DE3909249A1 - Dna mit genetischer information von glutaminsynthetase und verwendung derselben - Google Patents
Dna mit genetischer information von glutaminsynthetase und verwendung derselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine DNA mit genetischer Information
der Glutaminsynthetase, einen Transformanten,
welcher diese DNA trägt, ein Polypeptid, das durch die
Expression der genetischen Information der DNA durch
diesen Transformanten hergestellt wurde, sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Polypeptids.
Glutaminsynthetase wird gemäß der E.C.6.3.1.2.-Nomenklatur
als L-Glutamat : Ammoniakligase (ADP-bildend) bezeichnet.
Das Enzym katalysiert die folgende Reaktion
[Enzyme Handbook, 775 (1982); Asakura Publishing Co.]:
ATP+L-Glutamat+NH₄⁺ ⇄
ADP+ anorganische Phosphorsäure+L-Glutamin.
Die Glutaminsynthase ist bekanntermaßen im Hirn und in
der Leber verschiedener Tiere vorhanden sowie in Bohnen.
Es ist auch bekannt, daß sie durch Mikroorganismen erzeugt
wird, und zwar durch solche der Gattung Micrococcus,
Brevibacterium, Corynebacterium (JP-OS 33594/
1982 und 155321/1984), Methanobacterium [Arch. Microbiol.,
144 (4), 350-354 (1986)] und Bacillus [J. Biochem.
98 (5), 1211-1219 (1985)].
Es wurde auch bereits über die Klonung von Glutaminsynthetase
berichtet, und zwar abgeleitet vom chinesischen
Hamster [internationale Publikation WO87/04462;
The EMBO Journal, Band 3, Nr. 1, 65-71 (1984)], von
Phaseolus vulgaris L. [Journal of Molecular and Applied
Genetics, 2, 589-599 (1984)] und von einem photosynthetischen
Bakterium Rhodopseudomonas capsulata [Journal
of Bacteriology, Band 155, Nr. 1, Juli 1983, 180-185].
Da Glutaminsynthetase bei der Umsetzung, bei der es als
Katalysator gemäß der obigen Reaktionsformel wirkt, das
NH₄⁺-Ion nutzt, kann es als Reagens zur quantitativen
Bestimmung des NH₄⁺-Ions, das in einer Probe vorliegt
oder in einer Reaktion freigesetzt wird, verwendet werden
oder zum Verbrauch von NH₄⁺-Ionen, die in einer
Probe enthalten sind (JP-OS 56095/1986). Beispielsweise
wird Glutaminsynthetase als Reagens für die quantitative
Bestimmung oder den Verbrauch des NH₄⁺-Ions oder zur
quantitativen Bestimmung oder des Verbrauchs von Harnstoff
gemäß folgenden Reaktionsgleichungen verwendet:
Diese Reaktionen führen gegebenenfalls zu einer H₂O₂
erzeugenden Reaktion einer NADH₂ verbrauchenden
Reaktion und gestatten die rasche quantitative Bestimmung
des NH₄⁺-Ions oder Harnstoffs. Bei dem H₂O₂ erzeugenden
Reaktionssystems kann H₂O₂ leicht quantitativ
bestimmt werden mittels einer H₂O₂-Elektrode oder der
H₂O₂-Peroxidase-Colorimetrie. Als Alternative kann das
erzeugte H₂O₂ durch die Wirkung von Catalase konsumiert
werden. Bei dem NADH₂ verbrauchenden Reaktionssystem
kann die quantitative Analyse durchgeführt durch Ermittlung
der Absorptionsverminderung bei einer Wellenlänge
von 340 bis 360 nm.
Die Produktivität von Glutaminsynthetase mittels bekannter,
Glutaminsynthetase erzeugender Mikroorganismen,
wie sie bisher beschrieben wurden, ist ziemlich
niedrig. Ein weiteres Problem, das bei diesen bekannten,
Glutaminsynthetase erzeugenden Mikroorganismen
auftritt, besteht in der Schwierigkeit, koexistierende
andere Enzyme aus dem Produkt zu eliminieren. Es besteht
daher nach wie vor ein Bedarf nach einem vorteilhafteren
Verfahren zur Herstellung von Glutaminsynthetase.
Andererseits gibt es bisher keine Literatur mit
einer detaillierten Beschreibung der chemischen Struktur
von aus Mikroorganismen stammender Glutaminsynthetase
oder deren genetischer Charakteristika.
Die Erfinder haben umfangreiche Forschungen mit dem
Ziel durchgeführt, die Produktivität von Glutaminsynthetase
zu verbessern, Fremdenzyme zu vermindern und
die Herstellungskosten zu senken. Dabei gelang den Erfindern
die Gen-Klonung der aus Mikroorganismen stammenden
Glutaminsynthetase und die Aufklärung ihrer
Primärstruktur durch die Anwendung von Genetic Engineer
ing-Techniken. Zusätzlich haben die Erfinder ein Verfahren
zur Herstellung von Glutaminsynthetase durch die
Transformation des Gens in andere Mikroorganismen und
die Kultivierung derartiger Mikroorganismen entwickelt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Schaffung
einer DNA, welche eine Basensequenz umfaßt, die
eine Aminosäuresequenz eines Polypeptids codiert, welches
eine Glutaminsynthetase darstellt, die von einem
Mikroorganismus stammt. Aufgabe der Erfindung ist ferner
die Bereitstellung eines Transformanten, der diese
DNA trägt, eines Polypeptids, das durch die Expression
der genetischen Information dieser DNA erzeugt wird,
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Polypeptids.
Andere Merkmale, Aufgaben und Vorteile der Erfindung
werden anhand der nachstehenden Beschreibung noch
deutlicher.
