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Bitumenkocher Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an Bitumenkochern,
wie sie beispielsweise als transportable Geräte für den Straßenbau benötigt werden,
und zwar ist der Bitumenkocher gemäß der Erfindung von der Aufgabe ausgegangen,
die Aufheizgeschwindigkeit und damit die Leistungsfähigkeit zu vergrößern, eine
zuverlässige Betriebsbereitschaft zu gewährleisten und die Bedienung zu vereinfachen,
wobei außerdem auch ein möglichst geringes Gesamtgewicht erstrebt werden muß.
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Zur Wärmeabgabe an das Schmelzgut wird ein im Schmelzraum angeordnetes
Heizrohrsystem benutzt. Solche Heizrohrsystenie sind schon in verschiedenen Ausgestaltungen
vorgeschlagen worden. Wenngleich der Wärmeübergang verbessert werden kann, indem
die heißen Verbrennungsgase in möglichst langem Heizrohrzug durch das Schmelzgut
hindurchgeführt werden, so ist aber doch eine Grenze dadurch gesetzt, daß eine Verlängerung
des Heizrohrzuges den Strömungswiderstand erhöht und damit den Verbrennungszug verschlechtert.
So ist man in der Praxis über ein einziges durch den Schmelzraum hindurchführendes
Heizrohr nicht hinausgekommen, wenn auch schon vorgeschlagen wurde, an das Flammrohr
weitere Heizrohre anzuschließen und insgesamt mindestens drei Rohrzüge vorzusehen.
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Die Erfindung zeigt einen Weg zur Beseitigung der genannten Schwierigkeiten.
Es wird in der bereits vorgeschlagenen Weise ein im Schmelzraum angeordnetes Heizrohrsystem
benutzt, das aus einem mit einem Brenner ausgestatteten Rohr (Flammrohr) und diesem
nachgeschalteten weiteren Heizrohren besteht. Das wesentliche Merkmal, durch das
der Bitumenkocher gemäß der Erfindung sich gegenüber den bekannten Bitumenkochern
der vorgenannten Art unterscheidet, besteht darin, daß als Brenner ein Druckgasbrenner
dient, der so ausgebildet ist, daß er eine Stichflamme des brennenden, unter Druck
einströmenden Gases in das Flammrohr hineinwirft. Vorzugsweise wird Propangas benutzt,
das schon für viele Zwecke, beispielsweise für Haushaltsküchen, Anwendung findet
und daher in handlichen Flaschen überall erhältlich ist. Es ist übrigens Propangas
auch schon zum Erwärmen von in Metallfässern eingelagertem Pech vorgeschlagen worden.
Allerdings werden für diesen bekannten Zweck Blaubrenner benutzt; denn die Verwendung
von Stichflammenbrennern wäre in dem genannten Falle abwegig, zumal ja auch gar
kein Heizrohrsystem vorhanden ist.
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Die Beheizung von Bitumenkochern mit Druckgas bringt zunächst einmal
den schon angedeuteten Vorteil mit sich, daß der Brennstoff in Form von Propangasflaschen
leicht erhältlich und bequem transportabel ist. Dieser Vorteil ist bekannt: und
stellt somit auch für den Bitumenkocher gemäß der Erfindung nichts Neuartiges dar.
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Von entscheidender Bedeutung ist aber die Tatsache, daß durch die
Verwendung eines Druckgasbrenners, der eine Stichflamme des brennenden, unter Druck
einströmenden Gases in das Flammrohr hineinwirft, eine starke Strömung dieser heißen
Verbrennungsgase erzwungen wird. Eine solche Strömung ist in der Lage, auch einen
größeren Strömungswiderstand zu überwinden. Daher wird hierdurch die Möglichkeit
geschaffen, ein längeres Heizrohrsystem als bisher, d. h. größere Wärmeübertragungen
als bei den bekannten Bitumenkochern zu verwenden. Auf diese Weise ergibt sich eine
schnellere übertragung der Wärme auf das Schmelzgut, so daß ein Bitumenkocher gemäß
der Erfindung eine wesentlich größere Leistung besitzt als ein Bitumenkocher der
bekannten Art vom gleichen Fassungsvermögen. Aus diesem Grunde ist der Erfindungsgedanke
gerade für fahrbare und ganz allgemein für transportable Geräte von besonderer Bedeutung,
wenngleich er natürlich auch für ortsfeste Anlagen wesentliche Vorteile bietet.
