DE19818761A1 - Einkammer-Füllsystem - Google Patents
Einkammer-FüllsystemInfo
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Abstract
Bei einem mechanischen Einkammer-Füllsystem zum Füllen von Flaschen oder dergleichen Behälter mit einem flüssigen Füllgut besitzt jedes Füllelement ein Rückgasrohr, welches einen in einem Gasraum eines Ringkessels mündenden Gas- oder Rückgaskanal bildet. An diesem ist ein mechanisch betätigbares Spanngasventil vorgesehen. Das Spanngasventil ist zugleich als Trinox-Ventil ausgeführt, und zwar zum Einregeln eines Trinox-Druckes in dem jeweiligen Behälter, weitestgehend unabhängig von dem Druck in einem Trinox-Kanal.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Einkammerfüllsystem. Füllsysteme dieser Art sind in
unterschiedlichsten Ausführungen bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Füllsystem aufzuzeigen, welches bei vereinfachter
konstruktiver Ausbildung eine Füllhöheneinstellung über Trinox in besonders
zuverlässiger Weise ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Füllsystem entsprechend dem Patentanspruch 1
ausgebildet.
Bei der Erfindung bildet das Spanngas-Ventil bzw. dessen Ventilkörper zugleich das
Trinox-Ventil. Hierdurch ergibt sich eine vereinfachte und besonders betriebssichere
Ausbildung.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist im ersten Gasweg, über den der
Innenraum des Behälters nach dem Füllende und nach dem Schließen des Füll- oder
Flüssigkeitsventil mit dem Trinox-Druck beaufschlagt wird, um die Füllhöhe
einzustellen und überschüssiges Füllgut durch das Rückgasrohr in den Flüssigkeitsraum
bzw. Kessel zurückzudrücken, ein den Gasfluß reduzierendes Element, beispielsweise
in Form einer Drossel oder Düse vorgesehen. Hierdurch wird in Verbindung mit der
speziellen Ausbildung des Spanngasventils erreicht, daß der Trinox-Druck im gefüllten
Behälter (Flasche) weitestgehend unabhängig von Schwankungen des Gasdruckes im
Trinox-Kanal ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung
wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung und im Vertikalschnitt eines der Füllelemente einer
Füllmaschine umlaufender Bauart bei einer ersten Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 2 eine Darstellung wie Fig. 1, jedoch bei einer weiteren, möglichen
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 in vergrößerter Teildarstellung das Spanngas- und Trinox-Ventil.
In den Figuren ist 1 ein Ringkessel eines mechanischen Einkammer-Füllsystems, bzw.
einer mechanischen Einkammer-Füllmaschine umlaufender Bauart. Der Ringkessel 1 ist
in bekannter Weise Bestandteil des um die vertikale Maschinenachse umlaufenden
Rotors der Füllmaschine. Beim Betrieb der Füllmaschine ist der Innenraum 2 des
Füllkessels 1 bis zu einem vorgegebenen Niveau N mit dem flüssigen Füllgut gefüllt, so
daß sich im Ringkessel 1 bzw. im Kessel-Innenraum 2 ein vom flüssigen Füllgut
eingenommener Flüssigkeitsraum 2' und oberhalb des Niveaus N ein Gasraum 2''
ergeben, der ein Inertgas, beispielsweise ein CO2-Gas mit einem vorgegebenen
Fülldruck aufnimmt.
An der Unterseite des Ringkessels 2 sind in gleichmäßigen Winkelabständen um die
Maschinenachse verteilt Füllelemente 3 vorgesehen, die jeweils mit einem nicht
dargestellten Flaschenträger eine Füllstelle bilden, und zwar zum Füllen der Flaschen 4,
die hierfür mit ihrer Flaschenmündung 5 durch den jeweiligen Flaschenträger in
Dichtlage gegen das Füllelement 3 bzw. gegen eine an der Unterseite des Gehäuses 6
des Füllelementes 3 im Bereich einer Zentriereinrichtung 7 gebildeten Ringdichtung 8
angepreßt sind.
