DE3504660C2 - - Google Patents
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- H01Q—ANTENNAS, i.e. RADIO AERIALS
- H01Q7/00—Loop antennas with a substantially uniform current distribution around the loop and having a directional radiation pattern in a plane perpendicular to the plane of the loop
- H01Q7/06—Loop antennas with a substantially uniform current distribution around the loop and having a directional radiation pattern in a plane perpendicular to the plane of the loop with core of ferromagnetic material
- H01Q7/08—Ferrite rod or like elongated core
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- Variable-Direction Aerials And Aerial Arrays (AREA)
- Near-Field Transmission Systems (AREA)
- Details Of Aerials (AREA)
- Radio Transmission System (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Ferritantenne für
Funkuhren, die mit einem Funkuhrgehäuse starr verbunden
ist und sich vorzugsweise im Innern eines
Funkuhrgehäuses befindet, die eine Empfangscharakteristik
ohne Nullstellen besitzt, so daß bei beliebiger
Ausrichtung des Funkuhrgehäuses prinzipiell
stets ein Empfang möglich ist.
Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse
zwei gekreuzte und elektrisch oder magnetisch miteinander
verkoppelte Ferritstäbe zu verwenden
(siehe z. B. im Buch "Funkuhren" Oldenbourg Verlag
München, Wien 1983, Seiten 83, 84 und 147 bis
153). Solche gekreuzten Anordnungen sind recht
sperrig und häufig nicht in kleinen Gehäusen unterzubringen.
Es ist auch bekannt (siehe "Electronic
Application Bulletin", Vol. 13, No. 6, Seiten 88-100),
Metallteile anzubringen, die lediglich eine
gewisse Dämpfung bewirken, oder aber für einen
"kapazitiven Empfang" sorgen. Die Experimente
zeigten jedoch, daß bei der üblichen symmetrischen
Anbringung von Dämpfungsmaterial in der Tat nur
eine geringfügige und überhaupt nicht ausreichende
Auffüllung der Nullstellen eintrat.
Dem Stand der Technik geben auch eine ganze Reihe
von Patentschriften an (z. B. DE-OS 15 91 099,
DE-OS 23 59 123, US 27 55 468, US 28 70 442). Sie
machen deutlich, daß die Gedanken zur Verbesserung
der Antennencharakteristik sich bisher stets in
einer anderen Richtung als bei dem Anmeldungsgegenstand bewegt haben.
Zum Beispiel wird in der
Offenlegungsschrift DE-OS 15 91 099 in Fig. 5
eine Anordnung dargestellt, bei der zwei
Schirme aufgebracht sind, von
denen der eine zylindrisch ausgeführt ist.
Diese Schirme sind
jedoch symmetrisch und dienen nur zur
Bündelung der Feldlinien im Kern.
Die in der Offenlegungsschrift DE-OS 23 59 123
dargestellte Anordnung trägt axial verschiebbare
Kurzschlußringe aus verlustbehaftetem Material.
Hierdurch können die Frequenz und die Bandbreite
des Antennenkreises eingestellt werden;
es kann allerdings die
Feldkonfiguration grundsätzlich
nicht verändert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, für Funkuhrempfänger
eine Anordnung zu schaffen, die (elektromagnetisch)
genau dasselbe leistet wie die bekannte Antennenanordnung
aus zwei gekreuzten Ferritstäben,
nämlich eine Rundumcharakteristik (Empfangscharakteristik
ohne Nullstellen).
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw.
eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Ferritantenne sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Nach der Erfindung ist es somit notwendig, daß zunächst eine
geometrisch unsymmetrische Antennenanordnung geschaffen
wird (bekanntlich lassen sich ja metallische
Teile in der Umgebung einer Stabantenne als
Sekundärstrahler und damit ebenfalls als Antennenteile
auffassen). Diese Sekundärstrahler müssen,
für sich betrachtet, eine andere Ausrichtung des
Richtdiagramms haben als der Primärstrahler. Dies
allein genügt aber nicht. Der Strom des Sekundärstrahlers
muß überdies eine Phasenverschiebung gegenüber
dem Strom des Primärstrahlers haben. Beide
Einflüsse zusammen ergeben in der Überlagerung
erst das Rotationsfeld, das man für einen Rundumempfang
benötigt (bekanntlich ist es wegen des Reziprozitätstheorems
unerheblich, ob man eine Antenne
als sendende oder empfangende Anordnung analysiert.
