DE3825093C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Flaschen oder dgl. in Gegendruckfüllmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Flaschen oder dgl. in GegendruckfüllmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen von
Flaschen oder dgl. gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 9.
Es ist bereits ein gattungsgemäßes Verfahren bekannt, bei
dem das Verdrängen der überschüssigen Flüssigkeit
ausschließlich durch das nach dem Schließen des
Flüssigkeitsventils und des Vorspannventils im Leerraum der
Flasche und in den Kanälen des Füllorgans eingeschlossene,
unter Überdruck stehende Spanngas bewirkt wird (DE-OS 28 38 244).
Sobald die Flasche durch Öffnen eines speziellen
Korrekturventils mit dem unter Atmosphärendruck stehenden
Raum geringeren Drucks in Form eines Ringkanals verbunden
wird, dehnt sich das Spanngas entsprechend aus und reißt
über das Rückgasrohr die über dessen Anschnitt stehende
Flüssigkeit mit in den Ringkanal. Für den Vorgang der
Füllhöhenkorrektur wird somit keine eigene Druckgasquelle
benötigt und die zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Gegendruckfüllmaschine ist äußerst einfach aufgebaut.
Ungünstig ist jedoch, daß beim bekannten Verfahren die
verdrängbare Flüssigkeitsmenge vom Volumen und dem Druck
des eingeschlossenen Spanngases abhängig ist, was die
Einsatzmöglichkeiten dieses Verfahrens eng begrenzt. So ist
z. B. beim Randvollfüllen von Flaschen, beim Füllen unter
geringem Gegendruck, beim Abfüllen stark schäumender
Flüssigkeiten oder bei der Verwendung ungünstiger
Gefäßformen keine zufriedenstellende Füllhöhenkorrektur
möglich.
Weiter ist ein Verfahren zur Füllhöhenkorrektur in einer
füllrohrlosen Gegendruckfüllmaschine bekannt, bei dem das
Verdrängungsgas aus einer CO₂-Quelle über einen Ringkanal,
ein Differenzdruckventil, ein Dreiwegeventil und eine
Dosierkammer in die Flaschen eingeleitet wird (DD-PS
2 56 501). Diese Elemente bilden eine separate
Druckgasquelle für das Verdrängungsgas, die vollkommen
unabhängig von der mit einem eigenen Differenzdruckventil
versehenen Spanngasquelle für den Sammelraum arbeitet. Dies
ist unbedingt erforderlich, da das Verdrängungsgas einen
höheren Druck als das Spanngas aufweisen muß, um die
überschüssige Flüssigkeit in den Sammelraum zurückführen zu
können. Die Vorrichtung zur Durchführung dieses bekannten
Verfahrens ist entsprechend aufwendig aufgebaut.
Das gleiche gilt für eine andere bekannte
Gefäßfüllvorrichtung mit einer eigenen Druckgasquelle für
die Füllhöhenkorrektur in Form eines Ringkanals, von dem
Leitungen mit Sperrventilen abzweigen, die unterhalb des
Flüssigkeitsventils in den Flüssigkeitskanal einmünden
(DE-OS 34 29 314). Auch hier wird die überschüssige
Flüssigkeit über das Rückgasrohr zurück in den
Flüssigkeitsbehälter gedrängt, so daß die
Druckgasquelle einen höheren Druck aufweisen muß als das
Spanngas.
