DE3827168C2 - DNA mit genetischer Information von Sarcosinoxidase - Google Patents
DNA mit genetischer Information von SarcosinoxidaseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Polydesoxyribo
nucleinsäure mit einer genetischen Information einer
neuen Sarcosinoxidase.
Die Erfindung betrifft ferner einen Transformanten, der
diese Polydesoxyribonucleinsäure aufweist, sowie die Sar
cosinoxidase und ein Verfahren zur Herstellung derselben
durch Expression mittels des Transformanten der geneti
schen Information der genannten Polydesoxyribonuclein
säure.
Aus der GB-A-2 005 689 ist ein Rohenzym bekannt, das wie eine
Sarcosinoxidase wirkt und aus einem Mikroorganismus der Gat
tung Bacillus sp. gewonnen wird.
Sarcosinoxidase ist ein Enzym, welches eine enzymatische
Reaktion katalysiert, bei der jeweils ein Mol Glycin,
Formaldehyd und Wasserstoffperoxid erzeugt werden aus
jeweils einem Mol Sarcosin, Sauerstoff und Wasser gemäß
dem folgenden Reaktionsschema:
Sarcosin + O₂ + H₂O → Glycin + Formaldehyd + H₂O₂
Von Sarcosinoxidase ist es seit langem bekannt, daß sie
natürlich vorkommt, speziell in tierischen Organen. Es
wurde auch berichtet, daß diese Substanz in Mikroorganis
men existiert, welche zur Gattung Penicillium [Frisell,
W.R. & Mackenzie, C.G. (1970) Meth. Enzymol. 17A, 976-
981], Pseudomonas (ibd.), Artherobactor (JP-OS 28893/1979),
Bacillus (JP-OSen 52789/1979 und 162174/1986), Cylindro
carpon (JP-OS 92790/1981), Pseudomonas (JP-OS 43379/1985)
und dem Stamm von Streptomyscetaceae (JP-OS 280271/1986)
gehören.
Da es sich bei Sarcosinoxidase um eine Oxidase handelt,
welche Sarcosin als ihr Substrat aufweist, kann sie für
die quantitative Bestimmung des Sarcosins verwendet wer
den, welches in einer Körperflüssigkeit, wie im Serum,
vorliegt. Zusätzlich ist das Enzym in einem Creatinin-
oder Cholin-Metabolismus involviert. Speziell führt die
Konjugationsreaktion von Sarcosinoxidase mit Creatininase
oder Creatinase, die im Kreatinin-Metabolismussystem an
wesend ist, zur Bildung von Formaldehyd und Wasserstoff
peroxid und ermöglicht somit eine quantitative Bestim
mung von Creatinin oder Creatin in spezifischer Weise
mit großer Leichtigkeit. Mit Sarcosinoxidase wird somit
ein biologisches Verfahren zur quantitativen Analyse ei
nes Creatinins und/oder Creatins zur Verfügung gestellt.
Die Substanz ist somit nicht nur bei Laborexperimenten
von Bedeutung, sondern auch bei klinischen Diagnosever
fahren.
Sarcosinoxidase erzeugende Mikroorganismen, über die
früher berichtet wurde, haben nur eine geringe Effizienz
bei der Sarcosinoxidase-Erzeugung. Daher war die Verwen
dung einer Substanz, welche dazu beitragen kann, die Bil
dung von Sarcosinoxidase zu induzieren, wie Cholin, Sar
cosin, Creatin oder dergl., unverzichtbar. Diese Maßnahme
führt jedoch zu einer Kostensteigerung bei der Sarcosin
oxidase-Erzeugung. Ferner gestaltet sich bei diesem Ver
fahren die Entfernung von anderen Enzymtypen, welche zu
sammen mit Sarcosinoxidase in dem kultivierten Gemisch
vorliegen können, als äußerst schwierig. Es war somit ein
kostenintensives Reinigungsverfahren erforderlich, um eine
hochreine Sarcosinoxidase zu erhalten. Die Verwendung die
ser Sarcosinoxidase erzeugenden Mikroorganismen hat sich
somit nicht immer als effektiver und bequemer Weg zur
Bereitstellung von Sarcosinoxidase als Reagens für den
unbeschränkten Einsatz bei Laborexperimenten oder bei
klinischen Diagnoseverfahren herausgestellt.
In einer kürzlich erschienenen Literaturstelle wird be
richtet, daß kontaminierende Enzyme, wie Catalase und
Uricase, welche in einer thermisch resistenten Sarcosin
oxidase vorliegen, welche von einem thermisch resistenten
Mikroorganismus stammt, vollständig desaktiviert werden
können durch eine Hitzebehandlung der Sarcosinoxidase
(JP-OS 162174/1986). Derartige kontaminierende Enzyme, wie
Catalase und Uricase, die aus thermisch resistenten Mikro
organismen stammen, sind jedoch mehr oder weniger ther
misch resistent, und es ist in der Tat äußerst schwierig,
diese kontaminierenden Enzyme vollständig zu eliminieren.
Von den Erfindern wurden umfangreiche Studien mit dem
Ziel durchgeführt, die Produktivität der Sarcosinoxidase
zu verbessern, ein Verfahren zu finden, mit dem fremde,
kontaminierende Enzyme eliminiert werden können, und die
Produktionskosten zu reduzieren. Als Ergebnis dieser Un
tersuchungen ist es den Erfindern gelungen, ein neues
Sarcosinoxidase-Gen aus einem Mikroorganismus zu erhalten
und ferner dessen Primärstrukturanalyse aufzuklären. Dar
über hinaus haben die Erfinder unter Anwendung von Genetic
Engineering Techniken ein Verfahren entwickelt, mit dem
die Sarcosinoxidase mit hoher Produktivität hergestellt
werden kann, ohne daß die Verwendung einer induzierenden
Substanz in dem Kulturmedium erforderlich ist.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, eine Polydesoxyribonucleinsäure zu schaffen, die ei
ne Basensequenz gemäß Anspruch 1 umfaßt, die für eine Aminosäuresequenz
eines Polypeptids codiert, welches eine Sarcosinoxidase
darstellt, die folgende physikochemische Eigenschaften
aufweist:
- (a) Wirkung: katalysiert eine enzymatische Reaktion, bei der jeweils 1 Mol Glycin, Formaldehyd und Wasserstoff peroxid gebildet wird aus jeweils 1 Mol Sarcosin, Sauer stoff und Wasser gemäß dem folgenden Reaktionsschema: Sarcosin + O₂ + H₂O → Glycin + Formaldehyd + H₂O₂.
- (b) Substratspezifität: zeigt eine Substratspezifi tät gegenüber Sarcosin.
- (c) Optimaler pH: 8,0 bis 9,5.
- (d) Isoelektrischer Punkt: 4,7 ± 0,1.
- (e) Molekulargewicht (bestimmt nach dem Gelfiltrations verfahren): 40 000 ± 4000.
- (f) Thermische Stabilität: stabil bei Behandlung bei 40°C während 10 min.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaf
fung eines Transformanten, dessen Wirts-Mikroorganismen
die erwähnte, spezifische Polydesoxyribonucleinsäure be
sitzen.
Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, eine Sarcosinoxidase
zu schaffen, die von diesem Transformanten gebildet wurde.
Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer Sarcosinoxidase geschaffen, umfassend die Kultivie
rung des Transformanten unter Bewirkung des Transforman
ten, die genetische Information der erwähnten Polydesoxy
ribonucleinsäure weiterzugeben, und Sammlung des Polypep
tids, welches einen Bestandteil der Sarcosinoxidase dar
stellt.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung wer
den aus der folgenden Beschreibung deutlich. In den
Figuren zeigen:
Fig. 1 eine schematische Zeichnung, in der der Auf
bau des pOXI101-Vektors dargestellt ist;
Fig. 2 eine ähnliche Zeichnung für den pOXI103-
Vektor;
Fig. 3-1 und 3-2 die Basensequenz der Sarcosinoxi
dase-Gen-DNA (von 5′ bis 3′) und
Fig. 4-1 und 4-2 die Aminosäuresequenz des daraus
gebildeten Translationsprodukts.
Die Sarcosinoxidase der vorliegenden Erfindung besitzt
als weitere enzymatische Aktivität eine Catalaseaktivität
von unter 0,05 Einheiten, eine Creatinaseaktivität von un
ter 0,0004 Einheiten und eine N-Ethylglycinoxidaseaktivi
tät von unter 0,03 Einheiten pro Einheit Aktivität der
Sarcosinoxidase. Das Polypeptid, welches diese Sarcosin
oxidase aufbaut, hat eine Aminosäuresequenz, welche, be
ginnend vom N-terminalen Ende, die folgende Formel (I)
aufweist.
wobei A für einen Aminosäurerest oder ein Wasserstoff
atom steht und B einen Aminosäurerest oder -OH bedeutet.
In dem Polypeptid der Formel (I) kann der Aminosäurerest,
der durch A dargestellt wird, ein oder mehrere Aminosäu
rereste sein. Bevorzugte Beispiele für A sind ein Wasser
stoffatom, ein Methionin oder ein Signal-Polypeptid. Die
durch B repräsentierte Gruppe kann entweder ein Säure
amid oder ein oder mehrere Aminosäurereste sein.
Eine Polydesoxyribonucleinsäure, die ein Sarcosinoxidase-
Gen darstellt, das die oben erwähnten physikochemischen
Eigenschaften aufweist, kann eine beliebige Polydesoxy
ribonucleinsäure sein, solange dieselbe nur das Sarcosin
oxidase-Gen per se enthält, welches die oben erwähnten
physikochemischen Charakteristika besitzt. Als Beispiel
dieses Sarcosinoxidase-Gens per se sei eine Polydesoxy
ribonucleinsäure erwähnt mit einer Basensequenz, die für
die Aminosäuresequenz der folgenden Formel (II) codiert,
beginnend von dem N-terminalen Ende:
Unter Berücksichtigung der Aminosäuresequenz des Polypep
tids, das die Sarcosinoxidase der Formel (II) aufbaut,
kann es sich bei der Polydesoxyribonucleinsäure um eine
beliebige Polydesoxyribonucleinsäure handeln, solange die
se nur ein beliebiges Codon unter einer Serie von Codons
besitzt, das der jeweiligen der Aminosäuren entspricht,
welche die Aminosäuresequenz der Formel (II) darstellen.
Es kann sich auch um eine Polydesoxyribonucleinsäure han
deln, welche an ihrem 5′-Ende ein oder mehrere Codons mit
Ausnahme eines Nonsenscodons und/oder an ihrem 3′-Ende
ein oder mehrere Codons aufweist. Ein typisches Beispiel
einer solchen Polydesoxyribonucleinsäure ist eine solche
mit einer Basensequenz, welche, beginnend vom 5′-Ende, die
folgende Formel (III) hat:
wobei X für ein Codon mit Ausnahme von TAA, TAG und TGA
oder ein für ein Wasserstoffatom steht und Y ein Codon
oder ein Wasserstoffatom darstellt.
Bei der Basensequenz der Formel (III) kann es sich bei
dem durch X dargestellten Codon um ein beliebiges Codon
handeln, solange dasselbe nur für eine Aminosäure codiert.
Zusätzlich kann X an seinem 5′-Ende ein oder mehrere Co
dons besitzen, welche für Aminosäuren codieren. Bevorzugte
Beispiele für X sind ATG oder eine Polydesoxyribonuclein
säure, welche einem Signal-Peptid entspricht.
Das durch Y dargestellte Codon kann ein beliebiges Codon
sein, ausgewählt unter Translationsstopp-Codons und Co
dons, welche für eine Aminosäure codieren. Y kann an sei
nem 3′-Ende ein oder mehrere Codons besitzen, welche für
Aminosäuren codieren, wobei es in diesem Fall wünschens
wert ist, daß am 3′-Ende dieser Codons ein Translations
stopp-Codon vorgesehen ist.
Eine Polydesoxyribonucleinsäure mit einem Sarcosinoxidase-
Gen als ihrem Bestandteil, eine Polydesoxyribonuclein
säure, welche ein Gen mit einer Basensequenz aufweist,
die für eine Aminosäuresequenz der Formel (II) codiert,
oder eine Polydesoxyribonucleinsäure der Formel (III)
kann man leicht herstellen mittels eines Mikroorganismus,
welcher einen Donor des Sarcosinoxidase erzeugenden Gens
darstellt. Speziell umfaßt dieses Verfahren die folgenden
Verfahrensstufen. Eine DNA dieses Mikroorganismus wird
zunächst abgetrennt und gereinigt. Anschließend erfolgt
eine Behandlung mit Ultraschallwellen oder mit einer Re
striktionsendonuclease. Diese DNA und eine lineare Ex
pressionsvektor-DNA, welche in ähnlicher Weise verdaut
wurde, z. B. durch eine Restriktionsendonuclease, werden
mit einer DNA-Ligase oder dergl. verbunden (an den abge
stumpften oder kohäsiven Enden der beiden DNAs), um ei
nen geschlossenen Kreis zu bilden. Der auf diese Weise
erhaltene, rekombinante DNA-Vektor wird in einen reprodu
zierbaren Wirts-Mikroorganismus eingeführt. Die Mikro
organismen, welche diesen rekombinanten DNA-Vektor auf
weisen und die mittels eines Screening-Verfahrens unter
Verwendung des Vektormarkers und der Sarcosinoxidase-Ak
tivität als Indikatoren gesammelt wurden, werden kulti
viert. Der rekombinante DNA-Vektor wird dann von den kul
tivierten Mikroorganismen abgetrennt und gereinigt. Dar
aus wird die Sarcosinoxidase-Gen-Polydesoxyribonuclein
säure gesammelt.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung können beliebi
ge Sarcosinoxidase erzeugende Mikroorganismen verwendet
werden, welche in der Lage sind, Sarcosinoxidase mit den
vorstehend erwähnten physikochemischen Eigenschaften zu
erzeugen. Als Beispiel sei Bacillus sp. B-0618-Stamm
genannt, der in JP-OS 28893/1979 beschrieben wurde.
Ein transformierter Mikroorganismus, dem sie Sarcosin
oxidase erzeugende Fähigkeit unter Verwendung von Genetic
Engineering Techniken verliehen wurde, kann ebenfalls als
ein Sarcosinoxidase-Gen-Donator-Mikroorganismus verwendet
werden.
Das Verfahren der Sammlung einer DNA, welche durch den
Gen-Donator-Mikroorganismus induziert wurde, wird im fol
genden beispielhaft erläutert. Ein beliebiger der oben
erwähnten Gen-Donator-Mikroorganismen wird zunächst in
einem flüssigen Kulturmedium unter Belüftung 1 bis 3 Tage
kultiviert. Die kultivierte Brühe wird zentrifugiert, um
die Mikroorganismen zu sammeln. Diese werden dann zur Er
zeugung einer Bacteriolyse lysiert, enthaltend ein Sarco
sinoxidase-Gen. Für die Bacteriolyse wird eine Behandlung
mit einem die Zellwand lysierenden Enzym, wie Lysozym
oder β-Glucanase, durchgeführt. Gegebenenfalls erfolgt
diese Behandlung in Kombination mit einem anderen Enzym,
wie Protease, oder einem oberflächenaktiven Mittel, wie
Natriumlaurylsulfat. Zusätzlich kann neben der Bacterio
lyse eine physikalische Verdauung der Zellwände durchge
führt werden, z. B. durch Einfrieren-Auftauen oder mittels
einer französischen Presse.
