DE381904C

DE381904C - Verfahren zum Erzeugen von reinem Trinkwasser durch Destillation unterhalb des Siedepunktes

Info

Publication number: DE381904C
Application number: DEC31138D
Authority: DE
Original assignee: JUAN CALAFAT LEON
Current assignee: JUAN CALAFAT LEON
Priority date: 1920-09-23
Filing date: 1921-09-23
Publication date: 1923-09-26

Description

Verfahren zum Erzeugen von reinem Trinkwasser durch Destillation unterhalb des Siedepunktes. Der Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren nebst Vorrichtung zur Erzeugung-vonreinem Trinkwasser durch Destillation bei einer beträchtlich unter dem Siedepunkt liegenden Temperatur des Rohwassers, bei der das Rohwasser nur zum Teil verdampft wird, so daß die mineralischen Bestandteile und die in dem Wasser enthaltenen Bakterien, Algen usw. in dem restlichen Rohwasser zurückbleiben und mit ihm dauernd abfließen. Der Zweck des Verfahrens besteht darin, ein Trinkwasser zu erhalten, welches mit Luft gesättigt ist und keinerlei übelriechende Gase enthält, wie solche bei der gewöhnlichen Destillation bei Siedehitze entstehen.
Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform einer zur Ausführung de:, Verfahrens dienenden `'orrichtung dargestellt, und zwar ist Abb. i ein senkrechter Schnitt und Abb.2 ein wagerechter Querschnitt durch die Vorrichtung nach _d-B der Abb. i.
Das neue Verfahren besteht in folgendem: Das Rohwasser wird innerhalb eines von Luft erfüllten Raumes in dünner Schicht Tiber möglichst große Heizfläclreir geleitet, deren Temperatur auf etwa 6o° C gehalten wird, so,daß es beim Herabrieseln über diese Flächen langsam aber nur zum Teil verdampft Der Überschuß des Rohwassers wird abgeleitet. Die entstehenden Wasserdämpfe werden in demselben oder einem mit dem Verdampfungsraum in ungehinalerter \-erbindung stehenden zweiten Raum an gekühlten Flächen niedergeschlagen, so daß vollständig mit Luft gesättigtes reine, Wasser das Ergebnis ist, «-elches aus dem .`iiihlraum dauernd abgeleitet wird und sowohl mineralien- als auch bakterienfrei ist, aber keine aus dein Rohwasser irgendwie entstammenden gashaltigen übelschmeckenden Bestandteile enthält. Soll das Wasser mineralisiert werden, so daß es vollkommen einem natürlichen, reinen Wasser entspricht, so können dein erzeugten. reinen Wasser die gewünschten Stoffe zugesetzt werden.
Die dargestellte Vorrichtung besteht aus einem doppelwandigen, zylindrischen Gefäß a, dessen zwischen den Doppelwänden liegender Raum dauernd von Kühlwasser durchflossen ist, welches unten bei in ein- und oben bei ii austritt. Das Gefäß ist oben durch einen Deckel mit mittlerem weiten Loch geschlossen, ebenso unten durch einen Boden. Sein Innenraum steht aber sowohl durch das Loch im Deckel als auch durch die Öffnungen p, q mit der Außenluft in Verbindung, so daß ein Über- oder Unterdruck in ihm nicht eintreten kann. In dem Gefäß befindet sich gleichachsig ein im Querschnitt sternförmiger Heizkörper, dessen Inneres von den Verbrennungsgasen eines Brenners durchströmt wird, die oben durch einen in das weite Loch des Gefäßdeckels hineinragenden Stutzen entweichen. Die Außenfläche des Heizkörpers f ist mit . einer porösen Schicht bedeckt, beispielsweise einem Gewebe e, so daß das aus einem über dem ganzen angeordneten Rohwasservorratsgefäß langsam, regelbar zufließenden Wasser langsam durch die Poren des Gewebes nach unten fließt und, soweit es nicht verdampft ist, sich auf dem Boden des Verdampfungsgefäßes sammelt und bei p abfließt. Die dabei entwickelten Wasserdämpfe schlagen sich an der gegenüberliegenden kalten Außenwand h des Außengefäßes nieder, rieseln herab, sättigen sich dabei mit Luft und verlassen die Vorrichtung durch die Öffnung q, wo sie in ein kastenartiges Gefäß fallen. NMches zur 'Mineralisierung dient, falls solche gewünscht wird, und z. B. Marmorstücke enthält.
Aus der Öffnung q fließt also dauernd reines, wohlschmeckendes Wasser ab, während aus der Öffnung p dauernd Wasser abfließt, <las sämtliche Unreinigkeiten des zugeführten Rohwassers enthält. Dieses abfließende Wasser ist also stärker mit den ursprünglich darin enthaltenen mineralischen oder sonstigen Bestandteilen angereichert.
Die dargestellte Vorrichtung ist eine solche, « ie sie etwa für den Hausbedarf paßt. Größere Anlagen müssen natürlich andere Heizquellen erhalten und sind auch vorteilhaft unter Umständen so einzurichten, daß der Verdampfungsraum vom Niederschlagsraum ganz getrennt ist und daß beide nur durch geeignete Kanäle oder Rohrstutzen miteinander in Verbindung stehen. Die Querschnittsform, insbesondere auch die des Verdampfungsrauines ist belanglos. Sowohl als Heizkörper als auch als Kühlkörper können Kühlschlagen mit Vorteil Verwendung finden.

Claims

PATENT-ANSPRÜCI3r: r. Verfahren zum Erzeugen von reinem Trinkwasser durch Destillation unterhalb des Siedepunktes, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohwasser in einem lufterfüllten Gefäß bei gewöhnlichem Luftdruck und einer Temperatur von etwa 6o° C teilweise verdampft, den Überschuß mit den im Rohwasser enthaltenen Unreinigkeiten dauernd abfließen läßt und die entstandenen Dämpfe in bekannter Weise an kalten Flächen niederschlägt, wobei das entstandene Wasser gleichzeitig Luft aufnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohwasser über mit porösen Stoffen bedeckte, beheizte Flächen dauernd rieseln läßt.