Daher entspricht ein Rotationsfeld bei
der Sendeantenne einer Rundumcharakteristik bei
der Empfangsantenne). Die unsymmetrische Anordnung des Dämpfungsmaterials
ist daher für das Funktionieren
der erfindungsgemäßen Antenne mit Richtcharakteristik
wesentlich.
Im folgenden wird noch etwas ausführlicher auf die
Zusammenhänge eingegangen, die verständlich machen
sollen, wie und warum die vorgeschlagenen Maßnahmen
zu dem gewünschten Effekt führen.
In den Abbildungen zeigt
Abb. 1: Leiterschleife im homogenen elektromagnetischen
Feld,
Abb. 2: Ersatzschaltbild des Antennenkreises,
Abb. 3: Effektive Permeabilität als Funktion 1/d,
Abb. 4: Bild der untersuchten Antennen,
Abb. 5: Richtcharakteristik einer Ferritstabantenne,
Abb. 6: Amplitude und Richtung eines Feldes bei
a) linearer, b) zirkularer, c) elliptischer
Polarisation,
Abb. 7: Ferritantenne mit verzweigten Enden,
Abb. 8: Antenne mit Kurzschlußwindungen,
Abb. 9: Ferritstab mit Dämpfungswindung,
Abb. 10: Überlagerung von Feldkomponenten,
Abb. 11: Praktische Ausführungsform von elliptischen
polarisierter Antennen,
Tabelle 1: Parameter verschiedener Antennen.
Prinzipiell können sowohl elektrische als auch
magnetische Antennen benutzt werden, um die
Signale eines Zeitzeichensenders im Lang- und
Längstwellenbereich zu empfangen (Zinke, O.,
H. Brunswig: Lehrbuch der Hochfrequenztechnik. Berlin,
Heidelberg, New York: Springer, 2/1974, Bd. 1
und Bd. 2). Vergleicht man den elektrischen Dipol
mit dem magnetischen, so zeigt sich, daß die induzierte
Spannung beim elektrischen Dipol bei etwa
gleicher Baugröße in der Regel um eine bis zwei
Größenordnungen höher ausfällt (Bitterlich, W.:
"Magnetische Dipolantennen für Feldstärkemessungen
im LF- und im VLF-Bereich". In: Internationale
Elektronische Rundschau, Heft 9 (1967), S. 225-228).
Diese Verwendung einer magnetischen Antenne ist
jedoch im allgemeinen günstiger, da ihre Empfangsspannung
gleichzeitig die Eingangsspannung des
Empfängers ist und nicht wie im elektrischen Fall
große Verluste bei der Anpassung an den Empfängereingang
entstehen. Weiterhin läßt sich bei der
magnetischen Antenne durch Hinzuschalten eines
Kondensators eine Resonanzabstimmung durchführen,
die die Empfangsspannung noch einmal um den Faktor
der Kreisgüte erhöht. Damit werden dann Eingangsspannungen
erreicht, die denen des elektrischen
Dipols entsprechen oder sie sogar übertreffen. Da
die Impedanz der elektrischen Antenne (bei Abmessungen,
die klein gegen die Wellenlänge sind) im
wesentlichen kapazitiv im Bereich weniger Picofarad
ist, läßt sich hier eine Resonanzabstimmung
praktisch nicht durchführen. Der eigentliche Vorteil
des magnetischen Dipols liegt aber darin begründet,
daß die große Bauform als Rahmenantenne
drastisch verkleinert werden kann, wenn magnetisches
Material in die Antennenspule eingebracht
wird. Damit ist es möglich, schon mit kleinen Ferritstäben
von ca. 4 bis 10 cm Länge beachtliche
Empfangsspannungen zu erzielen.