Herkömmliche Verfahren der Reinigung umfassen beispiels
weise eine Deproteinbehandlung durch Phenolextraktion,
Proteasebehandlung, Ribonucleasebehandlung, Präzipitation
aus Alkohol und Zentrifugieren und können entweder unab
hängig oder in Kombination angewandt werden, um eine Ab
trennung und Reinigung der DNA aus der Bacteriolyse zu
erreichen.
Die Verdauung der auf diese Weise abgetrennten und gerei
nigten DNA des Mikroorganismus kann beispielsweise durch
geführt werden mittels einer Behandlung mit Ultraschall
wellen oder eine Restriktionsendonuclease. Um eine leichte
Verbindung der DNA-Fragmente und der Vektor-DNA zu ge
währleisten, ist jedoch die Verwendung einer Restriktions
endonuclease bevorzugt, speziell einer solchen mit einer
Aktivität für eine spezifische Nucleotidsequenz, wie
EcoR I, Hind III, BamH I oder BamH II.
Geeignete Vektoren für den Einsatz bei der Erfindung sind
solche, welche für die Verwendung als genetische, rekombi
nante DNA durch künstliche Behandlung eines Phagen oder
einer Plasmid-DNA rekonstruiert wurden und in der Lage
sind, autonom in Wirtsbakterienzellen zu wachsen.
Falls Escherichia coli als Wirts-Mikroorganismus verwen
det wird, werden beispielsweise γgt.γC, γgt.γB oder
dergl. als Phagen verwendet.
Als Plasmid werden pBR322, pBR325, pACYC184, pUC12, pUC13,
pUC18, pUC19 oder dergl. verwendet, falls Escherichia
coli der Wirts-Mikroorganismus ist, und pUB110, pC194
oder dergl. werden verwendet, falls Bacillus subtilis
der Wirts-Mikroorganismus ist. Zusätzlich kann man Shuttle
vektoren einsetzen, welche autonom in Wirtsbakterienzel
len wachsen können, und zwar in grampositiven oder gram
negativen Mikroorganismen oder in beiden, z. B. bei
Escherichia coli oder Saccharomyces cerevisiae. Diese
Vektoren werden vorteilhafterweise zu Vektorfragmenten
verdaut unter Verwendung der gleichen Restriktionsendo
nuclease wie derjenigen, die zum Aufbrechen der oben er
wähnten Sarcosinoxidase-Gen-Donator-Mikroorganismus-DNA
verwendet wurde.
Herkömmliche Verfahren der Verwendung von DNA-Ligase kön
nen eingesetzt werden, um die bakterielle DNA und das
Vektorfragment zu vereinigen. Beispielsweise kann das ko
häsive Ende der bakteriellen DNA und das des Vektorfrag
ments zunächst getempert (annealed) werden und nachfol
gend kann eine rekombinante DNA aus dem bakteriellen DNA-
Fragment und dem Vektorfragment durch die Wirkung einer
geeigneten DNA-Ligase hergestellt werden. Falls erforder
lich, kann das getemperte bakterielle DNA-Vektor-Fragment
in den Wirts-Mikroorganismus eingeführt werden, um die
rekombinante DNA mit Hilfe einer in vivo-DNA-Ligase zu
erzeugen.
Als Wirtsbakterien kann man beliebige Mikroorganismen ver
wenden, welche ein autonomes und stabiles Wachstum der
rekombinanten DNA erlauben und die Fähigkeit zur Expressi
on des Charakters der fremden DNA besitzen. Beispiele der
artiger Mikroorganismen umfassen Escherichia coli DH1,
Escherichia coli HB101, Escherichia coli W3110, Escheri
chia coli C600 und dergl., falls Escherichia coli als
Wirtsbakterium verwendet wird.
Die Einführung der rekombinanten DNA in den Wirts-Mikro
organismus kann in Gegenwart von Calciumionen durchge
führt werden, wenn der Wirts-Mikroorganismus ein Bakteri
um der Gattung Escherichia ist. Falls man ein Bakterium
der Gattung Bacillus als Wirts-Mikroorganismus einsetzt,
so kann man entweder die kompetente Zellmethode, ein Ver
fahren zur elektrischen Einführung der Ribosom-Rekombi
nant-DNA in die Protoplast-Wirtsbakterienzellen oder die
Mikroinjektionsmethode verwenden. Es wurde festgestellt,
daß die auf diese Weise hergestellten Transformant-Bak
terien bei Kultivierung in einem Nährmedium in stabiler
Weise große Mengen Sarcosinoxidase erzeugen.
Die Einführung der zweckdienlichen DNA in den Wirts-Mikro
organismus kann verfolgt werden, indem man den Mikroorga
nismus ermittelt, der zur Expression eines Drogenresi
stenzmarkers des Vektors, auf dem die zweckdienliche,
rekombinante DNA gehalten wird, in der Lage ist sowie
gleichzeitig zur Expression von Sarcosinoxidase. Man kann
beispielsweise diejenigen Bakterien selektieren, welche
in einem selektiven Kulturmedium des chemischen Toleranz
markers wachsen und Sarcosinoxidase erzeugen.
Die rekombinante DNA, welche das Sarcosinoxidase-Gen be
sitzt und einmal auf diese Weise ausgewählt wurde, kann
leicht von dem Transformant-Mikroorganismus extrahiert
werden für die Einführung in ein weiteres Wirtsbakterium.
Alternativ kann man die Sarcosinoxidase-Gen-DNA unter
Verwendung einer Restriktionsendonuclease oder dergl.
aus einer rekombinanten DNA, welche ein Sarcosinoxidase-
Gen besitzt, verdauen und mit einem Ende eines anderen
geöffneten Vektors vereinigen, der auf ähnliche Weise er
halten wurde. Die rekombinante DNA mit neuen Eigenschaf
ten, welche auf diese Weise hergestellt wurde, wird an
schließend in den Wirts-Mikroorganismus eingeführt.
Eine Sarcosinoxidase-Mutein-DNA, die eine wesentliche
Sarcosinoxidase-Aktivität besitzt, ist eine Genvariante,
die durch Genetic Engineering Techniken erfindungsgemäß
aus einem Sarcosinoxidase-Gen erzeugt wurde. Dieses Mute
in kann mittels verschiedener Genetic Engineering Tech
niken hergestellt werden, wie der ortsspezifischen Basen
konversionsmethode, der Substitution eines spezifischen
DNA-Fragments mit einem künstlichen Variant-Gen und dergl.
Unter den so hergestellten Sarcosinoxidase-Mutein-DNAs
werden diejenigen, welche besonders ausgezeichnete Eigen
schaften aufweisen, schließlich in einen Vektor einge
setzt zur Erzeugung einer rekombinanten DNA, welche dann
in den Wirts-Mikroorganismus eingeführt wird. Nachfolgend
kann das Sarcosinoxidase-Mutein hergestellt werden.
Die Basensequenz des nach dem oben beschriebenen Verfah
ren hergestellten Sarcosinoxidase-Gens wurde mit der Des
oxy-Methode entschlüsselt [Science, 214, 1205-1210 (1981)].
Die Aminosäuresequenz von Sarcosinoxidase wurde basie
rend auf der Basensequenz bestimmt.