Fig. 1 zeigt einen Endonuclease-Plan für Plasmid pGS2.
Die DNA der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise
nach den folgenden Methoden durch die Anwendung von
Genetic Engineering-Techniken hergestellt werden. DNA
eines Mikroorganismus, bei dem es sich um einen Glut
aminsynthetase-Gendonor handelt und die Fähigkeit zur
Glutaminsynthetase-Erzeugung zeigt, wird zunächst abgetrennt
und gereinigt. Diese DNA wird verdaut unter
Verwendung von Ultraschallwellen oder Restriktionsendonucleasen.
Die verdaute DNA und eine Expressions
vektor-DNA, welche verdaut und linear gemacht wurde,
werden vereinigt mit einer DNA-Ligase oder dergl. an
den abgestumpften oder kohäsiven Enden der beiden DNAs
unter Bildung eines geschlossenen Kreises. Der so erhaltene,
rekombinante DNA-Vektor wird in einen reproduzierbaren
Wirts-Mikroorganismus eingeschleust. Mikroorganismen
mit diesem rekombinanten DNA-Vektor, der
mittels eines Screening-Verfahrens unter Verwendung
eines Vektormarkers und der Glutaminsynthetase-Aktivität
als Indikatoren ausgewählt wurde, werden kultiviert.
Der rekombinante DNA-Vektor wird anschließend
von den kultivierten Zellen abgetrennt und gereinigt.
Die DNA der vorliegenden Erfindung, welche die genetische
Information der Glutaminsynthetase besitzt, wird
dann aus dem rekombinanten DNA-Vektor abgetrennt.
Als Glutaminsynthetase-Gendonor können Mikroorganismen
mit der Fähigkeit zur Glutaminsynthetase-Erzeugung sowie
Glutaminsynthetase erzeugender Gewebe verschiedener
Tiere verwendet werden. Diese umfassen Bacillus sp.
EH113 (FERM BP-2281), Bacillus cereus [J. Biochem., 98
(5), 1211-1219 (1985)], die zur Gattung Bacillus gehören,
Micrococcus glutamicus ATCC 13032, ATCC 13060
und ATCC 13059, die zur Gattung Micrococcus gehören,
Brevibacterium flavum ATCC 14607, Brevibacterium
ammoniagenes ATCC 6872 und ATCC 6871 (JP-OSen 33594/
1982 und 155321/1984), die zur Gattung Brevibacterium
gehören, Glutaminsynthetase erzeugende Mikroorganismen,
die zur Gattung Methanobacterium gehören. Unter diesen
sind als Glutaminsynthetase-Gendonoren bevorzugt Glutaminsynthetase
erzeugende Mikroorganismen.
Im folgenden wird das Verfahren erläutert, um durch
die genspendenden Mikroorganismen erzeugende DNA zu erhalten.
Irgendein beliebiger der oben erwähnten, genspendenden
Mikroorganismen wird zunächst in einem flüssigen
Kulturmedium unter Belüftung 1 bis 3 Tage kultiviert.
Die Kulturbrühe wird zentrifugiert, um die Zellen
zu sammeln. Anschließend werden die Zellen lysiert
unter Erzeugung eines Lysats, das das Glutaminsynthet
ase-Gen enthält. Behandlung mit einem Zellwand-lysierenden
Enzym, wie Lysozym oder β-Glucanase, wird für
die Bakteriolyse angewendet, gegebenenfalls in Kombination
mit anderen Enzymen, wie Protease, oder einem
oberflächenaktiven Mittel, wie Natriumlaurylsulfat.
Zusätzlich kann beispielsweise die physikalische Verdauung
der Zellwände mittels Einfrieren-Auftauen oder
mittels der französischen Presse angewandt werden, und
zwar zusammen mit dem Lysat.
Herkömmliche Verfahren der Reinigung einschließlich beispielsweise
Deproteinisierung durch Phenolextraktion,
Proteasebehandlung, Ribonucleasebehandlung, Alkoholfällung
und Zentrifugieren können entweder unabhängig
oder in Kombination angewandt werden, um die DNA aus
dem Lysat abzutrennen und zu reinigen.
Die Verdauung der auf diese Weise abgetrennten und gereinigten
Mikroorganismus-DNA kann durchgeführt werden
durch Behandlung mit Ultraschallwellen oder mittels
Restriktionsendonucleasen. Um zu gewährleisten, daß
sich die DNA-Fragmente und die Vektor-DNA problemlos
vereinigen, ist jedoch die Verwendung von Restriktionsendonucleasen,
speziell die Verwendung von Typ II-
Endonucleasen, die auf spezifische Nucleotidsequenzen
wirken, wie EccRI, HindIII, BamHI oder dergl., bevor
zugt.
Ein mit Vorteil eingesetzter Vektor ist ein Phage oder
eine Plasmid-DNA mit der Fähigkeit der autonomen Replikation
in Wirts-Bakterienzellen und der für die Verwendung
als genetischer Rekombinant-Vektor durch künstliche
Behandlung rekonstruiert wurde.
Falls man Escherichia coli als Wirts-Mikroorganismus
verwendet, kann man beispielsweise λgt.λC, λgt.λB oder
dergl. als Phagen verwenden.
