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Anlage zur Beschickung und Entleerung eines Kühltunnels Die Erfindung
betrifft eine Anlage zur Beschikkung und Entleerung eines Kühltunnels sowie eines
anschließenden Abgaberaumes, insbesondere in Schlachthöfen.
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Es ist bekannt, daß beispielsweise die Tierhälften bzw. Tierviertel
aus den bereits vollmechanisierten Schlachthallen in die Kühlhalle oder den Kühltunnel
an Rohr-, Flach- oder Hochbahnen meistens noch von Hand eingeschoben werden. Auch
die Entleerung der Kühlhalle und der Transport des Fleisches zum Versand erfolgte
bisher von Hand. Außer den erforderlichen Arbeitskräften ist der Kraftaufwand beim
Schieben der an den Transporthaken aufgehängten Tiere erheblich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zu schaffen,
bei der die Beschickung und Entleerung der Kühlhalle bzw. Kühltunnel sowie des Abgaberaumes
mechanisiert vorgenommen wird. Die gesamte Anlage soll von einer zentralen Stelle
leicht steuerbar sein und eine teilweise Entleerung bzw.
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Beschickung zulassen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der eine dem
Abgaberaum zugeordnete Kettentrieb im Gegensatz zu dem anderen - in der Kühlzelle
verlegten - Kettentrieb in seiner Umlaufrichtung umkehrbar und nur zur Hälfte seines
Kettenstranges mit schwenkbaren Mitnehmern versehen ist, die beim Rücklauf ausweichen,
d.h., die Mitnehmer des im Abgaberaum verlegten Kettentriebes gleiten beim Rückwärtslauf
über die Transporthaken; dabei ist ferner der Abstand der Mitnehmer voneinander
bei beiden Kettentrieben der gleiche. Weiterhin ist vor dem im Kühltunnel angeordneten
Kettentrieb ein Kontakt angebracht, der mit dem Antrieb dieses Kettentriebes und
einer Schalteinrichtung in Verbindung steht. Wird der Kontakt betätigt, so schaltet
er den Antrieb des Kettentriebes ein; nach Zurücklegen einer Wegstrecke, die dem
Abstand der Mitnehmer voneinander entspricht, wird der Antrieb durch die Schalteinrichtung
ausgeschaltet.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß der im Abgaberaum angeordnete
Kettentrieb quer verfahrbar und in Fahrtrichtung reversierbar verlegt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine Anlage im Längsschnitt, F
i g. 2 eine Draufsicht ohne Kettentriebe, Fig.3 bis 10 die verschiedenen Stellungen
des reversierbaren Kettentriebes im Abgaberaum bei der Beschickung, Lagerung, teilweisen
Entleerung, Zuförderung und restlichen Entleerung.
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Je eine abwärts geneigte Weiche4 und eine anschließende Abgleitstrecke
10 verbinden die aus der Schlachthalle führende Hängebahn 2 mit den einzelnen, durch
die nebeneinanderliegenden Kühltunnel 1 und den Abgaberaum 5 verlegten Fördergleitbahnen
6. In jedem der Kühltunnel 1, 1' ist über der Fördergleitbahn 6 ein endloser, mit
festen Mitnehmern 7 versehener Kettentrieb 8 angeordnet, der über einen in der Abgleitstrecke
10 der Fördergleitbahnen 6 eingebauten Kontakt 11 und eine nicht dargestellte elektrische
Schalteinrichtung gesteuert wird.
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Der Kettentrieb 8 ist so verlegt, daß zwischen seinem Ober- und Untertrum
die Kühltunneldecke 12 zu liegen kommt. Beide Türen 13, 14 des Kühltunnels sind
in bekannter Weise so miteinander verriegelt, daß immer nur eine Tür geöffnet werden
kann. So ist beispielsweise während der Beschickung des Kühltunnels 1 nur die Zugangstür
13 geöffnet (F i g. 2).
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Vor der geschlossenen Ausgangstür 14 ist ein Endschalter 9 angeordnet,
der mit der elektrisch gesteuerten Weiche 4 und dem Kettenantrieb in Verbindung
steht.
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Am Ende des Kühltunnels 1 und des Kettentriebes 8 ist die Fördergleitbahn
6 mit einer weiteren Abgleitstrecke 10' versehen, die in den Abgaberaum 5 führt.
In diesem ist über der Fördergleitbahn 6 ein in seiner Umlaufrichtung umkehrbarer
Kettentrieb 16 verlegt, der auf zwei rechtwinklig zur Fördergleitbahn 6 verlegten
Fahrschienen 15 quer verfahrbar und in Fahrtrichtung reversierbar ist. Außerdem
ist der in seiner Umlaufrichtung umkehrbare Kettentrieb 16 nur auf der Hälfte seines
Kettenstranges 18 mit schwenkbaren Mitnehmern 17 ausgerüstet, die beim Rücklauf
ausweichend über die Transporthaken 3 hinweggleiten können. Diese Mitnehmer 17 sind
so ausgebildet, daß sie in Förderrichtung des Kettentrieb es 16 die Transporthaken
3 erfassen und weiterfördern,
während sie beim Rückwärtslauf des
Förderers 16 über die auf der Fördergleitbahn 6 hängenden Transporthaken 3 gleiten.
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Beide Kettentriebe 8, 16 haben die gleiche Fördergeschwindigkeit,
Weiterhin sind die Mitnehmer 7, 17 im gleichen Abstand voneinander angeordnet.
