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Verfahren und Vorrichtung zur drahtlosen Peilung. Die Erfindung bezieht
sich auf drahtlose Peileinrichtungen und bezweckt, eine genaue Richtungsfeststellung
zu ermöglichen, während zugleich der Empfangsapparat die Fähigkeit behält, empfangene
Signale wahrnehmbar zu machen.
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Die Erfindung besteht wesentlich aus der Verbindung eines Richtempfängers
mit einem unigerichteten, wobei die Empfangsstärke des Richtempfängers so bemessen
ist, daß die Stärke der beobachteten Zeichen noch über der Grenze guter Wahrnehmbarkeit
liegt, wenn für den Richtempfänger die Nullstellung für den Empfang aufgefunden
ist. Im einzelnen besteht die Erfindung darin, in einem Empfänger ein Zeichen gleichbleibender
Stärke einem von dem Richtempfänger herrührenden Zeichen veränderlicher Stärke zu
überlagern, wobei die Einrichtung so getroffen ist, daß die Wirkung des ersten der
des zweiten zugefügt oder von ihr abgezogen werden kann. Dadurch ist es möglich,
die Stellung des Richtempfängers zu bestimmen, in der er für die von irgendeiner
gegebenen Richtung einfallenden Wellen unempfindlich lest. _ Zur besseren Erläuterung
zeigen die Abbildungen Schemata und Schaltungen von Ausführungsformen der Erfindung,
und zwar zeigen Abb. i, z und 3 die Signalstärken in Abhängigkeit von den Einstellwinkeln
des Richtempfängers, und Abb. q. bis 8 zeigeriAusführungsformen der Erfindung. Wenn
Nullmethoden zurPeilung angewandt werden, z. B. die von B e 11 i n i & T o s
i oder das Verfahren mit einer einfachen Drehspule oder ähnliche, so hat die Kurve
der in der Peilspule von den einfallenden Wellen erzeugten elektromotorischen Kraft
in Abhängigkeit vom Einstellwinkel die Form nach Abb. i, in welcher A-B den Wert
der E. M. K. angibt und 0-C die Richtung der Spule. Die tatsächlich beobachtete
Größe ist aber die Schallstärke im Hörer, und diese ergibt in Abhängigkeit von der
Spuleneinstellung die Kurve nach Abb. z. Wenn nun eine Anordnung, die ein Zeichen
unveränderlicher Stärke hervorruft, wie ein gewöhnlicher Luftdraht oder eine Rahmenantenne
mit einer Anordnung vereinigt wird, die ein gemäß Abb. i zwischen einem Höchstwert
und einem Kleinstwert schwankendes Zeichen ergibt, -so wird die aus der Vereinigung
hervorgehende E. M. K., die die in Abb.3 dargestellte Form annehmen, in der der
Einfallwinkel des gerichteten Zeichens und die E. M. K. längs der Abszisse
0-A bzw. der Ordinate 0-B aufgetragen sind. Die Gerade C-D stellt
die gleichbleibende, von dem ungerichteten Empfänger hervorgebrachte E. M. K. dar;
die Kurve P-O-R-S-T zeigt die vom Richtempfänger herrührende E. M. K., die Kurve
P-U-R-Tl-T zeigt - die bei Umkehrung der Anordnung sich ergebende h. M. K. Wenn
die Wirkung der gleichbleibenden E. M. K. und der vom Richtempfänger
erzeugten
E. M. K. in dem Empfänger vereinigt werden, so wird die aus der Kurve C-D und der
Kurve P-O-R-S-T sich ergebende E. M. K. von der Kurve F-_A,1-K dargestellt und die
von der Kurve C-D und der Kurve P-Z'-R-S-T herrührende E. M. K. von der Kurve L-M-N
dargestellt. Die Kurven F-II-K und L -M-N schneiden sich bei ?1l, d. h. bei
einem Einstellwinkel, der mit dem Winkel der Nulleinstellung der elektromotorischen
Kraft zusammenfallen würde, wenn der Richtempfänger ohne Beeinflussung durch den
gewöhnlichen urgerichteten Empfänger benutzt werden würde. Es ist daher möglich,
die Nullstellung der richtfähigen Spule zu finden, während das Signal hörbar bleibt.