Im Gehäuse 6 ist ein Flüssigkeitskanal 9 ausgebildet, der oben über einen Durchlaß 10
mit dem Flüssigkeitsraum 2' in Verbindung steht und an der Unterseite des Gehäuses 6
eine ein Rückgasrohr 11 konzentrisch umschließende kreisringförmige Abgabeöffnung
12 für das flüssige Füllgut bildet. Bei in Dichtlage mit dem Füllelement 3 befindlicher
Flasche 4 steht deren Innenraum somit nach außen hin abgedichtet über die
Abgabeöffnung 12 mit dem unteren Ende des Flüssigkeitskanals 9 in Verbindung. Im
Flüssigkeitskanal 9 ist ein das Füll- oder Flüssigkeitsventil 13 bildender Ventilkörper 14
angeordnet, der in der Fig. 1 in seiner unteren, das Flüssigkeitsventil 13 sperrenden
Stellung dargestellt ist, sich zum Öffnen des Flüssigkeitsventils 13 in Richtung der
Ventilachse VA nach oben bewegt und zum erneuten Schließen nach unten bewegt
wird, und zwar in bekannter Weise gesteuert durch ein mechanisches Steuerelement
15, dessen Ritzel 15' mit nicht dargestellten Steuernoppen einer mit dem Rotor nicht
umlaufenden Steuerkurve zusammenwirkt und der über eine Steuerkurve 15'' auf den
Schaft 14' einwirkt.
Der Innenraum des Gasrohres 11, welches mit einer vorgegebenen Länge über die
Unterseite des Füllelementes 3 vorsteht und am unteren Ende 11' offen ist, setzt sich in
einem im Schaft 14' des Ventilkörpers 14 gebildeten Kanal fort, so daß ein Gaskanal 16
gebildet ist, der sich teilweise im Gasrohr 11 und teilweise im Schaft 14' erstreckt und
vom unteren Gasrohrende 11' bis in den Gasraum 2'' reicht, und zwar mit einer
dortigen Mündung 17, die im Gasraum 2'' deutlich über dem Niveau N liegt. Im
Bereich der Mündung 17 ist im Gaskanal 16 ein Spanngas- und Trinox-Ventil 18
vorgesehen, welches bei der dargestellten Ausführungsform im wesentlichen von einer
Ventilnadel 19 gebildet ist, die sich durch die Mündung 17 in das Innere des
Gaskanales 16 hineinerstreckt und mit ihrem unteren, freien Ende mit einem dort
gebildeten Ventilsitz 16' zusammenwirkt. Die Ventilnadel 19 ist in Richtung der Achse
VA und damit in Achsrichtung des Gaskanales 16 aus der den Gaskanal 16 sperrenden
Stellung zum Öffnen des Spanngas- und Trinox-Ventils 18 anhebbar, und zwar gesteuert
durch das mechanische Steuerelement 15. Die Ventilnadel 19 ist weiterhin durch ihr
Eigengewicht, ggf. auch noch unterstützt durch eine nicht dargestellte Feder in ihre das
Spanngas- und Trinox-Ventil 18 sperrende Stellung vorgespannt, wie dies nachstehend
noch näher erläutert wird.
In dem Füllelement 3 und dabei teilweise im Gehäuse 6 sind u. a. die Kanäle 20 und 21
ausgebildet, von denen der Kanal 20 mit einem Ende an einen an der Unterseite des
Ringkessels 1 vorgesehenen und für sämtliche Füllelemente 3 gemeinsamen
Vakuumkanal 22 angeschlossen ist, der seinerseits mit einer nicht dargestellten
Vakuum- oder Unterdruckquelle verbunden ist. Das andere Ende des Kanales 20 ist an
einen Eingang einer mechanische Steuer-Ventileinrichtung 23 angeschlossen, die für
jedes Füllelement 3 gesondert an dessen Gehäuse 6 vorgesehen. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist die Steuer-Ventileinrichtung 23 von einem Drehschieberventil
gebildet ist, welches mittels eines Steuer-Hebels 23' durch eine nicht dargestellte
stationäre Steuerkurve steuerbar ist. Im Kanal 20 sind in Serie eine Drossel 24 sowie ein
Ventil 25 angeordnet. Letzteres wirkt einerseits als Rückschlagventil in der Weise, daß
es nur für einen Gasstrom in Richtung zum Vakuumkanals 22 öffnet und in
entgegengesetzter Richtung sperrt. Weiterhin wirkt das Ventil 25 zugleich auch als
Druckbegrenzungsventil, welches dann schließt, wenn der Druck im Kanal 20 an der
dem Vakuumkanal 22 abgewandten Seite des Ventils 25 unter einen unteren
Druckschwellwert (Entlastungsdruck) fällt. Der Druckschwellwert ist einstellbar.
