
schlossen und fährt aus der Startlage vor den geschlossenen
Zwischengattern in die Endlage am Hebegatter 8. Während
dieser langsamen Bewegung des Gatters werden die Tiere aus
dem Laufstallabschnitt in den Gang 9 getrieben.
Die Zwischengatter 4 zwischen den Abschnitten 3 a und 3 b
werden während der Vorwärtsbewegung des Lauf/Hebegatters im
Laufstallabschnitt 3 a geöffnet.
Sobald das Lauf/Hebegatter 10 in seiner Lage am Hebegatter
8 anhält, schaltet das automatische System den Motor im
Lauf/Hebegatter 14 ein. Dieses treibt die Schweine im Gang
9 vorwärts. Das Lauf/Hebegatter 16 befindet sich am Ende
des Gangs 9 in seiner Offenstellung, so daß die Tiere in
den Halbkreisabschnitt 11 getrieben werden. Wenn sämtliche
Tiere in den Halbkreisabschnitt 11 getrieben sind, wird das
Gatter 16 geschlossen. Das Lauf/Hebegatter 14 wird automa
tisch geöffnet und kehrt in seine Startstellung zurück,
während das Gatter 16 im Halbkreisabschnitt 11 weiterläuft.
Im Sammelgang 12 wird der Treibvorgang von dem Lauf/Hebe
gatter 17 übernommen, das hinter den eingetriebenen Tieren
geschlossen wird und sie in Richtung zum Doppelgang 13 vor
wärtstreibt. Das Lauf/Hebegatter 16 kehrt in seine Aus
gangslage zurück und wird geöffnet, so daß es zur Aufnahme
von Tieren aus einem anderen Laufstallabschnitt bereit ist.
Das Austreiben von Tieren aus dem Laufstallabschnitt 3 b
beginnt, sobald das Lauf/Hebegatter 14 den Ausgang des
Laufstalls bei seiner Vorwärtstreibbewegung in Richtung zum
Halbkreisabschnitt 11 passiert hat. Das Lauf/Hebegatter 10
wird geöffnet und rückwärts in eine Lage unmittelbar vor
den geschlossenen Zwischengattern 4 zwischen den Laufstall
abschnitten 3 b und 3 c verfahren. Nachdem das Lauf/Hebe
gatter 9 automatisch geschlossen wurde, wird der Motor des
Gatters eingeschaltet, so daß das Gatter eine Vorwärtsbe
wegung in den Laufstall ausführt und die Schweineherde vor
sich her in den Gang 9 treibt. Die Zwischengatter werden
hinter dem Lauf/Hebegatter geöffnet.
Wenn das Lauf/Hebegatter 10 eine Stellung unmittelbar am
Gang 9 erreicht hat, kann das Lauf/Hebegatter 14 das Trei
ben übernehmen. Es fährt vorwärts und treibt die Schweine
in den Halbkreisabschnitt 11. Hier und im Sammelgang 12
erfolgt das Treiben in der gleichen Weise, wie in Verbin
dung mit der Herde aus Abschnitt 3 a erläutert wurde.
Sobald das Lauf/Hebegatter 14 während seiner Bewegung zum
Halbkreisabschnitt den Ausgang des Laufstalls passiert hat,
sorgt das automatische System dafür, daß das Lauf/Hebegat
ter 10 geöffnet wird. Dieses wird zurück in eine Stellung
unmittelbar vor dem Schwinggatter 6 verfahren und geschlos
sen. Der Motor des Gatters wird eingeschaltet, so daß es
sich im Laufstall vorwärtsbewegt. Die Schweine im Abschnitt
3 c werden aus dem Laufstall in den Gang 9 getrieben.
Wenn sich das Lauf/Hebegatter 10 in seiner vorderen Stel
lung am Gang 9 befindet, wird das Lauf/Hebegatter 14 aus
seiner Stellung zum Gatter 16 bewegt. Die Schweine aus dem
Abschnitt 3 c werden in Richtung zum Halbkreisabschnitt 11
und dann in den Gang 12 in der bereits beschriebenen Weise
getrieben.
Sobald das Lauf/Hebegatter 14 bei seiner Bewegung zum Halb
kreisabschnitt 11 den Ausgang des Laufstalls passiert hat,
wird das Lauf/Hebegatter 10 geöffnet und in seine Ausgangs
stellung am Schwinggatter 6 zurückgefahren. Das Hebegatter
8 wird geschlossen. Damit ist das Austreiben beendet, und
das Steuersystem kann dies dem Bediener anzeigen, so daß er
erforderlichenfalls das Leeren eines neuen Laufstalls be
ginnen kann. Das Ende-Signal wird gleichzeitig zum Bedien
pult des Eintreib-Bedieners übermittelt, wo es automatisch
mittels einer Leuchte od. dgl. anzeigt, daß der Laufstall
nunmehr leer ist.
So können der Eintreib- und der Austreib-Bediener unabhän
gig voneinander arbeiten. Der Eintreib-Bediener kann die
Schweine übernehmen, sobald sie an der Entladeplattform
angeliefert werden, während der Austreib-Bediener davon
unabhängig die Schweine mit der Geschwindigkeit der
Schlachtstraße unter Berücksichtigung von Arbeitsunterbre
chungen, Aufenthalten u. dgl der Betäubungseinrichtung
zuführen kann.
