DE3834295C2 - Klappmesser - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Klappmesser gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruches 1.

Ein derartiges Klappmesser ist aus der DE 32 17 529 bekannt. Derartige Klappmesser werden insbesondere bei Jägern, Fischern oder Handwerkern verwendet und insbesondere an Gürtelschlaufen mit einem am Klappmesser eingehängten Schäkel getragen. Ein Messer dieser Art ist aus der DE 82 15 950 U1 bekannt, das entgegengesetzt zu der Klinge einen Karabinerhaken an dem Griffstück aufweist. Die Tragweise an einem Gürtel oder an der Kleidung dient vor allem dazu, die Klinge oder die Werkzeuge an dem Messer schneller zugänglich zu machen, ohne jeweils in eine Tasche greifen zu müssen. Das Lösen des Schäkels und das Herausklappen der Klinge oder der Werkzeuge ist jedoch sehr zeitaufwendig, da hierzu im allgemeinen das Griffstück mit einer Hand festgehalten wird, während mit den Fingern der anderen Hand die Zunge des Schäkels betätigt bzw. die Klinge herausgeklappt wird. Dieses ist insbesondere beim Einsatz im Winter sehr zeitaufwendig, da hierzu die im allgemeinen getragenen Handschuhe ausgezogen werden müssen und das Aufklappen mit klammen Fingern schwierig ist. Zudem ist die Kraftausübung auf die Klinge bei Schneidvorgängen begrenzt.

Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Handhabung und Bedienung des Klappmessers zu vereinfachen und Möglichkeiten zur Druckausübung auf die Klinge anzugeben.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Klappmesser mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.

Die starre Anordnung des Schäkels als Fortsetzung des Griffstücks erlaubt das Lösen des Schäkels ohne Gegenhalt der zweiten Hand, so daß nicht nur der Schäkel mit dem Daumen einer Hand-bedient werden kann, sondern auch die Klinge durch Einhandbedienung von der eingeklappten Stellung in die Arbeitsstellung gebracht werden kann. Durch Vertiefungen oder Öffnungen an der Klinge kann der Daumen einer Hand an der Klinge angreifen und diese somit öffnen. Sowohl die Rückseite der Klinge als auch des Schäkels weisen eine an den Daumen angepaßte Form auf, so daß die Bedienung durch den ausübbaren Druck auf die Klinge weiter verbessert wird. In der Arbeitsstellung sind die Form der Klinge und des Schäkels aneinander angepaßt, so daß an ihrer Rückseite eine breite Daumenauflagefläche entsteht. Auch das Lösen der Klinge aus der verriegelten Arbeitsstellung kann selbst mit Handschuhen durchgeführt werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen für den Einsatz unter rauhen Bedingungen bei einfacher Handhabung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Anhand zweier Ausführungsbeispiele wird die Erfindung nachfolgend erläutert und beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht auf das Klappmesser mit der Klinge in Arbeitsstellung;

Fig. 2 eine Seitenansicht auf das Klappmesser gemäß Fig. 1 mit eingeklappter Klinge;

Fig. 3 einen Querschnitt gemäß den Pfeilen 3-3 in Fig. 2;

Fig. 4 eine Seitenansicht der entgegengesetzten Seite von Fig. 2;

Fig. 5 eine Draufsicht auf das Klappmesser mit ausgeklappter Klinge gemäß Fig. 1;

Fig. 6 eine Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform des Klappmessers mit an dem Griffstück vorgesehenen Werkzeugen.

In Fig. 1 und 2 ist ein Klappmesser allgemein mit dem Pfeil 10 bezeichnet. Das Griffstück des Klappmessers 10 ist mit dem Bezugszeichen 11 versehen und trägt eine Klinge 12, die wechselweise von der geöffneten Stellung in Fig. 1 in die Ruhe- oder Transportstellung gemäß Fig. 2 klappbar ist. Die Klinge 12 ist in ihrer geschlossenen Stellung in einem Schlitz zwischen einem Paar von länglichen Seitenteilen 13 und 14 eingebettet. Diese sind durch ein Zwischenstück 15 getrennt und durch eine Vielzahl von Nieten, Befestigungsschrauben oder dgl. zusammengehalten, wie dies mit dem Bezugszeichen 16 dargestellt ist. Die Seitenteile 13 und 14 beinhalten halbkreisförmige Ausschnitte 17, so daß ein Teil eines Verriegelungshebels 18 freibleibt. Der Verriegelungshebel 18 dient dazu, die Klinge 12 in der geöffneten Arbeitsstellung sicher zu halten. Die Ausschnitte 17 sind derart groß gewählt, daß eine Hand mit Handschuhen in die Ausschnitte 17 eingreifen kann, um durch Lösen des Verriegelungshebels 18 das Klappmesser 10 schließen zu können.