Da bei der Konstruktion von Funkuhren die Antenne
oft das größte Bauelement ist, wird man bestrebt
sein, ihre Abmessungen, soweit es irgend möglich
ist, zu reduzieren. Gerade wenn man an den Einsatz
von Funkuhrmodulen in kleinen Tischuhren und
Weckern oder sogar an die Entwicklung einer Armband-Funkuhr
denkt, spielt die Größe der Antenne
die entscheidende Rolle. Wie klein aber kann man
eine Ferritantenne auslegen, und was ist dabei zu
berücksichtigen?
Aus der Anschauung ist sofort einsichtig, daß eine
kleinere Antenne auch geringere Empfangsspannungen
liefert. Zum Stand der technischen Wissenschaft
sei auf folgende Veröffentlichungen verwiesen
(Meinke, H., F. W. Gundlach: Taschenbuch der Hochfrequenztechnik.
Berlin, Göttingen, Heidelberg:
Springer, 2/1962. Meyer, M.: "Eigenschaften und Dimensionierung
von Ferritantennen". In: Funk-Technik,
Heft 15 (1956), S. 438-441. Suchtelen, H. van:
"Ferroxcube Aerial Rods". In: Electronic Application
Bulletin, Heft 6 (Vol. 13), S. 88-100). Daraus
entnimmt man z. B. die Größe der infolge einer induktiven
Antenne entstehenden und am Empfängereingang
zur Verfügung stehende Spannung U e
zu:
Hierbei bedeuten Q die Güte, µ eff die effektiv
wirksamen Permeabilität, n die Anzahl der Windungen,
A die Querschnittsfläche der Leiterschleifen,
c die Lichtgeschwindigkeit, f die Frequenz, E die
elektrische Feldstärke und β der Winkel zwischen
Antennenachse und magnetischer Feldstärke, siehe
Abb. 1.
Um die bei Verkleinerung der Antenne zu erwartenden
Effekte zu veranschaulichen, seien hier beispielsweise
die entsprechenden Größen von drei Funkuhrantennen
gegenübergestellt, siehe Abb. 4.
Die erste und größte Antenne wurde in den herkömmlichen
Empfängerschaltungen, die nach dem Überlagerungsprinzip
arbeiten, eingesetzt. Die zweite, wesentlich
kleinere Antenne findet in sämtlichen
Schaltungen des mikrocomputergesteuerten Audions
(Bermbach, R., M. Lobjinski: "Neue Funkuhren aus
dem Institut für Datentechnik". In: Funkuhren.
Hrsg. W. Hilberg. München, Wien: Oldenbourg, 1983.)
Verwendung. Die dritte Antenne wurde bisher nur zu
Vergleichs- und Demonstrationszwecken herangezogen;
sie ist aber durchaus praktisch einsetzbar.
(Es handelt sich hierbei eigentlich um eine kleine
Festinduktivität, wie sie in Widerstandsform im
Handel angeboten wird. Die Windungen der Spule
werden dabei auf eine kleine Ferrithantel aufgebracht
und seitlich mit den Anschlußdrähten kontaktiert.)
Aus den in der Tabelle 1 angegebenen Werten der
Antennen ergeben sich beträchtliche Unterschiede
in den zu erwartenden Empfangsspannungen, wie sie
auch meßtechnisch bestätigt wurden. Im Vergleich
zu Antenne 1 ist bei der zweiten Antenne mit einer
um etwa 14 dB geringeren Eingangsspannung zu rechnen.
Vergleicht man gar Antenne 1 mit der sehr
kleinen Antenne 3, so fällt die Spannung U e um 39 dB
niedriger aus.
Diese kurze Gegenüberstellung zeigt, daß die Verwendung
von kleinen und kleinsten Antennen mit
großen Einbußen bei der Empfängereingangsspannung
verbunden sind. Die Antennen 2 und 3 können daher
sinnvoll nur mit Schaltungen betrieben werden, die
die Empfangsspannungsverluste durch gezielte Güteerhöhung
wieder ausgleichen.
