DE3821848C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Qualitätsprüfung wasserlös
licher Lacke und einer Vorrichtung, um dieses Verfahren durchzuführen,
nämlich einen heizbaren Trockenschrank oder dergleichen mit einer Kontroll
einrichtung zum Überwachen von Stellgrößen.
Als umweltfreundliche luft- und ofentrocknende Lacksysteme werden
immer häufiger wasserlösliche bzw. wasserverdünnbare
Lacke verwendet. Diese Lacke müssen gute filmbildende Eigenschaften
aufweisen, auf dem jeweiligen Werkstück eine gut verlaufende, einwandfrei
duchhärtende Schicht bilden und im trockenen Zustand je nach
Verwendungszweck gegen Witterungseinflüsse, mechanisch oder chemische
Einflüsse beständig sein.
In der Praxis erfolgt das Lacktrocknen in Lacktrocknungsöfen mit Wärme
einwirkung. Die Qualität eines Lackes kann daher nur im Zusammenhang
mit dem jeweiligen Trocknungsverfahren gesehen werden.
Je nach der Lackart erreicht man die Trocknung durch einfaches Abdunsten
der Lacklösungsmittel, d. h. auf physikalischem Wege, und ggfs. zusätzlich
durch chemische Trocknung, wobei die Lacke durch das Entstehen vernetzter
Markomoleküle erhärten. Die im allgemeinen angewendeten Trockentemperaturen
liegen bei 120°C bis 180°C.
Die Wärme wird dabei konvektiv oder durch Strahlung zugeführt. Zumeist
werden Umluftöfen einerseits und Infrarot-Strahleröfen andererseits
verwendet.
Bei der Karosserielackierung, also in dem Bereich, in dem wasserlösliche
Lacke in Zukunft vermehrt eingesetzt werden sollen, werden nach dem
Auftrag des Basislackes zwei Trockenschritte nacheinander vollzogen.
In einem ersten Schritt wird der Basislack vorgetrocknet, wobei das
Lösemittel Wasser verdunstet wird. Dieses Verdunsten geht bei
Strahlungstrocknern schneller vor sich als bei Konvektions
trocknung. Daher werden für diesen Vorgang elektrisch beheizte
Infrarot-Strahlungsöfen eingesetzt. Dabei müssen die bei der Vor
trocknung aus dem Lack entweichenden Lösemittel und sonstigen
Spaltprodukte durch schwaches, aber ausreichendes Durchspülen des
Ofens mit Frischluft abgeführt werden. Nach dem Antrocknen mittels
Infrarot-Strahlung wird sofort im zweiten Schritt die Umlufttrocknung
durchgeführt.
Da im Interesse einer rationellen Fertigung Durchlauftrockenöfen
bevorzugt werden, werden die beiden Schritte in verschiedenen
hintereinandergeschalteten Trockenzonen vorgenommen.
Für die Qualitätsprüfung wasserlöslicher Lacke ist dieses Zwei-Schritt-
Verfahren mit Trocknungsvorgängen, die in verschiedenen Trockenzonen
vorgenommen werden, ungünstig. Ein großer Nachteil ist darin zu sehen,
daß eine Durchlauf-Trockenanlage der oben beschriebenen Art viel
Raum beansprucht und auch dann nur schwer in einem Laboratorium
installiert werden kann, wenn die Qualität des Lackes nur mit kleinen
Werkstücken getestet werden soll. Eine weniger aufwendige Vor
richtung, bei der zwei voneinander getrennte Öfen verwendet werden,
hat den Nachteil, daß beim Transport des Werkstücks von einem Ofen
zum anderen die Gefahr besteht, daß sich Verunreinigungen auf der
noch nicht ausgehärteten Lackschicht ablagern. Weiterhin werden
durch den Transport nicht definierte Randbedingungen geschaffen,
die bei einer Qualitätsprüfung unerwünscht sind. So kann zum Beispiel
die Transportdauer unterschiedlich sein, oder es treten Effekte durch
die Umgebungstemperatur auf. Bei wasserlöslichen Lacken ergibt sich
zusätzlich das Problem des Einflusses der Luftfeuchtigkeit.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum
Herstellen eines Probestücks für die Qualitätsprüfung insbesondere
wasserlöslicher Lacke anzugeben, bei dem standardisierte Bedingungen
eingehalten werden können, sowie eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens, wobei insbesondere berücksichtigt werden soll,
daß die Vorrichtung kompakt ist und beispielsweise in einem Labor
raum untergebracht werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit dem
Kennzeichen von Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung mit dem Kenn
zeichen von Anspruch 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Kennzeichen der Unteransprüche.