Schließlich ist noch ein zu einer vollkommenen anderen
Gattung gehörendes Verfahren zum Füllen von Flaschen in
einer Gegendruckfüllmaschine bekannt, deren Füllorgane ein
Füllrohr, getrennte Vorspann- und Rückgaskanäle und einen
Drehschieber zur Steuerung des Abfüllverfahrens aufweisen
(DE-PS 6 85 412). Nach dem Einlaufen der Flüssigkeit in die
Flasche wird hier der Drehschieber wieder in die gleiche
Stellung verbracht, die er auch beim Vorspannen der Flasche
einnimmt. Dabei ist die Flasche über die Vorspannleitung
und die Rückgasleitung mit dem Gasraum im Behälter für die
Füllflüssigkeit verbunden, während das Füllrohr mit einem
ins Freie führenden Entlastungskanal gekoppelt ist. Wird
nun ein Sperrventil im Entlastungskanal geöffnet, so
entleert sich unter dem Druck des Spanngases die in der
Rückgasleitung stehende Flüssigkeit in die Flasche und es
wird diese Flüssigkeit sowie der gesamte Inhalt des
Füllrohrs ins Freie abgespritzt. Auf diese Weise entstehen
enorme Flüssigkeitsverluste, so daß dieses bekannte
Füllverfahren aus wirtschaftlichen Gründen seit langem
nicht mehr einsetzbar ist. Außerdem ist die zu seiner
Durchführung bestimmte Füllmaschine äußerst kompliziert
aufgebaut und schwer zu reinigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
gattungsgemäßen Verfahren zum Füllen von Gefäßen eine
zuverlässige und genaue Füllhöhenkorrektur durchzuführen,
die unabhängig vom Grad der Überfüllung ein Abführen und
Sammeln des Überfüllvolumens ermöglicht. Außerdem soll eine
einfach aufgebaute Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die im
Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist die maximal
durchführbare Füllhöhenkorrektur vollkommen unabhängig vom
Volumen und vom Druck des in den Kanälen des Füllorgans und
in der Flasche eingeschlossenen Spanngases. Es kann aus dem
ohnehin vorhandenen, üblicherweise großen Spanngasvorrat im
Sammelraum jederzeit die erforderliche Menge Spanngas in
die Flasche abgeleitet werden, um bei allen
Betriebsbedingungen, insbesondere beim Abfüllen mit
niedrigem Gegendruck, beim Heißabfüllen, beim
Randvollfüllen usw. eine exakte Füllhöhenkorrektur
durchzuführen. Eine zusätzliche Druckgasquelle bzw.
Inertgasquelle ist hierzu nicht erforderlich. Der
zusätzliche Verbrauch an Spanngas ist äußerst gering und er
kann genau bemessen werden, wobei das bereits in der
Flasche und im Füllorgan eingeschlossene Spanngas mit zu
berücksichtigen ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
arbeitet somit sehr wirtschaftlich und ermöglicht bei allen
Einsatzbedingungen eine gleichbleibende Füllhöhe in den
Flaschen, Dosen und sonstigen Gefäßen.
Einige bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, die zu einer besonders wirtschaftlichen
Arbeitsweise und einer hohen Abfülleistung beitragen, sind
in den Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben. Das Verfahren
nach den Ansprüchen 5 und 6 hat den Vorzug, daß beim
Abfüllen von kohlesäurehaltigen Getränken während der
Füllhöhenkorrektur keine Kohlensäureentbindung auftritt, da
der Gegendruck im Raum geringeren Drucks über dem
Sättigungsdruck gehalten werden kann. Allerdings ist dann
anschließend eine besondere Entlastungsphase erforderlich.
Diese Entlastungsphase entfällt beim Verfahren nach den
Ansprüchen 7 und 8, da hier bereits während der
Füllhöhenkorrektur weitgehend eine Absenkung auf den
Atmosphärendruck auftritt.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe durch die im Anspruch 9
angegebenen Merkmale gelöst.
Über die zusätzliche Leitung und das unabhängig steuerbare
Sperrventil wird auf einfachste Weise während der
Korrekturphase die erforderliche Spanngasmenge mit dem
normalen Kesseldruck bzw. Gegendruck in die Flaschen
geleitet. Diese Leitung ist an den übrigen Phasen eines
Abfüllvorgangs, z. B. am Vorspannen, nicht beteiligt und
immer frei von Flüssigkeit.
Einige bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Ansprüchen 10 bis 12 aufgezeigt.
Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung nach Anspruch 10.
Durch das Sicherheitsventil in der Leitung wird verhindert,
daß Spanngas unnötig aus dem Behälter abgeblasen wird, wenn
keine Flasche am Füllorgan vorhanden ist. Durch die
Gestaltung nach den Ansprüchen 11 und 12 wird erreicht, daß
infolge der Mehrfachnutzung der Leitung im Bereich
unterhalb des Sperrventils auch bei Füllorganen mit vielen
Funktionen ein überschaubarer Aufbau gewahrt bleibt.
Im Nachstehenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine Gegendruckfüllmaschine
im Bereich eines Füllorgans,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch ein Füllorgan in
abgeänderter Ausführung.