Im folgenden wird die Methode erläutert, welche zur Be
stimmung der Aminosäuresequenz des Abschnitts angewandt
wurde, der das N-Ende des Sarcosinoxidase-Peptids dar
stellt. Der Sarcosinoxidase-Gen-Donator-Mikroorganismus
mit der Fähigkeit zur Erzeugung von Sarcosinoxidase wird
zunächst in einem Nährmedium kultiviert, um Sarcosin
oxidase in den Bakterien zu bilden und anzureichern. Die
kultivierten Bakterien werden von der Brühe durch Filtra
tion, Zentrifugieren oder ähnliche Verfahren gesammelt.
Die gesammelten Bakterien werden dann verdaut, und zwar
entweder mechanisch oder enzymatisch unter Verwendung
von Lysozym oder dergl., und zu den verdauten Bakterien
gibt man EDTA und/oder ein geeignetes oberflächenaktives
Mittel, sofern erforderlich, um Sarcosinoxidase zu solu
bilisieren. Diese wird anschließend als wäßrige Lösung
abgetrennt. Diese wäßrige Lösung der Sarcosinoxidase wird
eingeengt oder ohne Einengung der Ammoniumsulfat-Frakti
onierung, Gelfiltration, Adsorptionschromatographie oder
Ionenaustausch-Chromatographie unterworfen, um hochreine
Sarcosinoxidase zu erhalten. Die Aminosäuresequenz
des Abschnitts, welcher das N-Ende des Sarcosinoxidase-
Peptids darstellt, wird an dieser hochreinen Sarcosin
oxidase bestimmt unter Verwendung eines Flüssigphasen-
Proteinsequenz-Analysegeräts (Beckman System 890ME, her
gestellt von Beckman, Inc.). Auf diese Weise wird fest
gestellt, daß die Aminosäuresequenz dieses Abschnitts
identisch ist mit der N-terminalen Aminosäure-Sequenz
von der Sarcosinoxidase, die durch eine Genetic
Engineering Technik erhalten wurde.
Die Kultivierung des Transformant-Wirts-Mikroorganismus
wird unter geeigneten Bedingungen durchgeführt, wobei
die Nährstoffcharakteristika und die physiologischen
Charakteristika des Wirts-Mikroorganismus berücksichtigt
werden. In den meisten Fällen wird eine Flüssigkultivie
rung durchgeführt. Bei einer Produktion im industriellen
Maßstab hat sich jedoch eine Kultivierung unter tiefen
aeroben Rührbedingungen als vorteilhafter erwiesen. Eine
breite Vielfalt von Nährstoffen, wie sie herkömmlicher
weise für die Kultivierung von Bakterien verwendet wer
den, kann für die Kultivierung des Wirts-Mikroorganismus
verwendet werden. Speziell kann man beliebige Nährstoff-
Kohlenstoffverbindungen als Kohlenstoffquellen einsetzen,
einschließlich beispielsweise Glucose, Saccharose, Lacto
se, Maltose, Fructose, Melassen und dergl. Als Stickstoff
quellen kann man beliebige, verfügbare Stickstoffverbin
dungen einsetzen, einschließlich Peptone, Fleischextrakte,
Hefeextrakte, Caseinhydrolysate und dergl. Andere Be
standteile einschließlich Salze, wie Phosphate, Carbonate
und Sulfate, sowie Salze von Magnesium, Calcium, Kalium,
Eisen, Mangan, Zink und dergl. und bestimmte Typen von
Aminosäuren oder Vitamine können verwendet werden, falls
ihr Einsatz zweckmäßig ist. Bei dem Verfahren ist die
Verwendung von Sarcosinoxidase-induzierenden Substanzen,
wie Cholin, Sarcosin, Creatin und dergl., welche bei dem
herkömmlichen Verfahren der Erzeugung von Sarcosinoxida
se durch Sarcosinoxidase erzeugende Mikroorganismen er
forderlich waren, nicht nötig.
Die Kultivierungstemperatur kann in einem Bereich variiert
werden, in dem die Bakterien wachsen können und Sarcosin
oxidase produzieren können. Der bevorzugte Temperaturbe
reich beträgt 20 bis 42°C für Escherichia coli. Die Kul
tivierungsdauer kann in einem gewissen Ausmaß in Abhän
gigkeit von den Kultivierungsbedingungen variiert werden.
Grundsätzlich wird die Kultivierung zu einem Zeitpunkt
beendet, wenn die Ausbeute an Sarcosinoxidase ein Maximum
erreicht. Bei der gewöhnlichen Praxis dauert das etwa 12
bis 48 Stunden. Es ist möglich, den pH dieser Kultur
media in einem Bereich zu ändern, in dem die Bakterien
wachsen und Sarcosinoxidase erzeugen können. Der spezi
ell bevorzugte pH-Bereich ist etwa 6 bis 8.
Sarcosinoxidase kann für die Verwendung in Form der Kul
turbrühe mit einem Gehalt der Bakterien aufbewahrt wer
den. Im allgemeinen wird jedoch die in der Kulturbrühe
enthaltene Sarcosinoxidase verwendet, nachdem man die
Bakterien durch Filtration, Zentrifugieren oder ähnliche
Verfahren abgetrennt hat. Falls Sarcosinoxidase in den
Bakterienkörpern enthalten ist, werden die Bakterien zu
nächst mittels Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt.
Die gesammelten Bakterien werden anschließend verdaut,
und zwar entweder durch mechanische Mittel oder durch en
zymatische Mittel unter Verwendung von Lysozym oder
dergl. Zu den verdauten Bakterien wird ein Chelatisie
rungsmittel, wie EDTA und/oder ein geeignetes oberflä
chenaktives Mittel, sofern erforderlich, gegeben, um
Sarcosinoxidase zu solubilisieren. Sarcosinoxidase wird
dann als wäßrige Lösung gesammelt.
Die so erhaltenen, Sarcosinoxidase enthaltenden Lösun
gen werden anschließend durch Eindampfen im Vakuum oder
unter Verwendung eines Filters eingeengt und einer Aus
salzbehandlung mit Ammoniumsulfat, Natriumsulfat oder
dergl. oder einer fraktionierten Fällung unter Verwendung
eines hydrophilen, organischen Lösungsmittels, wie Me
thanol, Ethanol, Aceton oder dergl., unterworfen. Das
Präzipitat wird in Wasser aufgelöst und die Lösung wird
durch eine semipermeable Membran dialysiert, um nieder
molekulargewichtige Verunreinigungen zu eliminieren. Als
alternatives Verfahren kann man das Präzipitat mittels
Gelfiltration, Adsorptionschromatographie, Ionenaustausch-
Chromatographie oder dergl. unter Verwendung eines Ad
sorptionsmittels oder eines Gelfiltrationsmittels, raffi
nieren. Gereinigte Sarcosinoxidase wird aus der Sarcosin
oxidase enthaltenden Lösung, welche unter Verwendung der
verschiedenen Maßnahmen erhalten wurde, durch Verdampfung
im Vakuum, Gefriergetrocknung oder dergl. hergestellt.
Die Aktivität der so hergestellten Sarcosinoxidase wird
nach dem folgenden Verfahren gemessen.
Zunächst wird eine Reaktionsflüssigkeit der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
ml | |
0,2 Mol Tris-Chlorwasserstoff-Puffer (pH 8,0) | |
0,5 | |
15 mMol 4-Aminoantipyrin | 0,5 |
0,2% (Gew./Vol.) Phenol | 0,5 |
Peroxidase (0,5 E/ml) | 0,5 |
0,1 Mol Sarcosin-wäßrige Lösung | 1,0 |
Wasser | 2,0 |
In ein Reagenzglas gibt man 0,5 ml der obigen Reaktions
flüssigkeit. Die Flüssigkeit wird 3 min bei 37°C erhitzt
und mit 10 µl einer Lösung mit einem Gehalt an Sarcosin
oxidase (SOX) versetzt. Nachdem das Gemisch genau 5 min
bei 37°C gehalten wurde, gibt man 2,5 ml Ethanol zu, um
die Reaktion zu beenden. Das Gemisch wird dann einer
colorimetrischen Analyse bei einer Wellenlänge von 480 nm
unterworfen und der erhaltene Wert wird als A genommen.