Das Verfahren zum Herstellen eines Probestücks für die Qualitäts
prüfung wasserlöslicher Lacke besteht aus zwei grundsätzlich unter
schiedlichen Verfahrensschritten. Im ersten Schritt wird einem
mit Lack versehenen Werkstück in einem abgeschlossenen Raum zuerst
Frischluft zugeführt und gleichzeitig mit Infrarot-Strahlung für
eine vorgewählte Zeitdauer geheizt. Während dieses Verfahrens
schrittes wid hauptsächlich das Lösemittel, also das Wasser im
zu prüfenden Lack, verdampft. Die zugeführte Frischluftmenge pro
Zeiteinheit und die Temperatur des mit Infrarot-Strahlung geheizten
Werkstückes sind vorgewählt und können den jeweiligen Erfordernissen
angepaßt werden.
Nach einer vorgewählten Zeitdauer wird der zweite Verfahrensschritt
eingeleitet. Es wird mit Umluft geheizt, jedoch findet keine Heizung
mit Infrarot mehr statt. Umluftmenge pro Zeiteinheit sowie die Umluft
temperatur sind vorgewählt. In diesem zweiten Verfahrensschritt
wird die Umlufttemperatur so gewählt, daß sich eine gewünschte
Objekttemperatur im Bereich von 50°C bis 90°C einstellt. Die
Bedingungen werden für eine zweite vorgewählte Zeitdauer eingehalten.
Die Verfahrensschritte mit ihren Rahmenbedingungen können so gewählt
werden, daß sie denen bei der Karosserielackung im industriellen
Maßstab entsprechen.
Zum Durchführen des Verfahrens ist ein heizbarer Trockenschrank
oder dergleichen vorgesehen.
Der Trockenschrank besteht aus einem quaderförmigen äußeren Gehäuse,
das an seiner Unterseite Stellfüße oder ähnliches aufweist. Ferner
ist ein inneres Gehäuse vorgesehen, das so angebracht ist, daß zwischen
dem äußeren und dem inneren Gehäuse an mindestens fünf Flächen ein
Zwischenraum verbleibt.
An einer Fläche des Trockenofens, bevorzugt an seiner Vorderseite,
ist eine Tür vorgesehen. Die Tür kann als Doppeltür für Innen- und
Außengehäuse ausgebildet sein, so daß zwischen den Türblättern
ein entsprechender Zwischenraum wie zwischen den Wänden des Gehäuses
verbleibt, oder sie kann einteilig ausgebildet sein. Zweckmäßig ist
mindestens zwischen Tür und Außengehäuse eine Dichtung vorgesehen,
eine zusätzliche Dichtung kann auch am Innengehäuse angebracht sein.
Am äußeren Gehäuse, bevorzugt an dessen Rückseite ist eine Vorrichtung
zum Zuführen von Frischluft vorgesehen. Die Frischluft wird beheizt
und gelangt durch Öffnungen im inneren Gehäuse in den Innenraum des
Trockenschranks. Vom Innenraum her wird die Abluft durch eine ent
sprechende Vorrichtung aus dem Trockenschrank herausgeführt. Weiter
hin ist am Trockenschrank eine Vorrichtung für den Betrieb mit be
heizter Umluft vorgesehen.