Der Kanal 21 ist mit seinem einen Ende mit einem Trinox-Kanal 26 verbunden, der an
der Unterseite des Ringkessels 1 als ein für sämtliche Füllelemente 3 gemeinsamer
Ringkanal ausgebildet ist. Das andere Ende des Kanals 21 steht mit einem zweiten
Eingang des Steuerventils 23 in Verbindung. Im Kanal 21 ist weiterhin eine zweite
Drossel 27 verbunden. Der Trinox-Kanal 26 enthält in an sich bekannter Weise ein
Inertgas, beispielsweise CO2-Gas, mit einem Gasdruck, der über dem Fülldruck im
Gasraum 2'' liegt, d. h. im Trinoxkanal 26 ist z. B. ein Druck eingeregelt, der um ca. 1,0-2,0 bar
über dem Fülldruck im Gasraum 2'' liegt.
Weiterhin ist ein dritter Kanal 28 vorgesehen, der mit seinem einen Ende mit dem
Flüssigkeitskanal 9 in Strömungsrichtung nach dem Flüssigkeitsventil 13 in Verbindung
steht und mit seinem anderen Ende mit einem dritten Anschluß des Steuerventils 23
verbunden ist. In dem Steuerventil 23 ist weiterhin ein an die Atmosphäre führende
Entlastungskanal 29 vorgesehen.
Das Steuerventil 23 besitzt z. B. wenigstens vier Schaltstellungen, und zwar eine erste
Schaltstellung, in der sämtliche Kanäle 20, 21 und 28 am Steuerventil 23 verschlossen
sind, eine zweite Schaltstellung in der der Kanal 20 mit dem Kanal 28 verbunden ist
und der Kanal 21 verschlossen ist sowie eine dritte SchaltstelIung, in der der Kanal 20
am Steuerventil 23 verschlossen und der Kanal 21 mit dem Kanal 28 verbunden ist. In
einer vierten Schaltstellung das Steuerventils sind die Kanäle 20 und 21 verschlossen,
aber der Kanal 28 über das Steuerventil mit dem Kanal 29 verbunden.
Die Fig. 2 zeigt als weitere Ausführungsform ein Füllsystem, welches sich vom
Füllsystem der Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, daß anstelle des
Vakuum-Kanals ein Rückgaskanal 31 vorgesehen ist, der wiederum an der Unterseite
des Ringkessels 1 als ein für sämtliche Füllelemente 3 gemeinsamer Ringkanal
ausgebildet ist. Weiterhin ist bei der Ausführung der Fig. 2 das Ventil 25 im Kanal 20
entfallen.
Mit dem System der Fig. 1 ist ein Füllverfahren beispielsweise mit folgenden
Verfahrensschritten möglich:
Bei geschlossenem Füllventil 13 wird die in Dichtlage mit dem Füllelement 3
befindliche Flasche 4 durch Verbinden des Kanales 28 mit dem Kanal 20 über das
Steuerventil 23 der Innenraum der Flasche 4 auf ca. 90% Vakuum evakuiert.
Bei geschlossenem Füllventil 13 und bei die Kanäle 20, 21 und 28 sperrendem
Steuerventil 23 wird das Spanngas- und Trinox-Ventil 18 mechanisch geöffnet, und zwar
gesteuert über das Ritzel 15'. In die Flasche 4 wird dadurch CO2 aus dem Gasraum 2''
über den Gaskanal 16 eingeleitet.
Bei geschlossenem Füllventil 13 und geschlossenem Spanngas- und Trinox-Ventil 18
wird über das Steuerventil 23 der Kanal 28 erneut mit dem Kanal 20 verbunden,
wodurch ein erneutes Evakuieren der Flasche auf ca. 90% Vakuum erfolgt.
