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Vorrichtung zum Niederschmelzen und Warmhalten von Asphalt. Es haben
sich Schwierigkeiten gezeigt beim Niederschmelzen von Stoffen wie Asphalt oder Pech,
besonders infolge ihrer geringen M'ürmeleitung und teilweise auch ihrer verhältnism:ißig
hohen latenten Schmelzwärme, derartig, daß für das Schmelzen derartiger Stoffe in
Kesseln oder Kochern viel Zeit verwendet wird, z. B. bei der Herstellung von Straßen
o. dgl. Hierbei mußte das Gemisch von festen und flüssigen Stoffen längere Zeit
dauernd gerührt werden, ehe die gesamte Masse niedergeschmolzen war.
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Der Erfindungsgegenstand ist anwendbar im allgemeinen auf das Niederschmelzen
aller möglichen festen oder halbfesten Stoffe, besonders aber für die Vorbereitung
von Asphalt, Pech oder ähnlichen festen Stoffen, die als Straßenbelag verwendet
werden. Zu diesem Zweck umfaßt der Erfindungsgegenstand eine Vorrichtung, in welcher
fester Asphalt o. dgl. schneller als bisher und ohne Rührarbeit geschmolzen werden
kann.
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ach der Erfindung sieht die Vorrichtung zum Schmelzen und Warmhalten
von Asphalt oder ähnlichen festen oder halbfesten Stoffen eine Schmelzunterlage
oberhalb des von dem geschmolzenen Gut erreichbaren Flüssigkeitsspiegels vor, die
unmittelbar beheizt wird und mit Mitteln versehen ist, um das Niedergleiten von
festen oder halbfesten Gutteilen zu verhindern, während die geschmolzenen Gutteile
in den Behälter abfließen können.
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Diese Schmelzunterlage kann durch einen Rost von Flammrohren gebildet
werden, durch welche die Ofengase, welche beispielsweise von der Kesselheizung ausgehen
können, hindurchgeschickt werden. Dieser Rost ist vorzugsweise wagerecht über dem
eigentlichen Schmelzkessel angeordnet, wie er beispielsweise bei fahrbaren Asphaltkochern
üblich ist.
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Vorzugsweise wird der Kessel von Rauchkanälen beheizt, welche entweder
von dem gleichen Ofen wie der Flammrohrrost oder von einem besonderen Ofen gespeist
werden.
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Ein fahrbarer Asphaltkocher der neuen Art ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar in Abb. Z im Schnitt nach der Längsachse, in Abb. im Schnitt nach 2-2 der
Abb. z.
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Ein auf Räder 6 gesetztes Gestell .1 trägt einen doppelwandigen Kessel,
der aus dem eigentlichen Schmelzkessel 8 und einem Mantel zo besteht, die zwischen
sich einen Raum an vier Seiten des Kessels und unter diesem frei lassen. Die Feuerstelle
z2 steht mit dem Mantelraum in Verbindung und ist unter dem Fahrgestell angebracht.
Die Verbrennungsprodukte dieser Feuerstelle ziehen durch den Mantelraum in eine
senkrechte Rauchkammer 14.
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Eine zweite Feuerstelle 16 unter dem Fahrgestell steht mit einer Kammer
i8 in Verbindung, welche sich in dem Kocher aufwärts erstreckt. Diese Kammer 18
erstreckt sich aber seitlich nur am oberen Ende quer durch den ganzen Kocher und
ist an der Vorderseite in einem Abstand von der Kesselwand gehalten, so daß der
Kesselraum sich um dr,-i Seiten des unteren Teils dieser Kammer erstreckt. Am oberen
Ende ist der Zwischenraum zwischen dem oberen Ende der Kammer 18 und der benachbarten
Kesselwand durch eine leicht gebogene Lochplatte z9 abgedeckt.
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Zwischen der Kammer 18 und der Rauchkammer 2o am hinteren Ende des
Kessels sind zwei wagerechte Gruppen von Rauchrohren 22 und 24 angeordnet, die eine
Gruppe 24. nahe dem Boden der Kammer 18, die andere 22 nahe dem oberen Ende. Die
Röhren sind vorzugsweise in die Kesselwand und die der Kammer 18 eingeschweißt.