Als Plasmid kann man pBR322, pBR325, pACYC184, pUC12,
pUC13, pUC18, pUC19 oder dergl. einsetzen, falls
Escherichia coli der Wirts-Mikroorganismus ist, während
man pUB110, pC194 oder dergl. verwendet, wenn
Bacillus subtilis der Wirts-Mikroorganismus ist. Zusätzlich
können Shuttlevektoren eingesetzt werden, die
sich in zwei oder mehr Mikroorganismenwirtsbakterienzellen
autonom replizieren können, beispielsweise sowohl
in Escherichia coli als auch in Saccharomyces
cerevisiae. Diese Vektoren werden mit Vorteil verdaut
unter Verwendung der gleichen Restriktionsendonucleasen
wie die, die zur Verdauung der oben erwähnten
Glutaminsynthetase-Gen spendenden Mikroorganismus-DNA
eingesetzt wurden.
Ein herkömmliches Ligationsverfahren unter Verwendung
einer DNA-Ligase kann angewendet werden, um die bakterielle
DNA und das Vektorfragment zu vereinigen. Beispielsweise
wird das kohäsive Ende der bakteriellen
DNA und das des Vektorfragments zunächst getempert
(annealed) und dann kann durch die Wirkung einer geeigneten
DNA-Ligase eine rekombinante DNA hergestellt
werden, bestehend aus der bakteriellen DNA und dem
Vektorfragment. Falls erforderlich, wird das getemperte,
bakterielle DNA-Vektorfragment in den Wirts-Mikroorganismus
eingeschleust, um die rekombinante DNA mit
Hilfe einer in vivo-DNA-Ligase zu erzeugen. Als Wirtsbakterium
kann ein beliebiger Mikroorganismus eingesetzt
werden, der eine autonome und stabile Replikation
der rekombinanten DNA erlaubt und in der Lage ist, den
Charakter der Fremd-DNA auszudrücken. Beispiele solcher
Mikroorganismen umfassen Escherichia coli DH1, Escherichia
coli HB101, Escherichia coli W3110, Escherichia
coli C600 und dergl., falls der Wirts-Mikroorganismus
ein solcher der Species Escherichia coli ist.
Die Einschleusung der rekombinanten DNA in den Wirts-
Mikroorganismus kann beispielsweise in Gegenwart von
Calciumionen durchgeführt werden, falls der Mikroorganismus
ein Bakterium der Gattung Escherichia ist. Falls
ein Bakterium der Gattung als Wirts-Mikroorganismus
eingesetzt wird, kann eine Kompetentzellmethode
oder eine elektrische Fusionseinschleusung von liposomaler,
rekombinanter DNA in Protoplasten-Wirts-Mikroorganismen
verwendet werden. Eine Mikroinjektionsmethode
kann ebenfalls angewandt werden.
Die Einschleusung der gewünschten DNA in den Wirts-
Mikroorganismus kann ermittelt werden mittels eines
Screening-Verfahrens unter Verwendung eines Drogenresistenzmarkers
des Vektors und gleichzeitig die
Glutaminsynthetase-Aktivität verwendet. Beispielsweise
kann man diejenigen Bakterien selektieren, die
auf einem selektiven Kulturmedium, basierend auf dem
Drogenresistenzmarker, wachsen und Glutaminsynthetase
erzeugen.
Rekombinante DNA, welche das Glutaminsynthetase-Gen besitzt
und auf diese Weise einmal ausgewählt wurde,
kann aus dem Transformanten extrahiert werden für die
Einschleusung in ein anderes Wirtsbakterium. Als Alternative
kann man eine Glutaminsynthetase-Gen-DNA isolieren
unter Verwendung einer Restriktionsendonuclease
oder dergl. aus einer rekombinanten DNA, die ein Glut
aminsynthetase-Gen besitzt. Durch Vereinigung mit einem
linearen Vektorfragment, das auf ähnliche Weise erhalten
wurde, kann man eine rekombinante DNA erzeugen, die
neue Eigenschaften besitzt. Diese rekombinante DNA kann
dann in einen anderen Wirts-Mikroorganismus eingeschleust
werden.
Eine Glutaminsynthetase-Mutein-DNA, welche eine wesentliche
Glutaminsynthetase-Aktivität besitzt, ist ein
Mutantengen, das durch Genetic Engineering-Techniken
aus einem erfindungsgemäßen Glutaminsynthetase-Gen erzeugt
wurde. Eine DNA, welche dieses Mutein codiert,
kann hergestellt werden mittels verschiedener Genetic
Engineering-Techniken, wie der ortsspezifischen Mutage
nese-Methode (site specific mutagenesis method), der
Substitution spezifischer Basen unter Verwendung eines
synthetischen Oligonucleotids und dgl. Unter den
Glutaminsynthetase-Mutein-DNAs, die auf diese Weise hergestellt
wurden, werden solche mit besonders ausgezeichneten
Eigenschaften schließlich in einen Vektor eingesetzt,
um eine rekombinante DNA zu erzeugen. Diese rekombinante
DNA wird anschließend in den Wirts-Mikroorganismus
eingeschleust, um Glutaminsynthetase-Mutein
zu erzeugen.
Die Basensequenz der DNA der vorliegenden Erfindung,
hergestellt nach den oben beschriebenen Methoden, kann
bestimmt werden mittels der Didesoxy-Methode [Science,
214, 1205-1210 (1981)]. Beispielsweise ist die Basensequenz
einer Glutaminsynthetase-Gens in einem Plasmid,
hergestellt unter Verwendung eines Mikroorganismus der
Gattung Bacillus als Glutaminsynthetase-Gen spendender
Mikroorganismus und Escherichia coli als Wirtsbakterium,
wie folgt:
In der obigen Basensequenz (II) kann das 5′-Ende, das
stromaufwärts des GCA-Kodons liegt, ein beliebiges
Kodon aufweisen, solange dasselbe nur für eine Aminosäure
codiert. Zusätzlich kann das 5′-Ende ein oder
mehrere Kodons aufweisen, die für eine Aminosäure codieren.