Der Einsatz der relativ kleinen Ferritantennen ermöglicht
zwar den Einbau der Antenne in das Funkuhrgehäuse;
da sich die Richtcharakteristik dieser
Antennen jedoch störend auswirken kann, ist sie
bei der Konzeption einer Funkuhr auf jeden Fall zu
berücksichtigen.
Aus der Gleichung (1) läßt sich die Charakteristik
einer einfachen Ferritantenne bestimmen. Variiert
man den Winkel β, d. h. den Winkel zwischen der
Senkrechten zur Antennenhauptachse und der Richtung
der magnetischen Feldkomponente (vgl. Abb. 1),
so ergibt sich die in Abb. 5 dargestellte Empfangscharakteristik
der Funkuhrantenne.
Dieses Diagramm entspricht dem eines (magnetischen)
Dipols und besitzt zwei ausgeprägte Nullstellen
bei β = 0° und 180°, d. h. wenn die Antennenhauptachse
in Richtung des Senders zeigt. Bereits
bei einer kleineren Drehung um ca. 6° empfängt
die Antenne schon wieder 10% der maximalen Amplitude,
was im allgemeinen für einen ungestörten
Funkuhrbetrieb ausreichend ist. Die Nullstellen
der Empfangscharakteristik können auch dazu benutzt
werden, starke Störsender auszublenden und
somit auch unter schlechten Empfangsbedingungen
noch zu arbeiten.
In vielen Fällen ist die Existenz von Empfangsnullstellen
aber generell störend. Kann die Funkuhr
z. B. nicht wenigstens geringfügig gedreht
werden, wie dies vielleicht bei einer Wanduhr oder
einer festeingebauten Uhr der Fall ist, so ist
vorauszusehen, daß manchmal auch überhaupt keine
Signale empfangen werden können.
Diese Richtungsabhängigkeit des Empfangs widerspricht
aber der Forderung nach einer für den Benutzer
völlig problemlos handhabbaren Funkuhr. Erforderlich
ist deshalb also ein kreis- oder zumindest
ellipsenförmiges Empfangsdiagramm des in der
Funkuhr verwendeten Antennensystems.
Eine bekannte Lösung des Problems besteht in der
Verwendung zweier gekreuzter Antennen. Stehen die
beiden Antennen senkrecht zueinander, so empfängt
die zweite Antenne die maximale Empfangsspannung,
wenn die zweite Antenne die maximale Empfangsspannung,
wenn die erste ihre Nullstelle hat, und umgekehrt.
Man kann nun in Abhängigkeit der beiden Empfangsamplituden
eine Umschaltung vornehmen, die immer
die Antenne mit dem höchsten Signalpegel an den
Empfängereingang legt. Diese Umschaltung ist im
betrachteten Frequenzbereich mit Feldeffekttransistoren
oder integrierten Analogschaltern durchführbar.
(Selbstverständlich muß und kann die Umschaltung
mit einer entsprechenden Hysterese erfolgen.)
Aufwandsgemäß einfacher wird es bei einer anderen
bekannten Methode, wenn man eine Antenne fest an
den Empfängereingang anschließt und die zweite
über einen passend dimensionierten Kondensator ankoppelt.
Die beiden Schwingkreise verhalten sich
dann wie das mechanische Analogon der zwei gekoppelten
Pendel, d. h. auch wenn eine Antenne im Minimum
liegt, gelangt durch die Schwingungsanregung
des zweiten Kreises Signalspannung an den Empfängereingang.
Durch solche Systeme erhält man näherungsweise den
sogenannten Rundumempfang ohne Nullstellen in der
Antennencharakteristik. Allerdings ist der konstruktive
Aufwand einer solchen Lösung doch beträchtlich.