Die Einlaßöffnung für die Frischluft kann mit einer Filtervorrich
tung versehen sein, so daß nur möglichst staubfreie Luft in den
Innenraum gelangen kann. Die Vorrichtung zum Zuführen von Frisch
luft und die Vorrichtung für den Umluftbetrieb können auch ein
Aggregat bilden.
Im Trockenschrank befindet sich weiterhin eine Infrarotstrahler-
Vorrichtung. Diese kann aus Infrarotstrahlern im Mittelwellenbereich
bestehen, die an der Innenwand des Trockenschranks angebracht sind
oder aus daran montierten Heizplatten oder aus einer kombinierten
Anordnung.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Infrarotstrahler-
Vorrichtung als Infrarot-Kassette ausgebildet, wobei die Infrarot
strahler-Vorrichtung weiter bevorzugt als umstellbares und auswechsel
bares Modul eingebaut werden kann. Diese Ausführungsform ermöglicht
es einerseits, die Infrarotstrahler-Vorrichtung an verschiedenen
Stellen im Innenraum zu positionieren, beispielsweise an einer
Seitenwand oder an der Grundfläche, andererseits können auch je nach
Erfordernissen Module mit unterschiedlicher Strahlungsleistung
verwendet werden.
Um eine optimale Ausbeute der Strahlungsleistung zu erzielen, kann
die Innenwand des Trockenschranks aus reflektierendem Material be
stehen.
Im Trockenschrank können Befestigungselemente vorgesehen sein, die
es ermöglichen, die Infrarotstrahler-Vorrichtung an einer Vielzahl
von Positionen innerhalb des Trockenschranks anzubringen. Bevorzugt
bestehen die Befestigungselemente aus an den Seitenwänden angeordneten
Leisten, auf die die Infrarotstrahler-Vorrichtung geschoben wird.
Diese Art der Befestigungselemente ist dann von Vorteil, wenn die
Infrarotstrahler-Vorrichtung als Kassette ausgebildet ist. Die
Kassette kann dann in unterschiedlichen Abständen von der Boden
fläche oder der Deckenfläche des Trockenschranks eingesetzt werden
und so den zu beheizenden Raum vergrößern oder verkleinern.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind auch an Decken- und
Bodenfläche des Innenraums Leistenpaare angeordnet, zwischen die die
Kassette geschoben werden kann, so daß auch eine Bestrahlung von
den Seiten her möglich ist.
Selbstverständlich ist es auch möglich, daß im Trockenschrank sowohl
Befestigungselemente für das waagerechte als auch für das senkrechte
Einsetzen der Infrarotstrahler-Vorrichtung vorgesehen sind.
Die Infrarotstrahler-Vorrichtung kann auch als Modul mit Schwenkein
richtung zum Einstellen einer beliebigen Orientierung im Trockenraum
ausgebildet sein.
Das Werkstück, auf das der zu prüfende Lack aufgebracht worden ist,
kann entweder auf den Boden des Trockenschranks gelegt werden oder
auch an einer entsprechenden Vorrichtung aufgehängt werden. Es hat
sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn das Werkstück auf einen
Gitterboden gelegt wid, der variabel im Trockenschrank positioniert
werden kann. Dazu sind beispielsweise an den Seitenwänden des
Innenraums Auflageelemente vorgesehen. Da die Infrarotstrahler-
Vorrichtung selbst sehr variabel positioniert werden kann, wird
eine gute Bestrahlung des Werkstücks auf jeden Fall gewährleistet.
Die Infrarotstrahler-Vorrichtung kann über geeignete Steckkontakte
und Zuführungen mit elektrischem Strom versorgt werden. Bei der
Infrarotstrahler-Vorrichtung mit Schwenkeinrichtung ist eine feste
elektrische Verbindung vorgesehen.