Wie in Fig. 2 gezeigt, ist die Klinge 12 mittels eines Schwenkzapfens 23 klappbar am Griffstück 11 gelagert. Eine Blattfeder 24 ist mit ihrem einen Ende an dem Zwischenstück 15 in einem Schlitz befestigt, so daß ihr entgegengesetztes Ende gegen die Unterseite des Verriegelungshebels 18 drückt. Die Blattfeder 24 ist im wesentlichen bogenförmig ausgebildet, so daß gegen die Unterseite des Verriegelungshebels 18 Spannung ausgeübt wird, und damit das andere Ende 25 des Verriegelungshebels 18 auf eine glatte Fläche 26 an der Unterseite der Klinge 12 angedrückt wird. Auf diese Weise ist die Klinge 12 durch die Spannung der Blattfeder 24 in ihrer geschlossenen Stellung gemäß der Fig. 2 sicher gehalten.

Bezugnehmend auf Fig. 1 wird beim Ausklappen der Klinge 12 diese gegen die Spannung der Blattfeder 24 geschwenkt, wobei der hakenförmige Verriegelungshebel 18 die in Fig. 2 in gestrichelten Linien dargestellte Position einnimmt. Beim weiteren Ausklappen der Klinge 12 wird das vordere Ende 25 des Verriegelungshebels 18 entlang der nockenförmigen Oberfläche 27 geführt. Bei vollständig ausgeklappter Klinge 12 greift das vordere Ende 25 des Verriegelungshebels 18 in eine entsprechende Nut 28 an der Klinge 12 ein. Unter der Spannung der Blattfeder 24 schwenkt der Verriegelungshebel 18 um seinen Schwenkpunkt 30, so daß das Ende 25 in der Nut 28 sicher gehalten wird.

Entgegengesetzt der Schnittkante 32 der Klinge 12 können an deren Oberseite Drahtschneider oder dgl. vorgesehen sein, wie dies mit dem Bezugszeichen 31 angedeutet ist. Hierbei ist eine geschärfte Kante 29 vorgesehen, um Drähte, Schnüre oder dergleichen abtrennen zu können.

An der Rückseite der Klinge 12 ist eine Ausbuchtung 33 vorgesehen, die eine Vertiefung oder eine Öffnung 34 aufnimmt. Diese Ausbuchtung 33 der Klinge 12 mit darin vorgesehener Öffnung 34 dient zum Öffnen der Klinge 12 mit lediglich einer Hand. Beispielsweise greift der Daumen einer Hand in die Öffnung 34 ein, während das Griffstück 11 im Bereich seines Zwischenstückes 15 in der Handfläche anliegt. Durch Nachaußendrücken des Daumens öffnet sich das Klappmesser 10, wobei nach Überwindung des anfänglichen Widerstandes der Blattfeder 24 die Klinge 12 leicht in ihre voll ausgeklappte Stellung verbracht werden kann, bis das Ende 25 in die Nut 28 eingreift.

Fig. 1 und 2 zeigen ferner, daß das Griffstück 11 mit länglichen Schlitzen 40 in den Seitenteilen 13 versehen ist. Sie dienen ebenso wie die großen halbkreisförmigen Ausschnitte 17 zur Entwässerung des Klappmessers 10, wenn dieses unter feuchten oder nassen Bedingungen gebraucht wird. Somit dienen diese Öffnungen der verbesserten Trocknung des Inneren des Griffstückes 11, um Rostbildung oder Schmutzansammlungen zu verringern bzw. auszuschließen. Von wesentlicher Bedeutung ist der Schäkel 41, der einstückig mit dem Seitenteil 14, dieses fortsetzend, ausgebildet ist. Der Schäkel 41 erstreckt sich in Verlängerung des Griffstückes 11 in Richtung der ausgeklappten Klinge 12 und weist eine bügelförmige Fortsetzung 42 auf, die in Verbindung mit einem nachgiebigen Teil 43, insbesondere einer Feder, die Öffnung der Fortsetzung 42 verschließt. Das Ende der Feder liegt an einem Absatz 49 an, wobei das Innere des Schäkels 41 verschlossen ist. Der Schäkel 41 wird benutzt, um das Klappmesser 10 an einen Gürtel oder eine Gürtelschlaufe oder andere Ösen an der Kleidung des Benutzers einzuhängen.