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In Abb. 4. ist eine Spule i, die drehbar angeordnet ist und als richtfähiger
Luftleiter dient, über einen Umschalter 3, der die Verbindung umzukehren gestattet,
mit einem Abstimmungskondensatord. verbunden. EineLuftspule 2 dient zur Erzeugung
der Zeichen unveränderlicher Stärke und ist so eingerichtet, daß der sich ergehende
Kleinstwert des Zeichens eine Stärke hat, die das Zeichen leicht wahrnehmbar macht.
Der Empfänger oder Verstärker liegt, wie bei X angedeutet, dein Abstimmungskondensator
des Luftleiters in der üblichen Weise parallel.
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Um auf der Empfangsstation die Einfallrichtung ankommender Wellen
zu bestimmen, wird die Spule i gedreht und dabei in kleinen, gleichen Winkelabständen
der Umschalter umgelegt, und das Ergebnis dieser Unischaltungen wird ini Zeichengel-er,
z. B. also im Telephon, beobachtet. Wenn die Spule i in solche Stellung gelangt
ist, daß kein Stärkenunterschied zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeichen beim
Umlegen des Schalters 3 wahrnehmbar ist, wird die Lage der Achse der Spule i vermerkt,
und diese Richtung ergibt die Fortpflanzungsrichtung der empfangenen Wellen.
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Nach Abb. 5 bilden zwei zueinander senkrechte Luftspulen 2 und 5 die
das gleich bleibende Zeichen erzeugende Vorrichtung; sie sind miteinander in Reihe
geschaltet, und ein handbetätigter Umschalter 6 ist angeordnet, damit man bei jeder
Wellenrichtung ein unveränderliches Zeichen erhält.
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Abb.6 zeigt eine Abänderung der Schaltung nach Abb.5. Dabei besteht
zwischen den Spulen 2 und 5 für das unveränderliche Zeichen und dem gerichteten
Luftleiter eine induktive Kopplung mittels der Spulen 8 und 7, die vorzugsweise
einstellbar sind, um den Kopplungsgrad verändern zu können. Im Stromkreis liegt
noch ein Abstimmungskondensator g.
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Abb. 7 zeigt eine andere Schaltung, bei der das gleichbleibende Zeichen
von dem einfachen Luftleiter io erzeugt wird, der über eine einstellbare Induktanz
g an Erde gelegt und mit der beweglichen Spule i und dem Aufnehmerkreis mittels
der Spulen 7, 8 gekoppelt ist.
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Bei der Schaltung nach Abb. 8 ist die Anordnung für das unveränderliche
Zeichen nach Abb.4 vereinigt mit einer besonderen Schaltung von Luftleitern, die
als Elektro-Radio-Gonioineter bekannt ist. Die drehbare Luftspule der Abb. q. ist
durch die bewegliche Spule i i einer solchen Vorrichtung ersetzt. 12 und i2A sind
zwei Luftspulen, 13 und 13-; die Abstimmungskondensatoren, 14 und 1q.-; die Induktanzen
des Radio-Goniometers.
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Das unveränderliche Zeichen wird von der Luftspule 2 hervorgebracht,
die eingestellt wird, bis der Kleinstwert des Zeichens die gewünschte Stärke hat.
Der Umschalter 3 gestattet, bei jeder Stellung der drehbaren Spule i i des Radio-Goniometers
die Verbindung zwischen dieser und der Spule 2 für das unveränderliche Zeichen umzukehren,
so da8 die Wirkung der Spule i i sich nIi Empfänger der Wirkung der Spule 2 entweder
im positiven oder im negativen Sinne überlagert. So kann die Stellung der Spule
i i bestimmt wer-(len, bei der die Umkehrung der Verbindung zwischen den beiden
Anordnungen keine Änderung der Zeichenstärke zur Folge hat, und daraus die Fortpflanzungsrichtung
der empfangenen Wellen l:estimmt werden.