Ein bevorzugtes Beispiel für die Glieder am 5′-
Ende ist ATG, ein Startkodon, oder eine Polydesoxyribonucleinsäure,
welche einem Signalpeptid entspricht. Das
3′-Ende, welches stromabwärts von TAT liegt, kann ein
Translationsstoppkodon aufweisen oder ein beliebiges
Kodon, welches für eine Aminosäure codiert. Zusätzlich
kann ein oder mehrere Kodons, die für eine Aminosäure
codieren, am 3′-Ende vorliegen, mit der Maßgabe, daß es
in diesem Fall wünschenswert ist, daß ein Translationsstoppkodon
am 3′-Ende dieser Kodons vorliegt.
Die Aminosäuresequenz des Polypeptids, das durch die
Expression der DNA der vorliegenden Erfindung erzeugt
wird, kann aus der Basensequenz der DNA vorausgesagt
werden. Die Aminosäuresequenz des Abschnitts, der das
N-Ende dieses Polypeptids aufbaut, kann mittels der
unten beschriebenen Methode bestimmt werden. Ein Glut
aminsynthetase-Gen spendender Mikroorganismus mit der
Fähigkeit zur Erzeugung von Glutaminsynthetase wird
zunächst in einem Nährstoffmedium kultiviert, um Glutaminsynthetase
in den Zellen zu erzeugen und anzureichern.
Die kultivierten Zellen werden aus der Brühe
durch Filtration, Zentrifugieren oder ähnliche Maßnahmen
gesammelt. Die gesammelten Zellen werden dann zerstört,
und zwar entweder durch mechanische Maßnahmen
oder durch enzymatische Maßnahmen unter Verwendung von
Lysozym oder dergl. Zu dem Lysat gibt man gegebenenfalls
EDTA und/oder ein geeignetes oberflächenaktives
Mittel, um Glutaminsynthetase zu solubilisieren und
als wäßrige Lösung abzutrennen. Diese wäßrige Lösung
von Glutaminsynthetase wird dann eingeengt oder ohne
Einengung der Ammoniumsulfat-Fraktionierung, Gelfiltration,
Adsorptionschromatographie oder Ionenaustauschchromatographie
unterworfen, um eine Glutaminsynthetase
mit hoher Reinheit zu erhalten. Die Aminosäuresequenz
des Abschnitts, der das N-Ende des Glut
aminsynthetase-Peptids aufbaut, wird bei dieser hochgereinigten
Glutaminsynthetase bestimmt unter Verwendung
eines Geräts zur Protein-Sequenzbestimmung in flüssiger
Phase (Beckman System 890ME, hergestellt von Beckman,
Inc.). Auf diese Weise stellt man fest, daß die Aminosäuresequenz
bei mindestens diesem Abschnitt identisch
ist mit der N-terminalen Aminosäuresequenz von Glutaminsynthetase,
die durch Genetic Engineering-Techniken
erhalten wurde. Die Aminosäuresequenz, die auf diesem
Wege aus der Basensequenz (II) ermittelt wurde, entspricht
der folgenden Aminosäuresequenz (I):
In der Aminosäuresequenz der Formel (I) kann der Aminosäurerest
an der stromaufwärtigen Seite des N-terminalen
Ala eine oder mehrere Aminosäuren sein. Als bevorzugte
Beispiele für diesen Aminosäurerest seien Met
und ein Signalpeptid genannt. Stromab von dem C-terminalen
Tyr können ein oder mehrere Aminosäurereste
vorliegen.
Der auf diese Weise erhaltene Transformant kann, wenn
er in einem Nährstoffmedium kultiviert wird, in stabiler
Weise große Mengen des Polypeptids mit Glutamin
synthetase-Aktivität erzeugen.
Die Kultivierung des Wirts-Mikroorganismus, bei dem es
sich um einen Transformanten handelt, wird unter Bedingungen
durchgeführt, welche die Nährstoff-physiologischen
Eigenschaften des Wirts-Mikroorganismus berücksichtigen.
In den meisten Fällen wird eine Flüssigkultivierung
angewandt. Für die Herstellung im industriellen
Maßstab ist jedoch die Kultivierung unter
tiefen, aeroben Rührbedingungen vorteilhafter. Eine
große Vielzahl von Nährstoffen, wie sie herkömmlicherweise
für bakterielle Kulturen verwendet werden, kann zur
Kultivierung des Wirts-Mikroorganismus verwendet werden.
Speziell können beliebige, verwertbare Kohlenstoffverbindungen
als Kohlenstoffquellen eingesetzt werden.
Diese umfassen beispielsweise Glucose, Saccharose,
Lactose, Maltose, Fruktose, Melassen und dergl. Als
Stickstoffquellen kann man beliebige, zur Verfügung
stehende Stickstoffverbindungen verwenden einschließlich
Peptone, Fleichextrakte, Hefeextrakte, Caseinhydrolysate
und dergl. Andere Bestandteile einschließlich
Salze, wie Phosphate, Carbonate und Sulfate, sowie
Salze von Magnesium, Calcium, Kalium, Eisen, Mangan,
Zink und dergl. und bestimmte Typen von Aminosäuren
oder Vitaminen können ebenfalls, je nach Zweckmäßigkeit,
verwendet werden.
Die Kultivierungstemperatur kann in einem Bereich variiert
werden, in dem die Bakterien wachsen und Glutaminsynthetase
erzeugen können. Ein bevorzugter Temperaturbereich
ist 20 bis 42°C für Escherichia coli. Die Kultivierungszeit
kann in einem gewissen Ausmaß variiert
werden, abhängig von den Kultivierungsbedingungen.
