DE3827899C2 - Spinnmaschine - Google Patents

Spinnmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einer Spindelbank, in der eine Vielzahl von Spindeln drehbar gelagert und mittels eines gemeinsamen Tangentialriemens antreibbar ist, wobei an einer Vorderseite der Spindelbank für jede Spindel ein Betäti­ gungsorgan angeordnet ist, mit dem ein Bremselement an die Spindel anlegbar ist und die Anordnung so getroffen ist, daß das Betätigungsorgan von einem Benutzer der Spinnmaschine mit dem Knie betätigbar und die Spindel mit den Händen zugänglich ist, um bei zum Stillstand der abgebremsten Spindel einen gerissenen Faden wieder mit der Spindel zu verbinden, und ferner das Bremselement durch Druckluft betätigbar ist.
Eine Spinnmaschine der vorstehend genannten Art ist aus dem DE-AS 12 77 085 bekannt.
Bei einer aus dem DE-Gm 73 39 268 bekannten Spinnmaschine ist das Betätigungsorgan als elastische Manschette ausgebildet, die an ihrem Umfang mit einer umlaufenden Ringnut versehen ist.
Die elastische Manschette kann mit Hilfe dieser Ringnut in eine kreisrunde Öffnung eines eine Vorderwand der Spindelbank bildenden Bleches eingeklipst werden. Dem Benutzer weist dann eine geschlossene Membrankappe zu. Auf deren, zum Inneren der Spindelbank weisenden Rückseite ist an die Membrankappe ein Bremsschuh angeformt, der in der Ruhestellung einen Wirtel der Spindel mit Abstand umgreift.
Ein Benutzer der Spinnmaschine, der die Vielzahl von umlaufenden Spindeln darauf überwacht, ob an einer der Spindeln der auf­ zuwickelnde Faden gerissen ist, kann nun diejenige Spindel mit Fadenbruch dadurch abbremsen, daß er mit dem Knie gegen die elastische Manschettenkappe drückt. In diesem Falle legt sich der Bremsschuh an den Wirtel an und bremst die Spindel bis zum Stillstand ab. Der Benutzer kann nun, bei fortwährend angedrück­ tem Bremsschuh und damit stillstehender Spindel den abgerissenen Faden wieder mit der Spindel verbinden. Ist dies geschehen, kann er den Druck auf die elastische Manschettenkappe nachlassen, so daß der Bremsschuh unter der elastischen Wirkung der Man­ schette wieder von dem Wirtel abhebt und die Spindel durch den Tangentialriemen erneut in Drehung versetzt wird.
Die bekannte Vorrichtung hat somit den Vorteil, daß der Benutzer die Spindel mit seinem Knie abbremst und abgebremst hält, während er andererseits beide Hände frei hat, um den gerissenen Faden wieder mit der jetzt stillstehenden Spindel, d. h. einer mit der Spindel umlaufenden Spinnhülse zu verbinden. Außerdem ist bei der bekannten Anordnung von Vorteil, daß die für die Bremse erforderlichen Elemente mechanisch äußerst einfach und damit kostengünstig herstellbar sind.
Allerdings hat die bekannte Spinnmaschine den Nachteil, daß der Bewegungsablauf beim Betätigen der Manschette sehr un­ definiert ist. So beruht die Beweglichkeit der Manschette darauf, daß diese in einem Bereich, der den angeformten Bremsschuh umgibt, dünner ausgebildet ist. Wenn also der Benutzer nicht exakt zentral und senkrecht auf die Oberfläche der Manschetten­ kappe drückt, wird sich der Bremsschuh auch nicht exakt radial an den Wirtel anlegen. Es muß vielmehr berücksichtigt werden, daß derartige Bremsen auch von Anlernkräften, d. h. ungeübten Personen betätigt werden, die mit dem Knie durchaus auch von der Seite, von oben oder von unten auf die Membrankappe drücken. Dies hat zur Folge, daß der Bremsschuh sich in unterschiedlicher Weise an den Wirtel anlegt, so daß der Bremsschuh ungleichmäßig abgenutzt wird und vorzeitig verschleißt. Auch muß bei kleiner werdender Bremsfläche eine immer höhere Kraft auf die Manschette ausgeübt werden, so daß auch Beschädigungen der Spindel im Bereich des Wirtels befürchtet werden müssen.