Bei geschlossenem Füllventil 13 und durch das Steuerventil 23 geschlossenen Kanälen
20, 21 und 28 erfolgt ein erneutes mechanisches Öffnen des Spanngas- und Trinox-
Ventiles 18, und zwar gesteuert über das Ritzel 15', wobei der Innenraum der Flasche 4
auf dem Fülldruck vorgespannt wird.
Sobald ein Druckausgleich zwischen dem Innenraum der Flasche 4 und dem Ringkessel
bzw. den dortigen Gasraum 2'' erfolgt ist, öffnet das Flüssigkeitsventil 13 aufgrund der
Feder-Vorspannung des Ventilkörpers 14 selbsttätig. Das Spanngas- und Trinox-Ventil
18 ist weiterhin mechanisch geöffnet. Die Kanäle 20, 21 und 28 sind durch das
Steuerventil 23 gesperrt.
Sobald der Füllgutspiegel in der Flasche 4 das untere Ende 11' des Rückgasrohres 11
übersteigt, wird der Abfluß des vom Füllgut aus dem Innenraum der Flasche 4
verdrängten Gases über den Gaskanal 16 in den Gasraum 2'' unterbrochen. Hiermit
wird das weitere Zufließen des Füllgutes aus dem Flüssigkeitsraum 2' verhindert. Das
Spanngas- und Trinox-Ventil 18 befindet sich weiterhin in der geöffneten Stellung. Die
Kanäle 20, 21 und 28 sind am Steuerventil 23 gesperrt.
Das Füllventil 13 wird mechanisch geschlossen.
Wie oben ausgeführt, ist im Trinox-Kanal 26 ein Druck eingeregelt, der um ca. 1,0-2,0
bar über dem Fülldruck im Gasraum 2'' liegt.
Das Spanngas- und Trinox-Ventil 18 befindet sich nun aufgrund des Druckes im Kanal
16 in seiner geöffneten Stellung. Die Kanäle 21 und 28 sind über das Steuerventil 23
verbunden, so daß aus dem Trinox-Kanal 26 ein durch die Düse 27 begrenzter
Gasstrom in die Flasche 4 bzw. in den Flaschenhals 1 fließen kann. In der Flasche 4
stellt sich oberhalb des dortigen Füllgutpegels ein Überdruck ein, der sich aus dem
Fülldruck im Ringkessel 1, aus der Gewichts- oder Schließkraft der Ventilnadel 19
(Druck-Schwellwert des Spanngas- und Trinox-Ventils 18) und aus dem über die Düse
27 zufließenden Gasstrom ableitet. Dieser Trinox-Druck in der Flasche 4 ist durch
entsprechende Dimensionierung des Querschnittes der Düse 27 und der Schließkraft
der Ventilnadel 19 so eingestellt, daß das in der Flasche 4 oberhalb des Endes 11'
stehende Füllgut über den Gaskanal 16 schonend und ohne nennenswerte
Beunruhigung, insbesondere auch ohne nennenswerte Schaum- und Spritzerbildung in
den Innenraum 2 des Ringkessels 1 zurückgedrückt wird. Wegen des über die Düse 27
begrenzten Gasstromes entsteht zwischen dem Ende 11' und dem Füllgutspiegel in der
Flasche 4 ein konstanter und reproduzierbarer Gasspalt. Hierdurch lassen sich
Füllhöhengenauigkeiten erreichen, die weit über denen bekannter Füllsysteme liegen.
Wird der Trinox-Kanal 26, wie vorstehend beschrieben, mit CO2 gespeist, so wird
durch den über den Gaskanal 16 dem Innenraum 2 zufließenden Gasstrom die
Atmosphäre im Gasraum 2'' ständig mit CO2 angereichert.
Bei geschlossenem Füllventil 13, bei geschlossenem Spanngas- und Trinox-Ventil 18
und bei über das Steuerventil 23 verbundenen Kanälen 20 und 28 erfolgt eine
druckgeregelte Vorentlastung. Hierfür ist am Ventil 25 (durch entsprechende Wahl der
Federkraft) der im Flaschenhals gewünschte Vorentlastungsdruck eingestellt. Die bei der
Vorentlastung aus der Flasche 4 entweichenden Gase werden über den Vakuumkanal
22 abgeführt. Der Druckabbau vom Fülldruck auf den Vorentlastungsdruck erfolgt
schonend, und zwar durch die Drosselung des Gasstromes über die Düse oder Drossel
24.