Die Gegendruckfüllmaschine nach Fig. 1 ist zum Füllen von Flaschen 17
mit einer sauerstoffempfindlichen, kohlensäurehaltigen Flüssigkeit,
z. B. Bier, eingerichtet. Sie weist einen nicht gezeigten rotierenden
Flaschentisch mit steuerbaren Huborganen zum Anheben und Absenken der
Flaschen 17 auf. Konzentrisch zum Flaschentisch ist ein rotierender
Behälter 5 in Form eines Ringkessels angeordnet, der die Flüssigkeit
und ein Spanngas, nämlich Kohlensäure, aufnimmt. An der Unterseite des
Behälters ist ferner eine ringförmige Vakuumkammer 15 und eine
gleichfalls ringförmige Korrekturkammer 18 ausgebildet. In der
Vakuumkammer 15 wird mittels einer nicht gezeigten Vakuumpumpe ein
90%iges Vakuum aufrecht erhalten. In der Korrekturkammer 18 wird
mittels eines nicht gezeigten Differenzdruckreglers ein Überdruck
aufrecht erhalten, der um 0,2 Bar unter dem Überdruck im Behälter 5
liegt.
Jedes Füllorgan 11 weist einen Ventilblock 19 auf, der an der
Unterseite des Behälters 5 befestigt ist. Im Ventilblock 19 ist ein im
wesentlichen senkrecht verlaufender Flüssigkeitskanal 2 ausgebildet,
der über eine Bohrung im Boden des Behälters 5 mit dessen
Flüssigkeitsraum 20 in Verbindung steht. Das obere Ende des
Flüssigkeitskanals 2 ist durch
ein tellerförmiges Flüssigkeitsventil 3 verschließbar; sein unteres
Ende geht in einen Auslaufstutzen über, an den sich eine
Zentrierglocke 12 anschließt. Diese ist mittels eines
Führungsgestänges 13 höhenbeweglich am Ventilblock 19 gelagert.
Im Zentrum des Flüssigkeitskanals 2 ist mittels radialer Arme ein
senkrechtes Rückgasrohr 1 befestigt, dessen unterer, austauschbarer
Bereich in die Flasche 17 und dessen oberer Bereich in den Gasraum 4
des Behälters 5 ragt. Während der untere Anschnitt 21 des
Rückgasrohres 1, der die Füllhöhe in der Flasche 17 bestimmt, immer
offen ist, kann das obere Ende des Gasrohres 1 durch ein
Vorspannventil 22 verschlossen werden. Der Ventilkörper des
Vorspannventils 22 ist genauso wie der Ventilkörper des
Flüssigkeitsventils 3 verschiebbar auf dem feststehenden Rückgasrohr 1
gelagert. Die beiden Ventilkörper sind über eine federnde
Zwischenhülse 23 miteinander bewegungsmäßig gekoppelt. Durch einen
gebremst drehbar in der Wand des Behälters 5 gelagerten Rollenhebel 24
mit einer Steuergabel 25 kann in üblicher Weise der Ventilkörper des
Vorspannventils 22 angehoben oder abgesenkt werden, wobei er über die
Zwischenhülse 23 den Ventilkörper des Flüssigkeitsventils 3 nach unten
in die Schließstellung drückt oder nach oben hin frei gibt. Das
Flüssigkeitsventil 3 öffnet mittels einer strichpunktiert angedeuteten
Feder selbsttätig, wenn Druckausgleich zwischen dem Behälter 5 und der
Flasche 17 erfolgt ist.
In den Flüssigkeitskanal 2 mündet unterhalb des Flüssigkeitsventils 3
eine Leitung 6 ein, die anfänglich durch den Ventilblock 19 und dann
über eine Rohrleitung zum Lagerklotz 26 des Rollenhebels 24, durch den
Lagerklotz 26 hindurch zum Behälter 5 verläuft und in dessen Gasraum 4
einmündet. Durch die Leitung 6 kann somit der Gasraum 4 unter Umgehung
des Rückgasrohres 1 mit dem Flüssigkeitskanal 2 bzw. mit der an das
Füllorgan 11 angepreßten Flasche 17 verbunden werden.
In die Leitung 6 ist ein im Lagerklotz 26 sitzendes Sicherheitsventil
10 eingeschaltet, dessen Ventilkörper normalerweise durch eine Feder
gegen den Ventilsitz gedrückt wird und dadurch die Leitung 6 absperrt.
Über einen Stift 27 wird der Ventilkörper durch das Führungsgestänge
13 der Zentrierglocke 12 angehoben und damit das Sicherheitsventil 10
geöffnet, wenn eine Flasche 17 mittels des Huborgans vollständig an
das Füllorgan 11 angepreßt worden ist, wodurch die Zentrierglocke 12
ihre oberste Endposition einnimmt.