Insgesamt führt dies somit dazu, daß ein vorzeitiger Verschleiß an der Spinnmaschine eintritt und deswegen Stillstandszeiten auftreten, die erforderlich sind, um verschlissene oder be­ schädigte Teile auszutauschen.
Aus der bereits eingangs genannten DE-AS 12 77 085 ist eine Spinn- und Zwirnmaschine bekannt. Dazu ist angegeben, daß es bei derartigen Maschinen bekannt sei, als Spindelbremseinrichtung eine beispielsweise vom Fuß zu betätigende Band- oder Backen­ bremse vorzusehen, die auf der die Spindelbänder antreibenden Spindelantriebswelle vorgesehen ist. Ferner wird vorgeschlagen, eine Anordnung zu wählen, bei der die Spindelbremseinrichtung pneumatisch betätigbar ist. Hierzu ist jede einzelne Spindel­ bremseinrichtung mit einem pneumatischen Betätigungskolben versehen und die vielen nebeneinander angeordneten Betätigungs­ kolben sind mittels einer gemeinsamen Druckluftleitung beauf­ schlagbar. Auf diese Weise können sämtliche Spindelbremsen gemeinsam betätigt werden, indem der Versorgungsleitung Druckluft zugeführt wird. Um darüber hinaus auch eine Einzelbremsung einer einzelnen Spindelbremse zu ermöglichen, ist bei einem ersten Ausführungsbeispiel der bekannten Maschine jeder der Betäti­ gungskolben mit einer verlängerten Kolbenstange versehen, die über den zugehörigen Zylinder nach außen ragt und einzeln betätigt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, durch Betätigen der als Druckstößel wirkenden Kolbenstange eine Einzelbetätigung einer individuellen Spindelbremse vorzunehmen.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel dieser bekannten Maschine sind die pneumatischen Betätigungskolben der einzelnen Spindeln auch individuell durch manuelles Betätigen eines ersten Kontroll­ schiebers oder gemeinsam durch Erhöhung des Systemdrucks über einen zweiten Kontrollschieber betätigbar.
Aus der DE-OS 17 10 059 ist ferner eine Spindelbremse mit elektromagnetischer Betätigung bekannt.
Aus der DE 29 19 771 A1 ist ferner eine Spindelbremse bekannt, die über ein mechanisches Getriebe mittels eines Hebels betätig­ bar ist.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Spinnmaschine der eingangs genannten Art dahingehend weiter­ zubilden, daß unter Beibehaltung des Konzeptes eines extrem einfachen Spindelantriebes mit ebenso einfacher Spindelbremse ein Betrieb möglich wird, bei dem unabhängig von der Geübtheit oder Ungeübtheit des Benutzers ein reproduzierbarer Bremsvorgang ausgelöst wird, der zu dem theoretisch geringstmöglichen Verschleiß im Bereich der Bremselemente führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Betätigungsorgan elastisch rückstellend und als Druckluftventil ausgebildet ist, und daß das Bremselement auf einer Membran gelagert ist, die eine Begrenzungswand eines mit der Druckluft beaufschlagbaren Druckraumes bildet.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst, weil die Betätigung des Bremselementes nicht mehr vom zufälligen Geschick oder Ungeschick des Benutzers ab­ hängt, sondern vielmehr durch Einsatz der Fremdkraft reprodu­ zierbar ist. Gleichzeitig bleibt die Anordnung extrem einfach im Aufbau, weil lediglich das bekannte unmittelbar mechanisch betätigende Element, nämlich die elastische Manschette, durch den Schalter für die Fremdkraft ersetzt bzw. mit diesem bestückt wird. Es ist daher auch keine Umgewöhnung derjenigen Personen er­ forderlich, die bereits bisher mit den gattungsbildenden Spinn­ maschinen gearbeitet haben. Auch eine Umrüstung bereits vorhande­ ner Spinnmaschinen ist in einfacher Weise möglich, weil die er­ findungsgemäß hinzugefügten Elemente in dem Einbauraum Platz haben, der bereits bisher von den bekannten unmittelbar mecha­ nisch wirkenden Bremsvorrichtungen eingenommen wurde. Damit unterscheidet sich die erfindungsgemäße Spinnmaschine grundsätz­ lich von den oben geschilderten vorbekannten Anordnungen mit elektromagnetischer Betätigung, weil diese ein völlig neues Konzept des Spindelantriebes und der Spindelbremsen erforderten.
