DE3813527C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Höhenverstellung
eines Verankerungsbeschlages für einen Sicherheitsgurt
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DE-OS 34 06 047
beschrieben. Die Handhabung dieser Vorrichtung ist besonders
einfach, weil bei einer manuellen Verstellung sowohl
in Aufwärts- als auch in Abwärtsrichtung die Lösung der
Verrastung durch Betätigen der Handhabe in gleicher Richtung
wie die beabsichtigte Verstellbewegung erfolgt. In
Kombination mit üblichen Sicherheitsgurt-Aufrollautomaten
arbeiten derartige Vorrichtungen sehr zufriedenstellend.
Es wurde nun gefunden, daß die Kombination einer solchen
Höhenverstellvorrichtung mit herkömmlichen Rückstrammvorrichtungen,
die am Aufrollautomaten angeordnet sind, problematisch
ist. Rückstrammvorrichtungen haben die Aufga
be, im Kollisionsfalle innerhalb von wenigen Millisekun
den die Gurtlose aus dem Sicherheitsgurtsystem zu ziehen.
Aus der DE-OS 33 07 093 ist ein Sicherheitsgurtsystem mit einer solchen
Rückstrammvorrichtung bekannt, welches überdies mit einer Höhenverstellvorrichtung
für den Umlenkbeschlag versehen ist.
Bei Aktivierung der Rückstrammvorrichtung tritt in dem
durch den Umlenkbeschlag nach unten umgelenkten Gurtband
ein plötzlicher hoher Zug auf, der nach unten zum Sicher
heitsgurtaufroller gerichtet ist. Falls nun das lastauf
nehmende Beschlagteil der Höhenverstellvorrichtung zwi
schen zwei Rastelementen der Führungsschiene stehenge
blieben ist, was in der Praxis vorkommen kann, so wird
aufgrund der hohen Zugbeanspruchung das Beschlagteil
plötzlich abwärts gezogen, bis die Rastvorrichtung auf
das nächsttiefere Rastelement der Führungsschiene trifft.
Die Abwärtsbewegung des lastaufnehmenden Beschlagteils
und der gleichzeitig mitbewegten Teile wird plötzlich ab
gebremst. Wenn nun eine Höhenverstellvorrichtung der eingangs beschriebenen Art
verwendet wird, so kann sich der
relativ zu dem lastaufnehmenden Beschlag
teil bewegliche Schieber mit der daran angreifenden Hand
habe aufgrund seiner Massenträgheit weiter ab
wärts bewegen. Diese Abwärtsbewegung bei blockiertem Be
schlagteil ist aber dieselbe Bewegung, die erforderlich
ist, um die Verrastung zu lösen. Es findet daher keine
effektive Verrastung an dem nächsttieferen Rastelement
der Führungsschiene statt, sondern das Beschlagteil ver
läßt sogleich wieder die nächsttiefere Raststellung und
bewegt sich bis zu dem nächsttieferen Rastelement, wo
sich der gleiche Vorgang wiederholen kann, bis das Be
schlagteil am untersten Ende der Führungsschiene ange
langt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrich
tung zur Höhenverstellung eines Verankerungsbeschlages
für einen Sicherheitsgurt in Kraftfahrzeugen derart weiterzuentwickeln,
daß eine sichere Verrastung des Beschlagteils in jedem
Fall auch dann erfolgt,
wenn an dem Beschlagteil eine abrupte
Zugbeanspruchung auftritt, so daß die Vorrichtung
insbesondere zur Kombination mit einer herkömmlichen
Rückstrammvorrichtung geeignet ist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Höhenver
stellvorrichtung erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Wenn eine durch Auslösen der
Rückstrammvorrichtung bewirkte Abwärtsbewegung des bisher unverrasteten
lastaufnehmenden
Beschlagteils plötzlich an einem Rastelement der Führungs
schiene abgebremst wird, wirkt die Trägheitskraft
der Ausgleichsmasse über den zweiarmigen Hebel der Bewegung des
Schiebers entgegeben und hindert seine Weiterbewegung zumindest so sehr,
daß die Verrastung nicht wieder durch den Schieber gelöst werden kann.
Das Beschlagteil
wird daher sicher am nächsttieferen Rastele
ment der Führungsschiene blockiert.