Weiter ist in die Leitung 6 ein Sperrventil 7 eingeschaltet, das im
Ventilblock 19 sitzt. Der Ventilkörper dieses Sperrventils 7 ist
normalerweise durch eine Feder gegen seinen Ventilsitz gedrückt,
wodurch die Leitung 6 abgesperrt ist. Diese Position ist in Fig. 1
gezeigt. Über einen Stößel und einen ortsfesten Nocken 8a einer
Steuereinrichtung 8 für die Ventile kann das Sperrventil im Betrieb
der Gegendruckfüllmaschine an der gewünschten Stelle der Umlaufbahn
des Füllorgans 11 vorübergehend geöffnet werden. Die Position des
Nockens 8a ist in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet.
Im Bereich zwischen dem Sperrventil 7 und der Einmündung in den
Flüssigkeitskanal 2 ist an die Leitung 6 ein Entlastungsventil 14 mit
einer ins Freie mündenden Drosseldüse 28 angeschlossen. Das
Entlastungsventil 14 sitzt im Ventilblock 19; sein Ventilkörper wird
normalerweise durch eine Feder gegen seinen Ventilsitz gedrückt,
wodurch die Verbindung von der Leitung 6 zur Drosseldüse 28 gesperrt
ist. Diese Position ist in Fig. 1 gezeigt. An einer geeigneten Stelle
der Umlaufbahn des Füllorgans 11 wird das Entlastungsventil 14 durch
einen strichpunktiert angedeuteten Nocken 8b der Steuereinrichtung 8
über einen Stößel geöffnet und damit das Innere der Flasche 17 mit der
Atmosphäre verbunden.
Weiter ist an die Leitung 6 im Bereich zwischen dem Sperrventil 7 und
der Einmündung in den Flüssigkeitskanal 2, zweckmäßigerweise unterhalb
des Entlastungsventils 14, ein Vakuumventil 16 angeordnet. Das
Vakuumventil 16 sitzt wiederum im Ventilblock 19 und ist durch einen
Vakuumkanal 29, der quer durch den Ventilblock 19 am Flüssigkeitskanal
2 vorbeiläuft, mit der Vakuumkammer 15 verbunden. Der Ventilkörper des
Vakuumventils 16 wird normalerweise durch eine Feder gegen seinen Sitz
gedrückt, wodurch die Verbindung zwischen der Leitung 6 und der
Vakuumkammer 15 unterbrochen wird. Diese Position ist in Fig. 1
gezeigt. An einer bestimmten Stelle der Umlaufbahn des Füllorgans 11
wird das Vakuumventil 16 durch einen strichpunktiert angedeuteten
ortsfesten Nocken 8c der Steuereinrichtung 8 über einen Stößel
vorübergehend geöffnet. Dadurch wird die Flasche 17 über den
Anfangsbereich der Leitung 6, das Vakuumventil 16 und den Vakuumkanal
29 evakuiert.
Unterhalb des Vorspannventils 22, auf Höhe des Flüssigkeitskanals 2,
ist an das Rückgasrohr 1 seitlich eine Korrekturleitung 30
angeschlossen, die zu einem im Ventilblock 19 sitzenden
Korrekturventil 9 führt. Von
diesem läuft die Korrekturleitung 30 weiter quer durch den Ventilblock
19, am Flüssigkeitskanal 2 vorbei, zur Korrekturkammer 18. Der
Ventilkörper des Korrekturventils 9 wird normalerweise durch eine
Feder gegen seinen Sitz gedrückt, wodurch die Verbindung zur
Korrekturkammer 18 unterbrochen wird. An einer bestimmten Stelle der
Umlaufbahn des Füllorgans 11 wird das Korrekturventil 9 durch einen
ortsfesten Nocken 8d der Steuereinrichtung 8 über einen
strichpunktiert angedeuteten Stößel vorübergehend geöffnet. Diese
Position ist in Fig. 1 gezeigt. Dabei wird das Rückgasrohr 1 im
Bereich zwischen seinem Anschnitt 21 und dem Vorspannventil 22 über die
Korrekturleitung 30 mit der Korrekturkammer 18 verbunden.