Mit der vorliegenden Erfindung wird somit erreicht, daß die Stillstandszeiten infolge von durch Abnutzung verursachten Reparaturen drastisch vermindert werden, wobei dieser Vorteil nicht nur bei neu gebauten, sondern vielmehr auch bei bereits in Betrieb befindlichen Spinnmaschinen durch kurzzeitiges Umrüsten erzielbar sind. Durch die Lagerung des Bremselementes auf einer Membran, die eine Begrenzungswand eines mit der Druckluft beaufschlagbaren Druckraumes bildet, wird eine extrem einfache Bauform erreicht, die mit sehr wenigen mechanischen Elementen auskommt und damit auch besonders störunanfällig ist.
Bei einer Weiterbildung dieser Variante ist die Membran an ihrem Umfang an einer Vorderwand der Spindelbank druckdicht gehalten und auf die Vorderseite der Vorderwand ist eine die Membran überdeckende druckdichte Kappe aufgesetzt, die an ihrer Frontsei­ te mit einem Betätigungsteil zum Betätigen des Druckluftventils versehen ist.
Diese Maßnahmen haben den bereits erwähnten Vorteil des extrem einfachen Aufbaus, weil die gesamte Mechanik im Prinzip aus drei Elementen, nämlich dem Bremselement, der Membran und der Kappe gebildet wird. Dies hat auch den weiteren Vorteil, daß die Anordnung - von außen betrachtet - nahezu identisch mit den vorbekannten Anordnungen ist, an die Benutzer der Spinnma­ schine bereits gewöhnt sind, so daß jedwede Umschulung entfällt, wenn Benutzer, die bisher an bekannten Spinnmaschinen gearbeitet haben, nunmehr an den erfindungsgemäß ausgestatteten Spinnma­ schinen arbeiten sollen.
Bei bevorzugten Varianten dieses Ausführungsbeispiels ist die Membran als elastische Manschette ausgebildet, die aus Kunststoff oder Gummi bestehen kann.
Dies hat den Vorteil, daß auf bereits vorhandene Elemente zurückgegriffen werden kann. Es ist sogar möglich, die bereits vorhandenen Vorrichtungen vollkommen unverändert zu lassen und lediglich die bekannten elastischen Manschetten, so wie sie eingangs geschildert wurden, mit der druckdichten Kappe zu überdecken. In diesem Falle reduzieren sich die nach der Erfindung zusätzlich erforderlichen Elemente auf die druckdichte Kappe mit dem Betätigungsventil sowie die Druckluft-Verrohrung.
Bei einer Variante hierzu kann die Membran jedoch auch nach Art einer Tellerfeder ausgebildet sein.
Dies hat den Vorteil, daß eine noch bessere Reproduzierbarkeit des Weges der Membran erreicht werden kann.
Bei Ausführungsbeispielen der Erfindung ist das Bremselement als einstückiger Bremsklotz ausgebildet, der mittels eines V- förmigen Ausschnittes entlang zweier axialer Bereiche an einem Wirtel der Spindel anliegt.