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Bei der Beschickung des Kühltunnels 1 gleitet der auf der Hängebahn
2 ankommende, mit einer Tierhälfte belastete Transporthaken 3 über die Weiche 4
und die Abgleitstrecke 10 auf die Fördergleitbahn 6 in den Kühltunnel 1. Dabei betätigt
der Transporthaken 3 den in der Abgleitstrecke 10 eingebauten Kontakt 11, der den
Kettentrieb 8 in Betrieb setzt.
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Der Kettentrieb erfaßt den Transporthaken 3 mit einem seiner Mitnehmer
7. Nach Zurücklegen einer bestimmten Förderstrecke, d. h. etwa nach einem Förderweg
von 0,3 m, wird der Kettentrieb 8 durch eine elektrische Schalteinrichtung außer
Betrieb gesetzt. Erst wenn der folgende Transporthaken 3 den Kontakt 11 passiert,
wird der Kettentrieb 8 wieder in Betrieb gesetzt. Der folgende Mitnehmer 7' erfaßt
den nächsten Transporthaken 3 und transportiert nun die Transporthaken 3 um weitere
0,3 m in den Kühltunnel. Dies wird so lange fortgesetzt, bis der Kühltunnel 1 beschickt
ist und der vorderste Transporthaken 3 den Endschalter9 betätigt hat. Der Endschalter
9 setzt den Kettentrieb 8 außer Betrieb und hebt die Weiche 4 von der Hängebahn
2, so daß alle weiteren von der Hängebahn zugeförderten Transporthaken 3 in einen
der nächsten Kühltunnel 1' eingewiesen werden.
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Soll der Kühltunnel 1 entleert werden, so werden nach Öffnen der
Ausgangstür 14 die Kettentriebe 8, 16 in Betrieb gesetzt, und zwar so lange, bis
der Kühltunnel 1 entleert ist. Dabei wird der über die Abgleitstrecke 10' gleitende
Transporthaken 3 von einem Mitnehmerl7 des Kettentriebes 16 erfaßt und auf der Fördergleitbahn
6 in den Abgaberaum 5 gefördert. Der nächste Transporthaken 3 wird durch den folgenden
Mitnehmerl7 erfaßt usw. Nach der Fntleerung des Kühltunnels 1 sind sämtliche aus
demselben geförderten belasteten Transporthaken 3 von den einzelnen Mitnehmern 17
des Kettentriebes 16 übernommen (F i g. 4). Die Ausgangstür 14 wird geschlossen,
und der Kühltunnel 1 kann neu beschickt werden.
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Bei Abgabe eines Teiles der auf der Fördergleitbahn 6 in dem Abgaberaum
5 befindlichen Tierstücke, beispielsweise der Hälfte, wird der Kettentrieb 16 in
Betrieb gesetzt, und zwar so lange, bis die gewünschte Anzahl abzugebender Tierstücke
von den Mitnehmern 17 freigegeben wurde (F i g. 5). An der Abgabestelle 20 des Kettentriebes
16 ist die Fördergleitbahn 6 mit einer weiteren Abgleitstrecke 10" versehen, die
entweder bis zu einem Waggon oder sonstigen Fahrzeug verlegt ist bzw. die Transporthaken
3 auf eine weitere, nicht dargestellte Fördereinrichtung abgibt. Der Restposten
verbleibt so lange auf der Fördergleitbahn 6 (Fig. 6), bis der Kettentrieb 16 zur
restlichen Entleerung wieder eingeschaltet wird.
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Soll eine teilweise gefüllte Fördergleitbahn 6 im Abgaberaum 5 nachgefüllt
werden, so wird der Ket-
tentrieb 16 so lange auf Rückwärtsgang. geschaltet (F i
g. 7), bis dessen vorderster Mitnehmer 17 in die Ausgangsstellung (Fig.1) zurückgekehrt
ist. Dabei gleiten die Mitnehmer 17 über die auf der Fördergleitbahn 6 hängenden
Transporthaken 3 hinweg.
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Durch Einschalten des Kettentriebes 8 werden weitere Fleischstücke
aus dem Kühltunnel 1 gefördert und durch den inzwischen auf Vorwärtsgang geschalteten
Kettentrieb 16 übernommen (F i g. 8), und zwar so lange, bis die Fördergleitbahn
des Abgaberaumes 5 aufgefüllt ist.
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Nach Abschalten beider Kettentriebe 8, 16 wird der Kettenförderer
16 erneut auf Rückwärtsgang geschaltet (Fig. 9), so daß die Mitnehmer 17 vor die
jeweiligen zugeordneten Transporthaken 3 zu liegen kommen. In dieser Stellung kann
der Kettenförder 16 wahlweise zum Teil oder gemäß Fig. 10 durch Einschalten des
Vorwärtsganges ganz entleert werden.
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Ist das Fleisch von der einen Fördergleitbahn 6 des Abgaberaumes
5 verladen, so wird der Ketten förderer 16 auf winklig zur Fördergleitbahn verlegten
Fahrschienen 15 über die nächste zu besehickend; oder zu entleerende Fördergleitbahn
6' verfahren, Vor dem Verfahren des Kettenförderers 16 werden die Mitnehmer 17 durch
Rückwärtslauf des Kettenstranges 18 in ihre Ausgangsstellung (Fig. 3) gebracht.