Wenn man die Fähigkeit der Substanz zur Erzeugung von
1 µMol Wasserstoffperoxid/min als 1 Einheit (E) annimmt,
errechnet sich der Wert für die Sarcosinoxidase-Aktivität
(SOX-Aktivitätswert: E/ml) aus der folgenden Gleichung:
wobei Ao den colorimetrischen Wert bezeichnet, der bei
480 nm erhalten wird, wenn die Pufferlösung ohne die En
zymlösung verwendet wird.
Die Aktivitäten der anderen Enzyme werden gemäß den fol
genden Verfahren bestimmt.
In ein Reagenzglas gibt man 0,5 ml der mit 0,1 Mol Phos
phatpuffer (pH 7,0) verdünnten Enzymlösung. Nach Erhitzen
der Lösung während 5 min bei 30°C gibt man 0,5 ml 0,4%ige
Wasserstoffperoxid-Lösung zu und hält das Ganze genau
5 min bei 30°C. Nach Beendigung der Reaktion durch Zugabe
von 2,5 ml 0,1 Mol Perchlorsäurelösung wird das Gemisch
einer colorimetrischen Analyse unterworfen. Der erhalte
ne Wert wird als B bezeichnet. Gesondert werden 0,5 ml
der 0,4%igen Wasserstoffperoxidlösung in ein Reagenz
glas gefüllt und 5 min bei 30 °C erhitzt. Dazu gibt man
2,5 ml 0,1 Mol Perchlorsäurelösung und dann 0,5 ml der
mit 0,1 Mol Phosphatpuffer (pH 7,0) verdünnten Enzymlö
sung. Das Gemisch wird bei 240 nm der colorimetrischen
Analyse unterworfen und der erhaltene Wert wird als Bo
bezeichnet. Wenn man die Fähigkeit der Substanz zur Er
zeugung von 1 µMol Wasserstoffperoxid/min als 1 Einheit
(E) annimmt, errechnet sich der Wert für die Catalase-
Aktivität (CL-Aktivitätswert: E/ml) aus der folgenden
Gleichung:
Es werden zunächst drei Lösungen hergestellt.
ml | ||
Erste Lösung: | ||
0,2 Mol Phosphatpuffer (pH 7,5) | 0,5 | |
50 mMol Creatin-wäßrige Lösung | 4,5 | |
Zweite Lösung: @ | 0,2 Mol Tris-Chlorwasserstoffsäurepuffer (pH 8) | 0,5 |
15 mMol 4-Aminoantipyrin-wäßrige Lösung | 0,5 | |
0,2% Phenol | 0,5 | |
Peroxidase (50 E/ml) | 1,0 | |
Sarcosinoxidase (30 E/ml) | 0,5 | |
0,5 mMol p-Chlorquecksilberbenzol | 2,0 | |
Dritte Lösung: @ | 0,5 mMol p-Chlorquecksilberbenzol | 0,5 |
Die erste Lösung wird in ein Reagenzglas gefüllt und
3 min bei 37°C erhitzt. Dazu gibt man 10 µl einer Enzym
lösung und hält das Ganze genau 5 min bei 37°C. Zu dem
Gemisch gibt man 0,5 ml der dritten Lösung und danach
0,5 ml der zweiten Lösung. Nachdem dieses Gemisch weite
re 20 min bei 37°C gehalten wurde, um die Reaktion zu
bewirken, werden 1,5 ml destilliertes Wasser zugesetzt
und die Lösung wird bei einer Wellenlänge von 500 nm der
colorimetrischen Analyse unterworfen. Die Fähigkeit der
Substanz zur Erzeugung von 1 µMol Wasserstoffperoxid in
1 min wird als die Aktivität von 1 Einheit (E) ange
nommen.
Zunächst wird eine Reaktionsflüssigkeit der folgenden
Zusammensetzung hergestellt
ml | |
0,2 Mol Tris-Chlorwasserstoff-Puffer (pH 8,0) | |
0,5 | |
15 mMol 4-Aminoantipyrin | 0,5 |
0,2% (Gew./Vol.) Phenol | 0,5 |
Peroxidase (50 E/ml) | 0,5 |
1,0 Mol N-Ethylglycin-wäßrige Lösung | 1,0 |
Wasser | 2,0 |
In ein Reagenzglas gibt man 0,5 ml der obigen Reaktions
flüssigkeit. Die Flüssigkeit wird 3 min bei 37°C erhitzt
und mit 10 µl einer das Enzym enthaltenden Lösung ver
setzt. Nachdem man das Gemisch genau 5 min bei 37°C ge
halten hat, gibt man 2,5 ml Ethanol zur Beendigung der
Reaktion zu. Das Gemisch wird dann der colorimetrischen
Analyse bei einer Wellenlänge von 480 nm unterworfen, und
der dabei erhaltene Wert wird als A bezeichnet. Die Fähig
keit der Substanz zur Erzeugung von 1 µMol Wasserstoff
peroxid/min wird als die Einheit (E) der Aktivität des
Enzyms angenommen.
Basierend auf den obigen Verfahren zur Bestimmung der
Enzymaktivität findet man bei der Sarcosinoxidase der
vorliegenden Erfindung eine Catalase-Aktivität von unter
0,05 Einheiten, eine Creatinase-Aktivität von unter
0,0004 Einheiten und eine N-Ethylglycinoxidase-Aktivität
von unter 0,03 Einheiten pro Einheit der Aktivität von
Sarcosinoxidase. Es wird somit deutlich, daß die Sarcosin
oxidase ein Enzym mit einer äußerst hohen Spezifität ist
und als Reagens für klinische Diagnoseverfahren brauch
bar ist.