Durch die Erfindung wird die Kombination einer gattungs
gemäßen Höhenverstellvorrichtung mit einer Rück
strammvorrichtung, die unterhalb des einen Umlenkbeschlag
tragenden lastaufnehmenden Beschlagteils angeordnet ist,
erst möglich. Ohne die erfindungsgemäße Ausbildung der
Höhenverstellvorrichtung wäre ihre Kombination mit einer
Rückstrammvorrichtung mit dem Mangel behaftet,
daß im Rückstrammfalle eine unbeabsichtigte Abwärtsbewe
gung des Umlenkbeschlages bis an den unteren Anschlag der
Führungsschiene auftreten kann. Diese Gefahr wird durch
die Erfindung auf einfache Weise vermieden. Die erfindungsgemäße
Ausbildung ermöglicht es, viele Teile vorhandener Höhenverstellvorrichtungen
unverändert weiter zu verwenden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Es folgt die
Beschreibung einer praktischen Ausfüh
rungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht einer Hö
henverstellvorrichtung;
Fig. 2 einen Längsschnitt entlang der Linie II-II in
Fig. 3;
Fig. 3 einen Längsschnitt der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung; und
Fig. 4 einen Querschnitt der in den Fig. 1 bis 3 ge
zeigten Vorrichtung.
Die Vorrichtung zur Höhenverstellung eines Verankerungs
beschlages für einen Sicherheitsgurt ist mit einer C-för
migen langgestreckten Führungsschiene 100 versehen, die
in senkrechter Anordnung mittels einer Schraube 1 z. B.
am Mittelholm eines Kraftfahrzeuges befestigt werden
kann. Diese Führungsschiene 100 besitzt an einer seitlich
abgebogenen Flanke 101 mit Abstand übereinanderliegende
rechteckförmige Rastöffnungen 102. Im Inneren dieser Füh
rungsschiene 100 längsverschiebbar geführt ist ein lang
gestrecktes, plattenartiges Beschlagteil 200, das am um
teren Ende eine Abkröpfung 201 aufweist, mit der das Be
schlagteil 200 an den C-förmig abgebogenen Lappen 103 der
Führungsschiene 100 geführt ist. In Nähe dieser Abkröp
fung 201 befindet sich ebenfalls am unteren Ende des Be
schlagteils 200 ein Gewindezapfen 202 mit quadratischem
Fußteil und mit einem Gewindeansatz, an dem ein Umlenkbe
schlag 2 in Form eines im wesentlichen U-förmig gebogenen
Bleches mittels einer Schraubenmutter 3 befestigbar ist.
Der Umlenkbeschlag 2 dient zur Umlenkung eines von einem
Aufrollautomaten herkommenden Gurt
bandes 4, das von hier aus um den Körper des zu sichern
den Fahrzeuginsassen herumgeführt ist. Das Beschlagteil
200 weist stollenartige, ausgeprägte Lageransätze 203
auf, die zur Führung einer plättchenartigen Klinke 300
dienen. Diese Klinke 300 besitzt ein sägezahnartiges
Rastende 301, eine Kupplungsnut 302 sowie an der gegen
überliegenden Seite einen Mitnehmeransatz 303. Die Klinke
300 ist in Pfeilrichtung gemäß Fig. 2 quer zur Verschie
bebahn des Beschlagteiles 200 zwischen den Lageransätzen
203 verschiebbar in eine in Fig. 2 gezeigte Verrastste
lung, in welcher das zahnartige Rastende 301 in die Rast
öffnung 102 hineinragt, und in eine Stellung außerhalb
dieser Rastöffnung. Mit 400 ist eine aus Flachmaterial
bestehende Formfeder bezeichnet, die mittels einer qua
dratischen Ausformung auf dem quadratischen Fußteil des
Gewindezapfens 202 drehfest gelagert ist. Mit dem freien
Ende greift sie in die Kupplungsnut 302 der Klinke 300
ein und drückt dabei die Klinke 300 in die Verraststel
lung. An einem Lagerzapfen 204 des Beschlagteils 200 frei
drehbar gelagert ist eine Nockenscheibe 5, die an diame
tral einander gegenüberliegenden Stellen zahnartige
Steuernocken 6 und 7 besitzt und dazwischen mit einer
Mitnehmernut 9 versehen ist, in die der Mitnehmeransatz
303 der Klinke 300 eingreift. An der Führungsschiene 100
ebenfalls in Verschieberichtung verschiebbar gelagert ist
ein als Schieber 500 ausgebildetes Betätigungselement.
