DE3832070C5 - Bleischürze für Dachdurchdringungs-Einfassungen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bleischürze für Dachdurchdringungs-Einfassungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Derartige Bleischürzen werden z. B. im Umfangsbereich des Eindeckrahmens von Dachfenstern, im Bereich von Dachdurchdringungen von Kaminen oder dgl. verwendet, um an die Dacheindeckung anzuschließen und einen abgedichteten Übergang zu schaffen. Da die Schürze aus verhältnismäßig weichem Material bzw. Metall besteht, läßt sie sich den jeweiligen Erfordernissen entsprechend durch Biegen, Falten, Runden und dgl. leicht anformen. Die Verwendung von Blei wird daher bevorzugt, weil dieses im Gegensatz zu anderen metallischen Werkstoffen leicht verformbar sowie chemisch sehr stabil ist und praktisch nicht zur Korrosion oder dgl. neigt, wie dies auch durch Jahrhunderte hindurch die Erfahrung lehrt, sondern eine überaus lange Standzeit hat. Daher bestand bisher keinerlei Bedürfnis, die Oberfläche der Bleischürze in irgendeiner Weise zu verändern.
- In neuerer Zeit werden allerdings öfter – bevor sich eine stabile Bleioxidschicht bildet – durch auch in der Atmosphäre teilweise enthaltene aggressive Chemikalien, insbesondere in Verbindung mit Regenwasser, auf der Oberfläche des Bleis Bleicarbonate gebildet, eine weiße Schicht, die vom Regen abgewaschen wird und in den rauhen Eindeckmaterialien, wie z. B. Betondachsteinen, abgelagert und kaum mehr entfernt werden kann. Durch aggressives Schwitzwasser, das sich bei hochwärmegedämmten und oft nicht richtig belüfteten Dächern auf der Unterseite der Bleischürze leicht bildet, entsteht ebenfalls Bleicaronat. Bei langdauernder und ständig wiederholter Schwitzwasserbildung kann die Carbonatbildung zu konzentriertem Angriff, zu Lochfraß und zur Zerstörung der Bleischürze führen. Insbesondere so führt Bleicarbonat, das sich durch Regen auf der Oberseite bildet, zu stark sichtbaren weißen Streifen unterhalb der Bleischürze, was insbesondere im Falle dunkler Dacheindeckungen störend ist. Bleicarbonat aber, das sich durch ständiges Schwitzwasser bildet, führt fast immer zur Zerstörung der Bleischürze.
- Das
DE-U-88 00 413 betrifft eine Bleischürze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei der der Schürzenkörper mit einer Aluminiumschicht gegen chemische Verwitterung abgeschirmt werden soll. Die Befestigung der Aluminiumschicht erfolgt über eine elastische Verbindung, die ihrerseits unmittelbar am Schürzenkörper angebracht ist. Eine Lackschicht dient zum Schutz der Aluminiumschicht, und nicht des Schürzenkörpers, gegen Witterung, sowie zur Veränderung der visuellen Wirkung. - Die
DE-A-33 31 317 beschreibt ein Bleiblech oder -band, das mit Kolophonium oder einem Kunstharz überzogen ist. Die Schicht soll Bildung von abwaschbarem primärem Bleicarbonat verhindern und dafür sorgen, dass sich durch Oxidation nur gut haftender „Edelrost" bildet. Ferner soll das Material Flussmitteleigenschaften haben. - Die
DE-A-30 22 205 betrifft einen Schichtwerkstoff für Verpackungszwecke, insbesondere zur Herstellung von Flaschenkapseln, bei dem eine Kernschicht aus Blei durch beidseitige Kaschierung mit Schichten aus Aluminiumlegierung unter nahrungsmittelchmischen Gesichtspunkten vorgenommen wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Bleischürze der genannten Art zu schaffen, bei welcher auf einfache Weise vermieden werden kann, daß das Blei, bevor es selbst das stabile Bleioxid gebildet hat, Bleiverbindungen bilden kann, die vom Wasser abgeschwemmt und vom Schürzenkörper auf das benachbarte Dach gelangen können.
- Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
- Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Bleischürze wird eine Verschmutzung der Oberseite der Dacheindeckung mit Bleiverbindungen, insbesondere mit Bleicarbonat, vermieden. Auch auf die Montagelage der Bleischürze muß nicht geachtet werden, wann beide Seiten des Schürzenkör pers, vorzugweise mit gleichen Lackschichten, versehen sind.
- Die Lackschicht kann quer zur Schürzenoberfläche mindestens so druckfest wie der Schürzenkörper selbst, besser noch druckfester sein, wodurch die Gefahr ihrer Beschädigung verringert wird. Ähnlich verhält es sich, wenn die Lackschicht mindestens so streckfest, insbesondere elastisch streckfest, wie der Schürzenkörper ist, da dann auch bei scharfem Biegen bzw. Falten oder beim Anformen des Schürzenkörpers an die Dacheindeckung ein Aufplatzen oder Beschädigen der Sperre verhindert wird. Schließlich sollte die Sperre erfindungsgemäß auch mindestens so schubelastisch bei Belastungen parallel zur Oberfläche des Schürzenkörpers wie dessen Werkstoff selbst sein, wobei eine höhere Streck- und/oder Schubelastizität gegeben sein kann. Die Bleischürze läßt sich dadurch auch mehrfach Wechselbiegebelastungen aussetzen, ohne daß eine Beschädigung oder ein Ablösen der Sperre erfolgen kann.
- Die Lackschicht kann vorzugsweise aus einem Acrylat- Lack auf der Basis von Eisenoxyd und/oder Titanoxyd, gebildet sein. Eine derartige Beschichtung hat sich als besonders witterungsbeständig erwiesen.
- Zusätzlich oder statt der beschriebenen Ausbildung kann die Sperre auch als Strahlungswärme-Absorber ausgebildet sein, durch welchen Sonnenenergie so in der Bleischürze aufgenommen, gespeichert und dann an der Oberfläche wieder abgegeben wird, daß eventuelles Schwitzwasser oder Regenwasser besonders schnell verdunstet. Erfindungsgemäß weist die Oberseite besonders gute Absorptionsfähigkeiten auf, wobei die Bleischürze eine besonders gute Wärmeleitung an die Unterseite gewährleistet, so daß dortige, durch Abkühlung entstehende Schwitzwasser-Benetzungen oder dgl. bei Temperaturanstieg sehr schnell abgedampft werden. Bei einer einfachen Ausbildung können die Absorptionsfähigkeiten durch eine dunkle, beispielsweise dunkelbraun bis braun-schwarze Pigmentierung der Sperrschicht erzielt werden. Die beschriebenen Wirkungen lassen sich selbst dann erzielen, wenn die Dicke der Sperre mehrfach kleiner als die des Schürzenkörpers ist, dessen Dicke bevorzugt in der Größenordnung bis etwa einem Millimeter liegt, während die Dicke der Sperre sich im Hundertstel oder Zehntel Millimeter-Bereich befindet.
- Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn wenigstens eine unmittelbar auf die Bleioberfläche aufgebrachte Lackschicht eine Dicke hat, die größer als die maximale Rauhigkeitstiefe dieser Bleioberfläche ist, so daß selbst die am weitesten über die Oberfläche vorstehenden Rauhigkeitskonfigurationen noch vollständig in die Sperrschicht eingebettet sind, die vorteilhaft so angebracht ist, daß sie auch sämtliche Oberflächenporen des Schürzenkörpers ausfüllt. Die Sperrschicht greift insofern verzahnt in die Rauhigkeitsvertiefungen und -erhöhungen der Bleioberfläche ein. Die Dicke der Lackschichten auf Ecken oder vorstehenden Kanten wird dabei durch das Kantenfluchtverhalten bestimmt.