Grundsätzlich wird die Kultivierung zu einem Zeitpunkt
beendet, wenn die Ausbeute an Glutaminsynthetase ein
Maximum erreicht. Bei der gewöhnlichen Praxis sind dafür
etwa 12 bis 48 Stunden erforderlich. Es ist möglich,
den pH des Kulturmediums in dem Bereich zu ändern,
in dem die Bakterien wachsen und Glutaminsynthetase erzeugen
können. Der speziell bevorzugte pH-Bereich beträgt
etwa 6 bis 8.
Falls Glutaminsynthetase in der Kulturbrühe enthalten
ist, kann man die Glutaminsynthetase aus der die Zellen
enthaltenden Kulturbrühe abtrennen und isolieren. Im
allgemeinen werden jedoch Glutaminsynthetase und die in
der Kulturbrühe enthaltenen Zellen voneinander getrennt,
z. B. durch Filtration, Zentrifugieren oder dergl., bevor
man die Glutaminsynthetase isoliert. Falls Glutaminsynthetase
in den Zellen enthalten ist, werden die Zellen
zunächst abgetrennt, z. B. durch Filtration oder
Zentrifugieren. Die gesammelten Zellen werden dann zerstört,
und zwar entweder mechanisch oder mit enzymatischen
Mitteln unter Verwendung von Lysozym oder dergl.,
und zu den zerstörten Bakterien wird, sofern erforderlich,
ein Chelatisierungsmittel, wie EDTA und/oder ein
geeignetes Surfaktans, zugesetzt, um Glutaminsynthetase
zu solubilisieren und die Sammlung der Glutaminsynthetase
als wäßrige Lösung zu ermöglichen.
Die Lösungen mit einem Gehalt der Glutaminsynthetase,
die auf diese Weise erhalten wurden, werden dann eingeengt,
und zwar durch Eindampfen im Vakuum oder unter
Verwendung eines Filters, und einer Aussalzbehandlung
mit Ammoniumsulfat, Natriumsulfat oder dergl. unterworfen
oder werden der fraktionierten Fällung unter Verwendung
eines hydrophilen, organischen Lösungsmittels,
wie Methanol, Ethanol, Aceton oder dergl., unterzogen.
Das Präzipitat wird in Wasser aufgelöst und die Lösung
wird durch eine semipermeable Membran dialysiert, um
niedermolekulargewichtige Verunreinigungen zu entfernen.
Alternativ kann man das Präzipitat mittels Gelfiltration,
Adsorptionschromatographie, Ionenaustauscherchromatographie
oder dergl. raffinieren. Aus der Glutaminsynthetase
enthaltenden Lösung, die unter Verwendung dieser
verschiedenen Maßnahmen erhalten wurde, wird gereinigte
Glutaminsynthetase durch Eindampfen im Vakuum, Gefriertrocknung
oder dergl. erzeugt.
Die Aktivität der auf diese Weise hergestellten Glutaminsynthetase
wird gemäß der folgenden Methode be
stimmt.
(Reaktionsgemisch) | |
0,2 M Tris-hydrochlorid-Puffer (pH 8,0) | |
0,2 (ml) | |
2 M Natriumglutamat | 50 µl |
1 M Ammoniumsulfat | 50 µl |
0,2 M MgCl₂ | 50 µl |
0,2 M ATP | 10 µl |
0,1 M Phosphoenolpyruvat | 10 µl |
Pyruvatkinase (500 E/ml) | 10 µl |
Pyruvatoxidase (500 E/ml) | 10 µl |
0,1 M Thiaminpyrophosphat | 2 µl |
0,1 M KH₂PO₄ | 50 µl |
1 mM FAD | 10 µl |
0,3% 4-Aminoantipyrin | 0,1 ml |
0,2% Phenol | 0,1 ml |
Peroxidase (45 E/ml) | 0,1 ml |
gereinigtes Wasser | 0,348 ml |
Gib 1,0 ml der Reaktionsmischung mit der obigen Zusammensetzung
in ein Reagenzglas und äquilibriere die Temperatur
3 min bei 37°C. Gib 50 µl einer Enzymlösung zu
und inkubiere 10 min bei 37°C. Beende die Reaktion
durch Zugabe von 2 ml 0,5%igem Natriumdodecylsulfat
und bestimme die Absorption der erzeugten roten Farbe
bei 550 nm. Die Aktivität der Substanz für die Erzeugung
von 1 µm ADP/min wird als 1 Einheit (E) definiert.
In der vorliegenden Beschreibung werden Aminosäuren,
Peptide, Nucleinsäuren und Nucleinsäure-verwandte Verbindungen
gemäß den üblichen Standards abgekürzt. Einige
Beispiele für diese Abkürzungen sind im folgenden
angegeben. Alle Bezeichnungen von Aminosäuren bezeichnen
die L-Isomeren.
DNA = Desoxyribonucleinsäure
RNA = Ribonucleinsäure
A = Adenin
T = Thymin
G = Guanin
C = Cytosin
Ala = Alanin
Arg = Arginin
Asn = Asparagin
Asp = Aspartat
Cys = Cystein
Gln = Glutamin
Glu = Glutamat
Gly = Glycin
His = Histidin
Ile = Isoleucin
Leu = Leucin
Lys = Lysin
Met = Methionin
Phe = Phenylalanin
Pro = Prolin
Ser = Serin
Thr = Threonin
Trp = Tryptophan
Tyr = Tyrosin
Val = Valin.