Wie schon oben erwähnt, ist die Antenne
häufig das größte Bauelement. Jetzt müssen
sogar schon zwei solcher Stäbe in einem kleinen
Funkuhrgehäuse untergebracht werden. (Bei der Anordnung
der Antennen ist zu berücksichtigen, daß
die gekreuzten Stäbe parallel zur Erdoberfläche
ausgerichtet werden, da im Fernfeld des Senders
praktisch nur die H₀- und die E R -Komponenten einer
elektrischen Welle vorhanden sind [Piefke, G.:
Feldtheorie II. Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches
Institut, 1973.]) Bei der erfindungsgemäßen Antenne
wird nur ein einziger Ferritstab eingesetzt.
Diese erfindungsgemäße Antenne soll
nachfolgend dargestellt werden.
Das Hauptproblem bei der Verwendung nur einer Antenne
liegt in der linearen Polarisation des Senderfeldes
begründet. Wäre das Feld zirkular oder
zumindest elliptisch polarisiert, so würde in
jeder horizontalen Antennenposition eine ausreichende
Eingangsspannung empfangen. Um dies zu verdeutlichen,
sind in Abb. 6 Amplitude und Richtung
des magnetischen Feldes zu verschiedenen Zeitpunkten
für die drei Fälle lineare (a), zirkulare (b)
und elliptische (c) Polarisation aufgetragen.
Die Darstellung zeigt, daß nur das linear polarisierte
Feld senkrecht zur Hauptsache eine Nullstelle
aufweist. Liegt zirkulare oder elliptische
Polarisation vor, so ist mit einer (linear polarisierten)
Ferritantenne in jeder Position ein
Signalanteil zu empfangen. Da aber eine lineare
Polarisation des Empfangsfeldes vorliegt, muß die
Empfangsantenne elliptisch polarisiert werden, um
keine Nullstelle in der Richtcharakteristik zu erhalten.
Zur Konstruktion einer elliptisch polarisierten
Empfangsantenne ist es aufgrund des Reziprozitätstheorems
für Antennen erlaubt, die Verhältnisse
bei einer Sendeantenne zu untersuchen. Das von
dieser Antenne erzeugte Feld bzw. seine magnetische
Induktion läßt sich allgemein aus zwei Komponenten
zusammensetzen, deren Richtungen verschieden
sind:
Hierbei wird mit den Vektoren e₁ und e₂ in bekannter
Weise die räumliche Ausrichtung bezeichnet.
Lineare Polarisation liegt nur vor, wenn eine Komponente
verschwindet (B₁ = 0 oder B₂ = 0) oder
wenn die Komponenten die gleiche Phasenlage haben
(ϕ₁ = ϕ₂). Trifft dies nicht zu, so ist das Sendefeld
elliptisch polarisiert.
Zur Untersuchung der Effekte kann man eine Antennenanordnung
wie in Abb. 7 betrachten, deren Enden
sich verzweigen. Durch die Überlagerung der aus
den Verzweigungspolen austretenden Feldlinien ergibt
sich in einiger Entfernung ein Feld, das dem
eines einfachen Ferritstabes anstelle dieser Antenne
entspricht.
Bringt man nun auf die Schenkel, z. B. links oben
und rechts unten Kurzschlußwindungen auf (siehe
Abb. 8), so wird dort ein Strom fließen, der das
verursachende Magnetfeld durch sein eigenes gerade
kompensiert, d. h. es werden keine Feldlinien aus
den kurzgeschlossenen Polen austreten.
Das resultierende Feld entspricht in einiger Entfernung
dem eines einfachen, aber um 45° gedrehten
Ferritstabes. Durch die Kurzschlußwindungen wird
also eine Drehung des Feldes erreicht. Im folgenden
wird nun untersucht, welchen Einfluß ein eventuell
vorhandener Widerstand der Kurzschlußwindung
ausübt. Dazu wird zuerst eine Anordnung nach Abb. 9
betrachtet.