Das im Gaskanal 16 expandierende Gas kann über den erwähnten Gasspalt zwischen
dem Ende 11' und dem Füllgutspiegel in der Flasche 4 ohne nennenswerte
Beunruhigung der Füllgutoberfläche über den Flaschenhals und die Kanäle 28 und 20
abströmen. Eine Beunruhigung des Füllgutes in der Flasche 4 durch dieses im Gaskanal
16 expandierende Gas erfolgt somit nicht, und zwar im Gegensatz zu bekannten
Füllsystemen, bei denen am Füllende das Ende 11' des Gasrohres 11 im Füllgut
eingetaucht ist. In Abhängigkeit von dem jeweils abzufüllenden Füllgut ist der
Vorentlastungsdruck so eingestellt, daß Gasblasen aus dem Getränk schnell und ohne
eine den Füllprozeß störende Schaumbildung an der Oberfläche aufsteigen.
Bei geschlossenem Füllventil 13 und geschlossenem Spanngas- und Trinox-Ventil 18
wird über das Steuerventil 23 der Kanal 28 mit dem Kanal 29 verbunden. Die Kanäle 20
und 21 sind am Steuerventil 23 geschlossen. Über eine im Kanal 29 vorgesehene Düse
30 erfolgt dann das Restentlasten auf Atmosphärendruck. Wegen der vorausgegangenen
Vorentlastung entstehen bei diesen Restentlasten keine nennenswerte Abspritzverluste.
Bei bestimmten Füllgutarten, beispielsweise bei Bier, kann der Vorentlastungsdruck am
Ventil 25 so eingestellt werden, daß er nur geringfügig über dem Atmosphärendruck
liegt (z. B. etwa 0,5 Bar). In diesem Fall kann auf die Restentlastung verzichtet werden.
Eine weitere Modifikation des vorstehend beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß
beispielsweise nur eine einmalige Evakuierung der Flasche 4 erfolgt, d. h. auf die erste
Evakuierung und das Zwischenspülen der Flasche verzichtet wird.
Das mit der Ausführungsform der Fig. 1 mögliche, vorstehend beschriebene
Füllverfahren (Einkammer-Füllprinzip mit oder ohne Vorevakuierung, mit
druckgeregelter Vorentlastung in den Vakuumkanal 22, mit Höhenkorrektur durch
Trinox und Restentlastung in die Atmosphäre) eignet sich insbesondere zum Abfüllen
von Wein, Cooler-Getränke, Schaumwein, Sekt und Perlwein sowie CO2-haltiger
Spirituosen-Mischgetränke.
In der Ausführungsform mit doppelter Vorevakuierung (sauerstoffarme Abfüllung) eignet
sich das System vor allem auch zum Abfüllen von unter- und obergärigen Bieren bis
6,0 gr CO2/Ltr., von Weizenbieren bis 9,0 gr CO2/Ltr. und sauerstoffempfindlichen
Softdrinks.
Mit dem in der Fig. 2 wiedergegebenen System ist beispielsweise ein Verfahren
möglich, welches sich von dem vorstehend beschriebenen Verfahren dadurch
unterscheidet, daß die Verfahrensschritte "Flasche 4 evakuieren" sowie "Flasche 4 mit
CO2 Zwischenspülen" entfallen. Weiterhin ist bei dem mit dem System der Fig. 2
möglichen Verfahren dem Verfahrensschritt "Vorspannen der Flasche 4" folgender
Verfahrensschritt vorgeschaltet:
Bei geschlossenem Füllventil 13 und bei über das Steuerventil 23 verbundenen Kanälen
20 und 28 erfolgt vor dem endgültigen Vorspannen der Flasche 4 aus dem Gasraum 2''
ein Teilvorspannen aus dem Rückgas- oder Vorentlastungskanal 31, der einen
vorgegebenen bzw. eingeregelten CO2-Druck enthält, welcher beispielsweise den
halben Fülldruck entspricht. Durch dieses Teilvorspannen entsteht in der jeweiligen
Flasche 4 eine Atmosphäre mit hohem CO2-Anteil. Diese CO2-Atmosphäre verbessert
sich, wenn in dem später folgenden Trinox-Schritt ebenfalls CO2 zum Einsatz kommt,
wodurch der Anteil an CO2 in der Atmosphäre im Gasraum 2'' und damit letztlich auch
der Anteil an CO2 im Vorentlastungskanal 31 verbessert werden.