RNA = Ribonucleinsäure
A = Adenin
T = Thymin
G = Guanin
C = Cytosin
Ala = Alanin
Arg = Arginin
Asn = Asparagin
Asp = Aspartat
Cys = Cystein
Gln = Glutamin
Glu = Glutamat
Gly = Glycin
His = Histidin
Ile = Isoleucin
Leu = Leucin
Lys = Lysin
Met = Methionin
Phe = Phenylalanin
Pro = Prolin
Ser = Serin
Thr = Threonin
Trp = Tryptophan
Tyr = Tyrosin
Val = Valin.
Weitere Merkmale der Erfindung werden deutlich anhand
der nachfolgenden Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen,
welche die Erfindung erläutern, ohne
sie zu beschränken.
Eine chromosomale DNA wird hergestellt aus dem Stamm
Bacillus sp. EH113 (FERM BP-2281) gemäß der folgenden
Methode. Der Stamm wird unter Schütteln bei 37°C in
150 ml eines Standard-Bouillonmediums über Nacht kultiviert.
Die kultivierte Brühe wird 10 min bei 3000 U/min
zentrifugiert, um die Zellen zu sammeln. Die Zellen
werden in 5 ml einer Lösung suspendiert, enthaltend
10% Saccharose, 50 mM Tris-Chlorwasserstoffsäure (pH
8,0) und 50 mM EDTA. Zu der Suspension gibt man 1 ml
einer Lysozymlösung (10 mg/ml) und inkubiert das Gemisch
15 min bei 37°C. Anschließend erfolgt die Zugabe
von 1 ml 10% SDS (Natriumdodecylsulfat). Zu der auf
diese Weise erhaltenen Suspensionen gibt man ein gleiches
Volumen einer Lösungsmittelmischung von Chloroform
und Phenol (1/1), und das Gemisch wird gerührt
und 3 min bei 10 000 U/min zentrifugiert, um die
Wasser- und Lösungsmittelschichten zu entfernen. Zu
der abgetrennten Wasserschicht gibt man langsam ein
2faches Volumen Ethanol und rührt die Mischung langsam
mit einem Glasstab, um zu bewirken, daß sich die DNA
um den Stab wickelt. Die so abgetrennte DNA wird in
10 ml einer Lösung aufgelöst, die 10 mM Tris-Chlorwasserstoffsäure
(pH 8,0) und 1 mM EDTA enthält (eine
solche Lösung wird im folgenden als "TE" bezeichnet).
Diese Lösung wird mit einem gleichen Volumen einer
Lösungsmittelmischung von Chloroform-Phenol behandelt
und erneut zur Abtrennung der Wasserschicht zentrifugiert.
Diese Wasserschicht wird ferner mit einem 2fachen
Volumen an Ethanol versetzt. Anschließend wird
die DNA erneut aus dem Gemisch aus die oben beschriebene
Weise abgetrennt. Diese DNA wird dann in 2 ml TE
aufgelöst.
(1) 2 µl (etwa 0,5 µg) Bacillus sp. chromosomaler
DNA, hergestellt in Beispiel 1, 1 µl einer 10fachen
Konzentration von HindIII-Verdauungspuffer [100 mM
Tris-HCl (pH 7,5), 70 mM MgCl₂, 0,6 M NaCl und 70 mM
Mercaptoethanol], 1 µl HindIII (10 E/µl; hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) und 6 µl Wasser werden vermischt
und 1 h bei 37°C zur Verdauung inkubiert. Gesondert
werden etwa 0,3 µg pBR322 DNA (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) nach der gleichen Methode
mit HinIII verdaut. Dazu gibt man 0,6 Einheiten alkalische
Phosphatase (Takara Shuzo Co., Ltd.) (im folgenden
auch als "BAP" bezeichnet) und inkubiert das Gemisch
1 h bei 65°C. Die beiden verdauten DNA-Lösungen,
die auf diese Weise mit HindIII verdaut wurden, werden
miteinander vermischt und diese vermischte DNA-Lösung
wird mit 0,1 Vol. 3M Natriumacetat versetzt. Nachfolgend
wird die Lösung mit einem gleichen Volumen einer
Chloroform-Phenol-Lösungsmittelmischung behandelt und
zur Abtrennung der Wasserschicht zentrifugiert. Zu der
Wasserschicht gibt man eine 2fache Menge Ethanol. Die
präzipitierte DNA wird mittels Zentrifugieren gesammelt
und im Vakuum getrocknet. Die getrocknete DNA wird
in 89 µl Wasser aufgelöst und dazu gibt man 10 µl einer
10fachen Konzentration Ligationspuffer [0,5 M Tris-
Chlorwasserstoffsäure (pH 7,6), 0,1 M MgCl₂, 0,1 M
Dithiothreit, 10 mM Spermidin, 10 mM ATP] und 1 µl
T4 DNA-Ligase (350 E; Takara Shuzo Co., Ltd.) und vermischt
das Ganze. Die Mischung wird dann bei 4°C über
Nacht stehengelassen. Diese DNA-Lösung wird mit einem
Chloroform-Phenol-Gemisch behandelt. Die DNA wird mit
Ethanol ausgefällt, im Vakuum getrocknet und in 10 µl
TE aufgelöst.
(2) Escherichia coli TH16 [Stock Nr. ME8459, J.
Bacteriol., 153, 1247 (1983); zur Verfügung gestellt
von National Institute of Genetics] wird in 100 ml
BHI-Medium (Hirn-Herz-Infusion; Difco Co.) kultiviert,
während der logarithmischen Wachstumsphase durch Zentrifugieren
gesammelt (10 000 U/min, 2 min) und in
40 ml einer eiskalten Lösung mit einem Gehalt an 30 mM
Kaliumacetat, 10 mM RbCl, 10 mM CaCl₂, 50 mM MnCl₂
und 15% Glycerin (pH 5,8 suspendiert. Nachdem man die
Suspension 5 min bei 0°C stehengelassen hat, wird sie
zentrifugiert, um den Überstand zu entfernen. Die Zellen
werden in 4 ml einer Lösung suspendiert, enthaltend
10 mM MOPS-Puffer (Dotite Co.), 75 ml CaCl₂, 10 mM
RbCl und 15% Glycerin (pH 6,5). Die Suspension wird
15 min bei 0°C stehengelassen, um Kompetentzellen zu
erhalten.