Diese an sich bekannte Anordnung hat den Vorteil, daß durch Bewegung nur eines einzigen Bremselementes ein Reibschluß an zwei Oberflächenbereichen des Wirtels und damit eine gute Bremswirkung bei geringem mechanischen Aufwand erreicht wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er­ läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil einer erfindungs­ gemäßen Spinnmaschine, nämlich einen Teil einer Spindelbank;
Fig. 2 eine Seitenansicht, entlang der Linie II-II von Fig. 1;
Fig. 3 einen Ausschnitt aus der Darstellung der Fig. 1, für eine Anordnung nach dem Stand der Technik;
Fig. 4 eine Darstellung wie Fig. 3, jedoch für ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4 zur Erläuterung weiterer Einzelheiten einer pneumati­ schen Betätigung;
Fig. 6 eine weitere Darstellung wie Fig. 3, für ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 7 noch eine Darstellung wie Fig. 3, für ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 8 einen Ausschnitt aus Fig. 7 für eine andere Be­ triebsstellung.
In den Fig. 1 und 2 bezeichnet 10 insgesamt eine Spinnmaschine, auf der Fäden, Zwirne und dgl. hergestellt werden. Auf einer Spindelbank 11 sind nebeneinander Spindeln 12, 12′, 12′′ in großer Anzahl angeordnet. Die Spindeln 12 sind um ihre Längsachse drehbar und werden auf ihrer - vom Benutzer gesehen - Rückseite mittels eines Tangentialriemens 13 angetrieben, der unter Reib­ schluß an einem Abschnitt der Spindeln 12 anliegt, der in der Fachsprache als Wirtel 14 bezeichnet wird.
Zum Antrieb bzw. Führen des Tangentialriemens 13 dienen Riemen­ scheiben 15, 15′, die entweder starr oder schwenkbar (15′) gelagert sein können, um die erforderliche Riemenspannung an den Wirteln 14 zu erzeugen.
Die Spindeln 12 sind in Lagern 16 in der Spindelbank 11 gelagert und weisen an ihrem oberen Ende einen Zapfen 17 auf, auf den Spinnhülsen aufgesteckt werden können. Auf die in den Fig. nicht dargestellten Spinnhülsen wird dann bei Rotation der Spindeln 12 der Faden oder Zwirn aufgewickelt. Die Spindeln 12 laufen dabei mit sehr hoher Drehzahl im Bereich von einigen 10 000 Umdrehungen pro Minute um.
Bei diesen sehr hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten geschieht es immer wieder, daß einer der aufzuwickelnden Fäden reißt. In diesem Falle muß die betreffende Spindel 12 angehalten und der ankommende Faden muß wieder mit der Spindel 12 verbunden werden.
Bei üblichen Spinnmaschinen überwacht ein Benutzer mehrere Spindelbänke 11 mit einer großen Anzahl von Spindeln 12. Sobald nun ein Fadenbruch eintritt, muß der Benutzer in der bereits genannten Weise die betreffende Spindel 12 zum Stillstand abbremsen.
Hierzu ist auf einer Vorderseite 20 der Spinnmaschine 10 im Bereich einer Vorderwand 21 der Spindelbank 11 ein Betätigungs­ organ 22 angeordnet, das in Richtung eines Pfeiles 23 ausgelenkt werden kann. Geschieht dies, wird ein Bremselement 24 an den Wirtel 14 der Spindel 12 angelegt, wobei der Reibschluß zwischen Bremselement 24 und Wirtel 14 größer ist als der Reibschluß zwischen Tangentialriemen 13 und Wirtel 14. Infolgedessen wird die Spindel 12 abgebremst und bleibt schließlich stehen, solange das Betätigungsorgan 22 betätigt bleibt. Wird die Betätigungs­ kraft dann wieder aufgehoben, hebt das Bremselement 24 vom Wirtel 14 ab und die Spindel 12 wird über den Tangentialriemen 13 wiederum in Drehung versetzt.