Durch das Teilvorspannen auf ein mittleres Druckniveau wird ein übermäßiges
Zerstäuben von Flüssigkeitspartikel beim anschließenden Vorspannen aus dem
Ringkessel vermieden. Diese zerstäubten Partikel bilden unter Umständen
Entbindungskeime für das im Füllgut gebundene CO2, was zu einer unkontrollierten
Schaumbildung bei der späteren Entlastung führen könnte.
Die Verfahrensschritte Vorspannen der Flasche aus dem Gasraum 2'', Füllen, Füllende,
Füllventil mechanisch schließen und Trinox öffnen entsprechen dem vorstehend
beschriebenen Verfahren.
Die geregelte Druckentlastung erfolgt bei dem Verfahren mit dem System der Fig. 2
nicht über das Ventil 25 in den Vakuumkanal 22, sondern über die im Kanal 20
vorgesehene Düse 24 in den Rückgas- oder Vorentlastungskanal 31, in dem, wie oben
ausgeführt, der vorgegebene Vorentlastungsdruck eingestellt bzw. eingeregelt ist, und
zwar bei geschlossenem Füllventil 13 und bei über das Steuerventil 23 verbundenen
Kanälen 28 und 20. Auch bei dieser druckgeregelten Vorentlastung sind der
Vorentlastungsdruck sowie die Druckänderung (durch entsprechende Dimensionierung
der Düse 24) auf das jeweils abzufüllende Füllgut optimal eingestellt, so daß es zu
keinen durch das Füllgut bedingten Störungen (Schaumbildung, Freisetzen von CO2
usw.) kommt.
Die Fig. 3 zeigt nochmals in vergrößerter Darstellung das obere Ende des Schaftes 14'
und das dort gebildete Spanngas- und Trinox-Ventil 18 mit der Ventilnadel 19. Wie
dargestellt, ist die Ventilnadel 19 in der am oberen Ende des Schaftes 14' vorgesehenen
Scheibe 32 frei schwimmend, d. h. in Richtung der vertikalen Achse VA verschiebbar
vorgesehen. Die Scheibe 32 dient in bekannter Weise im Zusammenwirken mit dem
Steuerelement 15 bzw. dessen Steuerkurve 15'' zum Schließen des Flüssigkeitsventils
13. Bei geschlossenem Flüssigkeitsventil 13 kann somit die Ventilnadel 19 vom Druck
im Inneren der an das Füllelement 3 angesetzten Flasche 4 angehoben werden,
wodurch das untere Ende der Ventilnadel 19 den im Gaskanal 16 gebildeten Ventilsitz
16' freigibt und dadurch das Spanngas- und Trinox-Ventil 18 öffnet. Der hierbei zum
Öffnen notwendige Druck oder Druck-Schwellwert ergeben sich aus dem
Massengewicht der Ventilnadel 19. Dieser Öffnungsdruck kann auch zusätzlich durch
eine nicht dargestellte Feder erhöht bzw. eingestellt werden, sofern dies notwendig ist.
Die Besonderheit besteht somit in der Doppelfunktion der Ventilnadel 19 sowohl als
Spanngas- als auch als Tronix-Ventilnadel.
Beim Spülen und/oder Vorspannen aus dem Gasraum 2'' wird die Nadel 19 durch das
Steuerelement 15 bzw. durch die an diesem Steuerelement gebildeten Steuerkurve 15''
mechanisch zum Öffnen des Spanngas- und Trinox-Ventils 18 angehoben.