Die auf diese Weise hergestellte Sarcosinoxidase besitzt
die folgenden physikochemischen Eigenschaften:
- (a) Wirkung:
Das Enzym katalysiert eine enzymatische Reaktion, bei der jeweils 1 Mol Glycin, Formaldehyd und Wasserstoffperoxid aus jeweils 1 Mol Sarcosin, Sauer stoff und Wasser gemäß dem folgenden Reaktionsschema er zeugt wird: Sarcosin + O₂ + H₂O → Glycin + Formaldehyd + H₂O₂. - (b) Substratspezifität:
Die Sarcosinoxidase wird in einer Menge von 0,5 E zu 0,5 ml der Reaktionslösung ge geben, die 0,05 ml 0,2 M Tris-Chlorwasserstoffsäure- Puffer (pH 8,0), 0,05 ml 0,2%iges Phenol, 0,05 ml von 0,5 mg/ml Peroxidase, 0,2 ml destilliertes Wasser und 0,20 ml einer Substratlösung der folgenden Verbindung mit 0,5 Mol Konzentration umfaßt. Man läßt die Lösung 5 min bei 37°C reagieren. Anschließend werden 2,5 ml Ethanol zugesetzt, um die Reaktion zu beenden. Die resul tierende Lösung wird bei 480 nm einer colorimetrischen Analyse unterzogen. Die Ergebnisse, ausgedrückt als re lative Aktivität des jeweiligen Substrats, sind nach stehend angegeben:Substrat Relative Aktivität (%) Sarcosin 100,0 Cholin 0 Serin 0 Threonin 0 Alanin 0 Valin 0 N-Methylethanolamin 0 N-Dimethylethanolamin 0 - (c) Optimaler pH:
Um den Einfluß des Enzyms auf das 4-Aminoantipyrin-Phenol-Peroxidase-Chromophorsystem zu vermeiden, wird das erzeugte Formaldehyd quantitativ be stimmt durch die Acetyl-Aceton-Methode. Dabei wurde fest gestellt, daß der optimale pH-Bereich der Sarcosinoxidase in der Nähe von 8,0 bis 9,5 liegt. Die verwendeten Puf fer waren Dimethylglutarsäure-Puffer (pH 4 bis 7), Phos phatpuffer (pH 6 bis 8), Tris-Chlorwasserstoffsäure- Puffer (pH 7,5 bis 9), Glycin-Natriumhydroxid-Puffer (pH 9 bis 10) und Natriumcarbonat-Natriumborat-Puffer (pH 10 bis 11). - (d) Isoelektrischer Punkt:
4,7 + 0,1 (Elektrophorese unter Verwendung von Träger-Ampholin). - (e) Molekulargewicht (bestimmt mit der Gelfiltrations
methode):
40 000 ± 4000. - (f) Thermische Stabilität:
0,5 ml 10 mMol Tris-Chlorwasserstoffsäure-Puffer (pH 8,0), enthaltend 20 µg/ml des enzymatischen Proteins, werden bei einer konstanten Temperatur stehengelassen. Dann wird die enzymatische Aktivität der Lösung gegenüber Sarcosin gemessen gemäß dem oben beschriebenen Verfahren. Man stellt fest, daß die Lösung 100% Aktivität erhalten hat, selbst nach Be handlung bei 40°C. - (g) Optimale Temperatur:
Die enzymatische Aktivität gegenüber Sarcosin wurde bei verschiedenen Temperaturen gemäß der oben beschriebenen Methode zur Bestimmung der Sarcosinoxidase-Aktivität gemessen. Dabei findet man, daß die optimale Temperatur in der Nähe von 50°C liegt. - (h) pH-Stabilität:
Pufferlösungen des Enzyms mit un terschiedlichen pH-Werten werden hergestellt. Die ver wendeten Puffer sind Dimethylglutarsäure-Puffer (pH 4 bis 7), Phosphatpuffer (pH 6 bis 8), Tris-Chlorwasser stoffsäure-Puffer (pH 7,5 bis 9), Glycin-Natriumhydroxid- Puffer (pH 9 bis 10), Natriumcarbonat-Natriumborat-Puf fer (pH 10 bis 11). Zu 0,1 ml des jeweiligen Puffers gibt man 100 µl der Enzymlösung (die enzymatische Prote inkonzentration beträgt 100 µg/ml) und läßt die Mischung 60 min bei 37°C stehen. Dann setzt man 0,3 ml 1,0 mMol Tris-Chlorwasserstoffsäure-Puffer (pH 8,0) zur Einstel lung des pH-Wertes zu. 20 µl eines Aliquots dieser Lö sung gibt man zu der Reaktionsflüssigkeit, um deren en zymatische Aktivität gegenüber Sarcosin nach der oben beschriebenen Methode zu bestimmen. Dabei stellt man fest, daß in der Nähe von 6,0 bis 10,0 pH-Stabilität vorliegt.
In der vorliegenden Beschreibung werden Aminosäuren,
Peptide, Nucleinsäuren und Nucleinsäure-verwandte Verbin
dungen gemäß den herkömmlichen Standards auf diesem Ge
biet abgekürzt. Einige Beispiele der Abkürzungen sind
nachstehend angegeben. Ferner beziehen sich alle Be
zeichnungen der Aminosäuren auf die L-Isomeren.
DNA = Desoxyribonucleinsäure
RNA = Ribonucleinsäure
A = Adenin
T = Thymin
G = Guanin
C = Cytosin
Ala = Alanin
Arg = Arginin
Asn = Asparagin
Asp = Aspartat
Cys = Cystein
Gln = Glutamin
Glu = Glutamat
Gly = Glycin
His = Histidin
Ile = Isoleucin
Leu = Leucin
Lys = Lysin
Met = Methionin
Phe = Phenylalanin
Pro = Prolin
Ser = Serin
Thr = Threonin
Trp = Tryptophan
Tyr = Tyrosin
Val = Valin.
RNA = Ribonucleinsäure
A = Adenin
T = Thymin
G = Guanin
C = Cytosin
Ala = Alanin
Arg = Arginin
Asn = Asparagin
Asp = Aspartat
Cys = Cystein
Gln = Glutamin
Glu = Glutamat
Gly = Glycin
His = Histidin
Ile = Isoleucin
Leu = Leucin
Lys = Lysin
Met = Methionin
Phe = Phenylalanin
Pro = Prolin
Ser = Serin
Thr = Threonin
Trp = Tryptophan
Tyr = Tyrosin
Val = Valin.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie
zu beschränken.
Chromosom-DNA wird aus Bacillus sp. B-0618 (FERM BP-0750)
nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Der Stamm wird
über Nacht in einem normalen Bouillon-Medium, enthaltend
0,5% Natriumthiosulfat, bei 37°C unter Schütteln kulti
viert. Die kultivierte Brühe wird 10 min bei 3000 U/min
zentrifugiert, um die Bakterien zu sammeln. Diese werden
in 5 ml einer Lösung suspendiert, die 10% Saccharose,
50 mMol Tris-Chlorwasserstoffsäure (pH 8,0) und 50 mMol
EDTA enthält. Zu der Suspension gibt man 1 ml Lysozym
lösung (10 mg/ml) und hält die Mischung 15 min bei 37°C.
Anschließend erfolgt die Zugabe von 1 ml 10%igem SDS
(Natriumdodecylsulfat). Ein gleiches Volumen einer Lö
sungsmittelmischung von Chloroform und Phenol (1 : 1) wird
zu der Suspension gegeben und das Gemisch wird gerührt
und 3 min bei 10 000 U/min zentrifugiert, um Wasser und
Lösungsmittelschichten abzutrennen. Zu der zurückgewon
nenen Wasserschicht gibt man vorsichtig das zweifache
Volumen Ethanol und rührt das Gemisch langsam mit einem
Glasstab, um zu bewirken, daß sich die DNA um den Stab
wickelt. Die auf diese Weise abgetrennte DNA wird in
10 ml einer Lösung aufgelöst, die 10 mMol Tris-chlor
wasserstoffsäure (pH 8,0) und 1 mMol EDTA enthält (eine
derartige Lösung wird im folgenden als "TE" bezeichnet).
Diese Lösung wird mit einem gleichen Volumen des Chloro
form-Phenol (1 : 1)-Lösungsmittelgemisches behandelt und
erneut zentrifugiert, um die Wasserschicht zu isolieren.
Zu dieser gibt man das zweifache Volumen Ethanol, und
die DNA wird wiederum auf die oben beschriebene Weise
abgetrennt. Diese schließlich erhaltene DNA wird in 2 ml
TE aufgelöst.
Escherichia coli pM191, welches pACYC 184 trägt [J.
Bacteriol, 134, 1141 (1981); ATCC 37033], wird in 1 l
BHI-Medium (hergestellt von Difco Co.) unter Schütteln
kultiviert. Wenn die Trübung der Brühe den Wert OD₆₆₀ =
1,0 erreicht hat, wird Spectinomycin zugesetzt, so daß
eine Endkonzentration der Brühe 300 µg/ml beträgt. Das
Schütteln der Brühe bei 37°C wird mindestens 16 h fort
gesetzt. Nach Beendigung der Kultivierung wird die Brühe
10 min bei 3000 U/min zentrifugiert, um Bakterienzellen
zu sammeln. Daraus wird die Plasmid-DNA nach der Lysozym-
SDS-Methode und der Cäsiumchlorid-Ethidiumbromid-Metho
de [Maniatis et al., Molecular Cloning, 86-94, Cold
Spring Harbor (1982)] hergestellt.