Der Schieber 500 stützt sich an den Lappen 103 der Füh
rungsschiene 100 ab und weist eine Handhabe 502 auf. Der
Schieber 500 besitzt an der der Führungsschiene 100 und
dem Beschlagteil 200 zugewandten Fläche in unterschiedli
chen Höhen zwei Nockenansätze 503 und 504, die in Fig. 2
gelöst von dem Schieber 500 als Einzelheit dargestellt
sind. Diese Nockenansätze 503 und 504 sind unmittelbar
den Steuernocken 6 und 7 der Nockenscheibe 5 zugeordnet
und liegen in deren Bewegungsbahn. Beim Betätigen des
Schiebers 500 in Verschieberichtung 10 drückt der Nocken
ansatz 504 den Steuernocken 6 nach oben, und die Nocken
scheibe 5 dreht sich in Pfeilrichtung, wodurch die Klinke
300 aus der Verraststellung heraus nach innen verstellt
wird. Nun ist das Beschlagteil 200 in Verschieberichtung
freigegeben und kann bis zur nächsten Rastöffnung 102
verschoben werden, bis diese höhere Rastöffnung 102 er
reicht ist und beim Loslassen der Handhabe 502 die Klinke
300 wiederum mit dieser Rastöffnung 102 verrastet. Wird
der Schieber 500 nach unten in Verschieberichtung 11 ver
schoben, so wird durch den Angriff des Nockenansatzes 503
an dem Steuernocken 7 der Nockenscheibe 5 diese Nocken
scheibe gleichsinnig in Pfeilrichtung verschwenkt, so daß
wiederum die Klinke 300 bis außerhalb der Verraststellung
zurückgezogen wird. Auch hier kann nun über den Schieber
500 das Beschlagteil 200 bis zur nächstunteren Rastöff
nung 102 verschoben werden, wo wiederum die Klinke 300
durch die Feder 400 in die Verrastlage gedrückt wird.
Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Höhenverstellvorrichtung
wird in Kombination mit einer in Fig. 1 gleichfalls ge
zeigten Rückstrammvorrichtung 15 verwendet. Sie
ist an einem Gurtaufroller angeordnet, dessen U-förmiger
Rahmen 16 mittels einer Öse 17 am B-Pfosten eines Kraft
fahrzeugs befestigt wird. Der Rückstrammantrieb (nicht
gezeigt) greift über ein Zugseil 18 an einer auf einen
seitlichen Fortsatz der Gurtspule aufgesetzten Seilschei
be 19 an. Einzelheiten einer solchen Rückstramm
vorrichtung, die hier nur beispielshalber beschrieben
wird, sind der DE-OS 31 31 637 entnehmbar.
Im Rückstrammfalle erzeugt die Gurtband-Rückstrammvor
richtung 5 eine plötzliche, nach unten gerichtete Zug
kraft F im Gurtband 4, so daß an dem Umlenkbeschlag 2
eine gleichfalls nach unten gerichtete Zugkraft F′ auf
tritt. Wenn das Rastende 301, wie in Fig. 1 gezeigt, in
eine der Rastöffnungen 102 eingreift, hält die Verrastung
der nach unten gerichteten Zugkraft F′ stand. Wenn aber,
was in der Praxis durchaus vorkommen kann, das Rastende
301 nicht in eine der Rastöffnungen 102 eingreift, son
dern sich in einer Zwischenstellung zwischen diesen be
findet, so wird das lastaufnehmende Beschlagteil 200
ruckartig nach unten gezogen, bis das Rastende 301 in die
nächsttiefere Rastöffnung 102 einfällt. Die Abwärtsbewe
gung des Beschlagteils 200 wird dann plötzlich abge
bremst. Aufgrund seiner Massenträgheit ist der Schieber
500 bestrebt, seine Abwärtsbewegung fortzusetzen. Um eine
solche unbeabsichtigte Abwärtsbewegung des Schiebers 500,
die zu einer Lösung der Verrastung führen würde, zu ver
hindern, ist eine Ausgleichsmasse 20 vorgesehen, die mit
dem Beschlagteil 200 mitbewegt wird und deren Massenträg
heit durch eine Umsetzeinrichtung in eine aufwärts ge
richtete Ausgleichskraft umgesetzt wird, welche an dem
Schieber 500 angreift. Die Ausgleichsmasse 20 ist an dem
einen Ende eines zweiarmigen Hebels 22 befestigt, der in
seiner Mitte um eine Achse 24 zwischen den beiden Schen
