DE3217529A1 - Taschenmesser - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Taschenmesser und insbesondere ein. solches, das ohne weiteres auf der Kante einer Tasche oder dergleichen gehalten werden kann und das sich durch die Benützung von Fingern und Daumen einer einzigen Hand öffnen lässt.

Bei bisherigen Taschenmessern verbleibt das Messer am Boden einer Tasche^ ohne dass das Gewebe zerstört wurde oder die
Taschen nach aussen äusbeulten. Hierfür mussten die Messer
kleiner gemacht, aus leichteren Materialien hergestellt und so
dünn wie möglich sein. Schwierigkeiten "und Probleme traten aber auf, weil das Messer am Boden der Tasche blieb und dieser ein klumpenartiges Aussehen verlieh. Selbst wenn das Taschenmesser über glatte Oberflächen verfügte, trat ein gewisser Anteil von
Verschleiss und Beschädigung am Gewebe auf, wodurch schliesslich Löcher in der Tasche entstanden, die zum Verlust des Tascheninhaltes führten.

Ein weiteres Problem bei bekannten Taschenmessern Hegt darin, dass diese sich unter Verwendung nur einer Hand nicht öffnen
lassen. Diese Forderung gewinnt aber an Wichtigkeit, wenn die andere Hand beschäftigt ist und den Gegenstand hält oder trägt,
auf den das Messer einwirken soll. Hält der Benutzer beispielsweise ein Paket in einer Hand und will er das Messer öffnen und dieses dann benutzen, um eine Schnur oder eine Klappe des Paketes durchzuschneiden, so stand ihm nur eine Hand zur Verfügung, ohne dass er das Messer öffnen konnte. Andere Probleme treten bei
herkömmlichen Messern auf, die hauptsächlich auf die Tatsache zurückzuführen sind, dass nur eine Schneide an der Klinge verfügbar ist, um damit zu arbeiten. Schliesslich ist es schwierig,

den zur Wirkung kommenden Teil des Messers zu finden, um das Messer aus dem Heft herauszubringen und ohne dabei das Messer aus der Tasche zu nehmen und es vorher betrachten zu müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Taschenmesser anzugeben, das sich in einem Bereich der Tasche unterbringen lässt, ohne dass das Gewebe beschädigt wird und das sich von einer Hand des Benutzers öffnen lässt und das vor der Öffnung nicht des Augenscheins bedarf.

Überraschend wird diese Aufgabe bei einem Taschenmesser der eingangs genannten Art gelöst durch einen Griff mit sich gegenüberstehenden länglichen Seitenteilen, die durch ein Distanzstück getrennt sind und eine Ausnehmung bilden, die gegen eine Seite des Griffes offen ist, eine am Griff angelenkte Klinge, die zwischen einer Stellung in der Ausnehmung oder wahlweise in offener Betätigungsstellung als Verlängerung des Griffes vorgesehen ist, durch Sperreinrichtungen, die federnd die Klinge entweder in Ruhestellung oder in Arbeitsstellung vorspannen, wobei die Klinge über einen vergrösserten Teil verfügt, der sich vom Griff nach aussen erstreckt, wenn die Klinge sich in ihrer Ruhestellung befindet und in dieser vom Daumen des Benutzers zur Betätigung in die Arbeitsstellung erfassbar ist.

Das längliche Heft des Taschenmessers besteht also aus denn Paar von durch ein mittiges Distanzstück getrennten Seitenteilen, wodurch die speichernde Ausnehmung, die die Schneidkante des Messerblattes umschliesst, gebildet wird.

Vorzugsweise verfügt die Klinge über eine Schneidkante längs ihrer Unterseite und über eine verkürzte Schneidkante längs der Oberseite.

