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Bohrmaschine mit ausziehbarem Scherenwandarm, insbesondere für zahnärztliche
Zwecke Bei den bisher bekannt gewordenen Bohrmaschinen mit ausziehbarem Scherenwandarm
ist der Motor an dem äußersten freien Ende des Scherenwandarmes befestigt. Hierdurch
kommt der Motor dem durch Geräusche leicht erregbaren Patienten zu nahe, wodurch
dem Arzt das Arbeiten- ersch-,vert wird.
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Ferner werden durch den Scherenwandarm die durch den Motorlauf bedingten
Geräusche auf den Lagerbock des Wandarmes bzw. auf die Tragwand übertragen und hier
Resonanzgeräusche erzeugt, die bekanntlich ungleich stärker sind als die Motorgeräusche
selbst.
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Endlich ist man durch das nicht unerhebliche Gewicht des am vorderen
Ende des Scherenwandarmes befestigten Motors gezwungen, den Scherenwandarm relativ
stark auszubilden, um einen Bruch des Wandarmes, namentlich in der Gegend der Schere,
zu vermeiden.
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Alle diese Nachteile sollen durch den Gegenstand der Erfindung dadurch
beseitigt werden, daß der Motor im oder nahe dem Drehpunkte des Scherenwandarrries
angeordnet ist und sowohl der Lagerbock des Scherenwandarm:es als auch die Befestigungsmittel
ctes Lagerbockes durch schalldämpfendes Material von der Tragwand isoliert sind.
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In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. r die Bohrmaschine mit zusammengeklapptem und Abb.
2 dieselbe mit ausgezogenem Scherenwandarm in Seitenansicht; Abb. 3 ist eine Seitenansicht
einer zweiten Ausführungsform; Abb. 4. zeigt eine Einzelheit.
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Von dien durch die bekannten vier Streben i, 2, 3 -und 4. gebildeten
Scherenwandarm trägt die Strebe i eine Konsole 5, auf welcher der Motor 6 in geeigneter
Weise befestigt ist. Zweckmäßig ist es, die beiden Streben i und 2 an ihrem oberen
Ende mehr oder weniger abzubiegen, um zu verhindern, daß durch das Motorgewicht
ein ungewolltes öffnen des Scherenwandarmes in der Schlußstellung (Abb. i) eintreten
kann. Die beiden Streben i und 2 sind an einem Halter 7 angelenkt, der in dem Träger
8 drehbar gelagert ist, mittels welchem der Scherenwandärm an der Wand befestigt
wird.
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Unterschiedlich ist, daß dieser Träger nicht, wie üblich, auf einer
Holzplatte befestigt ist, welche mittels Schrauben an der Tragwand im Operationszimmer
befestigt wird, sondern der Träger ist hier so ausgebildet, daß er unter Zwischenschaltung
einer Isolation g, z. B. Filzscheibe, unmittelbar an der Mauer des Operationszimmers
befestigt wird, wodurch etwa noch auftretende - Resonanzgeräusche vollkommen unterbunden
werden, so daß der Patient von dem Laufen des Motors nichts mehr wahrnimmt.
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Zweckmäßig ist es, wie in Abb. 4. gezeigt ist, die Befestigungsschrauben
für den Träger 8 nicht mit ihm in unmittelbare Berührung zu bringen, was dadurch
erreicht werden kann, daß man die Bohrungen io in ,1em Träger 8 konisch erweitert
und in diese Erweiterung einen Konus i i aus einem schalldämpfenden
Material
einbringt, durch welchen der Schraubenbolzen r2 hindurchgreift, wodurch erreicht
wird, daß der Schraubenbolzen 12 mit dem Träger nicht in unmittelbare Berührung
kommt.
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Da jedoch durch eine derartige Anbringung des Motors, wie in Abb.
i und 2 gezeigt, nicht unerhebliche Unterschiede der Schnürlänge im geschlossenen
und ausgezogenen Zustande des Wandarmes bedingt werden; ist ein Spannrollenpaar
13 vorgesehen, das sich entweder unter der Wirkung einer Feder oder eines Gewichtes
entsprechend den Unterschieden der Antriebsschnur 24 selbsttätig einstellen kann.