Darin erzeugt ein Strom I err ein Feld, das in der
über den Widerstand R L geschlossenen zweiten
Schleife einen Strom I R fließen läßt. Die daraus
resultierende Gesamterregung läßt sich durch einen
entsprechenden Gesamtstrom I ges erfassen (da das
Umlaufintegral über die Feldstärke gleich der
Summe der umfaßten Ströme ist):
I ges = I err + I R (3)
mit
Betrachtet man die beiden Leiterschleifen als
dicht beieinanderliegend, so kann über das Biot-Savartsche
Gesetz die Feldstärke H im Mittelpunkt
der Leiterschleifen berechnet werden zu
H = I ges/2 · r . (5)
Diese Gleichung ergibt in Gl. (3) eingesetzt mit
H = B / µ
und
A = π · r²
die Differentialgleichung
Da die Antenne im wesentlichen nur bei einer Frequenz
betrieben wird, kann auf die komplexe Darstellung
übergegangen werden. Mit
I err (t) = I · e j(wt)
und
ergibt sich die Lösung der Differentialgleichung
(6) zu
Mit dieser Gleichung ist es jetzt möglich, das
Prinzip der gewählten Antennenkonfiguration in
Abb. 10 zu erläutern.
Für den Schenkel ohne Kurzschlußring ist der Widerstand
R L mit Unendlich anzusetzen, und es ergibt
sich aus den Gleichungen (7) und (8)
Die Induktion in Richtung 2 läßt sich allgemein,
ebenfalls mit Gl. (7) und Gl. (8), schreiben
Läßt man den Abstand der beiden Schenkel in Abb. 10
gegen Null gehen bzw. betrachtet man ihn aus einiger
Entfernung, so darf man die Einzelinduktionen
der Gleichungen (9) und (10) vektoriell überlagern
und erhält damit eine resultierende Quelleninduktion
am Ort der Antenne
Diese Gleichung läßt sich nun für verschiedene
Werte von R L diskutieren. Wählt man R L zu Unendlich,
so wird B₁ gleich B₂ und ϕ₂ zu Null. Damit
entsteht ein lineares Feld mit der Richtung der
Antennenhauptachse (vgl. Abb. 7). Wird R L zu Null,
so verschwindet B₂, und als resultierendes Feld
bleibt nur der Anteil von B₁, d. h. ein um 45°
gedrehtes Feld (vgl. Abb. 8). Werte für R L zwischen
Null und Unendlich ergeben beide Komponenten mit
Amplituden und einer Phasenverschiebung ungleich
Null. Damit hat man eine elliptisch polarisierte
Sendeantenne gefunden.
Zur praktischen Konstruktion einer solchen Antenne
kann man die im folgenden beschriebene Meßanordnung
verwenden. Auf einen Ferritstab werden Kurzschlüsse
gemäß Abb. 11 mit verschieden starken Aluminiumfolien
aufgebracht. Zur experimentellen Ve
rifizierung der Theorie kann man nun diesen Ferritstab
als Sendeantenne betreiben.
Zwei gekreuzte Antennen senkrecht bzw. parallel
zum Sender dienen als Meßempfänger, wobei eine Antenne
an die x- und die andere an die y-Ablenkung
eines Oszilloskops angeschlossen werden. Bei zu
dünnen Aluminiumfolien bzw. zu kleinen Dämpfungskappen
(R L sehr groß) empfängt nur der parallele
Stab Signale, während die zweite Antenne nichts
empfängt. Es ist nur ein waagerechter Strich auf
dem Oszilloskop zu sehen. Ist die Folie zu dick
(R₁ gegen 0), so dreht sich das Feld, und der
Schirm zeigt eine schräge Gerade.
Bei richtiger Wahl von Form und Stärke der Dämpfungsfolie
zeigt der Oszillograph eine Ellipse,
und auch bei der Drehung des Sender oder Empfänger
hat keine der in die beiden Meßspulen induzierten
Spannungen eine Nullstelle. Die erhaltene
elliptisch polarisierte Antenne kann nun auch zum
Empfang von Signalen eingesetzt werden. Hierbei
zeigt sich dann in Übereinstimmung mit dem Reziprozitätstheorem,
daß das Empfängereingangssignal
zwar Maxima und Minima aufweist, aber nie Null
wird.
Diese zuletzt aufgeführte Methode, einen "Rundumempfang"
für Funkuhren zu realisieren, ist aufgrund
ihres geringen konstruktiven Aufwandes ersichtlich
der Lösung mit gekreuzten Antennen überlegen.