Der zweckmässig nahe der Schwenkanlenkung vorgesehene vergrösserte Teil der Klinge ist so ausgebildet, dass ausreichend Kraft auf die Klinge zur Betätigung aus der geschlossenen Stellung in die offene Stellung aufgebracht werden kann. Hierzu verfügt der vergrösserte Teil über eine Einkerbung oder Vertiefung, die ohne weiteres vom Daurrjen des Benutzers gefunden und damit erfasst werden kann. Hierdurch wird die Hebelwirkung verstärkt, um die Klinge aus der geschlossenen Stellung gegenüber dem Heft herauszubringen.

Günstig ist ein Klipp, der auf einer ausgewählten Seite des Heftes angebracht ist und dazu verwendet wird, das Messer am Rand der Öffnung einer Tasche, eines Gürtels oder dergleichen zu tragen.

Hierdurch lässt sich das Messer ohne weiteres am Rand einer die Öffnung bildenden Tasche ähnlich wie ein Kugelschreiber über einen Klipp befestigen; das Messer fällt nich völlig in die Tasche und ein unansehnliches Ausbeulen wird vermieden.

Das Messer kann andererseits ohne in Augens.cheinnahme mit einer Hand vom Benutzer geöffnet werden.

Durch die Anbringung des Klipps oder einer anderen Befestigungseinrichtung wird erreicht, dass das Messer sich nicht unter die anderen in Jacken- oder Hosentasche befindlichen Gegenstände vermischt.

Ein besonderer Vorzug des Taschenmessers ist dann gegeben, wenn eine lösbare Sperreinrichtung vorgesehen ist, die die Klinge bezüglich des Heftes in geöffnetem Zustand hält.

Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Diese zeigen in

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform nach der Erfindung in geschlossener Stellung der Klinge;

Fig. 2 einen Längsschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Messerj

Fig. 3 einen Schnitt durch Fig. 2, in Richtung der Pfeile 3-3 gesehen;

Fig. 4 eine Darstellung ähnlich Fig. 2 mit dem Messer in geöffneter Stellung, wobei es durch einen lösbaren Sperrmechanismus gehalten ist;

Fig. 5 eine Draufsicht des in Fig. 4 gezeigten Messers und

Fig. 6 eine Ansicht einer Hemd- oder Jackentasche, wobei das Taschenmesser nach der Erfindung längs des Randes von deren Einführöffnung angebracht ist.

Das allgemein mit 10 in Fig. 1 bezeichnete Taschenmesser besteht aus einem allgemein bei 11 gezeigten Heft oder Gehäuse. Das Heft bildet den Griff des Messers, wenn eine Klinge 12 aus ihrer geschlossenen in die offene Stellung ausgeklappt worden ist. Im zusammengeklappten Zustand sitzt die Klinge 12 eng in einer Ausnehmung zwischen einem Paar länglicher Seitenteile 13 und 14, die durch ein Distanzstück 15 getrennt sind, das die Form von Vorsprüngen hat, die einstückig auf den Seitenteilen 13 und 14 ausgebildet sind und die weiter unten beschrieben werden. Die Seitenteile 13 und 14 sind mittels Nieten, Befestigungselementen oder dergleichen, wie durch das Bezugszeichen 16 angegeben, zusammengehalten. Die Seitenteile 13 und 14 umfassen auch halbkreisförmige Ausschnitte 17, die koaxial bezüglich einander ausgeformt sind, so dass ein Teil einer Sperr- oder Halteausbildung 18 freiliegt. Die Sperrausbildung 18 wird dazu benutzt, die Klinge in der offenen oder Arbeitsstellung zu halten.

Fig. 1 lässt auch eine Trägereinrichtung für das Taschenmesser 10 erkennen, und zwar in Form eines Klipps 20, der an einem Ende 21 am Ende des Messerheftes 11 benachbart der Schwenkbefestigung der Klinge 12 am Heft angebracht ist. Das gegenüberliegende Ende des Klipps 20 ist unter festem Abstand bezüglich der gegenüberstehenden Fläche des Heftseitenteils 14 angeordnet, so dass ein Spalt erzeugt wird, der zur Aufnahme der Dicke von Tasche oder Gürtel ausgebildet ist, um dem Taschenmesser als Träger zu dienen. Ein Übergangsteil 22 lässt den Klipp 20 von der gegenüberstehenden Fläche des Heftseitenteils 14 abstehen.