Bei den bekannten Spinnmaschinen befindet sich das Betätigungs­ organ 22 in Kniehöhe des Benutzers, so daß die Betätigung in Richtung des Pfeiles 23 mit dem Knie ausgeübt werden kann. Der Benutzer hat dann beide Hände frei, um im Bereich der auf den Zapfen 17 aufgesteckten Spinnhülse den ankommenden Faden wieder mit der Spinnhülse zu verbinden. Solange dies geschieht, bleibt der Benutzer mit seinem Knie in Anlage an dem Betätigungsorgan 22 und läßt dieses erst dann wieder los, wenn die Verbindung des Fadens und der Spinnhülse hergestellt ist. Das Betätigungs­ element ist selbst-rückstellend ausgebildet, so daß dann, wenn der Benutzer sein Knie wieder vom Betätigungsorgan 22 entfernt, das Bremselement 24 selbsttätig vom Wirtel 14 abhebt.
Im folgenden sollen anhand der Fig. 3 bis 8 Varianten von Ausführungsformen von Bremsvorrichtungen für die Spindeln 12 beschrieben werden. Dabei werden gleiche Bezugszeichen für gleiche Elemente verwendet und es wird dem Bezugszeichen lediglich zur Unterscheidung ein Buchstabe hinzugefügt.
Fig. 3 zeigt eine Anordnung nach dem Stande der Technik, bei der ein Bremsklotz 30 in einer radial zur Achse der Spindel liegenden Ebene mit einer V-förmigen Ausnehmung 31 versehen ist, die in axialer Richtung am Bremsklotz 30 durchgeht. Auf diese Weise entstehen Anlageflächen 32 und 33 an beiden freien Enden der Ausnehmung 31. Die Ausnehmung 31 wird in der Regel so ausgeführt, daß bei unabgenutztem Bremsklotz 30 die freien Enden der Ausnehmung 31 tangential am Wirtel 14a anliegen. Mit zunehmendem Verschleiß wird dann die Anlagefläche immer größer, weil sich der Wirtel 14a in die Ausnehmung 31 einschleift. Man kann aus Fig. 3 auch leicht erkennen, daß bei schiefem Angreifen des Bremsklotzes 30, z. B. bei einer in Fig. 3 nach links gekipp­ ten Richtung die rechte Anlagefläche 33 sich übermäßig ver­ größert, während die linke Anlagefläche 32 sogar außer Eingriff mit dem Wirtel 14a gelangen kann. Dies kann bereits nach verhält­ nismäßig kurzer Zeit dazu führen, daß das rechte freie Ende des Bremsklotzes 30 völlig abgenutzt ist und die gesamte Anordnung ausgetauscht werden muß.
Zum Betätigen des Bremsklotzes 30 ist der nach vorne weisende Teil als Betätigungsteil 34 ausgebildet, der über einen dünnen elastischen Bereich 35 in einen ringförmigen Rand 36 übergeht. Der Rand 36 ist mit einer Ringnut versehen, so daß er in eine kreisförmige Öffnung der Vorderwand 21a der Spindelbank ein­ geklipst werden kann.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungs­ beispiel wird ein einstückiger Bremsklotz 40 verwendet, der an seinem Umfang in einer Membran 41 gehalten ist, die aus Metall, Kunststoff oder einem anderen geeigneten elastischen Material bestehen kann. Die Membran 41 füllt wiederum eine kreisförmige Öffnung in der Vorderwand 21b der Spindelbank 11 aus.
Die Membran 41 wird auf der Benutzerseite von einer druckdichten Kappe 42 überdeckt, die von vorne auf die Vorderwand 21b aufgesetzt, z. B. aufgeklebt, aufgeschweißt oder aufgelötet ist.
Auf die Vorderseite der Kappe 42 ist ein Betätigungsteil 43 aufgesetzt, das weiter unten anhand der Fig. 5 noch näher beschrieben werden wird. Das Betätigungsteil 43 ist mit einer ersten Druckluftleitung 44 verbunden.
