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Verbesserungen an Schleudergußvorrichtungen mit mitschwingendem Gasgebläse.
Die bereits bekannten, motorisch betriebenen Schleudergußvorrichtungen mit mitschwingendem
Gasgebläse zum Gießen von zahnärztlichen Gebrauchsartikeln haben unter anderem den
Nachteil, daß der die Schleudervorrichtung treibende Motor sowie der die Preßluft
liefernde Kompressor nicht in der Maschine selbst eingebaut sind, wodurch besondere
Transmissionen, Luft- und Gasleitungen nötig werden, die die Maschine
komplizieren
und vergrößern und daher den Gebrauch derselben umständlich machen.
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Weitere Nachteile der bekannten Vorrichtungen können ferner in der
Unregulierbarkeit der die Gießform haltenden Bügel erblickt werden, wodurch man
stets nur Gießformen von unveränderlichem Durchmesser verwenden kann.
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Diese Nachteile werden der Erfindung gemäß dadurch beseitigt, indem
man in das Gestell selbst einen Motor einbaut, der mit einem Kompressor verbunden
ist, so daß beim Antrieb des Motors ein die Gießform tragender Arm in Drehung gesetzt
und gleichzeitig das Gasluftgemisch durch eine in diesem Arm angeordnete Leitung
in ein Gasgebläse gepreßt wird.
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Eine weitere Verbesserung kennzeichnet sich einesteils dadurch, daß
die die Gießform tragende Platte mit zwei verschiebbaren Klemmbacken versehen ist,
was die 'Verwendung von Gießformen verschiedenen Durchmessers gestattet, und andererseits
in der Anordnung von Ausgleichungsfedern für den Gießformträger.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform und dazu einige abweichende Einzelheiten.
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Es -neigen: die Abb. i und 2 eine Maschine mit elektrischem Antrieb
und Brenner in Seiten- und Vorderansicht, die Abb. 3 einen schwingenden Gießformträger
mit Kompensationsfeder, die Abb. .a eine Büchse mit Stromabnahmeorganen, die Abb.
5 eine abweichende Ausführungsform im Schnitt für Schmelzung mittels elektrischen
Lichtbogens.
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In der Mitte des oberen Teiles des Gestelles i ist ein Zylinder 2
angeordnet, der einen elektrischen Motor aufnimmt, dessen Achse 3 an ihrem Ende
eine Riemenscheibe o. dgl. 4. und ein Zahnrad 5 trägt.
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Die Scheibe 5 betätigt mittels Riemens 6 eine Gegenscheibe 7, die
auf der Achse 8 eines in einem Gehäuse eingeschlossenen Kompressors 9 sitzt.
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Der Kompressor liefert die Preßluft, die durch die Leitung io der
Büchse i i zuströmt: die Leitung io erhält einen durch einen Handgriff 13 betätigbaren
Hahn 12.
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Der letztere erhält ein Loch 1d. (Abb. 2), welches die Abführung unnützer
Luft gestattet. Er wird von einer Leitung 15, 16 durchquert, welche beim öffnen
eines Hahnes 17 Leuchtgas der Büchse i i zuführt. Die Büchse i i wird durch
eine Plattform in Verbindung mit einem zylindrischen Gehäuse 18 gebildet, deren
Abschluß durch einen Deckel i9 erfolgt. Die Betätigung der Büchse erfolgt durch
eine Achse 2o.
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Der Deckel i9 und die Plattform i i sind an ihren benachbarten Flächen
mit zwei kreisförmigen Nuten 2i, 22 o. dgl. versehen, die Kanäle bilden und durch
zwei Leitungen 23, 24 durchquert sind.
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Auf dem Deckel bzw. der Nabe i9 ist ein Arm befestigt, dessen eines
Ende 25 einen schwenkbar angeordneten Träger 26 aufnimmt, welcher eine die Gußform
28 ab-' stützende Plattform 27 aufweist.
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Der Träger 26 ist verschwenkbar um Achsen 29 und ist mit einem Riegel
30 versehen, welcher mittels einer Feder 31 mit einer Zunge 32 in
in dem Arm 25 vorgesehene Kerben 33 gedrückt wird. 'Mittels eines Knopfes 34. kann
der Riegel zwecks Freigabe des Gießformträgers zurückgezogen werden.
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Die Nabe i9 und der Arm 25 sind entsprechend gehöhlt, um eine Leitung
35 aufzunehmen, deren eines Ende sich in die Nabe i g einschraubt und deren anderes
Ende an der Mündung eines Brenners 36 endigt, welcher am Arm 25 mit Bezug auf die
von der Plattform 27 getragene Gießform 28 entsprechend befestigt ist.
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Die Plattform 27 trägt zwei Klemmbacken 37, die in einer Nut 38 mittels
einer Schraube mit Links- und Rechtsgewinde o. dgl. 39 einstellbar sind; die Schraube
39 ist in Böckeben 40 gelagert und wird mittels eines gerändelten Knopfes 41 betätigt.