Der Trockenschrank weist eine Kontrolleinrichtung zum Überwachen
der Stellgrößen auf. Stellgrößen sind hier Frischluftmenge, Umluft
menge, Umlufttemperatur und die Betriebszeiten für die einzelnen
Vorrichtungen. Die Kontrollvorrichtung umfaßt Regler, mittels derer
die Stellgrößen festgelegt werden können, sowie entsprechende Fühler
für die Stellgrößen und Anzeigevorrichtungen für deren jeweiligen
Wert. Außerdem ist ein Fühler und eine Anzeigevorrichtung für die
Temperatur des Werkstücks vorgesehen.
Für das durchzuführende Verfahren hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
die Innenmaße des Trockenschranks so auszulegen, daß zwei Werkstücke
bzw. Prüfbleche darin Platz finden.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das Verfahren zur Qualitäts
prüfung wasserlöslicher Lacke effizient durchgeführt werden. Da es
sich hierbei um ein Einkammerverfahren handelt und somit kein Trans
port der Prüfbleche vorgenommen werden muß, können definierte Be
dingungen eingehalten werden. Die Reproduzierbarkeit der Trockenbe
dingungen, die bei einer Qualitätsprüfung im Vordergrund steht,
ist gesichert. Durch die kompakte Bauweise der Vorrichtung kann das
Verfahren ohne Schwierigkeiten im Labor durchgeführt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von beispielshaften Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht im Längsschnitt der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit senkrecht installierter Infrarot-
Kassette und einem im Innenraum aufgehängten Werkstück,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A aus Fig. 1, wobei aber
das Werkstück nicht dargestellt ist,
Fig. 3 die Frontansicht einer anderen Ausführungsform der er
findungsgemäßen Vorrichtung mit waagerecht angebrachter
Infrarot-Kassette,
Fig. 4 die Frontansicht einer weiteren Ausführungsform der er
findungsgemäßen Vorrichtung mit schwenkbarer Infrarot
strahler-Vorrichtung sowie einem eingelegten Gitterboden.
Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Mit der Positionsziffer (1) wird das äußere Gehäuse bezeichnet,
das durch ein geeignetes Material den Trockenschrank wärmemäßig von
der Umgebung isoliert. Daneben ist ein Bereich (2) vorgesehen, der
die Kontrollvorrichtung für die Stellgrößen sowie die Anzeigevor
richtungen aufnimmt. Der Schrank steht auf Stellfüßen (3), mit denen
gegebenenfalls Bodenunebenheiten ausgeglichen werden können und die
auch ein weitgehend erschütterungsfreies Aufstellen des Schranks er
möglichen. Die Positionsziffer (4) bezeichnet das innere Gehäuse,
dessen Innenwand aus reflektierendem Material besteht. Zwischen
innerem Gehäuse (4) und äußerem Gehäuse (1) ist ein Zwischenraum (5)
vorgesehen. An der Rückwand des äußeren Gehäuses befindet sich eine
Vorrichtung zum Zuführen von Frischluft (6) sowie eine Vorrichtung
für den Umluftbetrieb (9), beide sind in Fig. 2 dargestellt. Die
mittels eines der Vorrichtung (6) vorgeschalteten Staubfilters (27)
gereinigte Frischluft wird beheizt und zusammen mit der Umluft in den
Zwischenraum (5) geführt, und zwar durch die Öffnung (11). Ein vor der
Öffnung (25) im Zwischenraum (5) arbeitender Ventilator (7) sorgt für
eine innige Vermischung von Frischluft und Umluft und fördert das Luft
gemisch zu den Öffnungen (11). Der Innenraum (12) wird durch eine ent
weder an der Gehäuseoberseite oder an der Gehäuserückseite vorgesehene
Abluftvorrichtung (8) entlüftet. Im Innenraum (12) des Trockenschranks
kann eine Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) so zwischen Leistenpaare
(13, 13 a) geschoben werden, daß sie parallel zu den Seitenwänden des
inneren Gehäuses (4) angeordnet ist. Ein solche Anordnung kann dann
günstig sein, wenn das Werkstück aufgehängt ist, so daß die Infrarot
strahlen senkrecht auf die Oberfläche des Werkstücks auftreffen. Zum
Aufhängen des Werkstücks (15) ist an der Decke des inneren Gehäuses (4)
ein Haken (14) oder dergleichen vorgesehen. Das Werkstück (15) wird durch
eine Tür (16) eingebracht.