Das mit der vorbeschriebenen Gegendruckfüllmaschine durchführbare
Füllverfahren läuft folgendermaßen ab:
Als erstes wird eine leere Flasche 17 durch das Huborgan unter
Mitnahme der Zentrierglocke 12 an das Mundstück des Füllorgans 11
angepreßt. Dabei wird über das Führungsgestänge 13 das
Sicherheitsventil 10 geöffnet. Nunmehr wird das Vakuumventil 16 durch
den Nocken 8c kurzzeitig geöffnet und die Flasche auf einen Druck von
ca. 0,1 Bar evakuiert. Als nächstes wird durch den Rollenhebel 24 in
Zusammenwirkung mit einer nicht gezeigten Kurvenbahn und die
Steuergabel 25 das Vorspannventil 22 geöffnet, worauf das unter einem
Druck von 3 Bar stehende Spanngas, ein überwiegend CO2 enthaltendes
Luft-CO2-Gemisch, über das Rückgasrohr 1 in die Flasche 17 strömt, bis
Druckausgleich herrscht. Dann öffnet sich unter Federeinwirkung
selbsttätig das Flüssigkeitsventil 3 und das Bier läuft über den
Flüssigkeitskanal 2 in die Flasche ein. Diese Phase ist in Fig. 1
gezeigt. Dabei strömt das verdrängte
Spanngas über das Rückgasrohr 1 zurück in den Behälter 5, bis der
Bierspiegel den Anschnitt 21 erreicht. Nach einem mehr oder weniger
großen Nachlauf hört der Bierzulauf auf und es stellt sich z. B. der
gestrichelt angedeutete Füllstand in der Flasche 17 ein. Jetzt werden
das Vorspannventil 22 und das Flüssigkeitsventil 3 zusammen durch den
Rollenhebel 24 und die Schaltgabel 25 zwangsläufig geschlossen,
wodurch der Flüssigkeitseinlauf endgültig beendigt wird.
Nunmehr wird durch den Nocken 8a das Sperrventil 7 geöffnet und
dadurch die Flasche 17 über die Leitung 6 - unter Umgehung des durch
das Vorspannventil 22 geschlossenen Rückgasrohres 1 - mit dem Gasraum
4 im Behälter 5 verbunden. Gleichzeitig wird durch den Nocken 8d das
Korrekturventil 9 geöffnet und dadurch die Flasche 17 über die
Korrekturleitung 30 und den unteren Bereich des Rückgasrohres 1 mit
der Korrekturkammer 18 verbunden, in der ein Druck von 2,8 Bar
herrscht. Infolge der Druckdifferenz von 0,2 Bar strömt Spanngas aus
dem Gasraum 4 in die Flasche 17 und verdrängt über das Rückgasrohr 1
und die Korrekturleitung 30 die über dem Anschnitt 21 stehende
Flüssigkeit in die Korrekturkammer 18. Infolge der geringen
Druckdifferenz und der Nichtunterschreitung des Sättigungsdrucks für
die Kohlensäure erfolgt die Füllhöhenkorrektur sanft und ohne
Kohlensäureentbindung. Nach einer bestimmten kurzen Zeitspanne, die
ausreicht, um auch bei stark überfüllten Flaschen 17 die Flüssigkeit
bis kurz unter den Anschnitt 21 zu verdrängen, werden das Sperrventil
7 und das Korrekturventil 9 wieder geschlossen. Die in die
Korrekturkammer 18 verdrängte Flüssigkeit wird über eine nicht
gezeigte Leitung und ein Regelventil abgeleitet und kann
erforderlichenfalls wieder aufbereitet und erneut dem Abfüllbetrieb
zugeleitet werden.
Nach der Füllhöhenkorrektur herrscht in der Flasche 17 noch ein Druck
von mindestens 2,8 Bar. Dieser wird bei der abschließenden Entlastung
auf den Außendruck abgebaut. Hierzu wird das Entlastungsventil 14
durch den Nocken 8b kurzzeitig geöffnet, wobei das Spanngas über den
unteren Bereich der Leitung 6 und die Drosseldüse 28 ins Freie
strömt. Nunmehr ist der Füllvorgang abgeschlossen und die bis zur
gewünschten Höhe exakt gefüllte Flasche 17 wird unter Mitnahme der
Zentrierglocke 12 durch das Huborgan abgesenkt, wobei das
Sicherheitsventil 10 in der Leitung 6 geschlossen wird.