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Der Zylinder i8 umschließt eine von der Achse 2o durchquerte Büchse;
die Achse 20 läuft in Kugellagern und trägt an einem Ende ein Zahnrad 42, welches
mit den Zahnrad 5 des Elektromotors in Eingriff steht.
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Das Zahnrad .a2 ist zweckmäßig auf einer Hohlwelle 43 angeordnet,
welche in den Kugellager sitzt und lose um die Achse 20 umläuft.
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Mittels eines Handgriffes 44 mit Gabel, die bei 4.5 angelenkt ist,
kann die Büchse bzw. :labe 19 und Welle 2o in Umlauf gesetzt werden.
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Ein auf dem Gestell i befestigter Rbeostat .16, der durch den Griff
4.7 betätigt wird, erhält den Strom vom Steckkontakt o. dgl. .I8 und dient zum Antrieb
des Elektromotors.
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Ein Gehäuse 49 umschließt die arbeitenden Organe. Auf einem Arm 51
ist ein Gegengewicht 5o ein- und feststellbar.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende Bei durch die Riegelzunge
festgestelltem Arm 25 erfolgt zunächst die Anordnung des Steckkontaktes .1 .8 an
Ort und Stelle, hierauf Anzündung des Brenners 36. Hierauf ordnet man die Gießform
28 auf der Plattform 27 an und stellt sie durch die Klemmbacken 27
fest.
Nun bringt man das Metall in die zu diesem Zwecke vorgesehene Ausnehmung der Gießform
ein.
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Sodann öffnet man den Hahn r2, so daß Gas und Luft zutreten können,
und dreht den Griff 47 des Rheostaten 46. Der in Gang kommende Motor betätigt den
Luftkompressor g, und das Metall schmilzt.
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Ist die Schmelzung vollzogen, so wird durch den Griff 44 die Achse
2o mit der Nabe 1g gekuppelt, so daß nunmehr die Arme 25 und 51 und die Gießform
28 in aufrechter Ebene umzulaufen beginnen.
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Hierbei strömen Luft und Gas fortgesetzt in den Brenner, so daß das
Metall im geschmolzenen Zustande so lange, als erforderlich erachtet wird, gehalten
wird.
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Die Zentrifugalkraft bewirkt, daß die Gießform mit dem Träger sich
in die Verlängerung des Armes 25 einstellt und das Metall sich durch eine Durchbrechung
in der Gußpfanne in die eigentliche Gießform, die das Modell des herzustellenden
Stückes aufweist, ergießt.
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Während dieser Operation wird das Metall im Schmelzzustand durch die
Brennerflamme erhalten.
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Erachtet man den Guß in der erforderlichen Weise als vollzogen, so
wird der Gashahn geschlossen, während der Kompressor auch weiterhin Luft liefert,
die nunmehr als Kühlluft zur Abkühlung des Gusses dient.
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Sodann wird der Motor angehalten, der Arm festgelegt und die Form
abgenommen. An Stelle des Riegels 3o kann man Kompensationsfedern 52 in Verbindung
mit dem am Träger 26 befestigten Hebel 53, wie aus Abb. 3 zu- ersehen, verwenden.
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Statt Erhitzung durch Brenner kann auch die Schmelzung durch elektrischen
Bogen, wie aus den Abb. ¢ und 5 zu ersehen, erfolgen. In diesem Falle wird auf der
Nabe rg eine Büchse 54 mit metallischen Ringen 55, 56 verwendet; die Stromzuführung
erfolgt durch die Leitung 57; 58, 59 sind Bürstenhalter, die auf dein Arm 25 durch
einen Bund 6o befestigt werden und zur Aufnahme von Kohlen oder Bürsten dienen,
die durch Schrauben regelbar sind und denen der Strom durch die Leitungen 61, 62
zugeführt wird. An der Gießform 28 wird durch die Schrauben 63 ein abnehmbarer Deckel
64 mit Einsatz aus feuerfester Erde 64 angeordnet, welcher mit Lichtbogenkohlen
66, 67 versehen ist; die letzteren sind an die Leitungen 61, 62 angeschlossen und
in einem Gelenk 68 untergebracht, welches mit einer Feder 69
und einer Justierschraube
70 versehen ist.
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Es ist wohl zu verstehen, daß innerhalb des Rahmens des Erfindungsgedankens
auch andere Ausführungsformen möglich sind.
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Ebenso sind verschiedene Abweichungen in den Einzelheiten möglich.
Beispielsweise kann der elektrische Motor durch eine Feder ersetzt werden; die durch
eine Handkurbel aufziehbar ist, o. dgj.
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An Stelle eines Armes mit einer einzigen Gießform kann ein Sektor
oder es können zwei oder mehrere Arme verwendet werden, welche die Unterbringung
mehrerer Träger oder Gießformen gestatten. Die Erhitzung kann unter anderem auch
durch eine Sauerstoff-Wasserstoffflamme erfolgen.