Die Fig. 3 zeit eine Frontansicht einer Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung. Die Vorrichtung zum Zuführen von Frischluft, die
Vorrichtung für Umluftbetrieb sowie die Abluft-Vorrichtung sind nicht
dargestellt.
Der Innenraum des Trockenschranks ist durch eine Tür (16) zugänglich.
Diese ist hier zur Seite schwenkbar dargestellt, es sind aber auch solche
Ausführungsformen möglich, bei denen die Tür nach oben oder unten schwenk
bar ist oder bei denen die Tür in Kombination mit einem Wagen ausgebildet
ist, der in den Innenraum des Trockenschranks geschoben werden kann.
In der dargestellten Ausführungsform ist die Infrarotstrahler-Vorrichtung
(10) eine Kassette, die auf Leisten (17) geschoben ist und nach unten
abstrahlt. Bei dieser Anordnung wird sich das Werkstück entweder auf dem
Boden des Trockenschranks befinden, oder aber auch auf einem höher
positionierten Gitterboden (24), zum Beispiel wie in Fig. 4 dargestellt.
In dieser Figur ist eine Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) dargestellt,
die in eine Position (10′) schwenk- und gegebenenfalls drehbar zu bringen
ist. Auch sämtliche zwischen diesen beiden Positionen liegenden Orien
tierungen der Infrarotstrahler-Vorrichtung sind denkbar. Ebenso ist es
möglich, eine Rollschiene an der Innendecke vorzusehen, so daß die nach
unten abgeschwenkte Infrarotstrahler-Vorrichtung wahlweise auch an die
gegenüberliegende Wand gefahren werden kann. Die Rollschiene ist in Fig. 4
nicht dargestellt.
Der Bereich (2) umfaßt die Kontrollvorrichtung für die Stellgrößen (18)
sowie Anzeigevorrichtungen für die Umlufttemperatur (19), für die Tempera
tur des Werkstücks (20), eine Statusanzeige (21) für die Frischluft-Vor
richtung, eine Anzeige (22), die den Betrieb der Infrarotstrahler-Vor
richtung anzeigt, sowie eine Anzeige (23), die den Betrieb der Umluft-
Vorrichtung anzeigt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Verfahren zur
Qualitätsprüfung wasserlöslicher Lacke wie im folgenden beschrieben durch
geführt.
Mit Hilfe der Kontrollvorrichtung für die Stellgrößen (18) werden die
vorwählbaren Werte für die zwei Verfahrensschritte eingegeben. Die erste
vorgewählte Zeitdauer für den gleichzeitigen Betrieb von Infrarotheizung
und Frischluft liegt vorzugsweise in einem Bereich bis 2 Minuten. Die
Frischluftmenge wird so gewählt, daß sich eine Luftbewegung von ungefähr
0,3 m/s ergibt. Die Umlufttemperatur wird vorzugsweise im Bereich von 80°C
vorgegeben, der Wert wird bei (19) angezeigt. Für den zweiten Verfahrens
schritt wird eine Luftbewegung von 5 bis 7 m/s angesteuert. Die Umluft
temperatur kann jetzt im Bereich zwischen 80°C und 100°C vorgewählt werden.
Nachdem alle diese Werte vorgewählt sind, wird das Verfahren gestartet.