Die relativ aufwendige Auswahl von Form und
Material für die Dämpfungsteile ist nur einmal bei
der Entwicklung der Antenne notwendig. In der Produktion
können dann Kunststoffteile mit aufgebrachten
Schichten oder passender Leitfähigkeit
die entsprechende Funktion erfüllen. Damit ist
dann auf sehr preiswerte Weise die Richtungsabhängigkeit
der bisherigen Funkuhrantenne weitgehend
beseitigt.
Claims (5)
1. Ferritantenne für Funkuhren, die mit einem
Funkuhrgehäuse starr verbunden ist und sich vorzugsweise
im Innern eines Funkuhrgehäuses befindet,
die eine Empfangscharakteristik ohne Nullstellen
besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein einziger mit Draht bewickelter Ferritkörper verwendet ist,
daß in unmittelbarer Nähe des Ferritkörpers eine aus einem elektrisch leitenden Material bestehende Dämpfung (Dämpfungsmaterial) angebracht ist,
daß das Dämpfungsmaterial bezüglich irgendeiner Mittelebene des Ferritkörpers derart unsymmetrisch angeordnet und die Größe dieser Dämpfung - angepaßt an die Empfangsfrequenz - derart bemessen ist, daß im bedämpften Teil der Antenne eine solche Phasenverschiebung zwischen dem erregenden Strom und der Induktion entsteht, daß durch Zusammenwirken von bedämpften und unbedämpften Antennenteilen die Empfangs charakteristik möglichst kreis- oder zumindest ellipsenförmig ist.
daß nur ein einziger mit Draht bewickelter Ferritkörper verwendet ist,
daß in unmittelbarer Nähe des Ferritkörpers eine aus einem elektrisch leitenden Material bestehende Dämpfung (Dämpfungsmaterial) angebracht ist,
daß das Dämpfungsmaterial bezüglich irgendeiner Mittelebene des Ferritkörpers derart unsymmetrisch angeordnet und die Größe dieser Dämpfung - angepaßt an die Empfangsfrequenz - derart bemessen ist, daß im bedämpften Teil der Antenne eine solche Phasenverschiebung zwischen dem erregenden Strom und der Induktion entsteht, daß durch Zusammenwirken von bedämpften und unbedämpften Antennenteilen die Empfangs charakteristik möglichst kreis- oder zumindest ellipsenförmig ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsmaterial
aus Blechen oder leitenden
Schichten besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Größe
der Dämpfung durch die Wahl des Dämpfungsmaterials
und seiner Dicke an
die Empfangsfrequenz angepaßt ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ferritkörper eine zylindrische
Form hat.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kompensation der Dämpfung im Antennenkreis
ein Empfänger mit einer mikroprozessorgesteuerten
Audion-Eingangsstufe verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853504660 DE3504660A1 (de) | 1985-02-12 | 1985-02-12 | Ferritantenne fuer funkuhren |
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---|---|---|---|
DE19853504660 DE3504660A1 (de) | 1985-02-12 | 1985-02-12 | Ferritantenne fuer funkuhren |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3504660A1 DE3504660A1 (de) | 1986-08-21 |
DE3504660C2 true DE3504660C2 (de) | 1990-03-29 |
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FR2659173B1 (fr) * | 1990-03-02 | 1992-09-18 | Neiman Sa | Antenne extra-plate a polarisation circulaire, notamment pour un ensemble de telecommande integre d'automobile. |
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1985
- 1985-02-12 DE DE19853504660 patent/DE3504660A1/de active Granted
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: JUNGHANS UHREN GMBH, 78713 SCHRAMBERG, DE |
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8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: BERMBACH, RAINER,DIPL.-ING., 38302 WOLFENBUETTEL, DE HILBERG, WOLFGANG,PROF.DR.-ING., 64401 GROSS-BIEBERAU, DE LOBJINSKI, MANFRED,DR.-ING., 80804 MUENCHEN, DE |