Die Membran 41 bildet somit zusammen mit der Kappe 42 und dem darin angeordneten Betätigungsteil 43 einen Druckraum 45.
Würde das Betätigungsteil 43 in Richtung des Pfeiles 23b betätigt, so strömt Druckluft über die erste Druckluftleitung 44 in den Druckraum 45. Die Membran 41 wird infolgedessen in Fig. 4 nach oben ausgelenkt und der Bremsklotz 40 gelangt in Anlage an den Wirtel 14b. Im Gegensatz zum Stand der Technik, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, ist die Richtung der Betäti­ gung, wie sie durch den Pfeil 23b in Fig. 4 symbolisiert wird, dabei unerheblich, weil die Kraftwirkung auf den Bremsklotz 40 durch Fremdkraft, nämlich durch die in den Druckraum 45 einströmende Druckluft, ausgeübt wird. Die Bewegungsrichtung des Bremsklotzes 40 ist daher reproduzierbar.
Um die Druckluft über die erste Druckluftleitung 44 in den Druckraum 45 einzuleiten, kann eine Anordnung verwendet werden, wie sie beispielhaft in Fig. 5 gezeigt ist.
Man erkennt dort, daß das Betätigungsteil 43 ein 3/2-Ventil 50 aufweist, das gegen die Kraft einer Feder 51 mechanisch in Richtung des Pfeiles 23 auslenkbar ist.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ruhestellung, in der keine Kraft in Richtung des Pfeiles 23 ausgeübt wird, ist die erste Druck­ leitung 45, die an eine Druckluftquelle 52 angeschlossen ist, über das Ventil 50 gesperrt. Ein bei 53 symbolisierter Außenraum, der sich auf Umgebungsdruck befindet, ist hingegen über eine zweite Druckluftleitung 54, das Ventil 50 und eine dritte Druckluftleitung 55 mit dem Druckraum 45 verbunden. Infolgedessen befindet sich der Druckraum 45 auf Umgebungsdruck und die Membran 41 der Anordnung gemäß Fig. 4 ist nicht ausgelenkt.
Wird nun hingegen eine Betätigungskraft in Richtung des Pfeiles 23 ausgeübt, schaltet das Ventil 50 auf die untere in Fig. 5 eingezeichnete Stellung um. In diesem Falle wird die Druck­ luftquelle 52 über die erste Druckluftleitung 44, das Ventil 50 und die dritte Druckluftleitung 55 mit dem Druckraum 45 verbunden, in dem somit der Druck ansteigt. Infolgedessen wird die Membran 41 in Fig. 4 nach oben ausgelenkt.
Läßt nun der Benutzer wieder die Betätigungskraft in Richtung des Pfeiles 23 nach, stellt sich erneut die in Fig. 5 einge­ zeichnete Stellung ein, weil die Feder 51 das Ventil 50 selbst­ tätig in die Ausgangsstellung zurückschaltet. Dies hat zur Folge, daß der Druckraum 45 über die Elemente 55, 50, 54 und 53 sofort entlastet wird.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Bremsklotz 60 verwendet, der mit einem elastischen Teil 61 verbunden ist. Das elastische Teil 61 entspricht weitgehend oder sogar vollkommen dem Betätigungsteil 34 bei der bekannten Anordnung der Fig. 3, das bei bekannten Ausführungsformen des Standes der Technik ebenfalls zweiteilig, ähnlich der Anordnung der Fig. 6 ausgebildet sein kann.
Das elastische Teil 61 ist wiederum mittels einer Kappe 42c überdeckt, in die ein Betätigungsteil 43c eingesetzt ist. Im übrigen entsprechen Aufbau und Funktion der Betätigungseinrichtung derjenigen der Fig. 4.