(3) Zu 200 µl der Escherichia coli-Zellsuspension
gibt man 10 µl der oben unter (1) hergestellten DNA-
Lösung. Nach 30minütigem Stehenlassen der Mischung bei
0°C versetzt man sie mit 1 ml BHI-Medium und hält das
Gemisch 90 min bei 37°C. Ein Aliquot der Mischung
(100 ml) wird auf einer BHI-Agarplatte, enthaltend jeweils
25 µg/ml Ampicillin und Kanamycin, ausgebreitet
und über Nacht bei 37°C kultiviert, um Transformanten
zu erzeugen. Diese Transformanten werden repliziert
auf einer M9-Mediumplatte (Zusammensetzung: 1 g NH₄Cl,
6 g Na₂HPO₄, 3 g KH₂PO₄, 0,5 g NaCl, 2 ml 1M MgSO₄,
10 ml 20%ige Glucose, 0,1 ml 1M CaCl₂, 1 ml von
1 mg/ml Thiaminchlorid, 15 g Agar und 1 l Wasser) und
weiter über Nacht bei 37°C kultiviert. Etwa 2000 Kolonien
der auf diese Weise erzeugten Transformanten werden
untersucht. Man erhält 3 Stämme, die in dem Thiaminhaltigen
M9-Medium wachsen. Einer dieser 3 Stämme wird
als Escherichia coli pGS 2 bezeichnet. Aus diesem
Stamm wird ein Plasmid hergestellt gemäß der Methode
von Maniatis et al. [Maniatis et al., Molecular Cloning,
86-94, Cold Spring Harbor (1982)]. Escherichia coli
DH1-Kompetentzellen, hergestellt gemäß der vorstehend
beschriebenen Methode, werden mit dieser DNA transformiert.
Der so erhaltene Transformant wird als Escherichia
coli DH1 pGS2 bezeichnet und wurde nach dem Budapester
Vertrag bei Fermentation Research Institute,
Agency of Industrial Science and Technology hinterlegt;
Hinterlegungsnummer 2265, FERM BP-2265. Dieser Stamm
wird nach Reinigung in BHI-Medium bei 37°C über Nacht
kultiviert. Die Glutaminsynthetase-Erzeugungsfähigkeit
wird bei diesem gereinigten Transformanten bestimmt
nach der oben beschriebenen Glutaminsynthetase-
Bestimmungsmethode. Dabei stellt man fest, daß der
Transformant eine Glutaminsynthetase-Aktivität von
etwa 3 E/ml aufweist.
Das diesen Stamm tragende Plasmid wird nach der vorstehend
beschriebenen Methode abgetrennt. Das so abgetrennte
Plasmid, welches das Glutaminsynthetase-Gen
und pBR322-Gen enthält, wird als pGS2 bezeichnet.
Escherichia coli DH1 pGS2 wird unter Schütteln in 1 l
BHI-Medium (Difco Co.) kultiviert. Sobald das Wachstum
einen Trübungswert von OD₆₆₀=1,0 erreicht hat, wird
Chloramphenicol zu der Brühe bis zu einer Endkonzentration
von 200 µg/ml zugesetzt. Die Schüttelkultivierung
wird mindestens weitere 16 h bei 37°C fortgesetzt.
Nach Beendigung der Kultivierung wird die Brühe mit
3000 U/min während 10 min zentrifugiert, um Bakterienzellen
zu sammeln, aus denen die Plasmid-DNA nach der
Lysozym-SDS-Methode und der Cäsiumchlorid-Äthidium
bromid-Methode hergestellt wird [Maniatis et al.,
Molecular Cloning, 86-94, Cold Spring Harbor (1982)].
Ein Schnittplan wird hergestellt unter Verwendung der
Endonucleasen EcoRI, XbaI, SphI, Bg1II, NcoI (alle
von Takara Shuzo Co., Ltd.) und NdeI (BRL Co.) bei
der Plasmid pGS2-DNA, die aus Escherichia coli DH1
pGS2 hergestellt wurde, und zwar auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 3. Die Ergebnisse sind in Fig. 1 gezeigt.
Die Basensequenz der das Glutaminsynthetase-Gen enthaltenden
DNA wird nach der Didesoxy-Methode unter Verwendung
des M13-Phagen bestimmt [Science, 214, 1205
bis 1210 (1981)]. Die Basensequenz und die Aminosäuresequenz
des Gens, das die Glutaminsynthetase codiert,
sind in den Formeln (II) bzw. (I) dargestellt.
Der Transformant FERM P-9492 (FERM BP-2265) wird in
20 l BHI-Medium (Difco Co.) 20 h bei 37°C unter Verwendung
eines Flaschenfermenters kultiviert. Die kultivierten
Zellen werden durch 10minütiges Zentrifugieren
bei 5000 U/min gesammelt. Die Zellen werden mit 2 l
physiologischer Salzlösung gewaschen und in 2 l 10 mM
Phosphatpuffer (pH 7,5) suspendiert. Zu der so hergestellten
Suspension gibt man 1 mg/ml Lysozym und
Triton X-100 mit einer Konzentration von 0,1%. Nach
30minütiger Inkubation bei 37°C wird das Gemisch 10 min
bei 5000 U/min zentrifugiert, um den resultierenden
Überstand zu sammeln. 1,8 l dieses Überstands werden
der Ammoniumsulfat(40-65%)-Fällung unterworfen. Das
Präzipitat wird durch 30minütiges Zentrifugieren bei
5000 U/min gesammelt, in 250 ml 10 mM Phosphatpuffer
(pH 7,5) aufgelöst, mit Sephadex G-25 entsalzt und
dann der DEAE-Sephallose CL-6B-Ionenaustauschchromatographie
unterzogen, um die aktive Fraktion zu sammeln.