- Gewellt profilierte Bleischürzen haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen, weil sie infolge ihrer Wellung noch besser an unterschiedliche Formenverläufe der Eindeckung angepaßt, sowie hinsichtlich ihrer Flächenausdehnung sowohl gestaucht, vor allem aber auch gestreckt werden können, ohne ihre Dicke zu reduzieren. Hier hat sich eine konstante Wellenform mit einer Wellenteilung in der Größenordnung von etwa 5 mm und einer Gesamtdicke des Wellenverlaufes in der Größenordnung von der Hälfte davon als besonders zweckmäßig erwiesen, wobei unter Wellenteilung der Abstand zwischen den Scheiteln zweier gleichgerichtet gekrümmter benachbarter Wellen mit einer dazwischen liegenden, entgegengesetzt gekrümmten Welle zu ver stehen ist. Bleibänder, die in Walzrichtung zu sinusförmig gewellten Bleischürzen geformt werden, wobei eine volle Sinuswelle ca. 5 mm und die Plus-Minus-Amplitude ca. 2,5 mm beträgt, haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
- Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Bleischürze in perspektivischer und vergrößerter Darstellung und -
2 einen Ausschnitt der1 , wesentlich vergrößert und teilweise im Querschnitt. - Wie die
1 und2 zeigen, weist eine erfindungsgemäße Bleischürze1 einen aus im wesentlichen konstant dickern Bleiblech bestehenden Schürzenkörper2 auf. Dieser Schürzenkörper2 ist nach Art eines Wellbleches mit einer konstanten Wellung geformt, derart, daß nebeneinander liegende, nach einer Seite gekrümmte Längs-Wellen3 und jeweils zwischen zwei solchen eine entgegengesetzt gekrümmte Welle4 gleicher Krümmung gebildet sind. Die Wellung hat die Teilung13 , die zwischen z. B. 3 und 8 mm liegen kann, vorzugsweise 5 mm, beträgt. Die Wellenschenkel jeder Welle sind z. B. unter spitzen Winkeln divergierend vorgesehen, so daß sich Sinuswellen oder zumindest angenäherte Sinuswellen ergeben. - Auf die Unterseite des Schürzenkörpers
2 ist ganzflächig eine im wesentliche konstant dicke bzw. an der Außenseite eine glatte Oberfläche aufweisende Beschichtung5 aufgebracht, die nur einen Bruchteil der Dicke des Schürzenkörpers2 hat und haftend mit dessen zugehöriger Oberfläche7 verankert ist. Diese Oberfläche7 hat, wie aus2 erkennbar, eine relative Rauhigkeit, welcher die Innenfläche9 der Beschichtung5 formgleich folgt, so daß also die Verbindungsflächen zwischen dem Schürzenkörper2 und der Beschichtung5 wesentlich bis mehrfach größer als ihre Grundfläche sind. - Eine entsprechende, gleiche oder hinsichtlich ihrer Zusammensetzung oder Dicke anders ausgebildete Beschichtung
6 ist auch auf der oberen rauhen Oberfläche8 des Schürzenkörpers2 vorteilhaft so angebracht, wie an Hand der Beschichtung5 beschrieben. Auch diese Beschichtung6 weist eine gegenüber ihrer Innenseite wesentlich glattere bzw. weniger rauhe Außenfläche auf. Ihre maximale Dicke übersteigt jedoch ebenfalls die höchste Höhe der Rauhigkeitsvorsprünge der zugehörigen Oberfläche8 . - Durch die beschriebene Ausbildung ist an der Unterseite der Bleischürze
1 eine Sperre10 geschaffen, die zweckmäßig aus einer Lackschicht auf der Basis von Eisenoxid oder Titanoxid oder einer Mischung aus beiden oder anderen gebildet ist. Entsprechend ist an der Oberseite der Bleischürze1 eine Sperre11 sowohl gegen die Bildung von Bleicarbonat als auch gegen das Ablaufen von aufgeschwemmtem Bleicarbonat gebildet. - Die Sperre