Nach Fig. 2 ist die Klinge 12 schwenkbar bezüglich des Heftes mittels eines Schwenkstiftes 23 getragen. Eine Blattfeder 24 ist so angeordnet, dass ein Ende am Distanzteil des Seitenteils mit einer Passung mit Übermaß in einem entsprechenden Schlitz angeordnet ist, so dass die Feder nach aussen in die Ausnehmung auskragt. Hierdurch liegt ihr gegenüberliegendes Ende gegen die Unterseite der Sperrausbildung 18 an. Die Blattfeder 24 hat im Querschnitt im wesentlichen bogenförmige Gestalt, so dass sie normalerweise gegen die Unterseite des Hebels für die Sperrausbildung 18 vorgespannt ist, dessen gegenüberliegendes Ende 25 sie in Eingriff mit einer Flachseite 26 auf der Unterseite der Messerklinge 12 drückt. Hierdurch wird die Klinge nachgiebig im geschlossenen Zustand durch die Vorspannung der Blattfeder

24 gehalten.

Will man nach Fig. 4 die Messerklinge 12 aus der geschlossenen Stellung der Fig. 2 in die offene Stellung der Fig. 4 betätigen, so wird die Klinge gegen die Vorspannung der Blattfeder 24 drehend verschwenkt, so dass die Sperre der Ausbildung 18 die gestrichelt dargestellte Lage einnimmt. Sobald die Klinge nach vorne ausgeklappt ist, veranlasst die Nockenfläche 27 die Rastnocke 25 des Hebelmechanismus bzw. der Halteausbildung 18 in eine entsprechende Nut 28 hineinzufallen. Die Vorspannung der Feder 24 veranlasst nun den Hebel der Halteausbildung, sich um den mittigen Schwenkzapfen 30 zu drehen, so dass die Rastnocke

25 innerhalb der Nut 28 gehalten wird. In Arbeitsstellung der Messerklinge 12 ist ein Paar von Schneidkanten oder Schneiden 31 und 32 freigelegt. Die Schneidkante 32 erstreckt sich im wesentlichen über die volle Länge der Klinge auf deren Unterseite oder -kante, während sich die Oberseite oder -kante gehont oder ge-

schliffen ausbilden lässt und eine kürzere Schneide oder Schneidkante 31 bildet. Im oberen Rand oder Kantenbereich der Klinge ist ein vergrösserter Teil 33 mit einer Vertiefung 34 vorgesehen. Der vergrösserte Teil 33 und die Vertiefung 34 erleichtern dem Benutzer das Öffnen des Messers aus der geschlossenen Stellung, wobei er nur eine Hand zu benutzen braucht. Vorzugsweise greift der Daumen der einen Hand in die Vertiefung 34, während die Rückseite des Messers benachbart dem Distanzstück 15 gegen den Ballen der Hand anliegt. Indem man unter Kraftaufwand den Daumen nach aussen drückt, folgt die Klinge 12 der Bewegung und öffnet entlang der Federvorspannung der Feder 24. Ist einmal der Widerstand der Feder überwunden, so geht die Klinge 12 schnell in ihre volle Arbeitsstellung, bis sie durch das Einführen der Rastnocke in die Nut 28 aufgehalten wird.

Wie die Fig. 3 und 5 zeigen, kommen die Seitenteile 13 und 14 zusammen und sind in dieser Lage durch eine Vielzahl von Nieten oder Befestigungselementen 16 gehalten. Die benachbarten Flächen eines Teils der Seitenteile haben aber verminderte Dicke, so dass sie eine Ausnehmung bilden, um die Dicke des Messerblattes 12 aufzunehmen bzw. zu kompensieren, insbesondere dessen Schneidkanten. Fig. 3 zeigt diese Konstruktion, so dass das Distanzstück 15 von den Extradicken geformt ist, die auf den Seitenteilen 13 und 14 entlang von deren Randkantenbereich vorgesehen sind.