Diese Fraktion wird entsalzt und gefriergetrocknet,
wobei man ein pulverförmiges Produkt erhält. Diese
Enzymprobe hat eine Glutaminsynthetase-Aktivität von
19,2 E/mg, bestimmt nach der oben beschriebenen Methode
zur Bestimmung der Glutaminsynthetase-Aktivität.
Die vorliegende Erfindung gewährleistet eine effiziente
Produktion von hochreiner Glutaminsynthetase. Durch
die Erfindung wurde ferner der Aufbau von Glutamin
synthetase-Gen aufgeklärt.
Claims (12)
1. DNA, umfassend eine Basensequenz, die eine Aminosäuresequenz
eines Glutaminsynthetase aufbauenden
Polypeptids codiert.
2. DNA gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aminosäuresequenz des Glutaminsynthetase aufbauenden
Polypeptids durch die folgende Formel (I), beginnend
mit den N-Enden, dargestellt wird:
3. DNA gemäß Anspruch 1, umfassend eine Basensequenz,
die, beginnend vom 5′-Ende, die folgende
Formel (II) aufweist:
4. Transformant, umfassend eine DNA, deren Basensequenz
eine Aminosäuresequenz des Glutaminsynthetase
aufbauenden Polypeptids codiert und die fremd ist bezüglich
des Wirts-Mikroorganismus.
5. Transformant gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aminosäuresequenz des Glutaminsynthetase
aufbauenden Polypeptids durch die folgende Formel
(II), beginnend bei den N-Enden, dargestellt wird:
6. Transformant gemäß Anspruch 4, umfassend eine
Basensequenz, die, beginnend vom 5′-Ende, die folgende
Formel (II) aufweist:
7. Transformant gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirts-Mikroorganismus ein Mikroorganismus
der Gattung Escherichia ist.
8. Transformant gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirts-Mikroorganismus ein Mikroorganismus
der Species Escherichia coli ist.
9. Transformant gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirts-Mikroorganismus Escherichia
coli DH1 pGS2 ist (Fermentation Research Institute,
Agency of Industrial Science and Technology; Hinterlegungsnummer
2265, FERM BP-2265).
10. Ein Glutaminsynthetase aufbauendes Polypeptid,
umfassend eine Aminosäuresequenz, die, beginnend von
den N-Enden, durch die folgende Formel (I) dargestellt
wird:
11. Verfahren zur Herstellung von Glutaminsynthetase,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Kultivierung eines Transformanten mit einer DNA, die eine Basensequenz umfaßt, welche eine Aminosäuresequenz eines Glutaminsynthetase aufbauenden Polypeptids codiert und bezüglich des Wirts-Mikroorganismus fremd ist, um zu bewirken, daß der Transformant die genetische Information der DNA ausdrückt, und Sammlung des Glutaminsynthetase aufbauenden Polypeptids aus der Kulturbrühe.
Kultivierung eines Transformanten mit einer DNA, die eine Basensequenz umfaßt, welche eine Aminosäuresequenz eines Glutaminsynthetase aufbauenden Polypeptids codiert und bezüglich des Wirts-Mikroorganismus fremd ist, um zu bewirken, daß der Transformant die genetische Information der DNA ausdrückt, und Sammlung des Glutaminsynthetase aufbauenden Polypeptids aus der Kulturbrühe.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aminosäuresequenz des Glutaminsynthetase
aufbauenden Polypeptids durch die folgende Formel (I),
beginnend bei den N-Enden, dargestellt wird:
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6867188A JPH01243989A (ja) | 1988-03-23 | 1988-03-23 | グルタミン合成酵素の遺伝情報を有するdnaおよびその用途 |
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ID=13380410
Family Applications (1)
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DE19893909249 Ceased DE3909249A1 (de) | 1988-03-23 | 1989-03-21 | Dna mit genetischer information von glutaminsynthetase und verwendung derselben |
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DE (1) | DE3909249A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1987004462A1 (en) * | 1986-01-23 | 1987-07-30 | Celltech Limited | Recombinant dna sequences, vectors containing them and method for the use thereof |
EP0240792A1 (de) * | 1986-03-18 | 1987-10-14 | The General Hospital Corporation | Expression von natürlicher und mutierter Glutamin-Synthetase in fremden Wirten |
-
1988
- 1988-03-23 JP JP6867188A patent/JPH01243989A/ja active Pending
-
1989
- 1989-03-21 DE DE19893909249 patent/DE3909249A1/de not_active Ceased
- 1989-03-22 FR FR8903770A patent/FR2629099B1/fr not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1987004462A1 (en) * | 1986-01-23 | 1987-07-30 | Celltech Limited | Recombinant dna sequences, vectors containing them and method for the use thereof |
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Non-Patent Citations (5)
Title |
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Chem. Abstr., 111 (1989) 209820x * |
Gene 32 (1984) 427-438 * |
Gene 53 (1987) 211-217 * |
Gene 71 (1988) 247-256 * |
Gene 71 (1988) 257-265 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2629099A1 (fr) | 1989-09-29 |
FR2629099B1 (fr) | 1993-10-15 |
JPH01243989A (ja) | 1989-09-28 |
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