Die Gegendruckfüllmaschine nach der Fig. 2 unterscheidet sich von
derjenigen nach Fig. 1 allein dadurch, daß kein Entlastungsventil
vorhanden ist, daß in die vom Rückgasrohr 1 zur Korrekturkammer 18
führende Leitung 30 eine Drosseldüse 31 eingebaut ist, und daß in der
Korrekturkammer 18 der normale Atmosphärendruck aufrecht erhalten
wird. Während der Füllhöhenkorrektur strömt bei geöffnetem Sperrventil
7 somit das Spanngas und die verdrängte Flüssigkeit infolge der
Druckdifferenz von 2 Bar rasch über die Drosseldüse 31 zur
Korrekturkammer 18 und wird dabei auf den normalen Atmosphärendruck
entspannt. Nach dem Schließen des Sperrventils 7 kann das
Korrekturventil 9 erforderlichenfalls noch geringfügig länger geöffnet
bleiben, so daß der Druck in der Flasche 17 zuverlässig auf den
Atmosphärendruck reduziert wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel findet
somit kein separater Entlastungsvorgang statt. Die verdrängte
Flüssigkeit kann drucklos aus der Korrekturkammer 18 abgeleitet
werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Füllen von Flaschen oder dgl. in
Gegendruckfüllmaschinen mit einem Sammelraum für die
abzufüllende Flüssigkeit und ein Spanngas, an den
mindestens ein füllrohrloses Füllorgan angeschlossen
ist, wobei nach Beendigung des Flüssigkeitseinlaufs in
die an das Füllorgan angepreßte Flasche bei
geschlossenem Flüssigkeits- und Vorspannventil eine
Füllhöhenkorrektur durchgeführt wird, indem die über dem
Anschnitt des Rückgasrohres stehende Flüssigkeit mittels
des Spanngasdrucks über das Rückgasrohr in einen Raum
geringeren Drucks verdrängt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Füllhöhenkorrektur
Spanngas unter Umgehung des Rückgasrohres aus dem
Sammelraum mit dem darin herrschenden Spanngasdruck an
einer überhalb des Anschnitts des Rückgasrohres
liegenden Gaskanal-Öffnung in die Flasche eingeleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Füllhöhenkorrektur eine bestimmte Menge
Spanngas aus dem Sammelraum in die Flasche eingeleitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einleiten des Spanngases in die
Flasche im wesentlichen gleichzeitig mit dem Herstellen
der Verbindung zwischen der Flasche und dem Raum
geringeren Drucks beginnt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einleiten des Spanngases in die
Flasche im wesentlichen gleichzeitig mit dem
Unterbrechen der Verbindung zwischen der Flasche und dem
Raum geringeren Drucks beendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Raum geringeren Drucks ein Druck
aufrecht erhalten wird, der geringfügig kleiner ist als
der Spanngasdruck im Sammelraum und überhalb des
Atmosphärendrucks liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Beendigung der Spanngaszufuhr und der Verbindung
zwischen der Flasche und dem Raum geringeren Drucks die
Flasche mit der Atmosphäre verbunden wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Raum geringeren Drucks ein Druck
aufrecht erhalten wird, der dem Atmosphärendruck
entspricht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Beendigung der Spanngaszufuhr die Flasche mit dem
Raum geringeren Drucks verbunden bleibt und dabei der
Druck in der Flasche auf den Atmosphärendruck abgesenkt
wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einer Gegendruckfüllmaschine, die einen
Behälter für die abzufüllende Flüssigkeit und ein
Spanngas, mindestens ein an den Behälter angeschlossenes
Füllorgan mit einem Flüssigkeitsventil, einem
Vorspannventil und einem Rückgasrohr, sowie eine
Steuereinrichtung für die Ventile aufweist, wobei das
Rückgasrohr unterhalb seines Vorspannventils über einen
Kanal und ein steuerbares Korrekturventil mit einer
Kammer verbunden ist, in der ein geringerer Druck als im
Behälter herrscht, dadurch gekennzeichnet, daß überhalb
des Anschnitts (21) des Rückgasrohres (1) und unterhalb
des Flüssigkeitsventils (3) in den Flüssigkeitskanal (2)
des Füllorgans (11) eine zusätzliche Leitung (6)
einmündet, die mit dem Gasraum (4) des Behälters (5)
verbunden und durch ein unabhängig steuerbares
Sperrventil (7) absperrbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Leitung (6) ein Sicherheitsventil (10)
eingeschaltet ist, das durch die heb- und senkbare
Zentrierglocke (12) bzw. deren Führungsgestänge (13)
geöffnet wird, wenn die Zentrierglocke (12) durch eine
an das Füllorgan (11) angepreßte Flasche in ihre obere
Endlage gebracht wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Leitung (6) zwischen dem
Sperrventil (7) und dem Flüssigkeitskanal (2) ein ins
Freie führendes, steuerbares Entlastungsventil (14)
angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Leitung (6) zwischen dem
Sperrventil (7) und dem Flüssigkeitskanal (2) ein mit
einer Vakuumkammer (15) verbundenes, steuerbares
Vakuumventil (16) angeschlossen ist.
Priority Applications (8)
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