Mit der beschriebenen Ausbildung des Spanngas- und Trinox-Ventils 18 ergibt sich in
Verbindung mit der im Kanal 21 vorgesehenen Düse 27 auch eine Regelung des Trinox-
Druckes im Flaschenhals der am Füllelement 3 angesetzten Flasche 4, insbesondere
auch in der Form, daß sich Druckschwankungen im Trinox-Kanal 26 kaum noch auf
dem Trinox-Druck im Flaschenhals auswirken, d. h. der Druck in der Flasche 4 ist nach
dem Öffnen des Trinox-Kanals in der oben beschriebenen Weise im wesentlichen
abhängig von der Schließkraft bzw. dem Druck-Schwellwert des Spanngas- und
Trinoxventils 18 und von der Dimensionierung der Düse 27 bzw. von dem über diese
Düse in den Flaschenhals einströmenden Gasstrom. Die Düse 27 und die Schließkraft
des Spanngas- oder Trinoxventils 18, d. h. das Gewicht der Schließnadel 19 werden so
eingestellt, daß der in der Flasche gebildete Trinox-Druck gerade ausreicht, um
überschüssiges Produkt schonend in den Innenraum 2 zurückzuschieben.
Durch die Vorentlastung und möglicherweise auch Restentlastung in den Vakuumkanal
22 werden auch mikrobiologische Probleme vermieden, die sich bei einer Entlastung in
die Atmosphäre in unmittelbarer Nähe des jeweiligen Füllelementes 3 durch zersteubtes
Füllgut können ergeben. Speziell auch bei der Abfüllung von Bier kann der Druck der
Vorentlastung in den Vakuumkanal 22 so niedrig eingestellt werden, daß eine
nachfolgende Restentlastung nicht mehr notwendig ist.
1
Ringkessel
2
Kesselinnenraum
2
' Flüssigkeitsraum
2
'' Gasraum
3
Füllelement
4
Flasche
5
Flaschenmündung
6
Gehäuse
7
Zentrierelement
8
Ringdichtung
9
Flüssigkeitskanal
10
Durchlaß
11
Rückgasrohr
11
' Ende
12
Abgabeöffnung
13
Füll- oder Flüssigkeitsventil
14
Ventilkörper
14
' Ventilkörperschaft
15
Steuerelement
15
' Ritzel
15
'' Steuerkurve
16
Gaskanal
16
' Ventilsitz
17
Mündung
18
Spanngas- und Trinoxventil
19
Ventilnadel
20
,
21
Kanal
22
Vakuumkanal
23
Steuerventil
24
Drossel
25
Rückschlag- und Druckregelventil
26
Trinox-Kanal
27
Drossel
28
,
29
Kanal
30
Drossel
31
Rückgas- oder Vorentlastungskanal
32
Scheibe
Claims (14)
1. Einkammer-Füllsystem zum Füllen von Flaschen oder dergleichen Behältern (4) mit
einem flüssigen Füllgut, mit wenigstens einem Füllelement (3) in dessen Gehäuse (6)
ein Flüssigkeitskanal (9) gebildet ist, der eine Abgabeöffnung bildet und mit einem
von dem Füllgut eingenommenen Flüssigkeitsraum eines Kessels (2) in Verbindung
steht, der über dem Füllgut einen Gasraum (2'') mit einer unter einem ersten
Gasdruck (Fülldruck) stehenden Atmosphäre enthält, mit einem Flüssigkeitsventil (13)
welches in einer Füllphase zum Füllen des jeweiligen, mit einer Behältermündung (5)
am Füllelement (3) angesetzten Behälters (4) öffnet und am Ende der Füllphase
wieder geschlossen wird, mit einem Rückgasrohr (14), welches mit seinem unteren,
offenen Ende (11') über die Unterseite des Füllelementes (3) vorsteht und zumindest
teilweise von der Abgabeöffnung (12) des Flüssigkeitskanals (9) umschlossen ist, mit
einem von dem unteren Ende (11') des Rückgasrohres (11) bis in den Gasraum (2'')
reichenden Gaskanal (16), mit einem an diesem Gaskanal vorgesehenen, gesteuerten
Spanngasventil (18) mit einem Ventilkörper (19), der in einer Schließstellung den
Gaskanal zum Gasraum (2) sperrt und in einer geöffneten Stellung den Gaskanal (16)
zum Gasraum (2'') öffnet, sowie mit zumindest teilweise im Gehäuse (6) des
Füllelementes (3) ausgebildeten Gaswegen (20, 21, 28), die über ein Steuerventil (23)
steuerbar sind, gekennzeichnet durch einen Trinox-Kanal (26) zur Aufnahme eines
Gases, vorzugsweise eines Inertgases, mit einem zweiten Gasdruck, der größer ist als
der erste Gasdruck, wobei der Trinox-Kanal (26) über das Steuerventil (23) und einen
ersten Gasweg (21, 28) mit dem Innenraum des an das Füllelement (3) angesetzten
Behälters (4) verbindbar ist und wobei das Spanngasventil als Spanngas- und Trinox-
Ventil (18) derart ausgebildet ist, daß dessen Ventilkörper (19) selbsttätig dann öffnet,
wenn der Gasdruck im Gaskanal (16) einen vorgegebenen Druck-Schwellwert
übersteigt, der größer ist als der erste Gasdruck, aber kleiner als der zweite Gasdruck.
2. Füllsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Gasweg (21, 28)
in einen Bereich des Flüssigkeitskanals (9) mündet, der in Strömungsrichtung des
Füllgutes unterhalb des Flüssigkeitsventils (13) liegt.
3. Füllsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Gasweg
(20, 28) wenigstens ein den Druck reduzierendes Element, beispielsweise wenigstens
eine Düse oder Drossel (27) vorgesehen ist.
4. Füllsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spanngas- und Trinox-Ventil (18) oder dessen Ventilkörper (19) durch ein
mechanisches Steuerelement (15) betätigbar sind, welches beispielsweise mit einer
ortsfesten Steuerkurve oder ortsfesten Steuernocken zusammenwirkt.
5. Füllsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch die
Ausbildung als Füllmaschine umlaufender Bauart mit einer Vielzahl von an einem
Rotor oder Ringkessel (1) vorgesehenen Füllelement (3).
6. Füllsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (23) ein mechanisch betätigbares Ventil ist, welches
beispielsweise mit einer ortsfesten Steuerkurve oder mit ortsfesten Steuernocken
zusammenwirkt.
7. Füllsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper des Spanngas- und Trinox-Ventils (18) eine im Gaskanal (16)
axial verschiebbare Ventilnadel (19) ist, die mit einem im Gaskanal (16) gebildeten
Ventilsitz (16') zusammenwirkt.
8. Füllsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck-Schwellwert durch das Eigengewicht des Ventilkörpers (19) bestimmt
oder eingestellt ist.
9. Füllsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck-Schwellwert durch Federmittel, die den Ventilkörper (19) in seine
Schließstellung vorspannen, zumindest teilweise bestimmt ist.
10. Füllsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
wenigstens einen zweiten Gasweg (21), über den in einer zweiten Stellung des
Steuerventils (23) der Innenraum des an das Füllelement (3) angesetzten Behälters (4)
über die Behältermündung (5) mit einem weiteren Kanal (22, 31) verbindbar ist.
11. Füllsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Gasweg
(20) wenigstens eine zweite Drossel oder Düse (24) vorgesehen ist.
12. Füllsystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
zweiten Gasweg (20) ein Druck-Regel-Ventil (25) vorgesehen ist, welches bei
Unterschreiten eines zweiten -Druck-Schwellwertes (z. B. Vorentlastungsdruck) den
zweiten Gasweg (20) sperrt.
13. Füllsystem nach einem der Ansprüche 10-12, dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere Kanal (22) ein mit einer Unterdruckquelle verbundener oder verbindbarer
Vakuumkanal ist.
14. Füllsystem nach einem der Ansprüche 10-13, dadurch gekennzeichnet, daß der
wenigstens eine weitere Kanal (31) ein Rückgas- oder Vorentlastungskanal ist, und
zwar zur Aufnahme des beim Füllen der Behälter (4) aus diesen verdrängten Gases
mit einem vorgegebenen dritten Gasdruck, der kleiner ist als der erste Gasdruck.
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