Sämtliche Röhren sind leicht gebogen, um Ausdehnungen unschädlich zu machen, und
die unteren Röhren 24. steigen ein wenig gegen die Rauchkammer an, von welcher
ein
Rauchfang 26 ausgeht. Die zwei Rauchfänge 14 und 26 öffnen sich in einen gemeinsamen
Kamin 28, der bei 3o angelenkt sein kann, um wagerecht auf den Kocher umgelegt zu
werden. Jeder Rauchfang besitzt einen Schieber 32, 34, so daß der Zug der Feuerungen
i2 und 16 einzeln oder gemeinsam geregelt werden kann. Der Kocher ist oben durch
in der Mitte aasgelenkte Deckel36, vorzugsweise drei auf jeder Seite, abgedeckt,
die Griffe 37 tragen können.
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Um ein Verbrennen des Bodens des Kessels 8 zu verhindern, kann eine
nicht dargestellte Eisenplatte an-dem Kesselboden vorzugsweise unmittelbar über
der Feuerung 12 angeordnet sein.
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Es ergibt sich ohne weiteres, daß die Rauchrohre 22, die Decke der
Kammer 18 und die von den Gasen der Feuerung 16 erhitzte Platte ig zusammen eine
rostartige Schmelzunterlage bilden, welche festen Asphalt, Pech o. dgl., wenn sie
aufgelegt werden, zurückhält und rasch zum Schmelzen bringt, wobei das geschmolzene
Guc in den darunter befindlichen Kocher abfließt, wo es durch die Hitze der beiden
Öfen, welche durch den Boden und die Seiten des Kessels 8 sowie die Seiten der Kammer
18 und die Rohre 24 zugeführt wird, warmgehalten wird.
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Um die Röhren 22 unabhängig von den Röhren 24 abschließen zu können,
ist ein heraus nehmbarer Schieber 38 in dei Kammer 18 angeordnet, der auf Winkeleisen
39 an den Wänden der Kammer gehalten wird. Durch Handhabung der Schieber
32, 34 und 38 kann jede gewünschte Regelung erzielt werden. Wenn Asphalt geschmolzen
werden soll, wird der'Schieber 32 geschlossen und der Schieber 38 herausgezogen,
so daß die Rohre allein geheizt werden. Wenn der Kocher gefüllt ist, wird der Schieber
38 eingeschoben; und wenn am Ende einer Tagesarbeit der Kocher noch einen Rest des
Schmelzgutes enthält, werden die Schieber 34 und 38 geschlossen und die Feuerung
12 für die lacht aufgeschüttet, um den Asphalt in flüssigem Zustand zu erhalten.
Wenn der Asphalt in dem Kocher erstarrt ist, kann er verhältnismäßig schnell wieder
geschmolzen werden, indem man den Schieber 38 schließt und die beiden Schieber 32
und 34 öffnet.
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Das geschmolzene Gut wird durch ein Rohr 40 und einen Hahn 42 abgezogen;
das Rohr geht durch die Rauchkammer 2o und den Raum zwischen der Kesselwand und
dem Mantel, wodurch ein Erstarren des Gutes und ein Verstopfen des Rohres verhindert
wird.
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Die in der Zeichnung gezeigten Querschnitto der Röhren 22 sind geeignet
für Schmelzgüter, die bei gewöhnlicher Temperatur fest sind. Sollen halbflüssige
Massen, wie ein Gemisch von Teer und Pech, verflüssigt werden, so führt man die
Röhren des Rostes von geringerem Durchmesser und mit geringerem Abstand aus.
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Die Räder 6 können durch Rollen ersetzt oder Rollen und Räder gleichzeitig
angeordnet sein, wobei diese größeren Durchmesser besitzen als jene und leicht von
den Achsen abgezogen werden können.
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In diesem Falle werden die Räder für Transportzwecke verwendet und
abgenommen, wenn mit dem Kocher auf Straßen gearbeitet wird.
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Werden sogenannte gefüllte Asphalte, d. h. mit Sand oder einem anderen
Füllmittel gemischte Massen verwendet, so ist es wünschenswert, das geschmolzene
Gut in dem Kocher zu rühren, um das Absetzen des Füllmittels zu verhindern. Dies
kann bei der neuen Vorrichtung leicht dadurch bewirkt werden, daß man in dem eigentlichen
Kessel drehbare oder sonst angetriebene Rührschaufeln anordnet, die von Hand oder
durch Kraftantrieb bewegt werden können. In diesem Falle kann man die untere Rauchrohrgruppe
fortlassen.
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Das Füllmittel kann gewöhnlichem Asphalt in dem Kocher zugesetzt werden.
In diesem Falle ist es vorteilhaft, das Füllmittel durch Röhren o. dgl. einzuführen,
die unterhalb der Röhren 22 angeordnet sind, zu dem Zwecke, eine Überbürdung dieser
Röhren zu vermeiden.