Eine interne Steuervorrichtung übernimmt die Verarbeitung der vorgewählten
Werte und die Steuerung insbesondere der Heizvorrichtungen. Für die erste
vorgegebene Zeitdauer werden Infrarotstrahler-Vorrichtung und Frischluft-
Vorrichtung gleichzeitig betrieben, und zwar läuft die Frischluft-Vor
richtung mit einer vorgewählten Frischluftmenge. Nach Ablauf der ersten
vorgewählten Zeitdauer wird die Infrarotstrahler-Vorrichtung abgeschaltet
und die Umluft-Vorrichtung mit dem neuen bereits vorgewählten Wert be
trieben. Der zweite Verfahrensschritt wird für die zweite vorgewählte
Zeitdauer durchgeführt, die mindestens 5 Minuten beträgt.
Der Betrieb der Infrarotstrahler-Vorrichtung bzw. der Frischluft-
Vorrichtung wird bei (22) und (21) angezeigt.
Nach Ablauf der zweiten vorgewählten Zeitdauer schaltet die Steuer
vorrichtung sämtliche sich noch in Betrieb befindliche Vorrichtungen
des Trockenschranks aus. Das Werkstück kann nun entnommen werden.
Der so vorgetrocknete Basislack kann dann nach Abkühlung mit Klarlack
überlackiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liefert also eine effiziente, schnelle und kostengünstige Möglichkeit
zur Qualitätsprüfung wasserlöslicher Lacke.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen eines Probestückes für die
Qualitätsprüfung wasserlöslicher Lacke,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lack in Form einer Schicht auf eine Oberfläche
feucht aufgebracht wird, daß die feuchte Lackschicht
dann in einem abgeschlossenen Raum zum Trocknen zuerst
mit Infrarotstrahlung und mit erwärmter Frischluft für
eine erste vorgewählte Zeitdauer beheizt wird, und daß
die so vorgetrocknete Lackschicht zum weiteren Trocknen
für eine zweite vorgewählte Zeitdauer allein mit
beheizter Luft umspült wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als beheizte Luft Umluft mit einem
Frischluftanteil verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die erste Zeitdauer eine beheizte
Frischluftmenge pro Zeiteinheit und daß für die zweite
Zeitdauer eine beheizte Umluftmenge pro Zeiteinheit
bei einer festgelegten Umlufttemperatur zugeführt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vortrocknung und die weitere Trocknung in
einem Zeitraum von höchstens 30 Sekunden nacheinander
durchgeführt werden.
5. Heizbarer Trockenschrank oder dergleichen zum
Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4, mit einer Kontrolleinrichtung zum Überwachen
der Stellgrößen,
dadurch gekennzeichnet,
daß er eine Kammer (12) zum Aufnehmen von Probestücken
enthält, in der eine Infrarotstrahler-Vorrichtung (10)
untergebracht ist, und ferner eine Vorrichtung für
Umluftbetrieb (9), eine Vorrichtung zum Zuführen von
Frischluft (6) und eine Einrichtung zum Steuern dieser
Vorrichtungen aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung für Umluftbetrieb (9) für einen
mindestens zweistufigen Betrieb ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) als Kassette
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) als
umsteckbares und auswechselbares Modul ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) als
Modul mit Schwenkeinrichtung zum Einstellen einer
beliebigen Orientierung ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Trockenschrank Befestigungselemente (13, 13 a; 17)
zur wahlweise waagerechten oder senkrechten
Installation der Infrarotstrahler-Vorrichtung (10)
vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente als Leisten (17) an
gegenüberliegenden Wänden ausgebildet sind, auf die
die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) geschoben werden
kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente als Leistenpaare (13, 13 a)
an Boden und Decke im Trockenschrank ausgebildet
sind, zwischen die die Inrarotstrahler-Vorrichtung
(10) geschoben werden kann.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einander gegenüberliegenden Wänden des
Trockenschrankes Auflageelemente für Gitterböden (24)
vorgesehen sind.
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