10 bzw.11 kann z. B. von Hand, im Spritzverfahren, im elektrostatischen Auftragverfahren, im Tauchbadverfahren oder ähnlich so aufgebracht werden, daß sie die Oberfläche des Schürzenkörpers2 im wesentlichen vollständig dicht schließt. - Insbesondere die Oberseite der Bleischürze
1 ist zusätzlich mit einem Strahlungswärme-Absorber12 versehen, welcher im wesentlichen durch dunkle Pigmentierung der zugehörigen Beschichtung6 gebildet ist. Auch die untere Beschichtung5 weist vorteilhaft eine solche Pigmentierung auf. Es wäre aber auch denkbar, den Absorber durch eine gesonderte Schicht zu bilden. In jedem Fall ist er bevorzugt gleichmäßig über die gesamte zugehörige Oberfläche des Schürzenkörpers2 verteilt, so daß dieser über seine ganze Ausdehnung gleichmäßig Wärme aufnimmt und einerseits im Schürzenkörper2 speichern sowie andererseits innerhalb von diesem zwischen den Oberflächen und quer dazu weiterleiten kann.
Claims (10)
- Bleischürze für Dachdurchdringungs-Einfassungen, mit einem flächigen Schürzenkörper (
2 ), der an mindestens einer Seite, nämlich einer Einbau-Unterseite bzw. einer Einbau-Oberseite, eine Blei-Oberfläche (7 ,8 ) aufweist und mit einer Lackschicht (5 ,6 ) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (5 ,6 ) an wenigstens der Oberseite des Schürzenkörpers (2 ) unmittelbar auf der Blei-Oberfläche (7 ,8 ) vorgesehen ist und dass die Oberseite einen Strahlungswärme-Absorber (12 ) mit besonders guten Absorptionsfähigkeiten bildet, die besser sind als diejenigen der Bleischürze, wobei der Strahlungswärme-Absorber im wesentlichen gleichmäßig über die ganze zugehörige Oberfläche (8 ) des Schürzenkörpers verteilt und im wesentlichen durch die zugehörige Lackschicht (6 ) gebildet ist. - Bleischürze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (
5 ,6 ) als Sperre (10 bzw.11 ) die Bildung von Bleicarbonat verhindert und auf plan gewalztem Blei aufgebracht ist. - Bleischürze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (
5 ,6 ) auf gewelltem Blei aufgebracht ist. - Bleischürze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht (
5 ,6 ) eine im wesentlichen ganzflächige und säurebeständige, jedoch nicht luftdichte Versiegelung bildet, die vorzugsweise im wesentlichen mindestens so druckfest und/oder streck- sowie druckelastisch wie der Schürzenkörper (2 ) ausgebildet ist. - Bleischürze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (
5 ,6 ) wenigstens teilweise durch einen Acrylat-Lack, insbesondere auf der Basis von Eisenoxyd und/oder Titanoxyd, gebildet ist. - Bleischürze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seiten bzw. der Unterseite und der Oberseite des Schürzenkörpers (
2 ) die Blei-Oberfläche (7 ,8 ) mit der Lackschicht (5 ,6 ) versehen ist. - Bleichschürze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungswärme-Absorber (
12 ) dunkel pigmentiert ist. - Bleischürze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Lackschicht (
5 ,6 ) mehrfach kleiner als die des Schürzenkörpers (2 ) ist. - Bleischürze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Lackschicht (
5 bzw.6 ) eine Dicke hat, die größer als die maximale Rauhigkeitstiefe dieser Blei-Oberfläche ist. - Bleischürze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (
5 ,6 ) entsprechend einer Wellung oder dgl. des Schürzenkörpers (2 ) mit einem gleich gewellten Verlauf vorgesehen ist.
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