Dies wird dadurch erreicht, daß das Schnurrollenpaar 13 außerhalb einer Kulisse
14 gelagert ist, in welcher der geineinsame Drehbolzen des Schnurrollenpaares
13 zwangläufig geführt ist. Diese Kulisse 14 ist mittels Verbindungsstreben
15 an den Geradeführungen 16 des Scherenwandarmes befestigt, wodurch ein Heben oder
Senken der Kulisse 1.1. im offenen oder geschlossenen Zustande des Scherenwandarmes
erreicht w:rd. .
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Die von dem Motor 6 bzw. dessen Triebrolle 17 kommende, als unendliches
Band ausgebildete Triebschnur 24 läuft über eine Rolle des Rollenpaares 13 und geht
von hier zu einer Rolle 18, welche die Triebschnur zu der Antriebsvorrichtung für
das Bohr- oder Schleifwerkzeug der Maschine leitet. Von hier läuft die Schnur in
bekannter Weise zurück über eine auf der anderen Seite des Bremsgelenkes z9 gelagerte
Schnürrolle, um dann über die andere Rolle des Rollenpaares 13 zur Triebrolle 17
des Motors 6 zurückzugehen.
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Um j edoch unnötige Spannungen bei Be-,%vegung des Tragarmes 2o für
den nicht dargestellten Bohrschlauch oder Kniehebel der Bohrmaschine zu vermeiden,
sind die Schnürrollen 18 exzentrisch zur Drehachse des Federgelenkes z9 für den
Tragarm 2o angeordnet, so daß hei Bewegung des Tragarmes von der Senkrechten in
die Wagerechte eine Verlängerung des Schnurrollenweges vermieden ist. Mit 21 ist
ein Handgriff bezeichnet, welcher entweder an der Strebe 4 (Abb. i) oder an dem
Träger 22 des Federgelenkes z9 (Abb. 2) befestigt sein kann.
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Die in Abb.3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der eben
beschriebenen nur dadurch, daß hier nicht der Motor 6 von einer Strebe des Scherenwandarmes
getragen wird, sondern unmittelbar auf dem Halter 7 des Scherenwandarmes befestigt
ist, und zwar mittels einer Gabe123 und somit die Bewegungen des drehbaren Halters
7 teilt. Die Triebscheibe 17 des Motors ist hier nicht seitlich, sondern unterhalb
des Motors angeordnet und läuft die Triebschnur unmittelbar zum Bremsgelenk, an
welchem beiderseits j e zwei Schnürrollen 18 vorgesehen sind. Über eine dieser Schnürrollen
läuft die Triebschnur zu einer der Spannrollen 13, die sich entsprechend den auftretenden
Schnürspannungen in den Kulissen 14a einstellen kann und derart gewichts- oder federbelastet
ist, daß die für den Antrieb des Werkzeuges notwendige Schnürspannung jederzeit
hergestellt wird. Diese Kulissen iqa müssen beiderseits der Strebe 3 in geeigneter
Weise befestigt werden und sind beide Spannrollen 13 auch hier durch eine gemeinsame
Achse verbunden, die in den Kulissen 14a gleitet.
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Von den Spannrollen 13 läuft die TriebschnUr 24 über die zweite Schnürrolle
18 des Bremsgelenkes und von da über die Antriebsvorrichtung des Werkzeuges auf
dem gleichen Wege, jedoch auf der anderen Seite des Scherenwandarmes, zurück zum
Motor.
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Die zuletzt beschriebene Ausführungsform hat -gegenüber 'der ersteren
den Vorteil, daß der -l#Jotor nur eine Drehung erfährt, jedoch keine Lageveränderung
und außerdem nicht an den Streben des Scherenwandarmes befestigt ist, so daß also
die zusätzlichen Resonanzgeräusche hier noch weniger auftreten wie nach der Ausführungsform,
gemäß Abb. i. Selbstverständlich ist es, daß auch hier zwischen dem Träger 8 und
der Wand eine Isolierschicht wie in Abb. i vorgesehen ist. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung liegt darin, daß die Stromleitung 25 sehr kurz gehalten werden kann,
wodurch naturgemäß auch eine Verbilligung der Bohrmaschine erreicht wird.