Als Besonderheit kommt beim Ausführungsbeispiel der Fig. 6 noch hinzu, daß der Bremsklotz 60 seitlich mit einem oder mehreren Fortsätzen 62 versehen ist, der in einen Zapfen 63 ausläuft. Der Zapfen 63 läuft in einer Führung 64, so daß auch der Bremsklotz 60 in Richtung des in Fig. 6 eingezeichneten Pfeiles 65 geführt ist.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Auslenkung des Brems­ klotzes 60 in noch vollkommenerer Weise reproduzierbar wird. Es versteht sich, daß die Führung 63, 64 auch in anderer Weise gestaltet sein kann und daß diese Führung 63, 64 auch bei den anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung einsetzbar ist. Es versteht sich ferner, daß bei Vorsehen einer Führung 63, 64 im Extremfalle sogar auf die Fremdkraftbetätigung verzichtet werden kann, sofern die Anordnung so getroffen ist, daß auch bei unmittelbarer mechanischer Betätigung die gewünschte Reproduzierbarkeit und damit auch die Verminderung des asymme­ trischen Verschleißes hinreichend erreicht wird.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist ein Bremsklotz 80 in einer Membran gehalten, die nach Art einer Tellerfeder 81 ausgebildet ist. Eine Kappe 82 ist mit einem Rand 83 versehen, der gleichzeitig in eine kreisförmige Öffnung in der Vorderwand 21e eingreift und zugleich den Außenrand der Tellerfeder 81 hält. Die Kappe 82 definiert damit wiederum einen Druckraum 45e, in dem pneumatisch ein Überdruck erzeugt werden kann.
Geschieht dies, stellt sich eine Betriebsstellung gemäß Fig. 8 ein, bei der die Tellerfeder 81 sich nach außen vorwölbt, so daß der Bremsklotz 80 nach oben in Fig. 8 ausgelenkt wird.

Claims (5)

1. Spinnmaschine mit einer Spindelbank (11), in der eine Vielzahl von Spindeln (12) drehbar gelagert und mittels eines gemeinsamen Tangentialriemens (13) antreibbar ist, wobei an einer Vorderseite (20) der Spindelbank (11) für jede Spindel (12) ein Betätigungsorgan (22) angeordnet ist, mit dem ein Bremselement (24) an die Spindel (12) anlegbar ist und die Anordnung so getroffen ist, daß das Betätigungsorgan (22) von einem Benutzer der Spinnmaschine (10) mit dem Knie betätigbar und die Spindel (12) mit den Händen zugänglich ist, um bei zum Stillstand abgebremster Spindel (12) einen gerissenen Faden wieder mit der Spindel (12) zu verbinden, und ferner das Bremselement (24) durch Druckluft betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (22) elastisch rückstellend und als Druckluftventil (50) ausgebildet ist, und daß das Brems­ element (24b; 24c; 24e; 40; 60; 70; 80) auf einer Membran (41; 61; 81) gelagert ist, die eine Begrenzungswand eines mit der Druckluft beaufschlagbaren Druckraumes (45; 45c; 45e) bildet.
2. Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (41; 61; 81) an ihrem Umfang an einer Vorderwand (21b; 21c; 21e) der Spindelbank (11) druckdicht gehalten ist und daß auf die Vorderseite der Vorderwand (21b; 21c; 21e) eine die Membran (41; 61; 81) überdeckende druckdichte Kappe (42; 42c; 82) aufgesetzt ist, die an ihrer Frontseite mit einem Betätigungsteil (43; 43c; 43e) zum Betätigen des Druckluftventils (50) versehen ist.
3. Spinnmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Membran als elastische Manschette aus Kunststoff oder Gummi ausgebildet ist.
4. Spinnmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Membran nach Art einer Tellerfeder (81) ausgebildet ist.
5. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremselement als einstückiger Bremsklotz (40; 60, 70; 80) ausgebildet ist, der mittels eines V-förmigen Ausschnittes (31) entlang zweier axialer Bereiche (32, 33) an einem Wirtel (14b; 14c; 14d; 14e) der Spindel (12) anliegt.
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