- (1) Es wird eine Mischung hergestellt aus 2 µl (etwa 0,5 µg) Bacillus sp.B-0618-chromosomaler DNA, hergestellt in Beispiel 1), 1 µl einer 10fachen Konzentration EcoRI- Verdauungspuffer [500 mMol Tris-Chlorwasserstoffsäure (pH 7,5), 70 mMol MgCl₂, 1 Mol NaCl und 70 mMol Mercapto ethanol], 1 µl EcoRI (10 Einheiten/µl; hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und 6 µl Wasser. Die DNA wird 1 h bei 37°C verdaut. Gesondert wird Plasmid pACYC 184- DNA (etwa 0,3 µg) mit EcoRI auf ähnliche Weise verdaut. Dazu gibt man 0,6 Einheiten alkalische Phosphase (herge stellt von Takara Shuzo Co., Ltd.; im folgenden als "BAP" bezeichnet) und inkubiert das Gemisch 1 h bei 65°C. Die beiden Lösungen der EcoRI-verdauten DNAs, die auf diese Weise hergestellt wurden, werden miteinander ver mischt und zu dem Gemisch gibt man 0,1 Vol. 3M Natrium acetat. Anschließend wird die Lösung mit einem gleichen Volumen einer Chloroform-Phenol-Lösungsmittelmischung be handelt und zentrifugiert, um die Wasserschicht zurück zugewinnen. Dazu gibt man das zweifache Volumen Ethanol. Die DNA wird durch Zentrifugieren gefällt und im Vakuum getrocknet. Die getrocknete DNA wird in 89 µl Wasser aufgelöst. Dazu gibt man 10 µl der 10fachen Konzentration Ligationspuffer [0,5 Mol Tris-Chlorwasserstoffsäure (pH 7,6), 0,1 Mol MgCl₂, 0,1 Mol Dithiothreit, 10 mMol Spermidin, 10 mMol ATP) und 1 µl T4 DNA-Ligase (175 Ein heiten/ µl; hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und vermischt das Ganze. Das Gemisch wird über Nacht bei 4°C stehengelassen. Diese DNA-Lösung wird mit einer Chloro form-Phenol-Mischung behandelt und die DNA wird durch Ethanol ausgefällt, im Vakuum getrocknet und in 10 µl TE aufgelöst.
- (2) Escherichia coli DH1 (Stamm Nr. ME8569; zur Ver fügung gestellt von National Gene Research Institute) wird in 100 ml BHI-Medium (Brain Heart Infusion, herge stellt von Difco Co.) kultiviert, und die Zellen werden in der logarithmischen Wachstumsphase durch Zentrifugie ren (10 000 U/min, 2 min) gesammelt. Die Zellen werden in 40 ml einer eiskalten Lösung suspendiert, die 30 mMol Kaliumacetat, 100 mMol RbCl, 10 mMol CaCl₂, 50 mMol MnCl₂ und 15% Glycerin (pH 5,8) enthält. Nach 5minütigem Stehenlassen bei 0°C wird die Suspension zur Entfernung des Überstands zentrifugiert. Die Zellen werden in 4 ml einer eiskalten Lösung suspendiert, die 10 mMol MOPS- Puffer (hergestellt von Dotite Co.), 75 mMol CaCl₂, 10 mMol RbCl und 15% Glycerin (pH 6,5) enthält. Die Sus pension wird 15 min bei 0°C stehengelassen, um kompeten te Zellen zu erhalten.
- (3) Zu 200 µl der obigen Escherichia coli-Suspension gibt man 10 µl der in der obigen Stufe (1) hergestellten DNA-Lösung. Die Mischung wird 30 min bei 0°C stehenge lassen und dann mit 1 ml BHI-Medium versetzt. Dieses Ge misch wird 90 min bei 37°C gehalten, 100 µl Aliquot der Mischung wird auf einer BHI-Agarplatte mit einem Gehalt an Tetracyclin (15 µg/ml) ausgebreitet und über Nacht bei 37°C kultiviert, um Transformanten zu erzeugen. Die se Transformanten werden auf einer SOX-Detektormedium- Platte repliziert (Zusammensetzung: 5 g Pepton, 2 g Fleischextrakt, 5 g Hefeextrakt, 1 g NaCl, 1 g K₂HPO₄, 0,5 g MgSO₄, 500 IE Peroxidase, 0,1 g Dianisidin, 9 g Sarcosin, 15 g Agar, 1 l destilliertes Wasser; pH 7,0), und es erfolgt eine weitere Kultivierung über Nacht bei 37°C.
Peripherien von vier Kolonien unter etwa 6000 Transforman
ten hatten sich schwarz(charcoal)gefärbt. Einer der vier
Stämme wurde als Escherichia coli DH1 pOX1101 bezeichnet.
Nach Reinigung wird dieser Stamm in einem BHI-Medium über
Nacht bei 37°C kultiviert und Plasmid-DNA wird auf glei
che Weise wie in Beispiel 2 hergestellt. Das Plasmid,
welches das Sarcosinoxidase-Gen und das pACYC 184-Gen
enthält, wird als pOXI101 bezeichnet.
Ein pOXI101-DNA-Spaltungsplan wird hergestellt unter
Verwendung der Restriktionsendonucleasen ClaI, HpaI,
SalI, SmaI und XhoI (alle von Takara Shuzo Co., Ltd.).
Die Ergebnisse sind in Fig. 1 gezeigt. Ein EcoRI-ClaI
5,3 kb-Fragment, enthaltend zwei XhoI-Stellen, das aus
dem pOXI101 erhalten wurde, und ein EcoRI-ClaI 4,3 kb-
Fragment, das aus pBR 322 erhalten wurde, werden auf
gleiche Weise wie in Beispiel 3(1) hergestellt. Es wur
de eine Subklonung durchgeführt einschließlich Kohäsi
on, Escherichia coli DH1-Transformation und Screening
nach Transformation, um einen Sarcosinoxidase erzeugen
den Klon zu erhalten. Der Klon wird als Escherichia coli
DHI pOXI103 (FERM P-9494) bezeichnet. Eine Plasmid-DNA
wird aus diesem Stamm auf gleiche Weise wie in Beispiel
2 hergestellt und mit pOXI103 bezeichnet. Der Spal
tungsplan wird an diesem Plasmid unter Verwendung der Re
striktionsendonucleasen ClaI, HpaI, SalI, SmaI und XhoI
(alle von Takara Shuzo Co., Ltd.) hergestellt. Dieser
Plan ist in Fig. 2 dargestellt. Man stellt fest, daß
gemäß diesem Plan ein Abschnitt von EcoRI durch die Nach
barschaft von XhoI, enthaltend eine SmaI-Stelle, fehlt.
Dieser Escherichia coli DHI pOXI103 wird über Nacht in
einem BHI-Medium bei 37°C kultiviert und die Sarcosin
oxidase-Produktivität wird gemäß der oben erwähnten
Sarcosinoxidase-Aktivität-Meßverfahren bestimmt. Man
stellt fest, daß der Stamm 2 E/ml Sarcosinoxidase er
zeugt. Die Basensequenz der DNA mit einem Gehalt an Sar
cosinoxidase wird gemäß der Didesoxy-Methode bestimmt un
ter Verwendung des M13-Phagen [Science, 214, 1205-1210
(1981)]. Fig. 3 zeigt die Basensequenz des Sarcosinoxi
dase-Gens und die Aminosäuresequenz der Sarcosinoxidase.