keln eines gabelförmigen Lagerteils 26 schwenkbar gela
gert ist. Das Lagerteil 26 ist im Bereich des Gewindezap
fens 202 starr mit dem lastaufnehmenden Beschlagteil 200
verbunden. An seinem von der Ausgleichsmasse 20 abge
wandten Ende ist der Hebel 22 mit einem balligen oder
teilzylindrischen Endstück 28 versehen, das in eine ent
sprechend geformte Ausnehmung 30 des Schiebers 500 ein
greift. Der zweiarmige schwenkbar gelagerte Hebel 22 bil
det eine Umsetzeinrichtung, welche die abwärts gerichte
ten Massenträgheitskräfte, die an der Ausgleichsmasse 20
auftreten, in eine am Schieber 500 angreifende, aufwärts
gerichtete Ausgleichskraft umsetzt. Der Hebel 22 und sein
Endstück 28 sind aus einem relativ leichten Werkstoff ge
fertigt, während die Ausgleichsmasse 20 aus einem Mate
rial von höherer Dichte besteht. Die Dimensionierung der
Ausgleichsmasse 20 richtet sich nach der Masse des Schie
bers 500 und der mit diesem beweglichen Teile sowie nach
dem Verhältnis der beiden Arme des Hebels 22. Die durch
die Ausgleichsmasse erzeugbare Ausgleichskraft soll die
beim plötzlichen Abbremsen des Beschlagteils 200 auftre
tenden Massenträgheitskräfte, die am Schieber 500 angrei
fen, weitgehend kompensieren.
Der Erfindungsgedanke ist auch auf Ausführungen von Hö
henverstellvorrichtungen anwendbar, bei denen das Betäti
gungselement einen am lastaufnehmenden Beschlagteil
schwenkbar gelagerten Winkelhebel aufweist, an dessen
einem Arm eine mit den Rastelementen der Führungsschiene
zusammenwirkende Rastnase angeordnet ist. Die Ausgleichs
masse kann dann unmittelbar an diesem die Rastnase tra
genden Arm angebracht oder durch geeignete Dimensionie
nung und Masseverteilung des Winkelhebels gebildet wer
den.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Höhenverstellung eines Verankerungsbeschlages
für einen Sicherheitsgurt in Kraftfahrzeugen, mit
einem einen Umlenkbeschlag tragenden lastaufnehmenden Beschlagteil,
das in einer am Fahrzeug zu befestigenden Führungsschiene
verschiebbar ist, mit einer Rastvorrichtung zur
lösbaren Verrastung des Beschlagteils an Rastelementen der
Führungsschiene in verschiedenen Höhen und mit einem Betätigungselement,
das einen am lastaufnehmenden Beschlagteil
verschiebbar gelagerten Schieber umfaßt, der bei Bewegung
des lastaufnehmenden Beschlagteils durch dieses mitgenommen
wird und zur Lösung der Verrastung über einen Lösehub in
dieselbe Richtung wie die beabsichtigte Verstellbewegung
relativ zu dem Beschlagteil beweglich ist, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Schieber 500 eine Ausgleichsmasse
(20) über einen zweiarmigen Hebel (22) angreift, der ein am
Beschlagteil (200) abgestütztes Schwenklager aufweist, und
daß die Vorrichtung Bestandteil eines Sicherheitsgurt-Rückhaltesystems
mit einer Rückstrammvorrichtung (15) ist, die
unterhalb des Beschlagteils (200) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
zeichnet, daß der Hebel (22) am Ende seines dem Schieber (500) zugewandten
Armes ein balliges oder teilzylindrisches Endstück
(28) aufweist, das in eine entsprechend geformte Ausnehmung
(30) des Schiebers (500) eingreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsmasse (20) am Ende des von dem Schieber
(500) abgewandten Armes des Hebels (22) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schwenklager des Hebels (22) durch
ein am Beschlagteil (200) befestigtes, gabelförmiges Lagerteil
(26) und eine sich quer durch dieses und den Hebel erstreckende
Achse (24) gebildet ist.
Priority Applications (7)
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