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Damit diese große Leistungsfähigkeit ständig aufrechterhalten werden
kann, ist es vorteilhaft, das Heizrohrsystem herausnehmhar zu befestigen, wie es
an sich bekannt ist. Dadurch wird die Möglichkeit gegeben, die Oberfläche der Rohre,
die sich im Laufe der Zeit mit einer Kruste überzieht, in den erforderlichen Zeitabständen
zu reinigen, so daß der Wärmedurchgang unverändert einwandfrei erhalten bleibt.
Der zweckmäßigen konstruktiven Ausbildung der lösbaren Befestigung kommt daher große
praktische Bedeutung zu.
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Zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
das zugleich einige weitere
neue und wichtige Merkmale erkennen läßt.
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Fig. 1 zeigt in senkrechtem Längsschnitt einen Bitumenkocher
gemäß der Erfindung mit wannenförmigem Schmelzbehälter und Fig. 2 den gleichen Kocher
in senkrechtem Querschnitt, vom rechten Ende der Fig. 1 betrachtet.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt der Schnielzbehälter
1 die an sich übliche Form einer Wanne, die durch einen Deckel 2 abgedeckt
ist. Zur Entnahme der flüssigen Masse dient ein Zapfhahn 3.
Das Rohrschlangensystem,
das das entscheidende Element gemäß der Erfindung darstellt, besteht aus einem Hauptrohr
4, das mit dem in Fig. 1 rechts gezeichneten Ende an der dortigen Wand der
Wanne 1 abnehmbar befestigt ist, und zwar ist es mittels eines Innen- und
Außenflansches festgeflanscht. Das andere Ende dieses Rohres 4 mündet in eine Verteilerkammer
5, von der zwei weitere Wärmeaustauschrohre 6 ausgehen. Diese Rohre
6 führen entgegengesetzt der Richtung des Hauptrohres 4 zurück, um am dortigen
Ende je in ein senkrecht nach oben führendes Abzugsrohr 7 überzugehen.
Die Zahl der Rohre kann selbstverständlich geändert werden. Für die gebräuchlichen
Wannengrößen, die meist 100 bis 200 1 fassen, ist die gezeichnete
Verwendung von insgesamt drei Rohren die vorteilhafteste Lösung. Zur Erzielung eines
guten Zuges und auch zur Anpassung an die Form des Behälterbodens sind die beiden
rückläufigen Wärmeaustauschrohre 6 zu beiden Seiten des Hauptrohres 4 symmetrisch,
ein wenig höher als dieses, angeordnet. Die ganze aus etwa waagerechten Rohren bestehende
Beheizungsvorrichtung bildet bei diesem Ausführungsbeispiel eine bauliche Einheit,
die als Ganzes von oben her in das Innere der Wanne eingesetzt und auch in Richtung
nach oben ausgebaut wird.
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Der Brennstoff, beispielsweise Propan, wird über einen Schlauch
8 einem Brenner 9 zugeführt, der leicht abnehmbar befestigt ist. Es
genügt, ihn in die Mündungsöffnung des Heizrohres 4 von außen lose einzuhängen.
Dieser Brenner wirft eine Stichflamme von etwa 5 cm Durchmesser und etwa
30 cm Länge in das Heizrohr 4. Die heißen Verbrennungsgase durchströmen dieses
Rohr 4, werden in der Verteilerkammer 5 umgelenkt und auf die beiden rückläufigen
Rohre 6 aufgeteilt, nach deren Durchströmung sie über die Abzugsrohre
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ins Freie austreten. Auf diesem Wege wird die Verbrennungswärme in dem praktisch
nur irgend denkbar besten Maße ausgenutzt. Außerdem ermöglicht diese gute Wärmeabgabe
mittels des Rohrschlangensystems eine ungewöhnlich schnelle Aufheizung.