Fig. 5 zeigt auch, wie der Klipp oder Bügel 20 auf Abstand zur gegenüberliegenden Fläche des Seitenteils 14 vorgesehen ist. Der Rand der Tasche oder des Gürtels lässt sich ohne weiteres in diesem Raum unterbringen, so dass das Taschenmesser hierauf abnehmbar gehalten ist.

In Fig. 6 ist eine Tasche 34' mit einer Kante oder einem Rand 35 angedeutet, der durch die Öffnung zwischen dem Klipp oder Bügel 20 und der Aussenfläche des Seitenteils 14 eingeführt wurde. Die Dicke des Materials wird ohne weiteres aufgenommen; das Taschenmesser hängt nach unten auf der Innenseite der Tasche; der Bügel verbleibt aussen. Erkennbar tritt das Messer auf diese Weise nicht voll in die Tasche ein und ruht nicht gegen deren. Boden auf, wo es sich mit dem übrigen Inhalt vermischen würde und zu einem schnellen Verschleiss der Tasche beitragen würde. Auch treten keine Ausbauchungen oder unschöne Klumpen auf, wenn das Taschenmesser längs der zur Einführung in die Tasche führenden Kante oder dem entsprechenden Rand angebracht ist.

Im Hinblick auf eine knappe Darstellung wurde die Erfindung nur anhand einer Ausführungsform erläutert. Änderungen und Abänderungen liegen im Rahmen der Erfindung.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE

   J Taschenmesser, gekennzeichnet durch einen Griff (.11) mit sich gegenüberstehenden länglichen Seitenteilen (13; 14), die durch ein Distanzstück (15) getrennt sind und eine Ausnehmung bilden, die gegen eine Seite des Griffes offen ist; eine am Griff (11) angelenkte Klinge (12), die zwischen einer Stellung in der Ausnehmung oder wahlweise in offener Betätigungsstellung als Verlängerung des Griffes vorgesehen ist; Sperreinrichtungen (25; 28), die federnd die Klinge (12) entweder in Ruhestellung oder in Arbeitsstellung vorspannen, wobei die Klinge (12) über einen vergrösserten Teil (33) verfügt, der sich vom Griff nach aussen erstreckt, wenn die Klinge sich in ihrer Ruhestellung befindet und in dieser vom Daumen des Benutzers zur Betätigung in die Arbeitsstellung erfassbar ist.

   Bayerische Vereinsbank München, Kto.Nr. 882495 (BLZ 700 202 70) - Deutsche Bank München, Kto.Nr. 82/080 50 (BLZ 700 70010)

   -Q-
2. 2. Taschenmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge über eine Schneidkante (32) längs der Unterseite oder Unterkante und über eine zweite Schneide (31) längs der Oberseite oder -kante verfügt, welche zwischen ihrer Spitze und dem vergrösserten Teil sich befindet.
3. 3. Taschenmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vergrösserte Teil auf der Klinge (12) mit einer seitlich

   γ weisenden Vertiefung (34) für das Setzen des Daumens des Benutzers ausgestattet ist.
4. 4. Taschenmesser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass' die Sperrausbildung einen Schwenkhebel mit einer Rastnocke an einem Ende umfasst, der selektiv in eine entsprechende Einkerbung (28) in der Klinge greift, derart, dass die Klinge in Betätigungsstellung lösbar gehalten ist.
5. 5. Taschenmesser nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Blattfeder (24), deren eines Ende am Griff befestigt ist und die in die Ausnehmung derart vorsteht, dass ihr gegenüberliegendes Ende gegen das Ende des Hebels gegenüber ihrem die Rastnase tragenden Ende anliegt.
6. 6. Taschenmesser nach Anspruch 3,.gekennzeichnet durch einen an einem seiner Enden am Griff (11) festen Klipp (20), unter Abstand zu diesem, derart, dass er bei Gleitverschiebung einen Teil eines Trägerelementes wie die Kante (35) einer Tasche, eines Gürtels oder dergleichen aufnimmt.