Ein besonderes Merkmal besteht in der Ausbildung des Schäkels 41 mit einer leicht kurvenförmigen Rückseite 44, deren muldenartige Krümmung mit der Rückseite 45 der Klinge 12 übereinstimmt. Die Außenform der Rückseite 45 der Klinge 12 und die Rückseite 44 des Schäkels 41 sind aneinander angepaßt. Diese muldenartige Ausbildung erlaubt, daß der Daumen des Benutzers im Einsatz des Klappmessers 10 gegen die Rückseiten der Klinge 12 und des Schäkels 41 gepreßt werden kann, wenn zusätzlicher Druck auf die Klinge 12 ausgeübt werden soll. Zudem kann die Hand des Benutzers weiter vorne angreifen als dies bei üblichen Klappmessern 10 möglich ist, indem die Hand gegen die nebeneinanderliegenden und zusammenwirkenden Rückseiten 44 und 45 drückt. Zudem wird durch den eng neben der Klinge 12 angeordneten Schäkel 41 die Benutzung des Klappmessers 10 nicht behindert. Die Öffnung 34 für die Einhandbedienung ist dabei im wesentlichen koaxial zur Öffnung des Schäkels 41 angeordnet, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist.

Wenn gewünscht, kann das Klappmesser 10 neben dem Schäkel 41 auch durch eine Schnur oder andere Befestigungsmittel an der Ausrüstung oder an der Kleidung des Benutzers getragen werden, wobei beispielsweise eine Schnur in eine Öffnung 46 eingeführt werden kann.

Wie in Fig. 4 gezeigt, kann ein wesentlicher Anteil der Oberfläche des Griffstückes 11, z. B. des Seitenteils 14 für Anzeige oder Beschriftungszwecke gebraucht werden. Hier ist ein Maßstab 47 gezeigt, der für den Benutzer zur Durchführung von Messungen und dgl. zweckmäßig sein kann. Für andere Anwendungsbereiche können auf dem Anzeigebereich des Griffstückes 11 Tabellen oder dergleichen vorgesehen sein.

Aus Fig. 5 kann entnommen werden, daß der Schäkel 41 unmittelbar neben der Klinge 12 liegt, wenn diese in der geöffneten Arbeitsstellung ist. Hierbei tritt keine gegenseitige Beeinträchtigung auf. Das nachgiebige Teil 43 ist durch eine aufgenietete oder aufgeschraubte Platte 48 gehaltert. Die Platte 48 kann auch dazu benutzt werden, den Schwenkzapfen 23 aufzunehmen. Durch Entfernen der Platte 48 können Wartungs- und Reparaturarbeiten an dem Klappmesser 10, beispielsweise für das Teil 43 oder den Schwenkzapfen 23 durchgeführt werden.

In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, wobei das Griffstück 50 an seinem dem Schäkel 52 entgegengesetzten Ende eine Brechstange aufweist. Die Klinge ist hierbei mit dem Bezugszeichen 53 versehen. Selbstverständlich kann das Griffstück 50 noch mit weiteren Werkzeugen versehen sein, die ebenso wie die Brechstange 51 einstückig mit diesem ausgebildet sind.

Claims (4)

1. Klappmesser mit einem länglichen Griffstück und einer von einer Ruhestellung im Griffstück in eine Arbeitsstellung um einen Schwenkzapfen ausklappbaren Klinge, an deren Rückseite eine Ausbuchtung mit einer Daumeneingriffsvertiefung bzw. -öffnung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffstück (11, 50) benachbart zum Schwenkzapfen (23) eine einstückig mit dem Griffstück (11, 50) bzw. dessen Seitenteilen (13, 14) ausgebildete, bügelartige Fortsetzung (42) aufweist, die als Schäkel (41, 52) ausgebildet ist und an ihrer Rückseite (44) eine gerundete Daumenanlagefläche bildet.

2. Klappmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite (45) der Klinge (12, 53) und die Rückseite (44) des Schäkels (41, 52) bei ausgeklappter Klinge (12, 53) eine übereinstimmende Form aufweisen und nebeneinanderliegend angeordnet sind.

3. Klappmesser wenigstens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffstück (11) an seiner Rückseite halbkreisförmige Ausschnitte (17) aufweist, in denen ein federbelasteter Verriegelungshebel (18) verschwenkbar ist.

4. Klappmesser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungshebel (18) an seiner Vorderseite ein mit der ausgeklappten Klinge (12) zusammenwirkendes Verriegelungselement (25, 28) aufweist.