Es ist zu beachten, daß eine Schweineherde, die ausgetrie
ben wird, nicht unbedingt von der nachfolgenden Herde ge
trennt gehalten werden muß, wie dies oben beschrieben wur
de. Beispielsweise können die Tiere aus einem ganzen Lauf
stall ausgetrieben werden, indem das Hebegatter 4 und die
Zwischengatter 4 geöffnet werden, so daß die Tiere gemein
sam aus dem Laufstall durch das Lauf/Hebegatter 10 ausge
trieben werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Tiere in Herden,
deren Größe einem Laufstallabschnitt entspricht, getrennt
zu halten, bis sie den Gang 12 erreichen. Hier ist ausrei
chend Platz für Tiere aus mehreren Abschnitten. Jeder Lauf
stall kann mehr als drei Abschnitte haben. Die Arbeitsab
läufe für den ersten und den letzten Abschnitt sind dann
die gleichen, die oben in Verbindung mit dem Füllen und
Leeren der Abschnitte 3 a und 3 c erläutert wurden, während
der Ablauf für jeden Zwischenabschnitt dem Ablauf ent
spricht, der in Verbindung mit dem Abschnitt 3 b erläutert
wurde.
Es können mehr als die zehn gezeigten Laufställe vorgesehen
sein. Wenn z. B. eine Laufstallkapazität von 900 Tieren
benötigt wird, können 20 Laufställe der gezeigten Größe
nebeneinander angeordnet sein.
Erforderlichenfalls kann das Eintreiben in den Laufstall
auch automatisch anstatt manuell erfolgen. Zu diesem Zweck
können z. B. Gatter verwendet werden, die ähnlich wie die
Gatter im oben beschriebenen Austreibsystem ausgelegt sind.
Claims (13)
1. Verfahren zum Behandeln von Schweinen in Schlachthöfen,
wobei die Schweine einer angelieferten Gruppe vom Trans
portfahrzeug entladen, in Laufställe getrieben und aufge
stallt werden, wonach sie aus den Laufställen und zu einer
Betäubungseinrichtung getrieben werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweine einer angelieferten Gruppe oder eines
Teils derselben während einer oder mehrerer der genannten
Behandlungsstufen als gesonderte Einheit behandelt werden,
wobei Schweine einer Einheit nicht mit Schweinen anderer
Einheiten gemischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede gesonderte Einheit eine Anzahl Schweine entspre
chend einer Herde umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verwendeten Einheiten 12-20 Schweine in jeder Herde
umfassen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung der Schweine in Einheiten durch eine
oder mehrere Steuervorrichtungen gesteuert wird und daß die
Steuervorrichtungen die Bewegung mechanischer Mittel
steuern, die zur Eingrenzung und/oder zum Treiben der
Schweine als Einheit vorgesehen sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Aufstallungsräume verwendet werden, deren Fläche der
Größe der Einheit entspricht, die in Verbindung mit dem
Transport und dem Aufstallen der Schweine festgelegt ist,
und zwar bevorzugt derart, daß jeder Laufstall durch Trenn
wände in mehrere Laufstallabschnitte unterteilt ist und
jeder Abschnitt einen der festgelegten Einheitsgröße ent
sprechenden Aufstallungsraum bildet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweine einer Einheit von steuerbaren ortsfesten
Gattern eingegrenzt und von beweglichen steuerbaren Gattern
getrieben werden.
7. System zum Aufstallen von Schweinen, mit einem Eintreib
gang (7) und einem Austreibgang (9) sowie mehreren zwischen
diesen Gängen liegenden langen Laufställen (1), die neben
einander angeordnet sind und die an den Enden ein Eingangs
gatter (6) und ein Ausgangsgatter (8) sowie ein in Längs
richtung des Laufstalls verfahrbares Treibgatter (10) auf
weisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Laufstall eines oder mehrere ortsfeste Zwi
schengatter (4) angeordnet sind, die in solchem Abstand
voneinander, vom Eingangsgatter (6) und vom Ausgangsgatter
(8) liegen, daß der Laufstall in mehrere Abschnitte (3 a,
3 b, 3 c) unterteilt ist.
8. System nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischengatter (4) so voneinander beabstandet sind,
daß jeder Abschnitt (3 a, 3 b, 3 c) eines Laufstalls eine
einer Herde entsprechende Anzahl Schweine aufnimmt.
9. System nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Abschnitt des Laufstalls 12-20 Schweine aufnimmt.
10. System nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Laufstall (1) 1-5 Zwischengatter (4) ange
ordnet sind, die jeden Laufstall in 2-6 Abschnitte (3 a, 3 b,
3 c) unterteilen.
11. System nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischengatter (4) seitlich angeschlagen und bevor
zugt zweiteilig ausgeführt sind.
12. System nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Zwischengatter (4) aus zwei gesonderten Gattern
besteht, die jeweils an ihrer eigenen Seitenwand im Lauf
stall angeschlagen sind.
13. System nach einem der Ansprüche 7-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eines oder mehrere Gatter (4, 8, 10, 14, 16, 17) moto
risch angetrieben ist/sind und daß eine oder mehrere
Steuervorrichtungen für die Steuerung dieser Gatter vorge
sehen ist/sind.
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