Escherichia coli DHI pOXI103 wird 18 h in 20 ml BHI-Me
dium unter Belüftung/Rühren bei 37°C unter Verwendung
eines 30 l Tankfermenters kultiviert. Die kultivierten
Bakterien werden durch 10minütiges Zentrifugieren bei
5000 U/min gesammelt. Die Sarcosinoxidase-Produktivität
erreicht 4,6 E/ml. Die Bakterien werden mit 2 l physio
logischer Salzlösung gewaschen und in 2 l 10 mMol Phos
phatpuffer (pH 7,5) suspendiert. Zu der so hergestellten
Suspension gibt man Lysozymchlorid und EDTA-2Na mit ei
ner Endkonzentration von 0,1% bzw. 2 mMol. Nach 60minü
tiger Inkubation bei 37°C unter Rühren wird das Gemisch
10 min bei 15 000 U/min zentrifugiert und 1,8 l des re
sultierenden Überstands werden gesammelt.
Zu dem Überstand gibt man 1,8 l gesättigte Ammoniumsul
fatlösung, um ein Präzipitat zu bilden. Das Präzipitat
wird durch Zentrifugieren bei 1200 U/min während 10 min
gesammelt, in 300 ml 10 mMol Phosphatpuffer (pH 7,5)
aufgelöst und dann auf eine Sephadex G-25(Warenbezeich
nung)-Säule gegeben, die mit 10 mMol Phosphatpuffer
(pH 7,5) äquilibriert wurde. Es wird eine Entsalzung
durchgeführt. Anschließend wird die entsalzte Lösung
einer DEAE-Cephallose CL-6B-Ionenaustauschchromatographie
unterworfen, wobei die aktive Fraktion gesammelt wird.
Diese Fraktion wird entsalzt und gefriergetrocknet. Man
erhält 0,807 g eines pulverförmigen Produkts. Die Aus
beute erreicht 36%, wobei die spezifische Aktivität des
Produkts 41 E/mg beträgt.
Das Molekulargewicht der Sarcosinoxidase, die hergestellt
wurde, wird durch die Gelfiltrationsmethode bestimmt. Da
bei findet man ein Molekulargewicht von etwa 40 000. Die
ses Molekulargewicht ist fast das gleiche wie das aus
der Aminosäuresequenz der Substanz berechnete.
Mit der vorliegenden Erfindung wurde das Sarcosinoxidase-
Gen aufgeklärt sowie die Basen- und die Aminosäure
sequenz der Sarcosinoxidase. Darüber hinaus stellt die
vorliegende Erfindung ein effizientes Verfahren zur Her
stellung von Sarcosinoxidase zur Verfügung, und zwar
unter Verwendung des Sarcosinoxidase-Gens und basierend
auf verschiedenen Genetic Engineering Techniken.
Claims (7)
1. Polydesoxyribonucleinsäure mit einer Basensequenz,
welche eine Aminosäuresequenz eines Polypeptids codiert, welches
eine Sarcosinoxidase darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polydesoxyribonucleinsäure die folgende Formel, beginnend vom
5′-Ende, aufweist:
wobei X für ein Codon mit Ausnahme von TAA, TAG oder TGA oder für
ein Wasserstoffatom steht und Y ein Codon oder ein Wasserstoff
atom bedeutet, und die Sarcosinoxidase die folgenden physiko
chemischen Eigenschaften aufweist:
- (a) Wirkung: katalysiert eine enzymatische Reaktion, bei der jeweils 1 Mol Glycin, Formaldehyd und Wasser stoffperoxid aus jeweils 1 Mol Sarcosin, Sauerstoff und Wasser gemäß dem folgenden Reaktionsschema gebildet wird: Sarcosin + O₂ + H₂O → Glycin + Formaldehyd + H₂O₂;
- (b) Substratspezifität: zeigt eine Substratspezifität gegenüber Sarcosin;
- (c) optimaler pH: 8,0 bis 9,5;
- (d) isoelektrischer Punkt: 4,7 ± 0,1;
- (e) Molekulargewicht (bestimmt nach der Gelfiltra tions-Methode: 40 000 ± 4000;
- (f) thermische Stabilität: stabil nach Behandlung bei 40°C während 10 Minuten.
2. Transformant, umfassend eine Polydesoxyribo
nucleinsäure, die bezüglich des Wirts-Mikroorganismus
fremd ist und die in Anspruch 1 angegebene Definition hat.
3. Transformant gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Wirts-Mikroorganismus ein Mikroorganismus
ist, der zu Escherichia coli gehört.
4. Transformant gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Transformant Escherichia coli DHI pOXI103
ist (hinterlegt bei Fermentation Research Institute,
Agency of Industrial Science and Technology; Hinterle
gungsnr. 1828, FERN BP-1828).
5. Sarcosinoxidase, dadurch gekennzeichnete daß sie folgende
Sequenz aufweist:
wobei A für einen Aminosäurerest oder ein Wasserstoffatom
steht und B einen Aminosäurerest oder -OH bedeutet,
und daß sie eine Catalase-Aktivität von
unter 0,05 Einheiten, eine Creatinase-Aktivität von unter 0,0004
Einheiten und eine N-Ethylglycinoxidase-Aktivität von unter 0,03
Einheiten pro Einheit Aktivität der Sarcosinoxidase aufweist,
wobei die Sarcosinoxidase durch die Eigenschaften (a)-(f) gemäß
Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Sarcosinoxidase,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
Einführung einer rekombinanten DNA, welche erzeugt wurde durch Einsetzen der in Anspruch 1 definierten Poly desoxyribonucleinsäure in einen Expressionsvektor, in einen Wirts-Mikroorganismus, um so einen Transformanten zu erzeugen,
Kultivierung des Transformanten, um zu bewirken, daß der Transformant die genetische Information der Polydesoxyribonucleinsäure weitergibt, und
Sammlung des Polypeptids, welches einen Bestand teil der Sarcosinoxidase darstellt;
wobei die Sarcosinoxidase folgende physikochemische Ei genschaften aufweist:
Einführung einer rekombinanten DNA, welche erzeugt wurde durch Einsetzen der in Anspruch 1 definierten Poly desoxyribonucleinsäure in einen Expressionsvektor, in einen Wirts-Mikroorganismus, um so einen Transformanten zu erzeugen,
Kultivierung des Transformanten, um zu bewirken, daß der Transformant die genetische Information der Polydesoxyribonucleinsäure weitergibt, und
Sammlung des Polypeptids, welches einen Bestand teil der Sarcosinoxidase darstellt;
wobei die Sarcosinoxidase folgende physikochemische Ei genschaften aufweist:
- (a) Wirkung: katalysiert eine enzymatische Reaktion, bei der jeweils 1 Mol Glycin, Formaldehyd und Wasser stoffperoxid aus jeweils 1 Mol Sarcosin, Sauerstoff und Wasser gemäß dem folgenden Reaktionsschema gebildet wird: Sarcosin + O₂ + H₂O → Glycin + Formaldehyd + H₂O₂;
- (b) Substratspezifität: zeigt eine Substratspezifität gegenüber Sarcosin;
- (c) optimaler pH: 8,0 bis 9,5;
- (d) isoelektrischer Punkt 4,7 ± 0,1;
- (e) Molekulargewicht (bestimmt nach der Gelfiltra tions-Methode): 40 000 ± 4000;
- (f) thermische Stabilität: stabil nach Behandlung bei 40°C während 10 Minuten.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6 wobei der Transfor
mant Escherichia coli FERM BP-1828 ist.
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